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Kapitel 103; Michael

Erschöpft lasse ich mich im Wohnzimmer auf die Couch sinken. Seit wir die Wohnung vorhin betreten haben, habe ich nichts anderes getan, als meine Tasche auszuräumen. Ich meine, ich bin froh, wieder in unserer eigenen Wohnung zu sein, aber das ändert nichts daran, dass es, vor allem morgen, stressig wird. Vielleicht hätten wir mal daran denken sollen, dass morgen schon Silvester ist und wir null darauf vorbereitet sind. Das heißt, morgen früh müssen wir wohl oder übel einkaufen gehen. Am Morgen eines Feiertags. Und dann am besten auch noch so früh wie möglich, damit wir überhaupt noch was bekommen. Ich glaube, wir hätten unsere Rückreise doch anders planen sollen. Es wäre besser gewesen, wären wir spätestens gestern schon aufgebrochen und nicht erst heute, aber was solls. Ändern können wir das jetzt auch nicht mehr. Und jetzt noch einkaufen gehen will ich auch nicht. Ich weiß nicht, wie Maurice das ganze sieht, aber vermutlich wird er mir da auch zustimmen, so wie ich ihn kenne. Er hat ja eben schon gejammert, als er angefangen hat, seine Tasche auszuräumen. Außerdem hat er schlaf verdient, so lange wie er heute hinter'm Steuer saß.

„Ich will nicht mehr“, Maurice, dessen Stimme einen gequälten Unterton angenommen hat, betritt das Wohnzimmer und schmeißt sich neben mich auf die Couch. Wie selbstverständlich lege ich meinen Arm um seine Schulter und ziehe ihn näher zu mir. Und irgendwie ist es ja auch selbstverständlich. Vor ein paar Monaten hätte ich nicht damit gerechnet, dass Maurice sich so an mich schmiegt, wie er es jetzt tut.

„Morgen wirds noch anstrengender“, erinnere ich ihn und kann nicht verhindern, dass meine eigene Stimme ebenfalls einen gequälten Tonfall annimmt. Ich sehe schon das Gedränge in den Geschäften vor mir. Menschen, die sich wie wildgewordene Tiere auf die letzten Produkte stürzen, egal was, Hauptsache, der Wagen ist voll. Und dazwischen arme Seelen wie wir, die doch nur normal einkaufen wollen.

„Nur Psychopathen gehen am 31. Dezember oder überhaupt an Feiertagen einkaufen“, brummt Maurice und gedanklich muss ich ihm rechtgeben. Wer sich das freiwillig antut, hat entweder gar keine andere Wahl, so wie wir, oder ist masochistisch veranlagt.

„Mhm, dann gehören wir wohl auch dazu“, überlege ich laut. Aber wie ich bereits sagte, wir haben einfach keine andere Wahl. Wir müssen einkaufen, immerhin waren wir ziemlich lange nicht mehr hier in der Wohnung und Manu und Patrick kommen morgen auch noch vorbei. Und herfliegen werden die Lebensmittel und was wir sonst noch so brauchen definitiv auch nicht. Wäre schön, wenns so wäre.

„Ne, bei uns ist das was anderes. Wir sind nur scheiße im Planen“, widerspricht Maurice und ich lache laut auf. Er hat nicht ganz Unrecht mit dem, was er sagt. Wir hätten einfach gestern schon zurückfahren sollen, dann hätten wir diesen ganzen Stress jetzt nicht und müssten morgen nicht noch extra einkaufen gehen. „Du hast dein Portemonnaie in die Tasche gestopft, damit Manu deine Gedanken nicht hört“, wechselt Maurice abrupt das Thema und automatisch spanne ich mich etwas an. Plötzliche Themenwechsel sind in ziemlich vielen Fällen eine kritische Angelegenheit.

„Ja. War das falsch?“, hake ich nach. Vielleicht hätte ich vorher mal mit Maurice darüber sprechen sollen, anstatt meine Blitzentscheidung einfach umzusetzen. Wenn ich so darüber nachdenke, kann man daraus nämlich auch ziemlich viele falsche Schlüsse ziehen.

„Wäre komisch gewesen, den beiden im Auto von unserer Beziehung zu erzählen und noch komischer wäre es gewesen, wenn Manu durch deine Gedanken davon erfahren hätte. An deiner Stelle hätte ich das Portemonnaie auch weggelegt“, Maurice, dem meine Anspannung definitiv nicht entgangen ist, beruhigt mich wieder.

„Warum hast du dann heute morgen nicht danach gefragt? Du hast doch gar nicht gesehen, dass ichs nicht in meiner Hosen- oder Jackentasche hatte“, frage ich verwirrt nach. Selbst wenn ich den beiden nicht direkt davon erzählt habe, hätte ich mein Portemonnaie ja auch einfach am Körper behalten können. Dann wüsste Manu jetzt auf jeden Fall davon.

„Musste ich auch nicht. Ich konnte mir schon denken, dass du's weggelegt hast“, seine Aussage wird von einem kurzen Gähnen begleitet.

„Ah“, gedankenverloren lasse ich meine Hand durch Maurice' Haare fahren. Was wäre gewesen, wenn ich das Portemonnaie nicht weggelegt hätte? Manu hätts definitiv erfahren und dann hätten wir es Patrick sagen müssen, weils komisch ist, wenn nur einer Bescheid weiß. Maurice hat Recht, egal, ob wir es den beiden direkt gesagt hätten oder ob Manu es wegen meinen Gedanken erfahren hätte, es wäre einfach seltsam gewesen. Nur, irgendwann müssen wir's den beiden mal sagen. „Wann, denkst du, wäre ein günstiger Moment, um mit ihnen darüber zu reden?“, frage ich Maurice nach seiner Meinung. Ich bekomme keine Antwort und neige meinen Kopf zu ihm, nur um zu sehen, dass er eingeschlafen ist. Ich lächle leicht. Dann reden wir halt ein andermal darüber. Zumal es vermutlich besser wäre, vorerst nichts zu überstürzen. Bevor wir andere in unsere Beziehung involvieren, sollten wir uns erstmal selbst daran gewöhnt haben. Lassen wir erstmal das Jahr enden und überlegen dann irgendwann, wie's weitergeht.

„Hey, Maurice?“, ich nehme meine Hand von seinem Kopf und versuche ihn aufzuwecken. Zunächst erfolglos, wie ich denke, doch dann rührt er sich.

„Was ist denn?“, verschlafen reibt er sich die Augen und erinnert mich für einen kurzen Moment eher an eine Katze als an einen Menschen.

„Wir sollten besser schlafen gehen“, schlage ich vor und Maurice stoppt in seiner Bewegung. Der verwirrte Blick, den er mir daraufhin zuwirft, ist Gold wert.

„Das habe ich gerade schon getan.“

„Ja, aber die Couch ist nicht wirklich der richtige Ort dafür.“ Ich kann mir wirklich besseres vorstellen, als nach und vor einem anstrengenden Tag auf der Couch zu schlafen. Da bevorzuge ich doch eher mein bequemes Bett.

„Oh Mann“, ich höre das Seufzen aus seinen Worten, bevor Maurice ruckartig aufsteht und mich ebenfalls auf die Beine zieht. Bevor mein Körper überhaupt richtig realisiert hat, dass ich jetzt stehe, zieht Maurice mich schon aus dem Wohnzimmer durch die Wohnung in sein Zimmer. Innerhalb der nächsten paar Minuten liegen wir in seinem Bett und im Halbschlaf murmelt Maurice „Schlaf gut, Micha.“

„Gute Nacht, Maurice“, sage ich, obwohl ich mir sicher bin, dass Maurice es schon gar nicht mehr richtig wahrgenommen hat. Ich kuschle mich etwas mehr an ihn und weiß jetzt schon, dass es mir morgen verdammt schwerfallen wird aufzustehen.

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