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Kapitel 1; Michael

„Weißt du schon, auf welche Uni du gehen willst Maurice?“ Ich spüre sein Schulterzucken an meiner eigenen Schulter.

„Nein, keine Ahnung. Das hat ja noch Zeit“, murmelt er leise und ich schüttel meinen Kopf. Planlos wie immer. Es wäre ihm zuzutrauen, dass er sogar die letzten Anmeldetermine noch verschlafen würde.

„Je früher wir das erledigt haben, desto besser, findest du nicht? Vielleicht werden wir sogar von derselben Uni angenommen, das wär's doch!“, begeistert von meiner eigenen Aussage nicke ich. Wenn Maurice und ich an derselben Uni studieren würden, hätte ich ihn immer bei mir und es wäre nicht so schwer, unsere Freundschaft aufrecht zu erhalten. Wahrscheinlich würde ich neue Freunde an der Uni finden, aber man konnte nie genug Freunde haben. Außerdem hatte ich mich mittlerweile viel zu sehr an ihn gewöhnt. Es wäre komisch ohne ihn.

„Ja, das wäre wirklich toll Micha. Hast du schon eine Uni im Sinn?“, er dreht seinen Kopf zu mir und kurz habe ich die Möglichkeit, direkt in seine gelb-grünen Augen zu sehen. Allerdings nicht lange. Maurice gähnt und unterbricht so den Blickkontakt. Danach drückt er sich etwas mehr in das gemütliche Sofa meines Zimmers und richtet seinen Blick wieder nach vorne.

„Also mir kämen da spontan wirklich einige Universitäten in den Sinn, an denen wir uns beide anmelden könnten. Wenn du willst, können wir uns sofort an den PC setzen und ich zeig sie dir.“ Das ich mich schon vor Wochen über Universitäten an denen wir beide trotz unterschiedlicher Studiengänge studieren konnten informiert habe, muss er nicht unbedingt wissen. Und das ich mir quasi schon eine ausgesucht habe, auch nicht.

„Dafür haben wir doch später auch noch Zeit, oder nicht?“, wieder zuckt er mit den Schultern und verschränkt seine Arme.

„Aber-“, setze ich zu Protest an, unterbreche mich aber selbst, als Maurice seinen Kopf zu mir dreht und es sich demonstrativ noch bequemer auf dem Sofa macht. „Na gut, dann eben später. Aber noch heute!“, ich seufze leise, als Maurice zustimmend nickt, kann mir das kleine Schmunzeln aber nicht verkneifen. Zu meinem Glück schließt er aber genau in dem Moment seine Augen und kann meine Belustigung somit nicht wahrnehmen. Ich lege meinen Kopf auf seiner Schulter ab und er protestiert nicht. Kurze Zeit später höre ich nur noch sein leises Atmen. Er ist eingeschlafen. So schnell. Tatsächlich habe ich nicht vor aufzustehen, solange Maurice auf meiner Couch schläft, also bleibt mir nicht viel übrig, außer selbst meine Augen zu schließen. Seitdem wir unser Abitur und somit etwas mehr Freizeit haben, wird unser Schlafrythmus immer verkorkster. Nicht, dass er vorher viel normaler war, aber trotzdem. Wir sind beide beinah schon für's Studentenleben gemacht.

Als sich die Schulter unter mir leicht bewegt, wache ich auf. Ich habe nicht einmal mitbekommen, dass ich eingeschlafen bin. Ich setze mich wieder aufrecht hin und strecke mich. Tagsüber schlafen hinterlässt in mir immer ein flaues Gefühl. Maurice hingehen scheint davon nicht wirklich mitgenommen zu sein. Seine Augen funkeln belustigt, als er mich mustert. Leicht schlage ich ihm gegen die Schulter und stehe dann von der Couch auf. Mein Weg führt mich sofort zu meinem eventuell zu großen Schreibtisch. Ich lasse mich auf den Gamingstuhl sinken und schaue abwartend zu Maurice. Ich will ihm endlich die Uni zeigen, die ich mir ausgesucht habe. Sie ist quasi perfekt. Etwas teuer vielleicht, aber sie erfüllt genau meine Ansprüche.

Nachdem ich auffordernd und überhaupt nicht quängelnd seinen Namen gesagt habe, steht Maurice endlich neben mir und stützt sich mit seinen Armen auf meinem Schreibtisch ab. Es dauert nicht lange und der PC ist hochgefahren. Sofort öffne ich den Browser und suche die gespeicherten Informationen über meine Wunschuni raus.

„Hast du da gerade ein gespeichertes Tab geöffnet?“, fragt Maurice und aus den Augenwinkeln nehme ich war, wie er den Blick vom Bildschirm löst und zu mir sieht.

„Hast du dir eingebildet“, entgege ich und scrolle weiter runter, um zu den Informationen zu kommen, die für ihn wichtig sind. Er schnaubt amüsiert, lässt es aber auf sich beruhen. Selbst wenn er sich vorher nicht hätte denken können, dass ich eh schon ein bestimmtes Ziel hatte, so weiß er es spätestens jetzt. Aber es scheint ihn nicht wirklich zu stören. Vielleicht ist er sogar insgeheim dankbar dafür, dass ich mir schon Gedanken darüber gemacht habe, wer weiß das schon.

„Du wolltest doch Physik studieren, oder nicht?“, hake ich nach, obwohl ich mir verdammt sicher bin, dass es so ist. Wir haben oft genug darüber gesprochen, es nicht zu wissen wäre echt traurig.

„Ja und du Jura.“ Ich lächle etwas und gebe ein bestätigendes Geräusch von mir. Er weiß es also auch noch. Schwer zu erraten ist es nicht, das ich irgendwann mal Jura studiere, wurde bestimmt, als ich in meine Familie hineingeboren wurde. Irgendwie muss man unseren Reichtum ja auch behalten und vergrößern. Aber trotzdem freue ich mich darüber, dass er es auf Anhieb wusste.

„Ganz genau. Und hier könnten wir beide studieren!“ Jetzt wende ich mich vom Bildschirm ab und schaue stattdessen Maurice dabei zu, wie er die ihn betreffenden Infos liest. Hin und wieder brummt er leise. Er scheint begeistert zu sein, aber irgendwas scheint ihn zu bekümmern.

„Du hast ja recht, die Uni scheint wirklich gut zu sein. Aber sie ist in einem teuren Viertel und ein gutes Stück entfernt“, bedauernd schüttelt er seinen Kopf. Er ist nicht zufrieden. Zu teuer und zu weit entfernt. Aber das kann man doch ganz einfach regeln oder? Maurice soll mitkommen.

„Und? Dann suchen wir uns Wohnungen und ziehen halt in die Nähe der Uni, machen andere doch auch“, ich zucke mit den Schultern. Es wäre doch sowieso langsam mal angebracht, von zuhause auszuziehen, jetzt wo ich mein Abitur habe. Ich meine, ich liebe meine Eltern und meinen Hund Gonzo, aber auf eigenen Beinen stehen? Wäre schon cool. Ja, das will ich so. Und Maurice ist auch alt genug dafür!

„Ja, aber ich könnte niemals die Uni und eine Wohnung finanzieren! Das ist viel zu teuer“, er schüttelt den Kopf, hat das Thema wahrscheinlich für sich schon beendet. Aber ich will auf diese Uni und ich will, dass er mitkommt. Sie scheint ihm ja auch gefallen zu haben. Wenn nur das Geld das Problem ist, werde ich mich schon darum kümmern. Meine Eltern werden keine Kosten und Mühen scheuen, um mich auf eine gute Uni zu schicken. Und wenn ich darauf bestehe, dass Maurice mitkommt, dann werden sie sich auch darum kümmern. Ganz einfach.

„Dann finanzier ich halt die Wohnung und du trägst nur deine Unikosten“, teile ich ihm meine Überlegungen mit. Doch anstatt der erwarteten Begeisterung ernte ich nur ein vehementes Kopfschütteln.

„Auf keinen Fall! Weder du, noch deine Eltern werden mir eine Wohnung bezahlen!“, echauffiert er sich. Ich winke ab.

„Wir schreiben gleich unsere Anmeldung für diese Uni und wenn wir beide angenommen werden, ziehen wir einfach zusammen in eine Wohnung“, bestimme ich und er seufzt resigniert. „Wir sind doch Freunde, oder nicht?“

„Natürlich sind wir Freunde!“, er rollt leicht mit den Augen und ich unterdrücke ein aufsteigendes Grinsen.

„Also?“

„Was anderes bleibt mir sowieso nicht übrig, oder?“, fragt er und ich verneine. „Na schön, aber müssen wir das unbedingt jetzt schreiben?“ Das ist einer der Gründe, warum ich und Maurice uns im letzten Jahr der Oberstufe angefreundet hatten. Er versucht nicht auf Krampf, meine Meinung zu ändern, sondern nimmt sie halt meist so hin. Außerdem fragt er mich nie nach Geld, sondern ich bezahle ihm freiwillig hin und wieder was. Er ist nicht nur wegen dem Geld mit mir befreundet. Und er akzeptiert mein Verlangen nach mehr und verurteilt mich nicht, nur weil ich mir zwischendurch mal teurere Dinge kaufe, die ich haben will oder Dinge tue, die mich glücklich machen. Es ist ihm schlichtweg egal. Sein Desinteresse ist quasi das Fundament unserer Freundschaft. Wäre er nicht so, hätte ich nie zugelassen, dass unsere Freundschaft sich so vertiefen konnte.

„Wir können auch jetzt raus gehen und die Anmeldungen heute Abend schreiben. Du bleibst doch wieder länger, oder?“, möchte ich wissen und er überlegt kurz.

„Ja, warum nicht. Aber wo willst du überhaupt hin?“, fragt er und legt den Kopf etwas schief. Ich grinse etwas und zieh das Portemonnaie aus meiner Hosentasche, welches ich, seit dem Tag, an dem ich es gefunden habe, nicht mehr aus den Augen lasse.

„Ist das nicht offensichtlich? Ich bräuchte mal wieder neue Schuhe. Oder 'ne Jacke. Vielleicht auch was ganz anderes, mal sehen.“ Ich schiebe das Portemonnaie wieder in meinen Tasche und Maurice schüttelt den Kopf.

„Das deine Eltern dir so viel Geld zur Verfügung stellen, ist echt nicht normal“, merkt er an und wieder muss ich ein Grinsen unterdrücken. Es ist nicht nur das Geld meiner Eltern, sondern Größenteils mein eigenes. Aber das muss er nicht unbedingt wissen. Ich weiß auch gar nicht, wie ich das erklären sollte. Hey du, witzige Geschichte. Ich hab vor ein paar Jahren ein Portemonnaie, das wahrscheinlich aus einem Überfall stammt, neben einem Gebüsch gefunden. Ich fand's halt schön und hab es behalten. Jaja, judge mich ruhig dafür. Aber weißt du, was das seltsame daran ist? Da sind jeden Tag tausend Eure drin! Krass, oder? Ich weiß! Woher das Geld kommt? Ist mir egal, ich will's auch nicht wissen! Es kommt noch besser, ich kann das Geld sogar auf mein Konto einzahlen, es verschwindet nicht! Ja, du hast recht. Theoretisch sollte ich die Finger von sowas lassen, zumal wir eh haufenweise Kohle haben. Aber Geld kann man nie genug haben, richtig? Nein danke. Das kann ich nicht bringen. Zumal er mich dann wahrscheinlich eh für verrückt halten würde. Magische Gegenstände, wer's glaubt. Ich freu mich einfach weiterhin darüber, dass das Geld auftaucht und gut ist. Irgendwo abgeben würde ich es definitiv nicht. Wenn man nicht gut genug auf sein Zeug aufpasst, ist man auch selbst Schuld. Und wie wahrscheinlich wäre es schon, dass der ursprüngliche Besitzer es wiederbekommt? Als ich es gefunden habe, war es komplett leer. Keine Ausweise oder sonstiges, da kann ja jeder daherkommen und es mitnehmen. Da behalte ich es lieber selbst.

„Naja, sie vertrauen mir halt und wissen ganz genau, dass ich keine Scheiße bau. Du siehst ja an meinem Abi, dass es funktioniert“, verteidige ich es etwas, obwohl ich das eigentlich nicht mal hätte tun müssen. Maurice weiß, wie es innerhalb meiner Familie abläuft. Solange ich meine und ihre Ziele erfülle, muss ich mir um nichts sorgen machen. Ich denke, wenn ich keine Lust auf's Jurastudium hätte, sondern lieber was anderes studieren wollen würde, kämen sie damit auch zurecht.

„Ja, das stimmt wohl. Du bist halt nur ein teures Kind, aber wenigstens keine totale Enttäuschung“, stellt er fest und ich schnappe empört nach Luft.

„Hallo? Ich bin wunderbar!“, meckere ich und er rollt wieder mit den Augen.

„Ja, ja. Dann bist du das halt“, beschwichtigen hebt er die Hände und ich grinse zufrieden. Sein nicht gerade gut verstecktes Schmunzeln ignoriere ich einfach.

„Also dann, können wir los?“, frage ich, stehe dabei aber schon auf.

„Von mir aus“, lautet die Antwort und wir verlassen gemeinsam das Zimmer und dann das Haus. Sobald wir wieder zurück sind, schreiben wir die Anmeldungen für die Universität. Das wird schon alles so klappen, wie ich mir das vorstelle. Hoffentlich. Wenn nicht sorgen wir schon irgendwie dafür, dass es klappt.

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