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Kapitel 78; Manuel

Ruckhaft öffnet sich die Tür und wie erstarrt bleibe ich stehen. Wer öffnet sie? Panik steigt in mir auf, verschwindet aber sofort, als ich Michael erblicke. Es geht ihm also gut. Ich will was sagen, einen dummen Spruch loswerden, aber soweit komme ich gar nicht erst. Ich sehe wie eine Waffe in die Höhe gereckt wird. Fuck, aber warum zielt sie auf die Decke? Sie feuert, allerdings verlässt keine todbringende Kugel den Lauf, sondern etwas verdammt helles. Ist das Licht? Hat die Pistole gerade Licht geschossen? Es geht zu schnell, als das ich irgendetwas hätte erkennen können, aber in dem Moment in dem das Licht die Decke des Hotelzimmers berührt, zersplittert der Raum. Risse bilden sich in den Wänden und Stücke brechen heraus, erinnern mich an eine Glasscheibe, die bekanntschaft mit einem Baseballschläger gemacht hat. Die Scherben des Raumes lösen sich aus ihrer ursprünglichen Form, hinterlassen nichts als Dunkelheit und fallen lautlos ins Nichts, denn soetwas wie der Boden existiert nicht mehr. Alles ist dunkel.

Dann stehe ich plötzlich in Mitten des ehemaligen Raumes. Ich blicke mich um. Wir stehen in einer endlos erscheinen Dunkelheit. Das einzige Licht kommt vom Boden. Alle Anwesend sind im Kreis angeordnet, nur eine Person steht in der Mitte von uns. Alle stehen in kleinen Kreisen aus Licht. Ich blick auf den Boden unter mir Invidia, steht dort. Wie ist das passiert? Viel wichtiger ist momentan aber die Tatsache, dass die Person, die in der Mitte steht und die Waffe immer noch gegen Himmel gereckt hat nicht Zorn, sondern Maurice ist.

„Du Mistkerl!“, das ist definitiv Zorns Stimme. Ich blicke zu ihr und sie sieht ziemlich erbost aus. „Das ist mein Ritual! Du hast Glück, das ich hier festgehalten werde ansonsten-“ Festgehalten? Was meint sie damit? Niemand steht bei ihr. Mein Blick fällt wieder auf den Kreis samt Schriftzug unter mir. Ob es daran liegt? Ich versuche mich zu bewegen, irgendwie von diesem unheilvollen Lichterkranz wegzukommen, aber es gelingt mir nicht. Ich kann mich nicht richtig rühren. Was ist das?

„Dein Ziel ist Rache, die kannst du auch ohne den Wunsch ausüben, aber mein Ziel kann nur durch diesen Wunsch erfüllt werden“, Maurice klingt gefasst, während er seinen Arm wieder sinken lässt. Verdammt. Er hat nicht nur uns, sondern auch Zorn verraten. Was ist sein Ziel? Er hat uns weiß gemacht, dass Zorn böse ist und aufgehalten werden muss, er war der Fadenzieher hinter uns, wir waren nur seine Marionetten. Zorn war scheinbar auch nur eine Person, die von Maurice benutzt wurde.

„Du!“, zischt Zorn. „Wie lange hast du das schon geplant?!“

„Hm“, macht Maurice und lädt die Waffe nach. „Seit ich in Erfahrung gebracht habe, dass das Ritual einem jeden Wunsch gewährt.“

„Du-“, Zorn wird unterbrochen, allerdings nicht von dem doppelten Verräter, sondern von einer anderen Person.

„Maurice, was hat das alles zu bedeuten?“, mein Blick schwenkt zu Michael, der zu Maurice sieht. Er sieht traurig aus. Mein Blick verdunkelt sich. Mal wieder ist es Maurice' Schuld, das Michael leidet. Micha war in den letzten Tagen bei Zorn und damit unweigerlich auch bei Maurice und vermutlich hat dieser ihm wieder was vorgemacht.

„Ich habe gesagt, dass ich Zorn davon abhalte das Ritual auszuführen und das habe ich getan“, erklärt Maurice und zielt jetzt auf den Boden.

„Hör auf!“, und zu meinem Erstaunen stoppt Maurice wirklich und sieht zu Michael. „Sag mir endlich was das alles soll!“ Stille, dann ein leises „Bitte“. So viel Gefühl in diesem einzelnen kleinen Wort, zeigt mir wir sehr Micha noch an Maurice hängt. Nach all der Scheiße, die er gemacht und die er gerade mal wieder abzieht, liebt er ihn. Das war ja eigentlich klar, schließlich war ich damals im Auto schon von seinen Gefühlen für Maurice überwältigt. Aber ich dachte durch all das hier, wären dieses Gefühle zumindest etwas schwächer geworden, aber dieses eine Wort, hat alles zum Ausdruck gebracht. All die Verzweiflung, den Schmerz, aber eben auch die innige Liebe, die er für den Jungen empfindet, der momentan in seinem Vorhaben inne hält. Vermutlich weil Maurice auch gehört hat, was ich aus diesem Wort raushöre. Weil dieses Wort gerade alles ist. Maurice' Haltung erschlafft, seine Hand, die die Waffe hält, löst ihren Griff etwas.

„Micha, ich-“

„Hör gefälligst auf mit ihm zu reden!“, unterbricht Olivia die beiden und verdammte Scheiße kann sie nicht die Stimmung im Raum lesen? Maurice hat gezögert und zwar nur weil Micha es war, der diese Bitte mit so vielen Emotionen geäußert hat. Jetzt strafft er seine Schultern und seine Hand hält die Pistole wieder fest im Griff. „Bring mir die scheiß Gegenstände, oder ich-“

„Oder was, Olivia?“, Maurice zieht eine Augenbraue hoch. „Du bist momentan machtlos, keiner von uns kann sich von der Stelle rühren. Verstehst du nicht, dass es vorbei ist? Du bekommst den Wunsch nicht. Das war nie vorgesehen.“

„Du kack Verräter!“, Zorn spuckt die Worte aus und wenn sie ihre Waffe hätte, würden ihre Augen tiefrotleuchten, da bin ich mir ziemlich sicher.

„Wer hat mich denn zum Verräter gemacht?“, das süffisante Grinsen wirkt auf Maurice' Lippen irgendwie fehl am Platz, aber trotzdem passt es zu dem Jungen, der alle verraten hat. Ohne Vorwarnung drückt er ab, feuert einen Schuss auf den Boden. Zorn schreit irgendwelche Worte aber darauf achte ich nicht. Mein Augenmerk liegt auf dem Lichterkreis, der unter Maurice ist und der gerade eine Lichtersäule bildet, bevor eine Linie zu mir gebildet wird. Was immer hier gerade passiert, es kann nicht gut sein. Die Linie berührt meinen Kreis und dann stehe auch ich in einer Lichtsäule, die in der Unendlichkeit dieser uns umgebenden Dunkelheit verschwindet. Was passiert hier bitte?! Das Licht wandert jetzt von einem Mädchen, das ich nicht kenne zu Zorn und jetzt steht sie auch in einer Lichtsäule. Zeitgleich stelle ich fest, dass die Gegenstände, die Maurice trägt, langsam anfangen zu leuchten. Die Uhr, die Brille, der Flachmann und die Pistole leuchten und sobald das Licht am Boden uns alle erreicht hat und weitere Lichtsäulen kreiert hat, leuchten alle Gegenstände.

„Satisfac, quōd mihi cupio!“, ruft Maurice und schießt erneut einen Schuss in die Luft ab. Wieder hell, vermutlich Licht, wie alles hier. Die Lichtkugel entfernt sich von uns und die Säulen erlischen. Es ist für einen Moment stockfinster. Keine einziger Funken Licht ist hier, wir stehen in völliger Dunkelheit. Aber dann tauchen Lichter auf. Kleine Punkte, die größer werden. Kommen sie näher? Was ist das? Unterschiedlich große Kugeln aus Licht schweben um uns herum, schmücken die Dunkelheit aus, aber der Begriff Kugel passt irgendwie nicht. Das Wort ist mir zu alltäglich für das was gerade passiert. Das sind Sphären oder Orbs oder irgendsowas, aber keine normalen Kugeln. Die Sphären tanzen um uns herum, erfüllen die Dunkelheit, wirken in der Ferne wie Sterne. Sie bewegen sich frei, aber manchmal stoßen sie aneinander und dann geben sie helle, klingende Töne von sich. Strahlen Harmonie aus. Eine besonders große Sphäre löst sich von den anderen und bewegt sich lautlos durch den unendlichen Raum. Die kleinen Orbs weichen vor ihr zurück. Die Sphäre bewegt sich auf Maurice zu.

Ich habe dein Rufen vernommen, Acedia.

Worte klingen in meinem Kopf hell und klar wie fließendes Wasser oder wie Licht. Eine Wärme geht von den Worten aus, aber auch Kälte. Es ist alles und gleichzeitig nichts. Es sind Worte, die nie gesagt, aber doch gehört werden. Ein Paradoxon, das mir vor Augen führt, das diese komische Sphäre etwas verdammt Mächtiges sein muss.

Nenne deinen Wunsch.

„Gib mir meine Schwester zurück!“ Schwester? Was für eine Schwester? Ich dachte Maurice wäre Einzelkind. Ich sehe zu Micha, aber dieser sieht entsetzt zu Maurice. Scheinbar wusste er das auch nicht. Ich öffne meinen Mund will was sagen, aber dann tropft etwas auf meinen Kopf und ich schweige perplex. Langsam lege ich meinen Kopf in den Nacken, um zu sehen was das war. Mein Blut gefriert, als ich sehe was da über mir ist. Die Sphären, die eben harmonisch durch den Raum schwebten, sind am schmelzen. Das Licht tropft herunter und die Orbs verdunkeln sich. Sie erzeugen jetzt ein grässliches Geräusch, wenn sie zusammenstoßen. Was ist passiert? Warum ist die Harmonie von eben einem Horrorfilm-flare gewichen?

Du willst die Toten erwecken?

Die Stimme klingt erbost und die Sphäre verdunkelt sich. Maurice steht unbeeindruckt von den Entwicklungen von der mächtigen Lichterscheinung.

„Ein Wunsch ohne Grenzen. Das ist es was man bekommt, wenn man das Ritual durchführt und ich fordere, dass meine Schwester lebt“, er spricht ruhig. Wahrscheinlich hat er sich seine Worte schon lange zurecht gelegt.

„Dafür hast du das Ritu-“

Schweig, Ira!

Damit verstummt Zorn und ich beschließe die 1000 Fragen, die in meinen Kopf herum schwirren lieber nicht auszusprechen, denn Zorn sieht nicht so aus, als hätte sie freiwillig aufgehört zu reden.

Nun zu dir Acedia. Ein Wunsch ohne Grenzen heißt nicht, dass es dafür keine Bedingungen gibt.

„Bedingungen? Was soll das? Nirgendwo stand etwas von Bedingungen!“, schreit Maurice die Sphäre an.

Ein Leben kann nur gegeben werden, wenn eins genommen wird. Die Bedingung des Lebens ist immer der Tod. Welche der Todsünden ist die Erfüllung dieser Bedingung?

„Was?“, perplex starrt Maurice die Lichterscheinung an und auch ich bin nicht begeistert über diese Entwicklung.

Welcher Mensch lässt sein Leben, um es deiner Schwester zu geben?

„Leben lassen?“, Maurice scheint zu realisieren, was die Sphäre will. „Nein, niemand soll sein Leben lassen! Ich nehme meinen Wunsch zurück, ich breche ab!“

DU KANNST DEN WUNSCH NICHT ZURÜCKNEHEMEN!

Ein tiefer Bariton grollt plötzlich in meinem Kopf und ich halte unwillkürlich meine Ohren zu, obwohl es rein gar nichts bringt. Die Stimme ist in meinem Kopf.

Du hast genug Leben mitgebracht, Acedia. Das Leben welches gegeben werden soll, befindet sich unter ihnen.

Über jedem von uns befindet sich jetzt eine Sphäre. Sie sind dunkel, aber die über meinem Kopf leuchtet plötzlich kurz auf. Was war das? Ich schaue zu den anderen und nehme im Augenwinkel war, wie das Licht immer über uns aufleuchtet. Oh nein.

„Nein! Hör auf!“, Maurice klingt verzweifelt er scheint realisiert zu haben, dass die Sphären über uns ein Roulette bilden. Die Geschwindigkeit in der die dunklen Sphären über uns sich nacheinander erhellen und wieder dunkel werden verlangsamt sich zunehmend. Ich verfolge das Aufleuchten der dunklen Orbs und ich werde wohl das erste Mal in meinem Leben keinen Neid auf den Gewinner spüren. Dieses Roulette möchte man nicht gewinnen.

Das Lichterroulette hält an. Die Todsünde die sterben soll, wurde bestimmt. Scheiße. Ich betrachte die Person, die die Sphären über den anderen nach dem Licht absucht, langsam realisierend hebt sie den Kopf und starrt entsetzt auf die leuchtende Kugel. Ich will was sagen, will Maurice anschreien, aber ich kann nicht. Etwas verhindert, dass ich sprechen kann.

Avaritia. So soll es sein.

Die Sphäre über Michas Kopf verformt sich. Sie gleicht jetzt einem Stalaktiten, der bedrohlich über seinem Kopf hängt und ihn definitiv töten wird, wenn er auf ihn runterfallen sollte und das passiert auch just in diesem Moment. Micha starrt über sich und auf die totbringende Lichterscheinung, die auf ihn herunterrast. Scheiße. Ich kann mich nicht bewegen, also kann er es auch nicht. Tränen steigen in meine Augen. Nicht Michael.

„Nein, nimm mein Leben!“, die Stimme ist schrill, verzweifelt und sie stammt von Maurice. Ich blicke zu ihm. Tränen rennen über sein Gesicht. Dann geht alles ganz schnell. Der Stalaktit über Michael stoppt, kurz bevor er ihn berühren konnte. Er schwebt wenige Zentimeter über ihm und ändert dann blitzschnell die Richtung. Die Spitze zeigt auf Maurice und schon rast die Lichterscheinung auf ihn zu. Das Licht dringt in ihn ein, dann bricht er zusammen. Das alles hat nur ein paar Sekunden gedauert.

„Maurice!“, schreit Michael und es zerreißt mich. Tränen quillen aus meinen Augen. Scheiße. Mein Körper erschlafft, der Lichkreis ist erloschen ich kann mich wieder freibewegen. Ich blicke zu Maurice, der reglos am Boden liegt und mir wird schlecht. Micha rennt auf Maurice zu, kniet neben ihm, hält sein Handgelenk. Wartet, misst den Puls, dann weint er. „Das darf nicht sein. Das- Tu mir das nicht an. Bitte nicht du darfst nicht- du doch nicht- Du wolltest mir alles erklären. Wach einfach auf, dann brauche ich keine Erklärungen- bitte. Wach auf. Du kannst mich nicht nochmal alleine lassen. Bitte komm zu mir zurück“, seine Stimme zittert und wird von Schluchzern unterbrochen während seine rechte Hand über seine Wange streicht. Er hebt Maurice etwas an und klammert sich verzweifelt an ihn. Hemmunglos fängt er an zu weinen und schluchzt immer wieder während er versucht Worte zu formen, aber daran scheitert. Wie angewurzelt bleibe ich stehen, dabei hält mich der Lichterkreis nicht mehr fest. Ich könnte zu Michael gehen, aber was sag ich dann bitte? Mein Kopf ist wie leergefegt. Tränen laufen unaufhörlich über meine Wangen und ich fange an zu schluchzen. Scheiße. Eine Bewegung lässt mich aufschrecken. Palle. Palle geht auf Michael zu. Plötzlich kommt gleisendes Licht von Maurice und breitet sich aus, ich blinzle dagegen an und sehe Siluetten. Dann zieht das Licht sich zurück, implodiert und Michael und Maurice sind verschwunden, alles was dort auf dem Boden liegt sind die Gegenstände. Palle steht auf halben Weg zu den Verschwundenen, sieht entsetzt dorthin wo sie eben noch waren, starrt ungläubig die Gegenstände an, die ohne Besitzer auf dem Boden liegen. Die Gegenstände, die wir die ganze Zeit wieder haben wollten, aber jetzt völlig unbedeutend sind. Wo sind die beiden? Ist Michael jetzt etwa auch tot? Fuck. Es gibt nur ein Wesen, das mir diese Frage beantworten kann.

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