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Kapitel 47

Der Plan war nicht ohne Lücken. Es gab viele Unwägbarkeiten. Aber Neville musste zugeben, dass er auch die Chance auf Gelingen bot. Daher hatte er sich auf Harrys verrückte Idee eingelassen. Und wenn man es recht bedachte, dann gab es vermutlich keine wirklich andere Chance, Ginny aus Azkaban herauszubekommen. Nichtstun war auch für ihn keine Option.

Dass sie nur zu zweit waren, erschwerte die Angelegenheit, eine Befreiung und anschließende Flucht zu organisieren. Einerseits. Andererseits würde ihnen eine größere Anzahl von Helfern in Azkaban auch nichts nutzen. Denn die magische Bahn, die einen zum Zauberergefängnis brachte, erlaubte, wie Harry wusste, nur die Beförderung zweier Magier. Üblicherweise einen Azkabanwärter und einen Verurteilten. Oder, wie jetzt, einen Azkabanwärter und einen Besucher.

Neville saß auf der rauen schmalen Holzbank eines engen, wabenartigen Raumes ohne Fenster und fühlte, wie sich der Magieverhinderungszauber auf seinen Körper presste, als würden ihn die Wände eines engen Ganges zerquetschen wollen. Stumm starrte er auf die in ihrer Helligkeit glänzenden schmucklosen weißen Wände. Decke und Fußboden waren von gleicher Farbe. Es war, als befände man sich im Inneren eines Eies. Nur ein dunkler Eisenring an der Wand unterbrach die Makellosigkeit der Umgebung. Mit Grausen dachte Neville an die Gefangenen, die man daran wohl während der Überfahrt ankettete, und schnell wandte er den Blick ab.

Wie mochte man sich fühlen – seines Zauberstabes beraubt, ohne die geringste Fluchtmöglichkeit und eine grauenvolle Ewigkeit vor Augen? Irgendwie erschien ihm das Ganze absolut grausam und menschenunwürdig. Er verdrängte den Gedanken an Ginny, dachte dafür an Bellatrix Lestrange und ihre Folterkumpane... Sie von allen Leuten hatten es schon irgendwie verdient, aber... jemanden ein Leben lang der Gnadenlosigkeit der Dementoren auszusetzen machte weder Tote lebendig noch Kranke gesund. Neville seufzte. Effektiv machte es weder für ihn noch für seine verwirrten Eltern einen Unterschied, ob ihre Peiniger tot waren wie die Lestranges oder wie Barty Crouch junior in Azkaban dahinvegetierten.

Weder hatte die jahrelange Haft Bellatrix geläutert noch sie oder andere für die Zukunft abgeschreckt. Auch nach ihrer Flucht damals unter Voldemort hatte sie nichts unversucht gelassen, sich genauso sadistisch zu gebären wie zuvor. Verstärkte nicht das Bestehen eines solchen Gefängnisses eher noch den Hass seiner Insassen und Familienangehörigen auf das System? Dean hatte mal von den Haftbedingungen in der Muggelwelt erzählt. Folter gab es dort nicht...

Zumindest hatte man jetzt, anders als früher, ein separates Gefängnis für geringfügigere Vergehen eingerichtet, das ein wenig den Haftanstalten der Muggel ähnelte. Und es gab die Möglichkeit, gegen jedes Urteil Berufung einzulegen. Eigentlich...

Aus den Augenwinkeln spürte Neville den Blick des direkt vor ihm sitzenden Zauberers in der rostroten Uniform der Azkabanwärter auf sich, der vorher gelangweilt mit seinem Zauberstab hantiert hatte. Der bärtige Magier hatte ein Bein übereinandergeschlagen und hielt die Arme vor seiner Brust verschränkt. Sein Gesichtsausdruck hatte jedoch nichts Bedrohliches an sich, sondern wies lediglich die Neugier desjenigen auf, der sich auf ein wenig Abwechslung freute.

Neville starrte jedoch zunächst reglos auf seine eigenen Schuhe, auf denen sich der Schmutzrand seiner Gartenarbeiten vom weißen Boden abhob. Weder war die geringste Bewegung noch ein einziger Laut zu spüren. Neville hatte daher absolut kein Gefühl dafür, ob man bereits unterwegs war oder sich noch an Ort und Stelle befand. Es war nervtötend.

„Sie wollen was pflanzen, habe ich gehört?", fragte der Wächter nun und musterte Neville aus aufmerksamen Augen.

Der junge Lehrer sah schließlich hoch. „In Azkaban gibt es ein ganz spezielles Klima. Die salzige Luft zusammen mit den Sonnenstrahlen, die in einer gewissen Schräge auf die Erde treffen, schaffen das perfekte Biotop. Das gibt es sonst nirgendwo in Britannien", erläuterte er sachkundig. „So jedenfalls die Theorie. Doch ich muss mir die Möglichkeiten der Anpflanzung mal vor Ort anschauen."

Die ganze Geschichte war fast vollständig erlogen, aber als Begründung ausreichend gewesen, um Neville ein Besuchsrecht in Azkaban zu verschaffen.

„Interessant" bemerkte der andere Magier. „Wie heißt denn die Pflanze?"

„Belodrosa primola. Sehr selten."

Neville starrte den Wächter an, ohne mit der Wimper zu zucken, und hoffte dabei, dass dieser nicht zum Schlag einer Hermine gehörte, die sofort alles Unbekannte und Neue in einem Buch nachschlug.

„Und warum ist sie wichtig?"

Es war weniger ein Ausfragen als vielmehr deutliches Interesse zu erkennen. Vermutlich hatte die Tätigkeit des Mannes außer Monotonie nicht viel zu bieten, dachte Neville. Was wohl die Zugangsvoraussetzungen für diesen Job waren? Geringe Sensibilität gegenüber Dementoren? Freude an Machtausübung? Oder wurden hierfür Leute beordert, die sonst woanders nichts zustandebrachten?

Ohne sich seine Gedanken anmerken zu lassen, erzählte Neville dem anderen bereitwillig das, was er auch bereits in seinem Brief an die Behörde für magische Strafverfolgung formuliert hatte:

„Die Samen dieser Pflanze sind eine wichtige Zutat für den Heiltrank gegen Lähmungserscheinungen."

Sein Gegenüber stellte mit einem hellen Klang sein zweites Bein wieder auf und ließ die Arme auf die Knie sinken.

„Merlin!", sagte er beeindruckt. „Wär wichtig, so was im eigenen Land zu haben."

„Absolut", gab Neville ihm Recht und presste die Lippen aufeinander, um den irren Lachreflex zu unterdrücken, der plötzlich in ihm aufwallte. Nichts an der ganzen Situation war wirklich lustig. Er konnte froh sein, dass diese Geschichte überzeugte und ihm das Tor nach Azkaban öffnete.

Dann war auf einmal ein Klirren zu hören, was in der bisherigen Geräuschlosigkeit umso lauter wirkte. Neville zuckte sichtbar zusammen. Einen Moment später öffnete sich die Luke wieder, durch die Neville den Transportraum betreten hatte. Das hereinfallende Tageslicht offenbarte einen bewölkten Himmel.

Der Wächter war zügig aufgestanden. „Folgen Sie mir!", forderte er Neville auf, der sich nicht lange bitten ließ.

Überaus erleichtert zwängte er seine Statur aus dem klaustrophobischen Raum und betrat eine steinerne Anlegestelle. Das Erste, was ihm ins Auge fiel, war das Wasser, das gierig nach den Steinen leckte. Die Luft roch nach Salz und war erfüllt von dem entfernten Schreien einiger Möwen. Dann ließ Neville seine Augen den grauen Fels emporwandern, der das Eiland vollumfänglich einnahm und sich mindestens zwanzig Meter in die Höhe erstreckte. Der untere Teil der Festung war fensterlos, doch weiter oben sahen dunkle Vierecke über die sich im Wind bewegende See. Fröstelnd zog Neville seine Jacke über der Brust zusammen.

Überzeugt davon, dass die Luftbewegungen nicht stark genug waren, um das Fliegen in der Luft zu verhindern, vermied er den Blick auf den Himmel und sah stattdessen auf seine Armbanduhr. Wenn alles nach Plan verlaufen war, sollte sich Harry bereits jenseits der Tore Azkabans befinden. Zwar verhinderte ein Abwehrzauber, dass sich Besen oder sonstige Flugobjekte aus der Luft näherten, um oben auf dem Felsen oder auf dem zentralen Platz innerhalb der Festung zu landen. Für Vögel und anderes fliegendes Getier galt dies jedoch nicht.

„Mr. Longbottom!" Die Stimme des Wächters klang ungeduldig, seine frühere Freundlichkeit war verschwunden. Mit grimmigem Gesichtsausdruck stand er vor dem Eingang zur Hölle und streckte seine Hand aus. „Ihren Zauberstab!"

Zögernd zog Neville seinen Stab aus dem Hosenbund und überreicht ihn dem Wächter mit einem Gefühl wachsenden Unbehagens. Unvermittelt sah er nun doch nach oben und gewahrte in einiger Entfernung hoch über ihnen drei dunkle Kreaturen dahingleitend. Dementoren. Er konnte ein leichtes Zittern nicht unterdrücken.

„Kühl hier im Wind", kommentierte er hastig, doch der Wächter schritt bereits durch die hohen, gläsernen Flügel eines Tores, das sich geöffnet hatte, und reagierte nicht. Neville holte noch einmal tief Luft und folgte ihm. Mit einem leisen schabenden Geräusch glitt das Tor hinter ihm wieder zu. Sie befanden sich nun genau zwischen zwei Eingangstoren und links und rechts von Neville wuchsen die Felsen hoch empor. Zu seiner Linken war ein Raum in den Stein gehauen worden, in dem ein Magier saß, Nevilles Zauberstab an sich nahm und ihn irgendwo an einem Platz verstaute, den Neville nicht sehen konnte. Eine silbrig leuchtende Maus huschte am Boden entlang und kletterte dann die Wände empor.

Direkt vor ihnen ermöglichte ein weiteres gläsernes Tor, deutlich niedriger als das erste, den Blick ins Innere der Festung. Der Magier in der roten Azkabanuniform richtete seinen Zauberstab auf Neville, der etwas wie Wasser an sich herablaufen fühlte, ohne dass jedoch seine Kleidung feucht wurde.

„Prüfzauber", erläuterte der Zauberer vor ihm gelangweilt. „Damit wir wissen, dass Sie keine magischen Gegenstände wie Unsichtbarkeitsmäntel, weitere Zauberstäbe oder sonstiges Verbotenes nach Azkaban hineinschmuggeln."

Leider sehr weise, dachte Neville und zog eine Grimasse. Einen Augenblick später waren sie durch das aufgeglittene Tor geschritten und standen nun direkt auf einem freien Platz. Dieser war etwa so groß wie ein Quidditchspielfeld, aber völlig eingeschlossen von den Felswänden der Festung, deren Höhe das Gefühl der Bedrohung hier drin noch verstärkte. Neville starrte die blanken Felsen an und schluckte unwillkürlich. Wie sollten sie Ginny hier nur finden? Und wo hielt sich Harry gerade verborgen?

„Mr. Longbottom?"

Eine Hexe mit stacheligem, kurzen blauen Haar, die entfernt an ihre Quidditchlehrerin erinnerte, hatte den Zauberer abgelöst, der Neville bis in die Festung begleitet hatte. Neville räusperte sich und nickte.

„Ich zeige Ihnen die höheren Bereiche und Sie können schauen, welche Plätze sich eignen würden", erklärte sie knapp und wedelte ihren Patronus, einen Luchs, mit Hilfe ihres Zauberstabes spielerisch durch die Luft. Erneut blickte Neville in den Himmel, aber glücklicherweise waren keine Dementoren mehr zu entdecken.

Eine federleichte Berührung an der Schulter verriet ihm Harrys Anwesenheit unter dem Unsichtbarkeitsmantel. Neville wischte sich mit der Hand ein paar Schweißtropfen von der Stirn. Teil Eins ihres Planes hatte funktioniert. Auf zum nächsten Schritt! Ein Stück weit zuversichtlicher als noch soeben folgte er der Hexe durch eine der vielen Türen ins Innere der Festung.

An den Wänden waren Kerzenhalter befestigt, deren Licht in dem tageslichtfreien Gewölbe düstere Schatten an die Wände warf. Höher und höher wand sich die Treppe, bis sie einen Gang erreichten, der davon abzweigte. Unvermittelt verspürte Neville leichtes Unbehagen wie ein Kribbeln auf der Haut und den Anflug eines Grauens, hervorgerufen von unschönen Erinnerungen. Der Einfluss der Dementoren war unverkennbar, ein einziger Patronus, insbesondere in seiner rudimentären Form als Begleitzauber, war offenbar nicht genug für drei Magier.

Die Wächterin runzelte die Stirn, zögerte jedoch nicht, sondern schritt mit großen Schritten den Gang entlang geradewegs auf ein helles Viereck am Ende zu. In dessen mattem Licht erkannte Neville den unebenen, steinernen Boden unter seinen Füßen und die dicken Wände zu seinen Seiten. Das einzig zu hörende Geräusch waren die Schritte ihrer Schuhe auf dem Boden – mehr als nur zwei Paar Füße, wie Neville entsetzt erkannte. Doch die Hexe vor ihm schien glücklicherweise nichts davon zu bemerken. Schweiß sammelte sich unter Nevilles Armen, doch er zwang sich weiter zur Aufmerksamkeit. Wo mochten sich die Gefängniszellen befinden? Ihr Vorhaben erschien ihm nun ungemein lückenhaft, doch gab es keine andere Option. Blöd, dass er keine Möglichkeit hatte, sich mit Harry auszutauschen.

Dann waren sie am Fenster angelangt, dessen Gitterstäbe die Wächterin mit ihrem Zauberstab gekonnt zum Verschwinden brachte. Mit weit ausholender Gebärde wies sie auf ein darunter liegendes, sich im Freien befindliches Plateau vom Ausmaß seiner Wohnstube. Er warf einen prüfenden Blick auf den mit Wildkräutern überwucherten Felsen, schüttelte aber den Kopf.

„Noch nicht ausreichend", befand er mit erzwungenem Selbstbewusstsein im Ton.

Wortlos folgten sie dem sich hochwindenden Weg in eine andere Etage, wo sich Neville Einschätzung wiederholte. Der dritte Tunnel wand sich ungemein steil empor. Neville rang inzwischen nach Luft, aber die Wächterin schien daran gewöhnt zu sein. Plötzlich blieb sie jedoch direkt vor Neville stehen und ließ ihre Augen aufmerksam hin und hergleiten.

„Hören Sie das?", flüsterte sie.

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