Von Kämpfen und Brüdern
Es gab Kämpfe, Beschimpfungen und verweigertes Essen. All das war für Sirius nichts neues, die Illusion, seine Eltern würden ihn tatsächlich lieben, hatte er schon lange nicht mehr. Doch am Abend des dritten Tages eskalierte die Situation zwischen Sirius und seinen Eltern. Es war nach dem gemeinsamen Essen passiert als Sirius über eine Äußerung seines Vaters zu auffällig sie Augen verdreht hatte.
„Wir erwarten von dir nur eines. Du sollst ein ehrenwerter und stolzer Erbe des Hauses Blacks sein. Verbrüdere dich nicht mit niederen Gesellschaften wie Mischlingen oder gar Schlammblütern." Sein Vater hielt ihm die übliche Predigt, doch während Sirius sonst meist schwieg, platzte es nun aus ihm heraus.
„Nenn meine Freunde nicht so! Ihr Blut macht keinen Unterschied über ihr Talent oder ihre Magie."
„Das ist nicht richtig! Breche diese Verbindung sofort ab, sonst wird das Konsequenzen haben. Du könntest alles haben. Ehre, Macht, Einfluss. Du bist schlau, selbst wenn du das selten erkenntlich machst, wieso wählst du Muggelkunde?Was möchtest du über diese niederen, diese Tiere wissen! "
„Oh teilweise will ich das nur um dich zu ärgern, Mutter!"
„Erweise mir Respekt du ungehobelter Junge."
„Respekt muss man sich verdienen und das hast du sicher nicht!"
Sein Vater unterbrach, die Stimme kalt und emotionslos.
„Du wirst der Armee des dunklen Lordes beitreten sobald zu 17 wirst. Das ist eine Anordnung, folge ihr oder du wirst es bereuen. "
„Niemals! Steck dir deinen dunklen Lord in den Arsch!" Sirius wollte sich umdrehen und wutentbrannt davonstürzen, doch er war zu langsam.
„Crucio!"
Seine Welt zerbarste in Schmerz.
...
Falls sein Vater es bereute, merkte man es ihm nicht an.
„Ich hasse euch. Ich hasse es in diesem Haus. Ich bin euer Sohn, nicht ein ungehorsames Haustier und trotzdem werde ich so angeschaut? Ich habe das Recht meine Meinung frei kundzutun, ohne bei Vaters erhobener Hand zusammenzuzucken oder mir Mutters Schimpftriade anhören zu müssen."
Sirius gestikulierte wild mit den Händen, stand ansonsten jedoch völlig ruhig da.
„Ihr sagt ich könne alles haben? Alles was ich jemals wollte war euer Stolz und eure Liebe. Aber ich werde sie niemals bekommen können, nicht auf einem Weg der mit meinen Idealen vereinbar ist.
Der Cruciatus Fluch ist einer unverzeihlichen Flüche. Ich habe euch so viel verziehen, aber ich möchte, ich kann nichtmehr verzeihen.
Und deshalb werde ich jetzt gehen, denn es gibt Leute die ich stolz machen kann."
Und mit diesen Worten drehte er sich um, lief schnurstracks die Treppe zu seinem Zimmer hoch und schloss seine Tür hinter sich.
Dort brach er zitternd auf dem Bett zusammen, starte starr gegen die Wand, die mit seinen Postern von Muggelmädchen und Motorrädern zugepflastert war.
Das Bild wie sein Vater seinen Zauberstab erhob und einen der unverzeihlichen Fluch auf seinen eigenen Sohn richtete, ohne Reue, spielte sich wieder und wieder in seinem Kopf ab. Mit den Beschimpfungen und gelegentlichen Flüchen konnte er umgehen, sie in seinen Hinterkopf verbannen, aber dieser kalte Blick voller Abneigung hatte sich in seinen Kopf gebrannt.
Als er erneut Schreie von unten hörte, besann er sich wieder. Hastig zerrte Sirius seinen Koffer unter dem großen Kleiderschrank hervor und klappte ihn auf. Ohne wirklich hinzusehen, griff er einige Sachen aus seinem Schrank und stopfte sie in seinen Koffer. Dann verschloss er ihn, entriegelte seine Zimmertür und zog seinen Koffer hinaus, die Treppe hinunter bis zur Haustüre. Dort prallte er mit jemandem zusammen.
Schon zuckte Sirius zusammen und wollte umdrehen, doch da erkannte er wer vor ihm stand. Reg.
Er sah verängstigt und gleichzeitig ruhig aus. „Du gehst." Es war keine Frage, es war eine klare Feststellung.
„Bitte komm mit mir Reg." Sirius flehte beinahe. Er wollte Reg nicht alleine lassen, doch er wusste, wenn er länger bliebe, würde er es nicht mehr lange durchhalten. Es war nicht sein Leben, nicht sein Zuhause.
Doch Regulus schüttelte steif den Kopf. Und Sirius verstand. Reg war niemand der lautstark rebellierte. Während beide Brüder sich in vielem so ähnlich waren, unterschieden sie sich hier wie Feuer und Wasser. Reg war niemand der kämpfte, er lief lieber unauffällig unter dem Radar.
Und Sirius zwang seine Trauer zurück, ging durch die Tür und lief davon. Er drehte sich am Ende der Straße nochmals um und sah zurück auf die Figur seines Bruders, die ruhig , mit perfekter Haltung und ausdruckslosem Blick dastand.
Sirius Herz schmerzte und sprang zugleich, doch er ging weiter, denn er hatte noch einen anderen Bruder und er wusste, wenn er Nachts vor einer Haustüre auftauchen könnte, dann bei James und seinen Eltern.
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Neues Kapitel! Außerdem hab ich das nächste Kapitel bereits fertig, es kommt am Freitag...
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