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Kapitel 39

Ich werde für einen kurzen Moment in die Tiefe gezogen, es kommt mir jedoch vor, wie eine unaufhaltsame Ewigkeit. Es ist dunkel, kalt und still hier unten, aber nichts, wo ich mich länger aufhalten möchte. Genau deswegen kämpfe ich mich mit aller Kraft und schnellen Armstößen zurück an die Oberfläche. Während ich Sekunden später wieder frischen Sauerstoff einatmen kann, versuche ich mich leise hustend und röchelnd von dem Ballast an meinem Oberkörper zu befreien. Meine zittrigen Finger verkrampfen sich allmählich um die Erlösung bringende Schlaufe, aber kurz bevor mich die Dunkelheit des Meeres ein weiteres Mal verschlucken kann, verspüre ich diese absolute Erleichterung, als ein leises Geräusch ertönt, wobei der schwere Schirm sich schließlich ganz langsam von mir löst und vergleichbar mit einer großen Eisscholle davontreibt.

Endlich bin ich frei und beginne mit raschen, präzisen Arm- und Beinschlägen das kalte Wasser zu durchpflügen. Zumindest wird mir dadurch ein wenig wärmer, auch wenn meine zitternden Gliedmaße dabei wirklich keine große Hilfe sind.

Unaufhaltsam fördert diese ganze Situation meine Erinnerung an die schrecklichen Minuten im Schwimmbad zu Tage, als ich mich nicht aus dem Ballast an meinem Fuß befreien konnte und beinahe ertrunken wäre. Die Panik, die Schwärze ... Das verschluckte Meerwasser brennt in meinen Lungen, während ich mich zwinge immer weiter zu schwimmen. Am liebsten würde ich einfach anhalten und aufgeben, oder dem starken Gefühl nachgeben meinen Tränen freien Lauf zu lassen, aber das geht nicht ...

Unwillkürlich plätschert das Motto der KSM durch meinen Kopf, ähnlich wie die Wellen um mich herum ... Lerne leiden ohne zu klagen! Das kann ich in allen Punkten genauso unterschreiben.

Nach einigen schnellen Schwimmzügen, höre ich neben dem Rauschen des Meeres den leisen Motor eines Schlauchboots und halte inne. Das Team an Freiwilligen vom DLRG sammelt bereits meinen Fallschirm ein. Schnellstmöglich zähle ich die kleinen, entfernten, schwarzen Flecken im Wasser, damit ich sicher sein kann, dass jeder aus unserer Truppe den Sprung geschafft hatte ... Tatsächlich, es sind vier andere sich bewegende Punkte, die jetzt anfangen in Richtung Land zu schwimmen. Das gibt mir einen vielversprechenden Adrenalinstoß und ich fange ein weiteres Mal an in langen Zügen meine Arme und Beine zu bewegen.

**********

Laut stöhnend schiebe ich mich, wie eine dickliche Kegelrobbe, nach ungefähr vier Kilometern im Wasser an den hellen Strand und bleibe einfach bäuchlings liegen, die Stirn auf meine verschränkten Finger im Sand abgelegt. Mein Atem geht schnell, wobei mich ab und zu ein kurzer Hustenreiz durchrüttelt. Es sind vielleicht 90 Minuten vergangen, aber die hatten es absolut in sich. Ein Sauerstoffzelt wäre jetzt nicht schlecht!

Ich bemerke, dass inzwischen auch die Jungs näher kommen und schnaufend an Land stiefeln, um sich neben mir in den kühlen Sand fallen zu lassen. Meine Erschöpfung ist viel zu groß, als dass ich meinen Kopf nach den Strapazen anheben könnte.

"Seid ihr alle da?", nuschle ich deshalb mehr oder weniger in die kleinen Körnchen hinein.

"Jepp, alle an Bord ... nee, eher an Land", antwortet Max innerhalb seiner lauten Atemzüge japsend. Ich rolle mich nun langsam auf den Rücken und starre in den wolkenbehangenen Himmel. Die Ähnlichkeit mit den Ölsardinen in der Büchse ist frappierend, so eng wie wir nebeneinander auf dem schmalen Strandabschnitt liegen und um Luft ringen.

"Was für eine Scheiße! Ich hoffe, wir machen das nicht noch ein paar Mal!" Ben schüttelt dabei nicht nur vehement den Kopf, sondern auch seine scheinbar verkrampften Arme.

"Ich sehe da eher ein aktuelleres Problem, wenn ich mich so umschaue ... Wie zur Hölle kommen wir hier wieder weg?", will ich seufzend wissen.

"Das wird ihr geringstes Problem sein, Stabsgefreite Janssen!"

Mein Blick schießt jäh in die Richtung von Hartmanns dunkler Stimme. Ich befürchte zugleich, dass der Tag seiner Meinung nach noch lange nicht zu Ende ist.

"ACHTUNG!"

Ohne zu überlegen springen wir vom Boden auf, begeben uns in die Grundstellung und salutieren vor unserem Offizier. In der Ferne erkenne ich, wie Schulz über eine kleine Düne sprintet, um sich letzten Endes unserer Gruppe anzuschließen. Hartmann lässt die Jungs und mich aber so lange verharren, bis unser anderer Vorgesetzter endlich neben ihm zum Stehen kommt.

"Rühren, Soldaten! Ich muss sagen, Sie haben Ihre Aufgaben heute sehr zu unser Zufriedenheit ausgeführt ...", setzt Schulz lächelnd zum Sprechen an, bevor Hartmann in einem strengeren Tonfall ergänzt:

"... bis jetzt zumindest! Denn wir lassen Ihnen in diesem Moment die Ehre zuteil werden, dass Sie den berühmten 'Freitagslauf' absolvieren dürfen! Als Belohnung, sozusagen!"

Ich bin mir unsicher, ob das eine 'Belohnung' werden wird, aber da ist es auch schon zu spät mit den Zweifeln ...

"Soldaten, tief runter in die Hocke und loslaufen!", schreit Hartmann bereits Sekunden später.

Umgehend führen wir den Befehl des Offiziers aus, beugen die Knie und beginnen gleichzeitig unsere Füße zu bewegen. In dem Sand ist das gar nicht so einfach und nach wenigen Metern schmerzen meine Oberschenkel wie die Hölle!

"Hallo! Ich kann Sie sehen! Arsch runter, Weber!", meckert Offizier Hartmann inzwischen laut neben uns, wobei er unser Treiben scheinbar argwöhnisch betrachtet.

Ich starre stur geradeaus, während ich versuche mich damit weitestgehend nur auf mein Durchhalten zu konzentrieren und keinesfalls auf die Kameraden zu achten. Meine Füße werden jedoch mit jedem weiteren Schritt automatisch langsamer, die Oberschenkel brennen schmerzhaft.

"Janssen, habe ich gesagt im Schneckentempo? Bewegen Sie sich, hopp hopp!"

Ich beiße die Zähne zusammen, aber besonders nach dem Schwimmen ist das Durchziehen dieser Übung alles andere als leicht.

"Stopp! Das kann sich ja keiner mit ansehen! Neue Aufstellung: Alle hintereinander aufreihen! Arme ausgestreckt auf den Boden und die Beine auf die Schultern Ihres Hintermanns! Ich will 40 Liegestütze im Team sehen und zwar pronto!"

Von Neuem lasse ich mich auf die Knie in den Sand fallen, positioniere meine Hände und sehe über die Schulter nach hinten. Mikes Gesicht ist vor lauter Anstrengung bereits knallrot. Meines wird mit Sicherheit nicht anders aussehen! Wir werfen uns gerade so ein kurzes, gequältes Lächeln zu, bevor ich meine Beine rechts und links auf seinen Schultern ablege. Mike tut es mir gleich bei Max, Max bei Ben und Ben zum Schluss bei Paul.

"Und los!", gibt Hartmann sogleich den rauen Ton wieder an und wir bewegen unsere Arme im Einklang das erste Mal langsam nach unten. Ich merke bereits, wie wackelig meine Beine auf Mikes Schultern liegen, als er mit dem Oberkörper runtergeht. Es dauert bloß fünf Armbeugen, bis unser Kartenhaus in sich zusammenfällt und wir laut schnaufend übereinander im Sand liegen.

Wer wen als erstes hat fallen lassen, kann ich nicht einmal bestimmen, aber dennoch kommt ein leises, genervtes Genuschel über die Lippen meiner Kameraden. Ich bin mir leider ziemlich sicher, dass das nicht toleriert wird von unseren Offizieren ... Welch wunderbarer Tag unserem Leiden die Krone aufzusetzen!

"Haben Sie etwas an den Ohren? Denn das Wort Pause existiert nicht in meinem Wortschatz für Faulpelze, wie Sie!"

Hartmanns strenger Blick schweift über unsere Gruppe, während wir gleichermaßen den Kopf schütteln und auf ein Neues versuchen uns zu positionieren. Ähnlich einer baufälligen Ruine stürzen wir abermals ächzend zusammen in den rauen Sand. Und das bevor überhaupt alle von uns ihre Beine auf die jeweils hinteren Schultern ablegen konnten.

"Sie sehen aus ... Nein, ich korrigiere mich: Sie sind eine absolute Katastrophe! Neue Situation: Weber ist verwundet, Janssen muss ihn in eine sichere Zone tragen. Fischer und Winter retten den halbtoten Peters! Los, ich will endlich den nötigen Einsatz sehen!"

Fragend sieht Max mich an und zuckt mit den Schultern. Während unsere Kameraden Ben schon unter den Armen und Füßen packen, um loszurennen, brüllt dieser überaus theatralisch mit einer Hand an der Stirn:

"Es ist so weit geliebte Welt, ich werde sterben! Bringt mich pflugs zur tugendhaften Krankenschwester. Ich muss meiner Liebsten mit einem letzten Kusse Lebewohl sagen! So traget mich denn schneller, Jünglinge!"

Ich schlage mir just beide Hände vor den Mund, um mir ein herzhaftes Lachen zu verkneifen, allerdings schnauft Hartmann bereits wütend:

"Stabsgefreiter Peters, wollen Sie uns verarschen? Mehr Ernsthaftigkeit!"

"Aber ich bin doch voll drin in meiner Rolle!", widerspricht Ben mit einem breiten Grinsen.

"Ich sehe schon, das führt zu Nichts! Nächste Runde: Peters schleppt beide Kameraden die kleine Düne hinauf und wieder runter ... im Laufschritt! Das Lachen wird Ihnen schon noch vergehen!"

Dieses Mal mischt Schulz sich ein und seine Antwort auf Bens Theater ist wohl ziemlich eindeutig. Da ich nicht auch noch bestraft werden möchte, packe ich Max von hinten unter den Achseln, lege meine Hände auf seinen vor der Brust verschränkten Arm und ziehe ihn rückwärts durch den Sand. Verzweifelt drücke ich meine Knie durch, damit wir überhaupt ein Stück voran kommen.

Keine fünf Meter weiter prallt auf einmal mein Rücken gegen eine harte Brust und es schnauft jemand zornig von hinten in mein Ohr:

"Tot, Janssen, TOT!"

Max stellt sich direkt aufrecht hin, ich lockere meinen Griff und drehe mich stattdessen zu Hartmann um, der mit gerunzelter Stirn zu mir sieht.

"Sie wissen aber schon, dass man den verletzten Soldaten über die Schulter legt und rennt was das Zeug hält? Außerdem tragen Sie im Einsatz zusätzlich Ihre Waffe, um auf Feuer zu reagieren! Auf diese Weise sind Sie doch Jahre unterwegs, Ihr Kamerad wahrscheinlich tot und die Feinde übersehen bestimmt keine Schleifspur, die zu Ihnen führt!"

Beklommen nicke ich.

"Dann los, Janssen! Gamstragegriff und zeigen Sie, was Sie können!"

Hartmann schüttelt den Kopf und dreht sich Gott sei Dank wieder zu der anderen Gruppe, nachdem ich abermals bloß in der Lage war zu nicken.

Das hat mir gerade noch gefehlt ... Ich stehe vor einer verdammten, körperlichen Grenze!

"Ich versuche mich leicht zu machen", flüstert Max mir aufmunternd zu, als ich dabei bin ihn über meine Schulter und letztendlich wie einen Schal um den Nacken zu hieven, sodass ich seinen vorderen Arm und das obere Bein vorne zu packen bekomme. Es dauert bloß fünf Sekunden mit diesem Versuch, bevor wir beide zusammen rückwärts und ziemlich unsanft auf dem Boden landen.

"Entschuldige", flüstere ich prompt, weil es mir peinlich ist ihn fallen gelassen zu haben und währenddessen auch noch auf ihn gefallen zu sein.

"Kein Problem, wir versuchen es schnell nochmal, bevor Hartmann, oder Schulz sich zu uns umdrehen. Gut, dass Ben so ein Showmaker ist und gerade laut und überzeugend die Julia von 'Romeo und Julia' darstellt!"

Ich muss trotz der anstrengenden Situation lächeln, denn mir ist bewusst, dass Ben das nur macht, weil er die beiden Offiziere von Max und mir ablenken will. Im Notfall kann man sich anscheinend sehr wohl auf ihn verlassen!

Rasch springen wir auf und versuchen ein weiteres Mal, dass ich Max auf meine Schultern hieve. Er ist mit seinen knapp 1,75 m sogar vier Zentimeter kleiner als ich, aber um die acht Kilo schwerer. So leicht bekomme ich den sportlich schlanken Klotz trotzdem nicht hoch. Nach dem dritten Versuch liegt er halb auf meinem Rücken und ich halte ihn mit all meiner Kraft klammernd an Oberschenkel und Oberarm fest. Wir schaffen es zehn Meter zurückzulegen, bevor ich erneut zusammenbrechen und er wie ein schwerer Hinkelstein auf mich fällt. Mein Gesicht landet unsanft im Sand. Überall knirscht es. Stöhnend schubse ich Max von mir runter, indem ich mich auf die Seite drehe.

"Sorry, Belle. War keine Absicht."

"Schon gut, es ist schließlich meine Schuld ... Ich kann einfach nicht mehr", gebe ich kleinlaut zu und versuche genervt das Knirschen aus meinem Gesicht zu entfernen. Ich spucke ein paar mal die feinen Körner in meinem Mund aus, während ich mir schweißgebadet und zugleich völlig fertig mit dem Handrücken über die rauen Lippen streiche.

Scheiß auf den Teil des Mottos: 'ohne Klagen'! Ich möchte einfach nur weinen und eine riesige Portion Eis!

Den freien Tag morgen haben wir mehr als redlich verdient ...

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