Irgendwas fühlt sich merkwürdig an. Als würde die Luft in diesem winzigen Auto vibrieren und mich ständig mit winzigen Elektroschocks aufladen. Es macht mich unfassbar unruhig, wie Jonathan sich in letzter Zeit verhält. Wie offen er sagt, dass er Interesse an mir hat. Das ist doch krank. Wie kann er überhaupt Sympathie für mich haben? Wie böse muss ich mich ihm gegenüber noch verhalten, damit er es endlich versteht?!

Aber was anderes macht mich deutlich wütender. Als hätte er irgendeine Ahnung, was ich für Nathan empfinde. Ich vermisse ihn nur unfassbar dolle. Aber es ist nicht so, als würde ich ihn nicht mehr als mein Bruder sehen. Es ist einfach kompliziert.

Ich seufze laut auf, woraufhin ich seinen Blick sofort auf mir spüre. Irgendwas lässt mich frösteln, wenn er mich so anschaut. Wenn er mich anschaut, als hätte würde ich ihm gehören. Als wäre ich seine Puppe, mit der er tun und lassen kann, was er will. Ich versteh nicht, warum niemand außer mir sieht, was für eine unheimliche Seite Jonathan in sich trägt. Meine Eltern halten ihn für einen Engel. Sogar mehr, als sie mich als einen sehen, weil ich mir schon deutlich mehr geleistet hab. Und sie lieben ihn so sehr. Er hat diese Liebe nicht verdient. Er ist kein guter Mensch, ganz sicher nicht. Er ist berechnend und zwingt Menschen seinen Willen auf, um sich selber zu bereichern. Warum versteht das nur keiner?

Ich kann es kaum erwarten, dass ich in ein paar Monaten endlich ausziehe. Ich liebe meine Eltern und wäre gerne bei ihnen wohnen geblieben. Aber sie verstehen mich nicht und ich kann nicht weiter mit Jonathan im Nachbarzimmer, leben . Ich hab das Gefühl, als würde er mir jegliche Energie rauben. Ich werde ausziehen und dann endlich ein Strich ziehen, zwischen ihm und mir.

Und wenn ich meine Eltern besuche, wird er bloß ein Fremder sein, der zufällig auch da ist.

Fremde. So wie es eigentlich immer hätte sein sollen, wäre er einfach in seinem Kinderheim geblieben.

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Kleines kurzes Zwischenkapitel zum Wochenendstart☺️