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Kapitel 52

Hermine schrie auf, als sie eine Berührung an ihrer Schulter spürte, und fuhr herum. Doch es war nur Dave, der vor ihr stand und hastig seine Hand fortzog.

„Hermine", war alles, was er sagte, wenngleich sein Blick aufmerksam ihr tränenfeuchtes Gesicht und ihr derangiertes Äußeres registrierte.

Hermine wurde von einer Hitzewelle erfasst, die ihr bis in die Wangen stieg. Was machte er schon so früh in der Redaktion? Doch ihr Chef hatte sich bereits umgedreht und mit seinem Zauberstab das Wasser auf dem Herd der kleinen Küchenzeile zum Kochen gebracht. Dann ging er ein paar Schritte hinüber und machte sich an der Keramikdose, die, wie Hermine wusste, Teekräuter enthielt, zu schaffen. Hastig wischte sie sich mit ihrem Ärmel über die Augen und versuchte mit der anderen Hand ihr widerspenstiges Haar notdürftig zu glätten. Schließlich zog sie ihren Zauberstab hervor und murmelte leise einen Spruch, der ihre Haarpracht wieder etwas gepflegter erscheinen ließ.

Einen Moment später war Dave mit einem Becher zurück, aus dem es anziehend nach Melisse und Honig duftete. Wortlos reichte er Hermine den Becher und zog sich dann einen Stuhl heran. Eine Art wohltuende Geborgenheit ging von dem warmen Getränk aus und Hermine starrte in die goldene Flüssigkeit, als läge dort eine Antwort auf all ihre Fragen. Minutenlang schwiegen sie beide. Schließlich ergriff Dave als erster das Wort:

„Vielleicht solltest du dir ein wenig Ruhe gönnen, Hermine... Ein paar freie Tage..."

Mit einem Ruck fuhr Hermines Kopf nach oben. „Sagst du nicht immer, dass wir zu wenig Leute haben?", begann sie pikiert und warf Dave einen umwölkten Blick zu. „Bist du nicht zufrieden mit dem, was ich schreibe?"

Ohne es zu merken stellte sie den Becher auf dem Pult ab und verschränkte ihre Arme vor der Brust.

„Das ist es nicht, Hermine, das weißt du", wehrte Dave rasch ab. „Aber ich sehe doch, dass dir gerade das Feuer in deiner Schreibe fehlt. Und du völlig angespannt bist."

„Dave..."

„Was ja auch kein Wunder ist", beeilte er sich fortzufahren. „Erst die Trennung von deinem Freund..."

„Der auf die dunkle Seite der Macht hinübergewechselt ist", schnaubte Hermine und hatte das Bild von Draco vor Augen, wie er zusammen mit seinem Vater im Daily Prophet  vor Malfoy Manor posiert hatte. „Dem weine ich keine Träne nach!"

Was nicht ganz stimmte. Sooft Hermine an Draco dachte, überfiel sie Traurigkeit. Der Gedanke ich kann mich doch nicht so in ihm getäuscht haben ließ sich nicht zum Verstummen bringen. Aber vielleicht dachte sie das auch nur, weil sie sich nicht eingestehen wollte, auf seine anziehende Art hereingefallen zu sein. Alle Anzeichen wiesen schließlich darauf hin, dass er ihrer gemeinsamen Vergangenheit den Rücken gekehrt und sich wieder der Seite zugewandt hatte, die mutmaßlich noch immer Voldemort nachtrauerte. Der selbstgerechte Zorn, in dem sie ihm eine Demütigung verpasst hatte, war allerdings inzwischen verschwunden. Vermutlich hasste er sie inzwischen...

„...dir war", war Dave taktvoll fortgefahren, ohne dass Hermine seine ersten Worte mitbekommen hatte. „Und dazu noch Potters Freundin in Azkaban und er selbst auf der Flucht vor dem Gesetz. Ich weiß ja, dass ihr befreundet..."

„Harry ist nicht vor dem Gesetz geflüchtet", widersprach Hermine steif. Sie starrte ihren Chef einen Moment lang an und ergänzte dann kühl: „Sondern vor einem Zaubereiministerium, das nicht mehr weiß, was es tut!"

Dave erwiderte ihren Blick gelassen. „Dann erzähl den Lesern das, Hermine! Ich weiß, dass du einen guten politischen Riecher hast und ich bin fern davon, mich vor Penningtons Karren spannen zu lassen. Wenn du zurzeit selbst nichts Politisches mehr schreiben willst, dann lass mich dich wenigstens dazu interviewen. Potters Weggefährtin: Was wirklich hinter seiner Flucht steckt."

Seine Augen blitzen in der verheißungsvollen Aussicht auf einen kontroversen Leitartikel, der eine gute Auflage zu werden versprach. Hermine war Schreiberin genug, dass auch sie dieser Gedanke nicht gleichgültig ließ. Doch gleichzeitig befürchtete sie, dass Rawlings ein Interview mit ihr unter der gleichen Rubrik einordnen würde wie ein von ihr selbst geschriebener Artikel und dieser Gedanke ließ sie zögern.

„Ich denke mal darüber nach", seufzte sie schließlich und griff nach einer Feder, mit der sie dann herumspielte. Es schien tatsächlich überaus angebracht, der Gesellschaft endlich zu offenbaren, was sich wirklich vor drei Jahren in Godrics Hollow abgespielt hatte. Nachdenklich starrte Hermine aus dem Fenster, durch das inzwischen die matte Helligkeit des angebrochenen Tages fiel. Ginny, was soll ich tun? Was hilft dir?

Mit einem Mal landete ein dicker, fetter Uhu auf dem Sims vor der Scheibe und klopfte auffordernd mit dem Schnabel gegen dieselbe. Unter seinen Krallen presste er die Schlaufe einer Tragetasche gegen den Stein.

„Ah, der Prophet."

Entschlossenen Schrittes ging Dave zum Fenster hinüber und öffnete es. Mit einem kräftigen Schlag seiner Flügel machte der Uhu einen Satz auf die Fensterbank und zog damit einen Beutel voller Zeitungen ins Innere der Redaktion. Dave zupfte eine der Zeitungen heraus, versenkte eine Münze in das Geldtäschchen an der Kralle des gefiederten Tieres und machte eine auffordernde Kopfbewegung. Der grau-braune Vogel ließ sich nicht lange bitten, sondern schwang sich zurück in die Lüfte.

Dave starrte indessen auf die Titelseite, deren Inhalt Hermine von ihrer Warte aus nicht sehen konnte, und ließ den Fensterflügel komplett offenstehen.

„Hat es dir die Sprache verschlagen, Dave?", foppte Hermine ihn, in dem Versuch, ihrer Unterhaltung mehr Leichtigkeit zu verleihen. „Was schreibt das Revolverblatt heute?"

Dave reagierte nicht, nur seine Augen wurden ein wenig größer, als sie über den Text glitten.

„Das ist ja...", murmelte er an niemand Bestimmten gerichtet und dann war sein Kopf nicht mehr zu sehen, da er ihn gesenkt hatte, um das Ende des Artikels zu lesen. Hermine kannte seine Eigenart, einen Artikel erst vollständig zu erfassen, bevor er sich dazu äußerte.

„Dave, was schreiben sie?", wollte sie einen Moment später dennoch gepresst wissen.

Ein scharfer Schmerz schoss ihr in den Nacken, als sie die Rückseite der Zeitung anstarrte und ihr Rücken fühlte sich plötzlich wie taub an. Lass sie nichts über Harry schreiben! Die Kehle wurde Hermine trocken und sie schluckte mehrmals, ohne Erfolg. Mit zitternden Fingen griff sie nach dem Becher und nahm einen Schluck Tee.

Nach einer gefühlten Ewigkeit tauchte Daves Kopf wieder auf.

„Hier, das könnte deine Stimmung heben." Er reichte Hermine die Zeitung, während ein vorsichtiges Lächeln um seine Mundwinkeln spielte. „Und anschließend möchte ich deinen Kommentar dazu hören."

Mit diesen Worten wandte er sich um und trat zu seinem eigenen Pult hinüber. Hermine legte den Daily Prophet flach auf den Tisch und starrte wortlos auf die Schlagzeile der Titelseite, die von einem großen Bild desjenigen Ortes eingenommen wurde, der zur Zeit regelmäßig ihre Gedanken beherrschte.

Ist Azkaban noch sicher?

Einer nicht genannten Quelle zufolge hat es gestern erneut einen spektakulären Ausbruch aus dem Gefängnis Azkaban gegeben, welches inzwischen Mördern und anderen Kapitalverbrechern vorbehalten ist. Als Felsenfestung mitten auf dem Meer gelegen (deren genauer Standort niemand außer dem Ministerium kennt), reichen die regelmäßig von Dementoren kontrollierten Gefängniszellen tief hinunter in den Untergrund. Bekannt wurde das Gefängnis vor allem durch die Inhaftierung zahlreicher Todesser vor mehreren Jahren.

Während Azkaban lange Zeit nur von Dementoren bewacht wurde, (was sich nach Lord Voldemorts Rückkehr als fatal erwies, wir berichteten), wird es inzwischen von Magiern geleitet, die vor ihrer Einstellung „intensiv durchleuchtet werden", wie es ein Ministeriumssprecher vor zwei Jahren ausdrückte.

Wie ist es dann jedoch möglich, dass erneut ein Ausbruch die Zaubereigesellschaft aufschreckt? Entflohen ist niemand anderes als die wegen Mordes an Amber Fawcett (wir berichteten) verurteilte Ginevra Weasley, Partnerin des Voldemort-Bezwingers Harry Potter, der seit Wochen als Zeuge gesucht wird.

Hermine schloss einen Augenblick lang die Augen und atmete tief durch. Ginny war dem grauenhaften Gefängnis entkommen. Nur das zählte. Gedanken über das, was nun anschließend passieren konnte, schob sie entschlossen zur Seite.

Dem Vernehmen nach war Miss Weasley nicht in den unterirdischen Zellen untergebracht, sondern in einem Zellentrakt im oberen Teil der Festung. Es wird die Frage zu klären sein, ob gewissen Personen womöglich eine Sonderbehandlung zu Teil wird.

Hermine biss unwillkürlich die Zähne zusammen. Sie ist schwanger, du Giftmischer, warum schreibst du das nicht? Hat dir das deine Quelle nicht verraten?, dachte sie verärgert. Ihre Hand presste sich auf das Pergament, während ihre Augen weiter dem Text des ihr unbekannten Verfassers folgten.

Wir dürfen Ihnen in Erinnerung rufen, dass es sich bei Ginevra Weasley um eine ehemalige Aurorin handelt, die im Anschluss an die Verurteilung mit sofortiger Wirkung aus dem Dienst entlassen wurde (wir berichteten). Es ist davon auszugehen, dass Miss Weasleys Aurorenkenntnisse und -fähigkeiten ihr die Flucht ermöglicht haben. Welche Rolle spielt jedoch ihr untergetauchter Partner Harry Potter dabei, der vor wenigen Wochen zum Auroren ernannt worden war? (wir berichteten)

Fragen über Fragen, die mit Sicherheit einer dringenden Aufklärung bedürfen. Klar sind bislang nur folgende Fakten:

Miss Jill Sutherland, Heilerin im St-Mungo-Hospital für magische Krankheiten, suchte im Rahmen ihrer üblichen Azkaban-Besuche die Verurteilte auf, um ihren Gesundheitszustand zu überprüfen. Dabei wurde sie von Miss Weasley überwältigt und mittels entwendeten Zauberstabs einem massiven Schockzauber unterzogen. Dem Vernehmen nach ist Miss Sutherland inzwischen wieder wohlauf.

Hermine schnaubte. Es klang, als wäre Jill, an die sie sich vage aus Hogwarts erinnerte, zusammengeschlagen und nicht lediglich geschockt worden. Schockzauber hatten sie damals intensiv in Dumbledore's Armee geübt und niemand hatte dabei einen großen Schaden davongetragen.

Warum Miss Sutherland nicht vom Wachpersonal begleitet wurde, wird noch zu klären sein. Das Ministerium wollte diesen Sachverhalt nicht kommentieren.

Dem Daily Prophet ist es gelungen, einige Zeugen zu befragen, die unabhängig voneinander berichteten, einen Thestral im Himmel gesehen zu haben – ein magisches Wesen, das sowohl Ähnlichkeit mit einem geflügelten, schwarzen Pferd als auch mit einer Fledermaus und Echse aufweist. Es kann lediglich von Hexen und Zauberern gesehen werden, die das unglückliche Schicksal hatten, den Tod eines Magiers mitansehen zu müssen.

Es wird daher vermutet, dass die zu drei Jahren Azkaban verurteilte Mörderin mit Hilfe dieses Wesens entkommen konnte. Interessant ist hierbei die Tatsache, dass sich die einzig bekannte Thestralenherde auf den Ländereien von Hogwarts befindet. Sollte jemand von dort der ehemaligen Hogwartsschülerin zur Flucht verholfen haben?

Hermine sog lauthals die Luft ein. Dieser Vermutung konnte auch sie sich nicht entziehen und es untermauerte ihre Annahme, dass sich Harry in Hogwarts befand. Angespannt las sie weiter.

Die Anfrage bei der Aurorenzentrale hat ergeben, dass man „verschiedene Spuren" verfolge. Man kann also nur hoffen, dass die Jäger des Verbrechens und der dunklen Magie mit aller Kraft im Rahmen der Gesetze durchgreifen werden und niemandem gegenüber Milde zeigen, der einmal ihren Reihen entstammte.

Fassungslos starrte Hermine auf das Pergament, dessen Verfasser sich nicht zu fein dafür war, mehr oder weniger deutlich den Verdacht auf Korruption und Vertuschung zu legen.

Wie uns das Ministerium versicherte, ist wegen der Beziehungstat nicht davon auszugehen, dass von Miss Weasley eine größere Gefahr für die Gesellschaft ausgeht. Nichtdestotrotz wird davor gewarnt, die ehemalige Aurorin auf eigene Faust zu überwältigen. Sollten Sie die verurteilte Hexe irgendwo entdecken, bittet das Ministerium um unverzügliche Mitteilung. Es versteht sich von selbst, dass jeder Versuch, Miss Weasley auf ihrer Flucht zu unterstützen, strafrechtlich geahndet werden wird. (das Gleiche gilt weiterhin für Harry Potter, der unverändert als Zeuge gesucht wird)

Hermine holte tief Luft. Zu der anfänglichen Erleichterung, Ginny nicht mehr in Azkaban zu wissen, gesellte sich nun die Furcht davor, was ihrer Freundin passieren würde, wenn man sie entdeckte. Bei Merlin, was konnten Ron und sie bloß tun, um zu helfen? Fahrig fuhr sie sich durch die offenen Haare und hoffte inständig, dass Ginny und Harry nun zumindest beieinander waren! Fast widerstrebend fuhren ihre Augen über den Rest des Artikels.

Auch wenn sich für die Gesellschaft keine imminente Bedrohungslage ergibt, muss man sich dennoch fragen, ob die Sicherheitsvorkehrungen des Azkaban-Gefängnis nicht einer dringenden Überarbeitung bedürfen. Erinnern wir uns an den noch immer ungeklärten Ausbruch Sirius Blacks (inzwischen rehabilitiert) zwölf Jahre zuvor und an den Massenausbruch von unzähligen Todessern vor zehn Jahren. Und nun das Entkommen einer verurteilten Mörderin – Herr Minister, was gedenken Sie hier zu tun?

Ein paar Sekunden lang konnte Hermine nichts anderes tun als schweigend auf das Pergament zu starren. Ihre Ohren vernahmen wie von weit her das Kratzen einer Feder auf Pergament und das Ticken einer Wanduhr. Wie automatisch griff ihre Hand nach dem Becher und führte ihn zum Mund. Vor ihrem inneren Auge tauchten Ginny und Harry auf einem Thestral auf, im Hintergrund die bekannte Silhouette von Hogwarts. Und langsam begann Hermine zu begreifen, was die Zeitungsnachricht wirklich bedeutete und welche Möglichkeiten sich dadurch eröffneten.

Ihr Mund verzog sich zu einem sanften Lächeln und ihre Augen schlossen sich für einen Augenblick, als sie der Erleichterung nachspürte, die rasch jede Zelle ihres Körpers erfüllte. Jetzt bedurfte es keiner Zurückhaltung mehr! Rawlings konnte sich seine Manipulationsversuche an den Kamin schmieren! Euphorie ergriff Hermine und versetzte ihren Zügen ein Strahlen, das lange nicht mehr zu sehen gewesen war. Endlich hatten sie einen Angelpunkt, um das Schicksal Ginnys zu wenden und den Weg, den ihre Gesellschaft gerade nahm, noch aufzuhalten...

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Hermine hat offenbar ihren Optimismus zurückerlangt. Und wie sieht es in euch aus?

Gibt es etwas, dass Harry und Ginny jetzt helfen könnte?





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