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Kapitel 12

Während sich Hermines Mitstudenten noch über das Quidditchspiel vom Wochenende unterhielten – Ron hätte seine Freude gehabt, wenn er es vernommen hätte – , war sie selbst mit ihren Gedanken völlig woanders. Sie ließ daher die Worte, von denen sie nur die Begeisterung vernahm, die ihnen inne wohnte, unkommentiert an sich vorüber ziehen. Sie legte ihre Unterarme auf das Treppengeländer und beobachtete angelegentlich die unzähligen Studenten unter ihr, die jetzt zur Mittagszeit die Treppe bevölkerten und sich auf dem Weg zur Essensausgabe befanden. Wie in Hogwarts war auch an der Twinklestone das Apparieren nicht möglich. Vermutlich hätte es sonst noch mehr Chaos gegeben als es ohnehin schon jetzt der Fall war.

Die Schritte der vielen Magier, die Unterhaltungen und hie und da fröhliches Lachen hallten im Treppenhaus wider und schufen eine kontinuierliche Unruhe, so dass Hermine unweigerlich die Stirn runzelte. Es gab schon einen guten Grund dafür, dass sie regelmäßig die Bibliothek aufsuchte, in der sich selbst die Stimmen vieler Besucher unweigerlich in dezentes Hintergrundgemurmel verwandelten; dank eines bärtigen alten Zauberers, der allen einen überaus bösen Blick zuwarf, die es wagten, sich drinnen lauthals über Alltagserlebnisse auszutauschen.

Der rasche Blick zur Seite verriet ihr, dass sie noch immer auf Brian warteten, während ihre Begleiter inzwischen das Thema gewechselt hatten, ohne dass es Hermine aufgefallen war. Vage vernahm sie die Worte über eine neue Studienverordnung, die sie längst gelesen und für sich als nicht relevant klassifiziert hatte. Das wenig ansprechende Thema ließ Hermines Gedanken wieder zurück zu dem gleiten, was sie im Moment beschäftigte und suchend streckte sie den Kopf ein wenig nach vorne und musterte den Pulk der jungen Magier unter ihr, ohne zu ihrer Erleichterung jedoch nur den Hauch eines weißblonden Haarschopfes zu entdecken.

Was Draco ihr anvertraut hatte, hatte sie zuerst verdrängt, mit einer Unwilligkeit, die auf der Hoffnung basierte, dass endlich alle furchtbaren Erinnerungen mit dem Tod der letzten Todesserin – oder Anhängerin, wie es Draco formuliert hatte – ihr Ende gefunden hatten. Wenn sie ehrlich war, hatte sie jedoch nicht verhehlen können, dass seine kritische Überlegung in ihr nachhallte. Es war merkwürdig, dass die Todesursache von Bellatrix Lestrange nicht sofort ausgemacht werden konnte.

Doch die Schlussfolgerung, die sich daran anschließen konnte, hatte Hermine zunächst weit von sich geschoben, ja, sogar nicht einmal mit Ron hatte sie darüber gesprochen. Schließlich konnte Bellatrix' Tod durchaus einen ganz banalen Grund haben. Mit der zunehmenden Unmöglichkeit, diese Frage aus ihrem Kopf zu verbannen, hatte Hermine daher schließlich Ginny nach der neuesten Entwicklung der Untersuchung befragt.

Die angehende Aurorin hatte überrascht die Augenbrauen angesichts Hermines Interesses gehoben, war jedoch nicht schwer davon zu überzeugen gewesen, dass dieser Fall tatsächlich Ungereimtheiten enthalten konnte. Gestützt wurde das durch die Tatsache, dass man nach gut drei Wochen noch immer nichts zur genauen Todesursache gefunden hatte, wie es Ginny durch ihre Beziehung zu einem der ermittelnden Auroren in Erfahrung gebracht hatte.

„Das wurde aber auch Zeit!", vernahm Hermine die empörte Bemerkung der Hexe neben sich und aus ihren Überlegungen gerissen machte sie Anstalten, sich wieder ihren Kommilitonen zuzuwenden, als ihr plötzlich eine Hexe ins Auge fiel, die eine ungemein selbstbewusste Aura ausstrahlend ohne Eile die Treppe hinab stieg. Obwohl oder vielleicht gerade weil sie keine Begleitung um sich hatte, wirkte sie ungemein in sich ruhend, und ihre glänzende dunkle Haarpracht wippte ihr bei jedem Schritt über die Schultern.

Hermine musste sich nicht lange besinnen, es handelte sich um die junge Gastdozentin, deren Seminar sie letzte Woche beigewohnt hatte und die ihre Inhalte über das Wesen der magischen Seele mit einer Faszination vorgetragen hatte, die Hermine bislang vergeblich bei ihren Dozenten gesucht hatte.

„Hermine, kommst du?"

Sie spürte eine Hand an ihrem Ellenbogen und es dauerte nur wenige Sekunden, bis sie beschloss, diese Gelegenheit beim Schopfe zu packen. Mit einer raschen Drehung und einem gemurmelten „Sorry, ich muss da noch etwas mit jemandem besprechen" wandte sie sich um, ignorierte den überraschten Blick ihrer Mitstudenten und schlängelte sich zwischen den jungen Magiern hindurch zur Treppe hinüber.

In ihrer Hast und der dadurch unvermeidlichen Ungeschicklichkeit erntete Hermine einige missbilligende Blicke, doch es gelang ihr schließlich am Fuße der Treppe, zu der jungen Hexe aufzuschließen.

„Miss Fawcett? Entschuldigung, ich..."

Hastig strich sich Hermine ein paar der widerspenstigen Haarsträhnen, die sich aus ihrem Zopf gelöst hatten, hinter die Ohren und fühlte sich einen Moment lang angesichts der modisch mit einem kurzen Rock bekleideten Hexe vor ihr unwohl in ihrer schlichten Hose und der hellen Bluse.

Doch deren sympathisches Lächeln nahm ihr sofort jegliche Unsicherheit, die junge Dozentin neigte sich elegant zur Seite, um den nachfolgenden Magiern Platz zu gewähren, blieb dann stehen und erwiderte mit einem offenen, zugewandten Gesicht:

„Amber, bitte."

Und dann erschien ein Funken Neugier in ihren Augen, als sie wissen wollte:

„Habe ich dich nicht schon einmal gesehen?"

Konnte die Hexe sich wirklich neulich aus der Vorlesung an sie erinnern? Sie war nicht die Einzige gewesen, die Fragen gestellt hatte. Oder hatte sie Hermine vielleicht schon einmal auf Bildern gesehen? Zu Beginn ihres Studiums zumindest, als die Berichte über den Sieg gegen Voldemort noch im Gange waren und ab und an auch von ihr Fotos aufgetaucht waren, hatten einige der jungen Magier an der Hochschule sie mit der Gefährtin von Harry Potter in Verbindung gebracht. Aber es war recht schnell abgeflaut, was Hermine nur recht war, so konnte sie sich besser auf ihre Studien konzentrieren. Anders als Ron legte sie nicht besonders viel Wert darauf, im Rampenlicht zu stehen, eine Empfindung, die sie mit Harry teilte.

Der Gedanke an ihren besten Freund riss Hermine aus ihren Überlegungen und sie stellte fest, dass Amber sie mittlerweile mit einem Blick bedachte, der sie außergewöhnlich intensiv musterte. Ja, fast schien es, als zeigte sich ein leichtes Stirnrunzeln auf ihrer makelloser Stirn, als errege etwas ihr Missfallen, aber der Eindruck war dann so schnell wieder fort, dass Hermine glaubte, es sich nur eingebildet zu haben.

„Du warst doch eine von denen, die letzte Woche so wissbegierige Fragen gestellt hatten", beantworte Amber nun die Frage, die Hermine durch den Kopf gegangen war. „Wie war noch dein Name?"

Sie warf ihre Haare mit einem fast kokett zu nennenden Schwung nach hinten, während ihr Lächeln Hermine zu einer Antwort aufforderte.

Erfreut lächelte Hermine zurück und nannte ihren Namen.

„Hermine Granger."

Doch Amber schien ihr Name zum Glück nichts zu sagen, ihr Gesichtsausdruck vermittelte lediglich neutrale Freundlichkeit, und sie wartete geduldig darauf, dass Hermine fortfuhr. Da sie sich durch ihr spontanes Handeln noch keine Worte zurecht gelegt hatte, begann sie erst einmal mit einem Lob.

„Ich fand es toll, wie engagiert du alles vorgetragen hattest! Und einfühlsam! Man hat total gemerkt, wie gut du dich mit dem Thema auskennst."

„Das sollte man meinen", kam es ein wenig spöttisch von Amber. „Immerhin behandle ich auch Patienten, die unter Seelentrübnis leiden." Hermines Irritation, die eine etwas andere Reaktion erwartet hatte, währte nur einen kurzen Moment. Gleich darauf bedachte Amber sie wieder mit einem freundlichen Blick, der nicht weniger als Offenheit und Zugewandtheit offenbarte und Hermine einlud, ihr Vertrauen zu schenken.

„Womit kann ich dir helfen?"

„Ja, also ich..." Hermine gab sich einen sichtbaren Ruck und straffte die Schultern, so dass ihre Gesichter nahezu auf gleicher Höhe waren. Das Geräusch ihres schnell pochenden Herzens übertönte das noch immer vorbeifließende Gewirr vielfältiger Stimmen. Hoffentlich beging sie hiermit keinen Fehler.

„Ich wollte ... etwas fragen. Zu Seelentrübnis."

Der Schweiß brach ihr aus, weil sie vorhatte, etwas auszusprechen, was bislang nur in ihren Gedanken Gehör gefunden hatte. Selbst Ron gegenüber hatte sie ihren Verdacht verschwiegen. Hermine bemerkte, wie ihr Blick unversehens verlegen zu Boden gewandert war und wie schnell sie gesprochen hatte. Dennoch schien Amber sie verstanden zu haben.

„Ich habe so im Gefühl, dass das ein längeres Gespräch werden könnte", gab Amber warm zurück. „Wie wäre es mit einem Kaffee draußen auf dem Gelände?"

„Gerne", nickte Hermine und ließ unauffällig die angehaltene Luft entweichen, während Amber sie forschend musterte, als sie gemeinsam den Weg zur Cafeteria antraten. Ob sie womöglich dachte, sie selbst litte darunter? Hermine fühlte sich unangenehm beobachtet und presste ihre Aktentasche an sich, was sie, ohne sich dessen bewusst zu sein, aus der gleichförmigen Masse an Studenten heraushob, die sich üblicherweise nicht die Mühe machten, so viele Aufzeichnungen mit sich herumzutragen.

Hermine jedoch mochte das Kratzen der Feder auf dem Pergament, das knisternde Umblättern der Seiten. Es hatte etwas Vertrautes, wie das Lesen eines Buches und es vermittelte ihr außerdem das anregende Gefühl, etwas Neues zu begreifen, mehr noch als es das bloße Zuhören tat.

Während beide Hexen auf die Ausgabe ihres Kaffees warteten – zu Hermines Leidwesen bot die Twinklestone bis heute keinen Cappuccino an – , berichtete Amber in kurzen Worten von ihrer beruflichen Tätigkeit in den USA und dem Reiz, nunmehr das Heimatland ihrer verstorbenen Eltern kennenzulernen, als sich ihr unvermittelt eine Gastdozentur in London angeboten hatte.

Der Himmel war wolkenverhangen, als sie endlich ins Freie traten, und der Herbst hatte endgültig Einzug gehalten. Die gesunkenen Temperaturen machten den Aufenthalt draußen in ihrer leichten Bekleidung nicht besonders erstrebenswert, aber dennoch war Hermine froh, dass die Leere des Geländes sie vor neugierigen Lauschern schützen würde.

Unabgesprochen traten sie beide auf ein etwas windgeschütztes Areal zu, in dem ihnen drei Ahornbäume in beginnender Herbstpracht entgegen leuchteten.

„Nun, was möchtest du wissen?", begann Amber mit einem Taktgefühl, das sich nicht aufdrängte, sondern Hermine das Tempo überließ.

Sollte sie wirklich? Angespannt fuhren Hermines Hände über die Aktentasche, die sie wie zum Schutz an sich gezogen hatte, und räusperte sich leise. Was mochte die Dozentin von ihr denken? Vermutlich sah sie hinter jede ihrer Gesten.

Sie gab sich schließlich einen mentalen Ruck und sah die junge Hexe vor sich nervös an.

„Ich habe einen Freund, der sich total zurückgezogen hat, nichts mehr unternimmt, sich nicht mehr meldet und ansonsten nur abwiegelt, wenn man ihn darauf anspricht...und ich habe mich gefragt..."

Hermines Stimme verlor sich, als ihr die Kehle eng wurde, sie würde jetzt nicht hier in Tränen ausbrechen... Doch Amber hatte sie bereits verstanden und fragte behutsam:

„Könnte es nicht sein, dass er vielleicht einfach den Kontakt abbrechen möchte?"

„Nein!" Hermines Ausruf kam impulsiv und unwirsch zog sie den Handrücken über die Augen.

„Nein", wiederholte sie nachdrücklich, „Er... wir sind zu dritt, sind seit Jahren die besten Freunde und haben uns immer alles sagen können. Wir... haben früher echt sehr viel gemeinsam durchgestanden und sind eigentlich schon sehr miteinander verbunden."

Sie holte nach ihren hastigen Sätzen tief Luft und fuhr beunruhigt fort:

„Wenn das so wäre, dann hätte er uns das deutlich gesagt, er ist eigentlich recht direkt. Aber auch gegenüber seinem besten Freund... da ist nur Lethargie. Und er war immer so voller Tatendrang.... Ehrlich, man erkennt ihn kaum wieder..."

Hermine biss sich auf die Lippen und fühlte wieder den Schmerz, daran zu denken, wie sich Harry beim letzten Treffen gegeben hatte. Abrupt wandte sie den Blick ab und entdeckte in der Ferne ein Eichhörnchen, auf das sie ihre Augen heftete.

„Ist er denn in einer Beziehung?", klang Ambers mitfühlende Stimme an ihr Ohr.

„Seine Freundin hat ihn vor vier Monaten verlassen", erwiderte Hermine knapp, ohne den Blick von dem Eichhörnchen zu nehmen, das jetzt Anstalten machte, den Baum vor ihm hochzuklettern. Sie nahm es Ginny nicht übel, denn sie wusste, wie ihre Freundin gelitten hatte; mehr als einmal hatte diese tränenüberströmt in Hermines Armen gehangen, weil Harry sich so verändert hatte.

„Und wie ist es im Studium, auf der Arbeit?"

„Er arbeitet nicht, hat, glaube ich, genügend Vermögen, dass das nicht nötig ist."

Hermines Stimme war leise geworden und sie sah nun, da das Eichhörnchen im Baum verschwunden war, mit einem unfokussierten Blick in die Ferne.

„Ich verstehe...", sagte Amber langsam. „Das geht wohl schon länger so?"

Hermine drehte sich zögernd wieder zu der jungen Dozentin um. „Es begann irgendwann nach dem Krieg. Allmählich. Aber es ist in den letzten Monaten schlimmer geworden."

Mit etwas wie verzweifelter Erwartung richtete sie ihre Augen auf Amber. „Glaubst du...?"

„Dass er unter Seelentrübnis leidet?", vervollständigte Amber ihren Satz und ließ dabei Hermine nicht aus den Augen, wobei sie dem Ernst der Angelegenheit zum Trotz fast heiter wirkte. Doch vielleicht war dieses auch nur der Tatsache geschuldet, dass ihr als Seelenheilerin solche Probleme nicht fremd waren und keinen Schrecken für sie bargen, dachte Hermine entschuldigend und harrte Ambers Antwort.

Diese hatte jetzt einen nachdenklichen Gesichtsausdruck aufgesetzt und urteilte zurückhaltend:

„Möglich. Ich müsste mir ein direktes Bild von ihm machen. Nächste Woche eröffne ich die Praxis. Meinst du, er wäre bereit, vorbeizukommen?"

Hermine zuckte ratlos mit den Schultern, doch dann kam ihr eine Idee.

„Und was wäre, wenn... wir ihn zu uns einladen und er dort zufällig auf dich trifft? Mal vorausgesetzt, ich kriege ihn noch einmal dazu, das Haus zu verlassen." Sie seufzte.

„Natürlich, das ginge auch."

Amber warf ihr einen aufmunternden Blick zu.

„Verlier nicht den Mut, das wird schon klappen. Und sollte er wirklich an Seelentrübnis erkrankt sein, dann werde ich ihm gewiss auch helfen können. Meine Erfolgsquote ist da nicht schlecht."

Ihr leises Lachen war rücksichtsvoll und sympathisch und vermittelte Hermine sofort ein Gefühl von Hoffnung, das ihr ein wenig die Last von den Schultern nahm.

„Das wäre wirklich nett", äußerte sie dankbar und spürte, wie wieder ein wenig Optimismus von ihr Besitz ergriff. Voller Erleichterung darüber, dass sie nun endlich etwas hatte tun können, drehte sie ihr Gesicht der Sonne zu, die auf einmal zwischen den Wolken hervorlugte. Dabei entging ihr völlig, dass Ambers Gesicht einen Ausdruck von Triumpf und tiefer Befriedigung annahm...

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Da macht sich Hermine nun ja einige Sorgen. Was meint ihr, war es der richtige Schritt, dass sie sich der Gastdozentin anvertraut hat? Oder verspielt sie damit Harrys Vertrauen?


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