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Kapitel 85

Einige Minuten zuvor

Ambers Stimme war das Erste, was Harry nach einem Weilchen vernahm. Hastig schlug er die Augen auf und fand sich auf dem Boden liegend wieder. Das Schwindelgefühl in seinem Kopf war immens und sorgte für eine Benommenheit, die sich wie ein Nebel um seine Gedanken legte. Er hatte sich doch gerade eben mit einem Desillusionierungszauber belegt... oder war das schon einige Minuten her?

Harry wusste, dass es ihm gelungen war, Amber durch seine plötzliche Unsichtbarkeit auszutricksen. Er hatte sich zu Boden fallen lassen und sich dann hinter den Stuhl gerollt, um ihren Schockzaubern zu entgehen. Diese waren es jedenfalls nicht gewesen, die zu seiner Bewusstlosigkeit geführt hatten. Er war überzeugt davon, dass er es gemerkt hätte, wenn ihn einer von Ambers Flüchen getroffen hätte. Inzwischen jedoch hob er sich wieder deutlich von der Umgebung ab. Und ihm wurde sogleich klar, in welcher Gefahr er weiterhin schwebte, sobald Amber realisierte, wo er sich befand.

Glücklicherweise stand sie mit dem Rücken zu ihm.Dennoch erneuerte Harry rasch den Desillusionierungszauber, was ihm nunmehr einen entspannten Blick auf den Rest der Küche erlaubte. Doch dann glaubte er seinen Augen nicht zu trauen. Gegenüber von Amber, den Zauberstab verteidigungsbereit erhoben, stand Ginny! Ein warmes Gefühl stieg in Harry auf. Doch noch bevor er Erleichterung empfinden konnte, spürte er, wie ihm seine Gedanken zu entgleiten begannen und ihm schwarz vor Augen wurde.

Als Harry wieder zu sich kam, galt sein erster, panischer Gedanke Ginny und durch die Kampfgeräusche im Ohr elektrisiert stützte er sich mühsam auf seine Hände und zog sich leicht schwankend in eine sitzende Position. Jede Bewegung fiel ihm so unendlich schwer, dass er keine Ahnung hatte, wie es ihm überhaupt gelungen war, sich hinter dem Stuhl zu verschanzen. Waren das Nachwirkungen der Cruciatus-Flüche?

Ein Poltern lenkte seine Aufmerksamkeit dann zurück zu Ginny und Amber, die keuchend miteinander rangen und über den Boden rollten. Harry richtete seinen Zauberstab in ihre Richtung, doch die Situation machte es ihm unmöglich einzugreifen, um nicht versehentlich Ginny zu treffen. Zum dritten Mal spürte er, wie sich sein Bewusstsein zu trüben begann, die beiden Hexen verschwammen vor seinen Augen. Nicht schon wieder! Doch unaufhaltsam übernahm die Dunkelheit und löschte jeden bewussten Gedanken.

Die Situation hatte sich völlig geändert, als Harry das Bewusstsein zurückerlangte. Hitze schlug ihm entgegen und in der Mitte der Küche loderte eine Wand aus Flammen, die die ganzen Küche strahlendhell machten. Noch immer wandte ihm Amber den Rücken zu, während Ginny von Harrys Position auf dem Boden aus, auf den er wieder gesunken war, nicht zu sehen war. Die Brust schnürte sich ihm zusammen und ließ seinen Atem stocken. Wo war Ginny?

Harry stemmte sich hoch, doch noch bevor er nach ihr rufen konnte, sanken die Flammen in sich zusammen und verschwanden dann, als hätten sie nie existiert. Er sah Ginny auf dem Boden sitzen, einen Fuß von sich gestreckt, ihr Blick auf Amber gerichtet, die direkt vor ihr aufgetaucht war und auf sie herunterstarrte. Mit Schrecken erkannte Harry, dass Amber zwei Zauberstäbe in ihrer Hand hielt. Ein ersticktes Keuchen entrang sich seiner Brust. Das konnte, das durfte nicht sein!

Er riss seinen Zauberstab in die Höhe, doch seine Hand zitterte und er war außerstande, die notwendigen Bewegungen auszuführen. So war es unvermeidlich, dass Amber unbehelligt ihren Plan erläutern konnte, der an Böswilligkeit nicht zu überbieten war. NEIN! Harrys innerer Aufschrei war so laut, dass es ihn nicht gewunderte hätte, wenn er von Amber gehört worden wäre. Panisch griff er mit seiner zweiten Hand nach dem Zauberstab, so dass es ihm schließlich gelang, das Holz zu stabilisieren.

„Expelliarmus!"

Wie automatisch vollzog sein Zauberstab die bereits unzählige Male erprobten Bewegungen und beide Zauberstäbe flogen aus Ambers Hand und landeten in den hinteren Teil der Küche. Ohne zu zögern schob Harry rasch ein „Accio Zauberstäbe" hinterher und nur einen Augenblick später sanken die Zauberstäbe vor seinen Füßen auf den Boden.

Und während sich die adrenalingetriebene Energie rasch wieder verflüchtigte, übernahmen Erleichterung und Erschöpfung. Matt sank Harry gegen die Wand in seinem Rücken und erneut spürte er die ersten Anzeichen der beginnenden Bewusstlosigkeit. Nicht jetzt, verdammt! Er holte tief Luft und es gelang ihm, die Bewusstseinstrübung zurückzudrängen, bis sie einen Augenblick später zum Glück von selbst verschwand.

Doch die Schwäche, die sich seines ganzen Körpers bemächtigt hatte, ließ sich nun nicht mehr bezwingen und zu seinem Entsetzten sah sich Harry außerstande, weitere Zauber auszuführen. Es gelang ihm lediglich, mit dem auf Amber gerichteten Zauberstab den äußeren Eindruck zu vermitteln, als könne er weitere Flüche gegen sie einsetzen.

Mit einem kurzen Blick hin zu Ginny vergewisserte sich Harry, dass ihr offenbar nichts Gravierendes widerfahren war. Dann konzentrierte er sich auf Amber, die sich zu ihm umgedreht hatte und eine überraschende Gefasstheit ausstrahlte.

Obwohl ihre Ruhe ihn mehr als irritierte, ließ sich Harry nichts davon anmerken und bemühte sich stattdessen um ebensolche Gelassenheit. Aufgrund eines höllischen Brennens in seiner Kehle war dies kein leichtes Unterfangen und es war daher Amber, die mit einem leichten Lächeln im Gesicht als Erste die Stille brach.

„Ich habe dich unterschätzt, Harry. Ich hätte wissen müssen, dass du nie aufgeben wirst."

Dazu gab es nichts zu sagen. Es war Ginnys und sein Glück, dass Amber es zu spät erkannt hatte. Und die Gelegenheit, Amber nun eine Fahrkarte nach Azkaban zu verschaffen... Wenn da bloß nicht diese verfluchte Schwäche wäre! Nie und nimmer war er momentan in der Lage, die für Angriffszauber nötigen komplizierten Bewegungen auszuführen!

Amber verlagerte ihr Gewicht zur Seite, schob die Hüfte leicht nach vorne und strich gedankenverloren mit der Hand darüber hinweg. Es war eine so vertraute Geste, dass Harry ungeachtet der Vorkommnisse der letzten beiden Stunden, die ihm nun fast wie ein Alptraum erschienen, ein Stich durchfuhr. Angesichts von Ambers entspanntem Auftreten war ihre vorige Grausamkeit schlichtweg unbegreiflich und die Frage nach dem Warum kreiste unaufhaltsam durch Harrys Kopf.

„Weil ich es kann, Harry", beantwortete Amber emotionslos seine unausgesprochene Frage. „Und weil alles hinter einem größeren Ziel zurücktreten muss."

Ein leichtes Zittern durchlief Harry infolge ihrer Worte, die keinen Raum mehr für Interpretation ließen. Nicht, dass er wirklich damit gerechnet hätte. Sein Blick verweilte befremdet auf der dunkelhaarigen Hexe vor ihm, die ihre offenen Handflächen locker neben ihrem Körper herabhängen ließ, als hätte sie nicht eine Sorge der Welt.

Als hätte sie nicht vorhin die Erinnerung an ihren Vater in den Schatten gestellt und offenbart, dass ein Großteil ihrer Persönlichkeit aus purer Skrupellosigkeit bestand. Stattdessen spielte ein zurückhaltendes, sanftes Lächeln auf ihren Lippen, wie zu Zeiten ihres Kennenlernens.

Harry blinzelte, doch das Bild blieb, war keine Halluzination. Irritiert verzog er die Mundwinkel und spürte in sich hinein, doch da war nichts Fremdes in seinem Bewusstsein, keine noch so leichte Berührung einer anderen Präsenz, seine Gedanken waren seine eigenen. Was es nicht besser machte. Wieso musste er jetzt an die Hexe denken, als die sie sich ihm monatelang präsentiert hatte? Die ihm zugehört, ihn verstanden hatte und ihn nicht nur als jemanden gesehen hatte, der zunehmend erfolglos gegen die Schatten seiner Vergangenheit kämpfte?

Durch den fehlenden Vergleich mit seinem früheren Selbst war es Amber gelungen, ihm ohne die Erwartungen zu begegnen, die seine Freunde und alle anderen an ihn richteten. Und ihm gleichzeitig die Kraft zu vermitteln, sich aus dem Verlies seiner sich im Kreis drehenden Gedanken herauszuarbeiten.

Unentschlossen blickte Harry hinab auf den Zauberstab in seinen Händen, der ihm die Macht gab, zwischen Azkaban und Tod zu entscheiden. Oder Rache dafür zu üben, was Amber ihm angetan hatte... Denn schließlich war Ambers vorgespielte Liebe und ihre nie versiegende Unterstützung – in mehr als einer Hinsicht – nur ein Mittel gewesen, sich einen Zugang zum britischen Ministerium zu schaffen... Ganz zu schweigen von dem, was er vorhin hatte ertragen müssen.

Er müsste Hass auf Amber spüren, es war die einzig angemessene Empfindung. Doch stattdessen fühlte Harry nur eine ungeheure Leere in sich. Denn es ließ sich einfach nicht leugnen, dass Amber seinem Leben wieder eine Wendung zum Positiven gegeben hatte – ungeachtet ihrer wahren Motivation.

War er nicht oft genug dankbar dafür gewesen, dass die unzähligen Gespräche, die sie geführt hatten, ihn aus seiner Düsternis gerissen und ihm das Leben wieder lebenswert gemacht hatten? Die Schmerzen in seinen Gliedern und die Nachwirkungen des wiederholt angewandten Folter-Fluchs waren wenig gegenüber der seelischen Pein, die ihn mehr als zwei Jahre lang begleitet hatte. Um nichts in der Welt wünschte er diese Zeit zurück!

Langsam hob Harry wieder den Kopf und musterte die ein paar Meter von ihm entfernt stehende Hexe unschlüssig. Wie aus weiter Ferne hörte er Ginny seinen Namen rufen. Doch sein Fokus lag auf Amber, die ihn unverwandt ansah und schließlich aufgriff, was ihm durch den Kopf gegangen war:

„Ich kann noch vielen anderen Magiern helfen, dafür zu sorgen, dass es ihnen wieder besser geht", begann sie mit leiser, aber klarer Stimme. „Du, Harry, kannst dafür sorgen, dass sie vor ihren inneren Dämonen gerettet werden und das Leben wieder genießen können."

Unwillkürlich dachte Harry an die Opfer, die der Krieg damals gefordert hatte: nicht nur die Toten, sondern auch diejenigen, die seitdem nicht mehr mit ihrem Leben klar kamen. Diejenigen, die gestrandet waren zwischen einer schweren Vergangenheit und einer hellen Zukunft, welche auf ihre Schwächen keine Rücksicht nahm. Einer Zukunft, die sie stattdessen unter die Räder einer Erwartung von Perfektion geraten ließ, an der sie dann zerbrachen. Niemand wusste das besser als er. Unwillkürlich verstärkte sich der Griff seiner Hände um den Zauberstab.

„Ich kann diesen Menschen helfen, Harry", versprach Amber und ihre Stimme hatte den vertrauten Klang der letzten Monate, der Zuversicht weckte und positivere Zeiten in Aussicht stellte.

Langsam trat sie einen Schritt auf ihn zu und fuhr mit sanftem Ton fort:

„Ich weiß, ich hatte dir einst gesagt, dass du keine Schuld gegenüber all den Zauberern und Hexen trägst, die deinetwegen im Krieg gestorben sind – Fred und Lupin und Tonks... und all die anderen... Aber das war nur die halbe Wahrheit."

Sie schwieg einen Moment und ließ die Botschaft einsinken. Harry biss unweigerlich die Zähne zusammen. Hatte er es nicht jahrelang geahnt? Gewusst, dass er diese Schuld nie würde wieder gut machen können?

„Doch, das kannst du, Harry", entgegnete Amber seinen Gedanken mit Nachdruck und ließ ihn nicht aus den Augen. Vorsichtig trat sie einen weiteren Schritt näher. „Alles, was du tun musst, ist, mich einfach weiter meine Arbeit tun zu lassen." Mit weicher Stimme fuhr sie fort:

„Ich verspreche dir, dass sich dann deine Schuldgefühle in Luft auflösen werden."

Wie benommen hörte Harry ihr zu. Der Wunsch, Amber wider besseren Wissens Glauben schenken zu können und die Belastung, die auf seiner Seele lag, endlich abschütteln zu können, war immens. Kaum spürte er die leichte Berührung seines Geistes und mit der Richtung, die seine Gedanken nahmen, begannen seine Hände plötzlich unversehens zu zittern.

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Hallo ihr Lieben,

Amber ist zwar entwaffnet, dennoch bleibt noch alles offen. Sind Harrys ambivalente Gefühle für euch nachvollziehbar?



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