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Kapitel 5

Soundtrack: "Of Love and War"

„Miss Granger erwartet Sie, Mr. Malfoy", informierte der Butler ihn freundlich, während er die Hand nach dem Reiseumhang ausstreckte, der auch im Sommer beim Fliegen in der kühleren Luft oberhalb jeglicher Städte und Wälder anzuraten war.

Dracos Augen leuchteten auf. Er war kein Freund von Überraschungen, aber ein unerwarteter Besuch von Hermine war dennoch eine Freude. Insbesondere, da sich zu seinem Leidwesen ihre Anwesenheit in seinem Haus weiterhin nur der Kategorie Besuch zuordnen ließ, denn nach wie vor weigerte sie sich, nach Somerset zu ziehen.

Draco ertrug ihre beharrliche Ablehnung mit äußerlicher Gelassenheit, denn er wusste es besser als Hermine zu drängen. Er hätte ihr zu gern alles zur Verfügung gestellt, was ihr Herz begehrte, aber Hermine war so anspruchslos wie niemand sonst, den er kannte. Wie die Dinge standen war das beste Geschenk, das er ihr machen konnte, einfach zu akzeptieren, dass sie es vorzog, allein zu leben. Dennoch konnte er nicht verhehlen, dass er sich wünschte, nicht nur am Wochenende, sondern jeden Morgen neben ihr aufzuwachen.

Mit einem Lächeln auf den Lippen eilte er an seinem Butler vorbei, ohne diesem mehr als ein höfliches, knappes Nicken zu gönnen. Er erwartete, Hermine auf der Terrasse vorzufinden, ein Platz, den sie im Sommer allen anderem vorzog, denn der Blick von dort verlor sich in den sanften Hügeln, die das Grundstück umgaben, und in einem westlich gelegenen See, der bei gutem Wetter die Abendsonne einfing.

Er öffnete die Tür zur Terrasse mit einem automatischen „Alohomora", ohne zu prüfen, ob sie geschlossen oder nur angelehnt gewesen war. Es war nicht unüblich für Hermine, sie hinter sich zuzuziehen. Draco trat hinaus auf die hölzerne Terrasse, die jedoch wider Erwarten verwaist da lag, umrundete eine Ecke des Hauses und blickte auf den Steg hinüber, der in den See hineinführte. Rötlicher Abendschein lag auf dem stillen Wasser, doch auch hier war nichts von Hermine zu sehen.

Überrascht kehrte Draco ins Haus zurück, wo er Salon und Stube durchquerte, bis er zu ahnen begann, dass Hermine offenbar in seinem Schlafzimmer auf ihn wartete. Erfreuliche Bilder zogen durch seinen Kopf und mit einem Gefühl der Vorfreude beschleunigte er seine Schritte. Nur so war zu erklären, dass ihm die Situation, in die er geriet, erst bewusst wurde, als er sein Schlafgemach betrat. Statt eine verführerisch lächelnde, in durchsichtige Seide gewandete Hexe im Bett vorzufinden, starrte ihn seine Freundin mit einem Zorn entgegen, der die Luft nahezu vibrieren ließ.

Unvermittelt brach Draco der Schweiß aus und sammelte sich kalt auf seinem Rücken. Das Buch... Es war unübersehbar, dass der verzauberte Einband des Buches Hermine nicht zu täuschen vermocht hatte. Draco verfluchte seine Nachlässigkeit. Wie hätte er jedoch auch ahnen können...

„Was – ist – das hier?!"

Hermines Stimme schnitt mit der Schärfe eines Schwertes durch die Luft. Sie war aufgestanden und hielt ihm mit beiden Händen das Buch entgegengestreckt, in dem er gestern kurz etwas nachgeschlagen hatte. Es hatte einen Grund, dass er es vor Hermine geheimgehalten hatte, er hatte genau diese Reaktion vorausgesehen.

Unauffällig wischte er sich die feuchten Handflächen an seiner Hose ab und ohne sich zurückhalten zu können nahm er Zuflucht zu einer spöttischen Bemerkung:

„Sieht nach einem Buch aus."

„Komm mir nicht komisch, Draco Lucius Cenhelm Malfoy", fauchte Hermine und trat ein paar Schritte auf ihn zu. Die mokante Erwiderung Hermine Jean Granger lag ihm auf der Zunge, aber diesmal beherrschte er sich. Wenn er nicht gehörig aufpasste, stand weit mehr auf dem Spiel als ein kurzer Beziehungskonflikt.

Die Augen der Hexe vor ihm sprühten Funken, was Draco im Normalfall überaus gefiel. Doch der ätzende Ton von Hermines Stimme sowie ihre Worte verbargen nicht, dass die Situation kurz davor war, einen verhängnisvollen Verlauf zu nehmen.

„Warum besitzt du so ein Buch? Und hast es allem Anschein nach auch gelesen."

Mit einem Gesichtsausdruck unglaublichen Abscheus schleuderte sie es ihm vor die Füße, wo es mit einem so lauten Poltern auf dem Boden landete, dass Draco zusammenfuhr. Der Buchrücken zeigte nach oben und enthüllte den ursprünglichen Titel: Legilimentik – Anleitung und Einsatzmöglichkeiten.

Draco zwang sich zu einem ruhigen Tonfall:

„Du musst nicht denken, dass..."

„Sondern was? Dass es sich lediglich um ein Rezept zum Backen handelt, oder was?", unterbrach ihn Hermine sarkastisch.

Draco schluckte eine schnodderige Erwiderung hinunter. Hermine hatte sich sichtbar in Rage geredet und es würde das Beste sein, sie austoben zu lassen. Und dann würde sie bereit sein, ihm zuzuhören und er mit seiner Erklärung zu ihr durchdringen können. Hoffte er jedenfalls.

„Wie kannst du dich nur wieder mit schwarzer Magie beschäftigen!", fuhr Hermine fort und funkelte ihn aufgebracht an. „Ich dachte, du hättest dieses Kapitel ein für alle Mal abgeschlossen! Du hattest es mir versprochen."

Oh nein, meine Liebe, das habe ich nie, widersprach Draco im Stillen. Die schwarze Magie war viel zu faszinierend, als dass er ohne Not dergleichen versprochen hätte. Hermine hatte es auch nie gefordert. Jedenfalls nicht verbal. Außerdem konnte man Legilimentik nicht automatisch mit schwarzer Magie gleichsetzen.

Angewidert blickte Hermine auf das Buch hinunter.

„Wo hast du das überhaupt her? Schließlich sind Besitz und Anwendung verboten!"

„Nur in Europa und den USA", stellte Draco mit überaus sanfter Stimme richtig. Es gab einen Grund, warum er viele seiner ausländischen Geschäftspartner in ihrem Heimatland aufsuchte. Nur einen Moment später begriff Draco, dass er einen folgenschweren Fehler begangen hatte, denn Hermine hatte seine Aussage zutreffend interpretiert. Mit aufgerissenen Augen starrte sie zum ihm hoch und ausnahmsweise fehlten ihr einen Augenblick lang die Worte.

„Du ... wendest es an?" Ein Ausdruck totalen Horrors lag auf ihrem Gesicht.

„Natürlich nicht."

Die Lüge kam glatt und unvermittelt, denn Draco wusste, dass er seine Freundin andernfalls unwiderruflich verloren hätte. Warum hatte sie bloß das vermaledeite Buch finden müssen? Erneut spürte er den Schweiß auf seiner Haut und sein Herz schlug so schnell, als verfolge er gerade einen Schnatz auf seinem Besen. Dank jahrelanger Übung in einem gefühlslosen Umfeld blieb sein Gesicht jedoch bar jeder Emotion, was Hermine zu einem gereizten Kommentar veranlasste:

„Hör auf, mich mit diesem Pokerface anzuschauen, Draco!"

Vor Zorn beinahe vibrierend trat sie so nahe an ihn heran, dass er nur noch seine Hand hätte ausstrecken müssen, um sie berühren zu können. Angriffslustig reckte sie ihm ihr Kinn entgegen.

„Und wehe, du liest jetzt meine Gedanken!"

Ihre Bemerkung ließ Dracos Gesichtszüge schockiert entgleisen. Er war noch nie in die Gedanken von Freunden eingedrungen, geschweige denn in Hermines! Und hatte es auch nie in Erwägung gezogen. Dachte sie das wirklich von ihm?

„Das würde ich niemals machen!", gab er vehement zurück und ballte unversehens seine Hände zu Fäusten. Er hatte sich die Fähigkeit zur Legilimentik nur fürs Geschäftliche angeeignet. Dort, wo sie erlaubt war – oder zumindest nicht verboten. Mit einer Ahnung, was Hermine durch den Kopf ging, zischte er mit Nachdruck:

„Ich bin nicht wie Voldemort, Hermine!"

„Da habe ich dann wohl Glück gehabt."

Der Sarkasmus in Hermines Stimme war unüberhörbar, während sie ihn hart anstarrte. Ihre Augen, eigentlich von einem warmen Braunton, waren nun fast schwarz und alles, was Draco darin erkennen konnte, waren Zorn, Verachtung und Argwohn. Keine Spur mehr von der Nachdenklichkeit und Ausgewogenheit, die sie normalerweise an den Tag legte. Es war kein gutes Zeichen und unvermittelt fühlte sich Dracos Brustkorb an, als würde er zusammengequetscht. Als würde dieser Teil seines Körpers allein apparieren, während der Rest zurückblieb.

„Aber warum sollte ich dir jetzt noch etwas glauben?", fuhr Hermine verächtlich fort. „Ich hatte gedacht, du hast dich geändert, all die letzten Jahre... Aber das hier..."

Finster wanderte ihr Blick hinunter zum Grund ihrer Auseinandersetzung, bevor sie Draco wieder direkt ansah. Ihre Nasenflügel bebten leicht und die Lippen, die sonst so zärtlich zu sein wussten, waren zu einem schmalen Strich verzogen, als sie erbittert hinzufügte:

„Das hätte ich nie von dir gedacht, Draco! Ich habe das Gefühl, dich überhaupt nicht richtig zu kennen!"

Bei Merlin, das war ja wohl maßlos übertrieben, durchfuhr es Draco säuerlich. Es gab nur zwei Dinge, die er Hermine aus gutem Grund verschwiegen hatte. Diese ganze Diskussion machte nur deutlich, wie recht er damit gehabt hatte. Mit beginnendem Frust dachte er jedoch einen Augenblick später darüber nach, wie er Hermine wieder besänftigen konnte. Er wollte sie auf keinen Fall verlieren.

„Hermine..."

Doch die junge Hexe ließ Draco gar nicht erst zu Wort kommen. „Du kannst dir deine Erklärungsansätze sparen", fauchte sie. „Wie soll ich jetzt noch wissen, was Lüge und was Wahrheit ist...?"

Ihre Augen suchten seine, bevor sie mit scharfem Ton in der Stimme ergänzte: „Ich hatte dir vertraut, Draco!"

Hermines Satz traf ihn mit der Wucht eines Peitschenschlages. Eine Sekunde lang schloss Draco die Augen und biss die Zähne hart aufeinander. Da war es wieder, dieses Wort. Vertrauen. Was er auch tat – sobald etwas Unschönes passierte, löste sich das angebliche Vertrauen in Luft auf. Er war für immer und ewig mit einem Makel behaftet.

Nicht nur mit dem Sichtbaren, dem Dunklen Mal der Todesser, das weder entfernt noch magisch kaschiert werden konnte. Zusätzlich wurde er kontinuierlich mit unausrottbarem Misstrauen gestraft. Düster suchte Draco in Hermines Gesicht nach etwas, das ihm deutlich machte, dass sie trotz der eben herausgebrachten Worte noch zu ihm stand. Doch da war nichts außer einem Gesichtsausdruck, in dem sich ihre komplette Verurteilung widerspiegelte.

Bitterkeit wallte in Draco auf. Bitterkeit, die sich langsam in eine Wut verwandelte, mit der er seinen eigenen Anteil an der jetzigen Entwicklung bequemerweise zurückzudrängen wusste. Unbeherrscht gab er zurück:

„Und ich dir! Doch wie man sieht, waren deine Worte nur Schall und Rauch."

„Bitte?!" empörte sich Hermine und kniff die Augen so fest zusammen, dass sich ihre Augenbrauen beinahe berührten. „Du kannst doch nicht Romane mit Sachbüchern vergleichen." Mit vor der Brust verschränkten Armen fuhr sie zornig fort: „Es geht hier schließlich um dunkle Magie und die werde ich niemals tolerieren! Worüber ich dich übrigens nie im Unklaren gelassen habe!"

Ein entschlossener Zug lag auf ihrem Gesicht, der Draco ahnen ließ, was kommen würde. Seine Kehle fühlte sich an, als würde sie sekündlich enger werden und er schluckte mühsam.

„Und damit, denke ich, hat sich ein zusammen erledigt, Draco. Denn ohne Vertrauen hat unsere Beziehung keine Zukunft mehr", versetzte Hermine eisig und presste anschließend die Lippen aufeinander, als wolle sie verhindern, dass ihnen ein weiteres Wort entwich.

Draco starrte sie erschüttert an.

„Das ist jetzt nicht dein Ernst, Hermine! Das kann nicht dein Ernst sein!" Merlin, wieso hatte er sich mit seiner Entgegnung nicht zurückhalten können?

Er streckte die Hand nach ihr aus, doch Hermine trat hastig einen Schritt zurück.

„Fass mich nicht an!", versetzte sie zornig und warf Draco dabei einen vernichtenden Blick zu.

Was sollte das?! Ärger vermischte sich mit dem Schmerz, den ihm ihre Reaktion bereitete. Das konnte sie nicht machen! Nicht wegen der simplen Verheimlichung eines Buches. Draco war sich durchaus bewusst, wie sehr Hermine alles ablehnte, was irgendwie mit früheren, dunklen Zeiten in Verbindung gebracht werden konnte. Aber stellte sie diesen einzigen Vorfall wirklich über die ganzen schönen Jahre, die sie miteinander verbracht hatten? Das war unmöglich...

Sein Gehirn weigerte sich, Hermines Worte als endgültig zu akzeptieren. Fassungslos blieb sein Blick an ihren ausdrucklosen Augen hängen, die jeder Hoffnung, Hermine könnte ihre Worte noch zurücknehmen, eine Absage erteilten.

„Hör mal, ich wollte nie...", Draco stockte und suchte nach Worten für das, was nicht mehr rückgängig zu machen war.

Und dennoch hatte er es getan. Hatte sich mit Dingen beschäftigt, von denen er wusste, dass sie Hermine sie verurteilen würde. Hatte diese bewusst vor ihr verschwiegen, weil ihm klar war, dass Hermine nie seiner Faszination dafür teilen und alles nur auf eine bestimmte Weise interpretieren würde. Er hatte es daher stets verdrängt, über die Folgen einer unfreiwilligen Enthüllung nachzudenken. Aber zu welchem Preis?

Die sich in ihm ausbreitende Verzweiflung ließ Draco frösteln. Unvermittelt wurde ihm klar, dass die einzige Möglichkeit, Hermine eventuell von ihrer Entscheidung abzubringen, darin lag, ihr seine Gefühle zu offenbaren. Was er, wenn er ehrlich war, viel zu lange nicht mehr getan hatte. Denn auf diesem Gebiet löste sich seine Wortgewandtheit regelmäßig so rasch auf wie ein Wasserfleck im gleißenden Sonnenlicht und ließ nichts als Unsicherheit zurück. Was eine Empfindung war, die er hasste und daher tunlichst zu vermeiden versuchte.

Jetzt jedoch musste er es riskieren, erneut in die Zeit zurückzuspringen, in der er Hermine langanhaltend umworben hatte und viel von sich preisgegeben hatte, bis sie bereit gewesen war, Vergangenes vergangen sein zu lassen. Und ihre Reaktion darauf ließ sich nicht vorhersehen, barg auch die Gefahr einer vernichtenden Ablehnung... Obwohl Dracos Kehle angesichts der prekären Situation rau wie Schleifpapier geworden war, versuchte er die ungewohnten Sätze zu formulieren.

„Hermine, ich..." Seine Stimme versagte und endete in einem Räuspern.

„Spar dir deine Worte!", unterbrach ihn Hermine tonlos, ohne die Emotionen wahrzunehmen, die hinter seiner äußeren Fassade in ihm loderten und sich in keinster Weise auf seinen Zügen widerspiegelten. Hermines Gesicht hingegen bildete unübersehbar eine Mischung aus Bitterkeit und Schmerz ab.

„Du bist wieder genau der Zauberer, vor dem mich anfangs alle gewarnt haben. So oft habe ich dich verteidigt und Offenheit eingefordert für jemanden, der sein früheres schändliches Verhalten überaus bedauert – wofür, Draco? Um jetzt zu sehen, dass du dich keinen Deut geändert hast? Um zu begreifen, dass alle um mich herum Recht behalten haben und ich nur zu blöd gewesen bin, die Wahrheit zu erkennen? Du hast keine Ahnung, wie sehr du mich hiermit verletzt..."

Ihre Hand flog hoch, um ruppig eine Träne fortzuwischen, die auf ihrer Wange glitzerte. Noch bevor Draco Gelegenheit fand, auf Hermines Worte einzugehen, hatte sich die junge Hexe jedoch mit einem Geräusch, das verdächtig nach einem Schniefen klang, um ihre Achse gedreht und war im Nichts verschwunden. Erschüttert griff Draco nach der Lehne des Stuhles neben ihm, wo sich seine Finger fest in das rostbraune Polster bohrten. Dann schlug die Realität der soeben erlebten Auseinandersetzung über ihm zusammen. Hilflos sank er auf den Stuhl und ließ den Kopf in seine Hände fallen.

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Hallo ihr Lieben,
es ist hoffentlich verständlich, dass Hermine so heftig auf dieses Buch der dunklen Magie reagiert und ihre sonst übliche Besonnenheit vermissen lässt. Glaubt ihr, dass ihre Beziehung zu Draco noch eine Chance hat?

Draco mag für sich eine schlüssige Rechtfertigung gefunden haben, Legilimentik zu erlernen. Mich würde einmal interessieren, was ihr von seinem Verhalten haltet... :)

Liebe Grüße, eure Sunny


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