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Kapitel 21

Vor dem schmalen Dachfenster stehend hielt Ginny den Becher mit dampfenden Tee in beiden Händen und spürte seine angenehme Wärme an ihren Fingern. Nicht, dass der heutige Abend besonders kalt war, aber sie liebte es, sich abends vorm Schlafen einen Tee zuzubereiten und diesen dann in der Gemütlichkeit ihres Bettes zu genießen, während Harry noch in der Wohnstube die Abendausgabe des Daily Prophet las.

Es waren diese Momente, die sie ganz für sich alleine hatte und in denen sie ihre Gedanken schweifen lassen konnte. In denen sie oft auch einfach nur dem Glück darüber nachsann, dass sich am Ende alles zum Guten gewandt hatte, nach dem grausamen Jahr unter Voldemort und den furchtbaren Monaten, in denen Harry wegen seiner Seelentrübnis mehr und mehr zu einem Schatten seiner selbst geworden war.

Mit Hilfe eines Seelenheilers hatte Harry seine Krankheit inzwischen bewältigt und die Traumata der Vergangenheit aufgearbeitet, die damals begonnen hatten, seine Zukunft zu vergiften. Ihre gemeinsame Zukunft. Doch all das war zum Glück nun mehrere Jahre her und es gab jetzt nichts anderes als die Liebe, die sie zueinander empfanden. Die in dem Heiratsantrag gipfelte, den Harry ihr an ihrem Lieblingsplatz, dem baumbestandenen Kliff an der nördlichen Küste Cornwalls, gemacht hatte.

Bei dem Gedanken daran musste Ginny unwillkürlich lächeln und versonnen starrte sie aus dem Fenster, ohne die Dunkelheit wahrzunehmen, die sich längst auf Godrics Hollow gesenkt hatte. Das Meer hatte im Sonnenlicht geglitzert, als wäre es mit unzähligen Diamanten versetzt gewesen, und unverkennbar nervös hatte Harry seine Worte hervorgebracht, obwohl er doch wissen musste, dass nichts anderes als ein Ja ihre Antwort sein konnte.

Schmunzelnd nahm Ginny einen Schluck Tee. Sie hatte sich bereits als Elfjährige in den schmächtigen Zauberer mit den strubbeligen Haaren verknallt, der zum besten Freund ihres Bruders geworden war und den ihre Mutter angenommen hatte wie einen eigenen Sohn. Es war die Verliebtheit eines kleinen Mädchens gewesen, mit der Ungeschicklichkeit und dem ständigen Fluchtreflex, der damit einherging.

Sie hatte Harry in ihrem ersten Schuljahr sogar eine selbst verfasste Valentinskarte geschenkt, ein Moment, der an Peinlichkeit nicht zu überbieten gewesen war. Harry hatte in ihr damals nur die kleine Schwester von Ron gesehen und George und Fred hatten sie damit gnadenlos aufgezogen. Im Laufe der Jahre waren Ginnys Gefühle dann so weit abgeebbt, dass sie sich anderen Jungen zuwenden konnte. Bis es dann schließlich in ihrem fünften Schuljahr richtig zwischen Harry und ihr gefunkt hatte, dem Jahr ihrer ZAGs, ausgerechnet! Von da an hatte die tiefe Liebe zu Harry, die jetzt ihre Krönung erfuhr, sie nicht mehr losgelassen.

Mit einem beinahe träumerisch zu nennenden Ausdruck glitt Ginny Blick hinaus in den Nachthimmel, an dem die ersten Sterne zu blinken begonnen hatten. In der Ferne war, dezent beleuchtet, der Kirchturm zu erkennen, und unter ihr breiteten sich die umliegenden Häuser und das vereinzelte, milde Licht der Straßenlaternen aus. Godrics Hollow war ein an sich ruhiger kleiner Ort, nur dann und wann besucht von Touristen, die die Stätten aufsuchten, die mit Godric Gryffindor in Verbindung gebracht wurden.

Ginny mochte das Leben hier, fernab von der Großstadt, zu der Harry und sie sich nur aufmachten, um entweder ihrer Arbeit in der Aurorenzentrale nachzugehen oder Hermine zu besuchen. Oder, wie ab und an in Ginnys Fall, um auszugehen. Was sie jetzt wohl erst einmal aufgeben müsste. Ginny Augen blieben auf dem südlichen Himmel haften, der sich über den in der Nähe beginnenden Feldern erstreckte. Irgendwo in dieser Richtung, weit, weit entfernt, ging Harry gerade seiner Arbeit nach. Die Dimension war immens.

Ginny, die damit aufgewachsen war, innerhalb von Minuten an jedem Ort Britanniens sein zu können, verspürte die frustrierende Unmöglichkeit, mal eben zu Harry in den Nahen Osten zu reisen, nun umso mehr. Jedes Mal musste ein Portschlüssel beantragt werden, wenn man ins Ausland wollte, was je nach Entfernung nur wenig Zeit oder aber mehrere Tage in Anspruch nahm. Muggel hingegen reisten problemlos und schnell um die Welt, egal ob es sich um Asien oder Afrika oder Australien handelte. Dass es ausgerechnet in der magischen Welt noch so umständlich war, war eigentlich ein Witz...

Aber selbstverständlich konnte sie Harry jetzt ohnehin nicht aufsuchen, während er den Auftrag der Zentrale erfüllte. Nicht einmal eine Eule konnte sie ihm schicken, denn die Auroren arbeiteten im Feld undercover und hatten einen Nichtaufspürzauber zu verwenden. Aus demselben Grund war es ihr auch unmöglich, Harry einen Patronus zu schicken.

Ginny seufzte leise. Vor dem Entschluss, Aurorin zu werden, war ihr klar gewesen, dass damit Einsätze verbunden wären, die einen weit weg von den Liebsten führen konnten, gegebenenfalls auch lange... Heute allerdings war die Sehnsucht nach Harry ungleich stärker als in den letzten drei Tagen seiner Abwesenheit.

Das Lächeln auf Ginnys Gesicht vertiefte sich und ihre Gedanken nahmen die Zukunft vorweg. Sie sah Harry vor sich, wie er sie ansehen würde, während seine Augen langsam zu leuchten beginnen würden. Wie er sie dann begeistert in seine Arme schließen und ein paar Mal durch den Raum wirbeln würde, um ihr dann ein paar euphorische Minuten später jedes weitere Quidditchtraining zu untersagen. Ginnys Lächeln verwandelte sich in ein Grinsen. Harry legte jeglichen Risiken gegenüber meist eine gewisse Unbekümmertheit an den Tag, mit einer Ausnahme: wenn es um sie selbst ging. Und nun würde er vermutlich Recht damit haben...

Ginny löste eine ihrer Hände von dem inzwischen kühlergewordenen Becher und fuhr damit zärtlich über ihren Bauch, dem man längst noch nichts ansah. Die Feststellung anlässlich der halbjährlichen Untersuchung vorhin war auch für sie eine Überraschung gewesen. Eine freudige. Zwar hatten Harry und sie noch nicht zielgerichtet darauf hingearbeitet, aber es längst schon in Erwägung gezogen. Und wenn das Baby zur Welt kam, würden sie sogar bereits verheiratet sein – etwas was zumindest ihren Eltern wichtig wäre.

Ginny hoffte daher auf ein schnelles Ende von Harrys Einsatz. Denn unabhängig davon, dass sie darauf brannte, ihm die freudige Nachricht mitzuteilen, würde es ihr schwer fallen, ihre Schwangerschaft vor ihren Freunden und ihrer Familie geheimhalten zu müssen. Denn natürlich stand das erste Recht, es zu erfahren, dem zukünftigen Vater zu.

Mit langen Schlucken trank Ginny den restlichen Tee aus und versank anschließend lächelnd in Überlegungen für einen Namen ihres Babys. Bei einem Jungen würde Harry vermutlich den Namen seines verstorbenen Vaters vorschlagen... womit sie gut leben konnte. Und als zweites vielleicht Liam. James Liam Potter...

Das leise Klingeln eines Glöckchens ließ Ginny zusammenzucken und überrascht den Kopf heben, so dass sie aus dem Fenster auf den Vorgarten hinunterschauen konnte. Da es auf Mitternacht zuging, erwartete sie niemanden mehr. Im Dunkeln vor der Gartenpforte waren zwei Schemen auszumachen, doch mehr ließ sich nicht erkennen. Während sie selbst vor dem hellen Fenster sicherlich deutlich zu sehen sein würde.

Hastig griff Ginny nach ihrem Zauberstab auf der Kommode und ließ mit einem Ausdehnungszauber das Licht des Schlafzimmers bis zur Gartenpforte hinunterwandern. Überrascht sog sie Luft in ihre Lungen. Dort unten standen Cliffton und Amy, letztere eine von Ginny geschätzte Kollegin, die voriges Jahr bei den Auroren begonnen hatte. Einen Augenblick später hatte Ginny jedoch das Gefühl, als würde sich eine eisige Hand um ihre Kehle legen. Wenn Kollegen so spät noch vor ihrer Tür auftauchten, konnte das nur eines zu bedeuten haben...

Mit einem leisen Aufschrei zückte Ginny erneut ihren Zauberstab und löste mit bebenden Worten den Schutzzauber um ihr Haus. Zu fahrig für die Konzentration, die bei einer Apparition benötigt wurde, stürzte sie die Treppe hinunter und riss mit einem Ruck die Haustür auf. War Harry etwas passiert? Wieso war Tarryn nicht mit dabei? Ein Windstoß fuhr ihr entgegen, so dass sie fröstelte. Mit zitternden Fingern zog sie den Hausmantel vor ihrer Brust zusammen, während sie darauf wartete, dass sich die beiden Auroren bis auf Rufweite näherten.

Ginny ignorierte den ihr so unsympathischen Kollegen komplett und starrte ungeduldig in das Gesicht ihrer Kollegin, das unverkennbar einen ernsten Ausdruck trug. Bei Merlin! Ihre Hand krallte sich so fest an den Türrahmen, dass ihre Knöchel hervortraten und es schien Stunden zu dauern, bis die beiden Auroren endlich direkt vor ihr standen.

„Ist was mit Harry?", brach es aus Ginny heraus und gewahrte Amys kaum wahrnehmbares Kopfschütteln, während Clifftons kühle Stimme an ihr Ohr drang.

„Wir sollten besser reingehen."

Voller Unruhe trat Ginny einen Schritt zurück, ließ beide eintreten und dann die Tür mit einem Knall ins Schloss fallen. Als hätte Cliffton nur auf dieses akustische Signal gewartet, hob er sogleich mit emotionsloser Stimme an:

„Ginevra Weasley, wir verhaften Sie im Namen des Ministeriums und sind befugt, Sie nach London zu bringen."

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Freud und Leid liegen im Leben manchmal dicht beieinander... Was wohl zu einem Haftbefehl geführt haben mag?



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