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Kapitel 3

Das frische Gras bewegte sich sachte in einer leichten Brise, während die Sonne erbarmungslos auf die Anhöhe in Dartmoor herunterschien. Es war einer dieser Tage, die das Zeug dazu hatten, als ungemein heißer Frühlingstag in die Aufzeichnungen der Wetterbeobachter einzugehen. Ginny, Harry und Hermine genossen den Feiertag, den das Zaubereiministerium seit zwei Jahren allen Hexen und Zauberern am 2. Mai gewährte, und hatten sich direkt nach ihrer Ankunft entspannt ins Gras fallenlassen.

Ihre Besen hatten sie mit einem Desillusionierungszauber versehen und auch sonst deutete nichts an ihrem Äußeren daraufhin, dass sie sich von Nichtmagiern unterschieden. Gezwungenermaßen hatte sich Harry daran gewöhnt, immer mal wieder von beeindruckten Zaubereren und Hexen angesprochen zu werden, doch er war nach wie vor weit davon entfernt, Gefallen an seiner Popularität zu finden. Er zog daher Gegenden vor, die mehr von Muggel als von Magiern frequentiert wurden.

Ginny ertrug die Berühmtheit ihres Freundes und die Neugier einiger Magier, die manchmal auf sie abfärbte, hingegen mit Gelassenheit. Während sich Harry beim Zusammentreffen mit Magiern, die ihn überschwänglich begrüßten, ihn in ein Gespräch verwickeln wollten oder um ein Autogramm baten, meist nur ein gezwungenes Lächeln abrang, konnte sich Ginny oft eines Schmunzelns nicht erwehren.

Nun jedoch hatten sie hier ihre Ruhe, was gerade an einem Tag wie dem heutigen keine Selbstverständlichkeit war. Entspannt schloss Ginny für einen Moment die Augen und spürte, wie die Wärme jeden Zentimeter ihrer bloßen Haut umfing. Auf den Tag vor sieben Jahren war es gewesen, dass der zweite Zaubererkrieg durch das Duell zwischen Harry und Voldemort mit dem Tod des dunklen Magiers geendet hatte. Während die magische Gesellschaft in Harry einen Held sah, weil er Voldemort in einer direkten Konfrontation getötet hatte, kannte Ginny die wahre Geschichte. Voldemorts eigener Todesfluch, den er Harry zugedacht hatte, war auf ihn zurückgeprallt.

Dies war kein Geheimnis für alle, die dem Duell beigewohnt hatten, aber Erzählungen, wusste Ginny, hatten ihren eigenen Weg, sich in den Vorstellungen der Menschen festzusetzen. Insbesondere in denen, die das bedeutendste Duell der letzten Jahre nur vom Hörensagen kannten. Harry war jedoch froh und erleichtert darüber gewesen, dass er de facto nicht Voldemorts Tod auf dem Gewissen hatte, so grausam der dunkle Magier auch gewesen war. Sein alleiniges Ziel war es gewesen, diesen zur Aufgabe zu bewegen.

Ginny durchfuhr ein Seufzen, das den Weg allerdings nicht über ihre Lippen fand. Gedankenversunken sah sie hinauf in den strahlend blauen Himmel, dessen Vollkommenheit von keiner Wolke getrübt wurde. Sie hingegen hatte bereits einmal den Todesfluch anwenden müssen, um Harry und sie vor der tödlichen Gefahr, die von Voldemorts Tochter Amber ausgegangen war, zu schützen. Obwohl Harry und sie beide davon überzeugt waren, dass dies letztlich den einzigen Weg dargestellt hatte, die Gesellschaft vor den Manipulationen einer machtbesessenen Hexe zu bewahren, wirkte ihre Tat bisweilen in ihr nach.

Unwillkürlich rutschte sie ein wenig näher an ihren Freund heran, dessen Nacken in der Hitze des Tages ein leichter Schweißfilm bedeckte.

„Du musst dir mal wieder die Haare kürzen lassen", hörte sie sich selber murmeln, was Harry mit einem unverbindlichen Brummen beantwortete. Träge kuschelte sich Ginny an seine Brust und schloss erneut die Augen. Lichtreflexe von orange bis gold erschienen hinter ihren Lidern, als sie ihr Gesicht in Richtung Sonne neigte, und sie lächelte entspannt. Es hatte etwas so ungemein Beruhigendes, hier im Gras zu liegen und nichts tun zu müssen, als sich die Sonne auf den Pelz brennen zu lassen.

„Für welchen Tag habt ihr euch jetzt entschieden?", drang Hermines Stimme wie von weit entfernt an ihr Ohr.

„Für den achten September", war Harrys tiefere Stimme zu vernehmen und unweigerlich löste sich Ginnys Hand von dem Boden, auf dem sie gelegen hatte, und fuhr hoch zu ihrem Gesicht. Sie schlug die Augen wieder auf und blickte versonnen lächelnd auf den Ring an ihrem Finger, der im Sonnenlicht ein leichtes Funkeln aufwies. Sie wusste, dass Harry schon lange mit dem Gedanken gespielt hatte, ihr einen Antrag zu machen. Doch er hatte so lange gewartet, bis er sicher gewesen war, dass sie ihn annehmen würde.

„Perfekt", stellte Hermine fest, „Da sind wir wieder zurück."

„Das war der Sinn dahinter", erklärte Harry und lachte leise, während Ginny seine neben ihr liegende Hand ergriff und mit ihrem Daumen zärtlich über die Oberseite seines Handrückens fuhr. Harry drehte seinen Kopf in ihre Richtung und bedachte sie mit einem liebevollen Lächeln. Einen Moment lang versank Ginny in seinen grün schimmernden Augen, die sofort jeden Gedanken an alles vertrieben, was nicht ihrer gemeinsamen Zukunft galt.

Als sie ein Rascheln zu ihrer Linken vernahm, drehte sie sich jedoch um. Hermine hatte sich aufgesetzt und unterzog den Picknickkorb einer genauen Betrachtung.

„Da hat wohl jemand Hunger", kommentierte Ginny grinsend, ohne auch nur ihren Kopf zu heben, aber Hermine lachte nur.

„Im Gegensatz zu euch Langschläfern bin ich mit der Morgenlerche aufgestanden und habe mir daher einen Lunch verdient. Ehrlich, wie kann man nur bis in den Vormittag schlafen. Und dann hier ebenfalls nur herumliegen." Sie verdrehte gespielt entrüstet die Augen.

„Sagt diejenige, die sich ganz unsportlich auf dem Besen hat mitnehmen lassen", amüsierte sich Ginny.

„Bei eurem Flugstil ist es schon Sport, sich festzuhalten und das Gleichgewicht zu bewahren", konterte Hermine aufgeräumt und zog ein kleingezaubertes Netz mit Obst aus dem Korb, das sie zügig wieder auf die normale Größe anwachsen ließ. Krachend biss sie in einen rotwangigen Apfel, dessen süßer Duft dabei bis zu Ginny hinüberwehte. Unterdessen stützte sich Harry auf seine Unterarme und betrachtete Hermine schmunzelnd.

„Dass du noch irgendwann Gefallen am Fliegen findest, werde ich wohl nie erleben."

„Ich ziehe es in der Tat vor, mir mittels Worte Flügel zu verleihen", bestätigte ihre gemeinsame Freundin schulterzuckend und sah aus, als wäre sie in Gedanken längst bei einem ihrer Texte.

Ginny lachte leise. Auf Hogwarts hatte Hermine in allen Fächern brilliert – bis auf die Flugstunden im ersten Schuljahr, die sie mehr schlecht als recht absolviert hatte. So gut sie auch ihren Zauberstab zu beherrschen wusste, so schwer fiel es ihr andererseits, einen Besen zu steuern. Hermine zog es daher stets vor, per Portschlüssel zu reisen oder sich mittels Flohpulver oder Apparition zu bewegen. Oder sich eben auf einem Besen mitnehmen zu lassen, denn auch Hermines Freund war ein begeisterter Flieger.

„Wo ist Draco eigentlich heute?" Ginny setzte sich nun ebenfalls auf. „Sag mir nicht, dass er auch heute arbeiten muss."

Hermine schürzte die Lippen und blickte hinab auf das zum Teil trockene Gras unter ihr.

Muss ist nicht der richtige Ausdruck. Wenn man sein eigener Chef ist, hat man es ja selbst in der Hand, wann und wie lange man arbeitet. Aber er macht es gerne. Und außerdem...", sie seufzte und zog eine Kamillenblüte aus dem Gräsermeer, die sie nachdenklich betrachtete, „...bedeutet ihm der heutige Tag ohnehin nicht so viel."

Ihr Gesichtsausdruck verkannte nicht, dass sie selbst nicht ganz glücklich über die Einstellung ihres Freundes war. Ohne sich zurückzuhalten sprang Ginny sofort auf die leise Kritik an, die aus Hermines Worten herausklang.

„Was meinst du damit?!", entfuhr es ihr und sie richtete sich kerzengerade auf. „Er wünscht sich doch wohl nicht Voldemort zurück!"

Unvermittelte rieselte ihr ein kühler Schauer die Schulterblätter hinab, denn immerhin war Draco bis zu Voldemorts Niedergang ein Todesser gewesen. Das entsprechende Mal zierte noch immer dessen Arm, was der Grund dafür war, dass es der Malfoy-Sproß auch im Sommer stets vorzog, langärmelige Kleidung zu tragen.

„Nein, natürlich nicht!", widersprach Hermine vehement, während sich Ginny sofort für ihre Vorbehalte schalt. Sie hatte jahrelang nicht mehr über Dracos früheres Verhalten nachgedacht, denn in den letzten Jahren hatte er sich nichts anderes als höflich, freundlich und großzügig gezeigt, wenngleich vorsichtig und kontrolliert.

Richtig aus sich herausgekommen war Draco nie, jedenfalls nicht Harry und ihr gegenüber. Die beiden Männer waren außerdem zu verschieden, als dass aus ihrer früheren Rivalität mehr geworden wäre als gegenseitiger Respekt vor den Fähigkeiten des jeweils anderen. Hermine hatte allerdings oft von Dracos Sensibilität, seinem scharfen Verstand und seinem Wortwitz zu berichten gewusst.

„Es ist nur...", Hermines zögernde Worte, die ihr nun auch Harrys volle Aufmerksamkeit sicherten, durchbrachen Ginnys Gedankengang. „Er hat eine etwas andere Vorstellung davon, wie die Zauberergesellschaft beschaffen sein sollte..."

Hermine mied weiterhin dem Blick ihrer Freunde und zupfte offenbar unbewusst an der Kamillenblüte in ihren Händen herum, bis von der Pflanze nur noch der gelbe Fruchtknoten übrigblieb. Mit einem Stirnrunzeln betrachtete Ginny ihre Freundin, die inzwischen verhalten fortfuhr:

„Er hält nicht so viel von Richards und ihren Errungenschaften für mehr Mitsprache und Beteiligung. Seiner Meinung nach führt dies nur dazu, dass die für eine Gesellschaft notwendigen Entscheidungen verwässert und gebremst werden."

Hermines Gesicht verbarg nun nicht die Missbilligung, die sie über Dracos Haltung empfand und die ihrer eigenen so diametral gegenüberstand.

„Und das gegenüber einer Hexe, die sich jede Woche freiheitlich und progressiv in der Weitsicht äußert", warf Harry betont leichthin ein, um die Stimmung wieder ein wenig zu lockern. „Klingt nach reichlich Stoff für Diskussionen zwischen euch."

Er grinste und angelte sich dann ein Stück Kürbispastete aus dem Korb. Ein Hauch Röte zog über Hermines Wangen, als sie den Blick hob und Harry direkt ansah.

„Inzwischen nicht mehr." Hermines Nase zuckte und mit zusammengepressten Lippen fuhr sie fort: „Diplomatisch ausgedrückt: Ich kommentiere, was im Ministerium vor sich geht, und Draco toleriert schweigend meine Ansicht. Ich kann nur ahnen, wie er darüber denkt."

Hermine sah von Harry fort in die Weite des sommerlichen Himmels und seufzte. „Ich glaube nicht, dass das so besser ist. Im Gegenteil."

„Fragst du ihn etwa nicht?" Ginny war fassungslos und außerstande sich zurückzuhalten.

„Hab ich!", verteidigte sich Hermine und drehte sich zu ihr um. „Doch alles, was er erwidert hat, war: du kennst doch meine Meinung." Sie biss auf ihren Lippen herum. „Aber ich weiß eben nicht genau, was er von diesem oder jenem hält. Und das ist ein ziemlich ätzendes Gefühl. Ich meine, warum macht er das? Wir haben immer offen über alles gesprochen."

Stirnrunzelnd beäugte sie die zerfetzte Blume in ihrer Hand und schleuderte dann das, was von ihr übriggeblieben war, weit von sich. Ginny konnte sich schon denken, was Draco dazu veranlasste, seine Gedanken für sich zu behalten. Doch wie sich herausstellte, war Hermines Frage rhetorischer Art gewesen.

„Vermutlich sagt er nichts, weil er mir nicht das Ausmaß seiner gegensätzlichen Meinung enthüllen will", konstatierte sie tonlos, stellte die Füße auf und umfasste ihre Knie. Ihr Kinn jedoch war energisch nach vorne gestreckt.

„Aber so kann es doch nicht funktionieren!", brach es unverblümt aus Ginny hervor. „Wahrheit ist das Fundament jeder Beziehung!" Konsterniert verschränkte sie die Arme vor der Brust.

Im Grund genommen war sie nicht überrascht von Dracos gegensätzlicher Einstellung. Auch wenn er sich bereits vor mehreren Jahren von seinen Eltern losgesagt hatte, hatte dessen Erziehung vermutlich schwer zu tilgende Spuren hinterlassen. Doch dass er sich jetzt jeder Diskussion entzog und offenbar etwas vor Hermine verbarg...

Ginny hätte an Hermines Stelle klare Worte gefunden und ansonsten Konsequenzen gezogen. Doch sie wusste es besser als etwas vorzuschlagen, dass Hermine mit hundertprozentiger Sicherheit ablehnen würde, und sei es nur deshalb, weil sie es hasste, wenn sich andere in ihre Angelegenheiten einmischten.

Genaugenommen war es ohnehin erstaunlich, dass die beiden bei ihren unterschiedlichen gesellschaftspolitischen Einstellungen schon so lange zusammen waren. Auch wenn der junge Malfoy den verqueren rassistischen Ideen seiner Eltern überraschend zügig abgeschworen hatte, bevor es mit Hermine ernst geworden war. Ginny hatte ihn nie mehr ein abfälliges Wort über Muggel oder muggelgeborene Magier sagen hören.

Hermine hatte sich wieder aufgerichtet und beäugte Ginny einen Moment, bevor sie eine Grimasse zog und ungewöhnlich knapp zustimmte:

„Sicher. Aber es gibt eben noch viele andere Aspekte in einer Beziehung..."

Trotz Hermines sonstiger Anspannung lag ein leicht milder Ausdruck in ihren Augen. Ginny schüttelte nur fassungslos den Kopf, so dass die langen Haare um ihren Kopf flogen, und verdrehte die Augen. Wieso suchte Hermine nun Entschuldigungen? Das passte gar nicht zu ihr!

Wie üblich reagierte Harry besonnener.

„Tut mir leid zu hören", kommentierte er mitfühlend und setzte sich nun ebenfalls auf.

Sein Blick suchte Hermines, als wolle er das ergründen, was ihr hinter ihren sparsamen Worten durch den Kopf zog, ohne sie dabei jedoch zu bedrängen. Sein gelassenes Verhalten hatte wie immer eine beruhigende Wirkung auf Ginny, die es bereits bereute, so überaus impulsiv reagiert zu haben. Sie beneidete Hermine nicht um deren Situation und wusste gerade jetzt umso mehr zu schätzen, dass Harrys und ihre Ansichten über die grundlegenden Dinge in dieselbe Richtung gingen. Aber wogen Dracos andere Eigenschaften es tatsächlich auf, über sein offenbar fehlendes Vertrauen hinwegzusehen?

Ginny unterdrückte ihre Frage und riet sich zu Geduld. Mit dem Handrücken wischte sie sich langsam einen Schweißtropfen von der Stirn und lockerte kurz die Träger ihres Sommerkleides. Verwundert vernahm sie aus der Ferne das Zwitschern von Vögeln, die unbeirrt der Mittagshitze zu trotzen verstanden.

Indessen löste Hermine das Band, das ihre buschigen Haare zusammenhielt, schüttelte ihre lange Mähne kurz aus und flocht sich dann rasch wieder einen erneuten Zopf. Harry fächerte sich einen Moment mit der flachen Hand Luft zu und griff anschließend nach einer mit leichter Eisschicht bezogenen Flasche Kürbissaft, die er Ginny zuerst hinhielt. Dankbar ließ sich diese das erfrischende Getränk durch die Kehle rinnen, bevor sie ihrem Freund die Flasche zum Trinken reichte.

Auch Hermine griff schließlich nach dem Saft, nahm einen Schluck und sagte dann langsam, ohne jemanden anzusehen:

„Ich sehe die Richtung, die das Ministerium nimmt, jetzt wo Richards durch ihre Erkrankung ausfällt. Und das macht mir Sorge. Sie hat alles zusammengehalten, ist der Fixpunkt für alle Magier, die die gleichen fortschrittlichen Gedanken wie sie haben. Jetzt, wo Pennington vorübergehend die Geschäfte übernommen hat, melden sich die konservativen Kräfte zu Wort. Aber nicht nur das...."

Hermine hielt einen Moment inne und betrachtete nachdenklich ihre Fingernägel. Nicht zum ersten Mal war Ginny von dem politischen Gespür ihrer Freundin beeindruckt. Trotz der leichten Unruhe in der Aurorenzentrale hatte sie selbst wenig darauf geachtet, was sich in den letzten Wochen im Ministerium getan hatte, und Hermines Artikel las sie nur unregelmäßig.

„Hast du mal mit Percy gesprochen?", erkundigte sie sich und betrachtete Hermine aufmerksam.

Ihr älterer Bruder hatte vor drei Jahren Harrys alten Posten im Team der Zaubereiministerin übernommen. Mit dem für ihn so typischen Ehrgeiz bastelte er längst wieder engagiert an seiner politischen Karriere, ohne sich groß Zeit für ein Privatleben zu nehmen. Ginny hatte ihn daher schon länger nicht mehr gesehen, doch sie meinte sich zu erinnern, dass Percy nicht alle liberale Ansichten seiner Chefin teilte. Dennoch waren ihm ein gerechtes Wirken des Zaubergamots und eine vorurteilslose Einstellung gegenüber allen magischen Wesen längst wieder wichtig.

Sein damaliger Ausfall, als er lange dem unfähigen Zaubereiminister Fudge die Treue hielt, obwohl dieser völlig die Gefahr durch Voldemort verkannt hatte, war ihm von Ginny und dem Rest seiner Familie mittlerweile verziehen worden. Denn im Endkampf vor Hogwarts hatte sich Percy beherzt den Reihen derer angeschlossen, die den dunklen Magier mit all ihren Kräften bekämpften.

„Auch", bestätigte Hermine, doch es war dann Harry, dem sie einen bedeutungsvollen Blick zuwarf. Der Ausdruck offenbarte eine Verbundenheit mit ihm, die sie in ihrer gemeinsamen Schulzeit mit Ron und im jahrelangen Kampf gegen Voldemort entwickelt hatten, und der die Vertrautheit ihrer Freundschaft zu Ginny nie entsprechen würde.

„Man hört inzwischen wieder offen andere Worte in London. Von Magiern, die nach einer starken Hand rufen und die glauben, dass die Reformen der letzten Jahre Schuld an der sich verschlechternden Wirtschaftslage sind."

„Auch bei uns gibt es ein paar solcher Stimmen, die mit Kritik am Zaubereiministerium nicht hinterm Berg halten", stimmt Harry ihr zu und fuhr sich mit der Hand durch den Schopf.

Die drei Freunde schwiegen einen Moment lang. Ginny sah in die Ferne, wo der endlose blaue Himmel in eine dunkle Baumlinie überging. Die letzten Jahre unter Richards waren so friedlich gewesen. Aber offenbar gab es noch immer Magier, die dem, was sie jetzt hatten, nichts abgewinnen konnten.

„Im Moment müssen wir leider mit Pennington vorlieb nehmen", seufzte Hermine und zerrieb gedankenverloren ein Blatt zwischen ihren Fingern. „Aber ich halte ehrlich gesagt nicht viel von ihm. Er gibt sich immer freundlich und verbindlich, aber irgendwie habe ich bei ihm ein komisches Gefühl... Ich weiß nicht, wie standhaft er tatsächlich ist."

Harry betrachtete die gegenwärtige Situation ein wenig zuversichtlicher:

„Ich glaube, du machst dir ein wenig zu viel Sorgen, Hermine", entgegnete er lächelnd und fuhr mit den Fingern in die Verpackung einer Keksschachtel, um sie aufzureißen. „Diese Sehnsucht nach Autorität und diese abwertenden Meinungen – das sind nur Einzelpersonen. Und es gibt niemanden wie Voldemort - oder Amber - , hinter dem sich diese Leute versammeln könnten." Ginny ließ ein zustimmendes Murmeln hören.

„Mag sein", bestätigte Hermine, wenngleich ihre Miene sorgenvoll blieb. „Dennoch hoffe ich, dass Richards bald wieder zurück ist..." Ihr Blick glitt über die nahe Hügelkuppe hinweg, als erwarte sie von dort eine Antwort auf all ihre offenen Fragen auftauchen zu sehen.

Ginny betrachtete nachdenklich Hermines seitliches Profil und fragte dann geradeheraus, ohne sich länger zurückzuhalten:

„Hast du Angst, dass Draco vielleicht genauso wie diese Leute denken könnte? Beschäftigt dich das deshalb so?"

Harry hielt abrupt in seiner Bewegung inne und starrte auf Hermine, ohne etwas zu sagen. Diese drehte sich langsam zu ihren Freunden zurück, eine tiefe Furche in der Stirn und die Finger ihrer linken Hand um den Daumen gepresst, als wolle sie ihn zerquetschen. Ihre Stimme klang bitter:

„Und genau das ist die Frage, oder?"

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Hallo ihr Lieben,
ein wahrlich blödes Gefühl, wenn man nicht weiß, wie der Partner tickt. Was mag das bloß für die Zukunft bringen?


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