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Lily Molly Malfoy

Hier auch noch ein älterer Oneshot, ebenfalls basierend auf "Ein zauberhaftes Geheimnis" und die Geschichte, wie Lily in das Leben von Draco und Harry kam. Viel Spaß

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Der Geruch von Kaffee weckte ihn. Verschlafen sah Draco Malfoy auf die Uhr. Es war kurz vor sieben. Er stöhnte. In einer guten Stunde musste er zur Arbeit. Seine Ausbildung zum Heiler im St. Mungos war so gut wie abgeschlossen. Er und Harry waren erst seit zwei Jahren verheiratete und genossen jede Minute zusammen, auch wenn die nahen Prüfungen dem angehenden Heiler kaum Zeit ließen.

Draco schwang die Beine vom Bett und ging ins Bad. Eine halbe Stunde später trat er in die Wohnküche des Hauses in Godric's Hollow. Lächelnd sah er, dass Harry am Tisch saß und im Tagespropheten blätterte.

»Wieso bist du schon wach? Ich dachte, dein Dienst beginnt heute erst um zehn?«, wollte Draco wissen und schlang seine Arme um Harry. Dieser legte die Zeitung weg, überstreckte den Hals und küsste seinen Mann.

»Ich wollte dich nicht alleine frühstücken lassen und außerdem ist heute mein letzter Tag in der Aurorenzentrale, da wollte ich etwas früher hin«, erklärte dieser. Draco setzte sich ihm gegenüber und goss sich Kaffee ein.

»Wird es dir fehlen?«, wollte er wissen, während er sich seinen Toast schmierte.

»Weiß nicht. Ich wollte immer unterrichten und das kann ich nun. Aber ja, ich glaube die Gefahr, in die sich ein Auror jeden Tag begibt, die wird mir schon etwas fehlen«, sagte der 21-jährige Harry Malfoy und lächelte.

»So? Also das wird mir sicher nicht fehlen. Mir reichen die Auroren, die jeden Tag mit Verletzungen ins Mungos kommen und jeden Tag hoffe ich, dass du nicht darunter bist«, sagte Draco ernst.

»Ich weiß Liebster und daher gebe ich es ja auch auf«, sagte Harry und lehnte sich über den kleinen Tisch, um Draco zu küssen.

»Deine Väter werden sich auf jeden Fall freuen«, sagte dieser und grinste nun. Der ehemalige Gryffindor verdrehte die Augen.

»Ja ganz sicher, aber hey ich wusste, worauf ich mich einlasse. Mit Dad als Schuldirektor und Papa als Heiler in Hogwarts, werde ich nie unbeobachtet sein.«

»Ja, wohl kaum. Ich weiß auch noch nicht, wie ich das aushalten soll, dich nur an den Wochenenden sehen zu können«, sagte Draco nun und leerte seine Tasse.

»Ich weiß, aber jeden Tag zwischen Hogsmeade, dem Mungos und hier zu pendeln, ist einfach zu aufwendig. Wer weiß, vielleicht bekommt Dad ja noch was hin. Wenn der Kamin in meinem Quartier an das Flohnetzwerk angeschlossen werden würde...«

»Ja wenn, aber die Mühlen des Ministeriums mahlen langsam. Da hilft auch kein Severus Snape. Nicht mal mein Vater kann was ausrichten«, sagte Draco resigniert.

»Lass uns nicht darüber nachdenken. Heute ist mein letzter Arbeitstag. Die Sommerferien sind erst in sechs Wochen um und heute Abend, sind wir im Manor zum Abendessen eingeladen. Ich freu mich auf meine Väter, ich habe sie seit Ostern nicht mehr gesehen. Und deine Eltern besuchen wir auch viel zu selten und morgen ist Wochenende. Also lass uns heute einen schönen Abend machen, okay?«

»Okay, ja du hast recht. Oh bei Merlin ich muss los«, sagte Draco nun, sprang auf und schob sich den letzten Rest seines Toasts in den Mund. Er griff nach seinem Mantel, seiner Umhängetasche und küsste Harry schnell.

»Wir sehen uns heute Abend im Manor. Ich liebe dich!«, sagte er hastig und war schon verschwunden. Kopfschüttelnd goss Harry sich Kaffee nach.

»Ich dich auch...«, flüsterte er lächelnd.

Draco Malfoy apparierte in eine kleine Seitenstraße ganz in der Nähe des Krankenhauses. Als er auf die Hauptstraße trat, spürte man das geschäftige Treiben Londons, am frühen Morgen sofort. Menschen hasteten vorbei, Autos hupten und keiner nahm Notiz von dem fünfstöckigen Gebäude zu Dracos Rechten, an dessen Fassade die Worte »Reinig & Tunkunter« prangten. In den staubigen und milchigen Schaufensterscheiben klebten seit jeher rote Zettel, die verkündeten: »Wegen Renovierung geschlossen«. Draco lief an der Fassade entlang bis fast zum Ende. In einem der Schaufenster stand eine altmodisch gekleidete Schaufensterpuppe. Draco sah sich schnell um, dann flüsterte er der Puppe etwas zu und trat, sobald die Puppe einen Finger krümmte, durch die Scheibe ins Innere.

In der Eingangshalle herrschte reges Treiben. Patienten, Heiler und Schwestern, säumten die Gänge. Hin und wieder nickte jemand Draco freundlich zu. Im Vorbeigehen unterschrieb der angehende Heiler einige Akten, ehe er sich auf die Station begab, der er in diesem Monat zugeteilt war. Durch zwei Glastüren kam er auf die Station 1 »Verletzungen durch Tierwesen«. Es war ruhig. Momentan waren nur wenige Betten belegt. Draco brachte seine Tasche im Heilerzimmer unter und zog sich den Kittel über, dann trat er auf den Gang und lief den kleinen, weißhaarigen Mann beinahe um.

»Ah Lernheiler Malfoy, genau Sie, suchte ich!«, sagte der ältere Heiler und lächelte freundlich.

»Oh Mr. Clarkson, tut mir leid, ich war in Gedanken«, entschuldigte sich Draco. Artemis Clarkson war der Chef des Mungos und seit Jahrzehnten ein angesehener Heiler. Draco kannte ihn bereits von früher. Der Mann war in Malfoy Manor oft zu Gast gewesen, auch weil Dracos Vater beträchtliche Summen an das Krankenhaus spendete. Seit Draco hier seine Ausbildung machte, war Clarkson so etwas wie sein Mentor geworden.

»Schon gut, schon gut. Sagen Sie Draco, könnte ich kurz mit ihnen sprechen ... in meinem Büro vielleicht?«

»Ähm...ja ich denke, das sollte gehen. Es ist nicht viel los im Moment. Sarah? Sollte etwas sein, ich bin kurz bei Mr. Clarkson«, sagte Draco zu einer Schwester, die gerade vorbeikam.

»Natürlich Mr. Malfoy.«

Draco folgte dem weißhaarigen Heiler durch die Gänge bis zu seinem Büro im fünften Stock.

»Setzen Sie sich doch!«, sagte Clarkson und wies auf einen Stuhl, der vor seinem eher kleinen Schreibtisch stand. Das Büro war vollgestopft mit Büchern, Skeletten und ausgestopften Tierwesen, der unterschiedlichsten Arten.

»Möchten Sie einen Tee oder etwas anderes?«, wollte er wissen. Draco schüttelte den Kopf.

»Danke, ich habe gerade gefrühstückt.«

»Ah ja, wie geht es Ihrem Mann?«, wollte der Chefheiler wissen.

»Harry geht es gut. Er hat heute seinen letzten Tag in der Aurorenzentrale.«

»Ach ja, war das schon jetzt. Ich höre da etwas Erleichterung in Ihrer Stimme«, mutmaßte Clarkson.

»Ja, schon. Sie kennen es doch. Wie oft kommen hier Auroren mit den schlimmsten Verletzungen. Ich...ich habe immer Angst«, sagte Draco zögernd. Der Weißhaarige nickte.

»Ja, das kann ich verstehen, besonders nach der Vorgeschichte ihres Mannes. Aber deswegen möchte ich auch mit Ihnen sprechen«, verwirrt sah Draco seinen Vorgesetzten an.

»Nun Sie sagten mir einmal, dass Sie und Harry sich Kinder wünschen würden, aber sich nicht trauen würden, sich um eine Adoption zu bewerben, solange Ihr Mann noch als Auror tätig sei«, Draco nickte.

»Nun...also wie soll ich sagen. Ich weiß nicht, ob sie es mitbekommen haben, aber vor zwei Tagen ist hier ein kleines Mädchen, unter sehr dramatischen Umständen auf die Welt gekommen. Die Mutter konnten wir leider nicht retten. Der Vater, ein Muggel hatte sich schon vor der Geburt von der Frau getrennt und will das Kind nicht. Weitere Verwandte gibt es nicht. Die Kleine ist allein«, schloss Clarkson. Für einen Moment wusste Draco nicht, was er sagen sollte. Harry und er wünschen sich schon eine Weile Kinder, wussten aber, dass aufgrund ihres jungen Alters und besonders, aufgrund Harrys Tätigkeit als Auror, es schwer werden würden, dass Ministerium von einer Adoption zu überzeugen. Es stimmte, dass Harry auch deswegen, seinen Job aufgab. Draco räusperte sich und rutschte auf seinem Stuhl nach vorne.

»S-Soll das heißen, Sie würden uns als Adoptiveltern für die Kleine vorschlagen?« Clarkson nickte lächelnd.

»Wissen Sie Draco ich schätze Sie sehr und ich weiß, dass Sie und Ihr Mann gute Eltern wären. Ich habe die Sache noch nicht an das Ministerium gemeldet. Aber am Montag muss ich es. Ich würde ein gutes Wort für Sie einlegen und...na ja Ihr Schwiegervater kennt sich ja gut mit der Blutadoption aus, nicht wahr?«, noch immer erfasste Draco nicht wirklich, was gerade passierte, aber er nickte.

»Ähm...ja. Er und sein Mann haben Harry so adoptiert. Denken Sie, dass Ministerium würde dem zustimmen?«

»Nun warum nicht? Sie und auch Ihr Mann sind auf eine gewisse Art und Weise berühmt. Sicher wird man in diesem Fall genauer hinsehen, aber ich wüsste nicht, was dagegen sprechen sollte. Ich denke, Sie sprechen mit Harry und überlegen es sich und dann sagen Sie mir Bescheid und ich leite alles in die Wege. Was sagen Sie dazu?«

»Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, was ich sagen soll. Das kommt recht plötzlich. Aber, ja...ja ich rede mit Harry und wir melden uns.«

»Gut, das freut mich. Würden Sie die Kleine gerne mal sehen?«, fragte Clarkson nun und stand auf. Auch Draco erhob sich.

»Ja, sehr gerne«, sagte er und folgte dem Chefheiler aus dem Büro.

Auf dem Weg zur Säuglingsstation wusste Draco nicht, was er denken oder fühlen sollte. Zwischenzeitlich hielt er es für keine gute Idee mehr, sich das kleine Mädchen anzusehen. Er wusste, dass wenn alles nicht klappen würde, er es nur schwer verkraften würde. Plötzlich hielten sie vor einer Tür und Clarkson ließ Draco den Vortritt. In dem Zimmer standen etwa sechs Bettchen. Zurzeit waren alle leer, bis auf eines. Der Chefheiler trat an das Bett, dass dem Fenster am nächsten stand. Lächelnd griff er hinein und hob das Baby vorsichtig heraus. Sanft legte er das kleine Mädchen, Draco in den Arm. Draco sah auf das Kind hinab. Die Kleine hatte hellbraune dichte Haare und sah ihn aus verschlafenen grauen Augen an. Behutsam strich Draco dem Baby über den Kopf und wiegte es. Es dauerte nicht lange, dann war das Mädchen in seinen Armen eingeschlafen.

»Sie mag Sie offenbar«, sagte Clarkson lächelnd. Draco konnte sich nur schwer vom Kind in seinem Arm losreißen. Er nickte dem Chefheiler zu und legte das Mädchen dann wieder in das Bettchen.

»Ähm...ich...ich danke Ihnen. Aber ich muss jetzt zu meinen Patienten. I-Ich...wir melden uns«, sagte Draco rasch, drückte seinem Chef die Hand und verließ die Station, so schnell er konnte. Ohne zu wissen, wie er genau dort hingekommen war, stand er plötzlich auf seiner Station. Zielsicher ging er auf die Toiletten zu und schloss hinter sich ab. Draco versuchte, sein Herz zu beruhigen. Sollte es wirklich so schnell gehen? Hatte Clarkson recht? Würde das Ministerium einer Adoption zustimmen? Eins wusste er, die Kleine gehörte bereits jetzt zum ihm, zu ihm und Harry. Er hatte sie von der ersten Sekunde in sein Herz geschlossen.

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Der restliche Tag verging quälend langsam. Kaum zeigte die Uhr fünf, griff Draco nach seiner Tasche und war schon aus dem Gebäude. Die Straßen waren an diesem Freitagnachmittag voll. Menschen genossen in den Straßencafés die warmen Sonnenstrahlen und Geschäftsleute waren auf dem Weg nach Hause ins Wochenende. Draco bog um zwei Ecken, bis er wieder in der ruhigen Seitenstraße stand und disapparierte.

Wie zu erwarten war Harry nicht bei ihnen zu Hause. Draco sprang schnell unter die Dusche und zog sich frische Sachen an. Als er aus dem Schlafzimmer auf den Flur trat, fiel sein Blick auf das leere Zimmer, auf der anderen Seite. Die beiden Männer hatten sich noch nicht einigen können, was es einmal werden sollte. Harry wollte es als Kinderzimmer belassen und Draco, der immer der Pessimistischere von beiden war, dachte eher an ein zweites Labor. Doch nun schien Harrys Wunsch in greifbare Nähe zu rücken.

Der junge Heiler trat aus dem Haus und ging in den Garten. Noch einmal sah er hoch zum Fenster, des leeren Zimmers, dann war er verschwunden. Er landete direkt vor der großen Freitreppe von Malfoy Manor. Schnellen Schrittes lief er die Stufen hinauf und riss die Türen auf.

»Oh Master Malfoy. Willkommen zu Hause!«, quiekte ein kleines Wesen mit großen Augen und Fledermausohren.

»Trinket, danke! Sag, ist mein Mann schon hier?«, wollte Draco wissen.

»Sehr wohl Master Malfoy ist im Salon mit Ihren Eltern«, antwortete der Hauself mit einer tiefen Verbeugung. Sofort rannte Draco los und riss die Tür des Salons auf.

Harry stand mit Narzissa und Lucius am Fenster, als Draco hereinkam.

»Dray ... ähm alles okay?«, wollte er wissen und ging auf seinen Mann zu.

»Tut mir leid. Hallo Mum, hallo Dad. I-Ich muss kurz mit Harry alleine reden, ginge das?«

»Natürlich. Wir sind im Esszimmer. Deine Schwiegerväter sind ja auch noch nicht da. Also lasst euch Zeit«, sagte Lucius lächelnd, klopfte seinem Sohn auf die Schulter und verließ mit Narzissa den Raum.

»Was ist denn los?«, wollte Harry nun sichtlich besorgt wissen. Draco atmete tief durch und zog seinen Mann an der Hand zu der gemütlichen Sitzecke.

»Clarkson wollte mich heute sprechen«, sagte er, als sie auf der Couch saßen.

»Dein Chef? Was wollte er?«

Nun erzählte Draco, was am Morgen passiert war und was Clarkson ihm vorgeschlagen hatte. Als er fertig war, starrte Harry ihn fassungslos an.

»S-Soll das heißen, soll das heißen, wir könnten demnächst Eltern werden?«, wollte er wissen.

»Du weißt, ich bin, was das angeht kein Optimist, aber Clarkson war sehr überzeugt, wenn wir es wollen«, antwortete Draco.

»Wollen wir es?«, Harrys Blick war schon beinahe flehend. Lächelnd senkte Draco seine Lippen auf die des Mannes neben sich.

»Natürlich will ich es. Aber wie soll das funktionieren? Du fängst eine neue Stelle an, ich stehe kurz vor den Abschlussprüfungen. Meinst du wirklich, das Ministerium überlässt uns, zwei Einundzwanzigjährigen, ein Baby?«

Draco war aufgestanden und das Fenster getreten. Er ließ die Stirn gegen die kühle Scheibe sinken. Er spürte Harrys Hand an seinem Rücken und drehte sich um.

»Ich sehe schon, du hast dich in die Kleine verliebt und nun bekommst du Panik bei dem Gedanken, dass sie nicht zu uns gehören könnte. Hör zu Schatz, wir schaffen das. Wir könnten beide nach Hogwarts ziehen, wenn Dad es schafft einen Anschluss an das Flohnetzwerk zu bekommen. Wenn ich unterrichte, könnte Papa aufpassen. Oder denk mal an deine Mutter, die würde sich doch wahnsinnig freuen ihr Enkelkind zu bespaßen«, sagte Harry und lächelte. Draco seufzte.

»Du hast wie immer recht. Also...also tun wir es?«, wollte er wissen. Harry nickte und zog seinen Mann an der Hüfte zu sich.

»Ich liebe dich und ein Baby würde es perfekt machen«, sagte er und küsste seinen Mann.

»Also, was denkst du, sollten wir es unseren Eltern sagen oder warten was passiert?«, fragend sah Draco zu Harry.

»Lass es uns lieber erzählen, vielleicht kann Luc im Ministerium ein gutes Wort für uns einlegen«, antwortete Harry.

»Ja, auch wieder wahr, dann lass uns gehen u-und morgen gehen wir ins Mungos und du siehst sie dir an. Was sagst du?«, sagte Draco und sah seinen Mann lächelnd an.

»Sicher und nun los, sie werden sich schon fragen, wo wir bleiben«, sagte Harry und griff nach der Hand seines Mannes.

Zusammen liefen sie zum Esszimmer und traten ein. Inzwischen waren auch Harrys Väter eingetroffen und drehten sich um, als die Tür aufging. Sofort lief Harry auf die beiden zu und umarmte sie.

»Schön euch zu sehen!«, sagte Severus Snape und umarmte nun auch seinen Schwiegersohn.

»Ja wir freuen uns! Sag mal, hast du abgenommen?«, fragend sah Regulus seinen Sohn an. Der verdrehte die Augen.

»Papa, alles in Ordnung. Ich esse regelmäßig und nein, ich hab nicht abgenommen. Mach dir bitte keine Sorgen«, sagte Harry und sah schnell zu Draco, der heftig nickte.

»Na schön. Also erzähl mal, wie war dein letzter Tag in der Aurorenzentrale?«, wollte der Heiler wissen und setzte sich wieder. Die anderen taten es ihm nach und nahmen an dem gedeckten Tisch Platz.

»Es war okay ... ich glaube, Ron fiel es am schwersten. Es wird komisch sein, ihn nicht mehr beinahe jeden Tag zu sehen«, sagte Harry und griff nach dem Brot, dass ihm Draco reichte.

»Na umso öfter wird er mit Mine bei uns zu Hause aufschlagen«, sagte der Ex-Auror und lachte.

»Na eines ist sicher, die Zentrale verliert einen ihrer besten Auroren. Andrews weint dir jetzt schon hinterher«, warf Lucius Malfoy ein. Aurelius Andrews war Harrys Chef und hatte bis zum Ende versucht, ihn zum Bleiben zu überreden, aber er verstand die Gründe von Harrys Ausscheiden und war ihm nie böse gewesen.

»Sag Draco, du bist die ganze Zeit so ruhig. Ist etwas?«, wollte Narzissa nun von ihrem Sohn wissen. Dieser sah schnell zu Harry, der auffordernd nickte.

»Ähm...ja wir haben Neuigkeiten«, sagte Draco und erzählte nun auch seine Eltern und seinen Schwiegervätern, was am Morgen geschehen war. Als er fertig war, blieb es still im Raum. Es war Lucius, der als Erster wieder seine Sprache fand.

»Das heißt also, dass ihr beide bald Eltern werdet. D-Das ist toll, ich freu mich für euch. Ich meine ich weiß nicht, ob ich schon bereit bin, Großvater zu werden, aber es ist wirklich ein großes Glück und natürlich werde ich euch, so gut es geht helfen«, sagte er und sah zu Narzissa, die sich eindeutig ein paar Tränen verdrückte und nickte.

»Dad? Papa? W-was sagt Ihr dazu?«, wollte Harry nun von seinen Vätern wissen.

»Ähm...ich weiß nicht was ich sagen soll...«, brachte Severus Snape nur sehr mühsam hervor.

»Ich glaube, was mein sehr emotionaler Ehemann sagen will ist, dass wir uns für euch freuen und das wir glauben, dass Ihr das schafft. Ja, Ihr seid beide jung, aber Ihr habt mehr Lebenserfahrung, als mancher fünfzigjähriger«, sagte Regulus und lächelte.

»Ja, dein Vater hat recht, wir stehen hinter euch, egal was passiert, und natürlich helfe ich euch mit der Adoption«, sagte nun der Tränkemeister, stand auf und zog die beiden jungen Männer in seine Arme.

»So, dann lasst uns anstoßen und essen. Der Rest wird sich finden!«, sagte Lucius und erhob sein Glas. Die anderen taten es ihm nach und widmeten sich dann dem Abendessen.

Am Abend lagen Severus im Bett und starrte an den Betthimmel, als Regulus aus dem Bad kam und sich zu ihm legte.

»Woran denkst du?«, wollte er wissen und zog die Decke über sich. Der Tränkemeister drehte den Kopf und sah seinen Mann lächelnd an.

»Ich bin glücklich, das ist alles«, sagte er. Der Heiler beugte sich vor und küsste ihn.

»Sicher? Du machst dir also keine Sorgen, dass die beiden es nicht schaffen könnten?«

»Du kennst mich zu gut«, sagte Severus und seufzte.

»Ja, allerdings, aber ich weiß auch, dass du genau wie ich weißt, dass die beiden stärker sind, als alle glauben und das dieses kleine Mädchen die besten Väter bekommt«, sagte Regulus. Schweigend sah Severus seinen Mann an.

»Was ist?«, wollte dieser wissen. Der Lehrer schüttelte den Kopf.

»Hab ich dir eigentlich schon mal gesagt, dass ich dich liebe?«, fragend sah er zu dem anderen. Dieser grinste.

»Ich glaube heute noch nicht«, sagte er. Severus beugte sich vor und senkte seine Lippen auf die von Regulus.

»Regulus Arcturus Snape, ich liebe dich!«, hauchte er gegen die Lippen des Heilers.

»Ich dich auch«, sagte dieser und lächelte.

»Also was denkst du, kommen wir damit klar, bereits Großväter zu werden?«, wollte er nun wissen. Severus hob die Augenbrauen und ließ sich wieder in die Kissen sinken.

»Ich weiß nicht. Ich meine, mit 42 Jahren Opa zu werden, ist schon irgendwie seltsam. Eigentlich hatte ich immer gehofft, noch mal Vater zu werden«, in der Stimme des Lehrers schwang Traurigkeit mit. Plötzlich spürte er Regulus' Hand seiner Wange und drehte den Kopf.

»Hey, das hießt nicht, dass das nicht noch passieren kann!«, sagte er und lächelte. Severus nickte, küsste seinen Mann noch einmal, griff zum Schalter der Nachttischlampe und löschte das Licht.

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Harry und Draco standen am Samstagmorgen in der Seitengasse, nur wenige Meter vom Mungos entfernt. Noch waren die Straßen leer, es regnete und es roch nach feuchter Erde und Abgasen. Draco sah zu seinem Mann, der abwesend schien. Sie hatten die halbe Nacht geredet und kaum geschlafen. Harry machte sich Sorgen. Er wusste, wenn er die Kleine heute sah, würde es ihm genau wie Draco, das Herz brechen, wenn die Adoption nicht klappte. Draco Heiler griff nach der Hand des dunkelhaarigen und lächelte.

»Mach dir keine Sorgen, es wird alles gut werden!«, sagte er und zog Harry mit sich in Richtung Krankenhaus.

Keine zehn Minuten später standen sie auf der Säuglingsstation. Draco sah Harry an und öffnete die Tür zum Babyzimmer, sobald dieser nickte. Eine Schwester drehte sich um, als die Männer in den Raum traten.

»Ah ja, ich hab mich schon gefragt, wann Ihr beide kommt«, sagte die blonde junge Frau und lächelte.

»Hallo Hannah, schön dich zu sehen«, sagte Harry und umarmte die Krankenschwester.

»Du weißt also schon alles?«, wollte Draco wissen und umarmte Hannah ebenfalls. Die Blonde nickte. Hannah Abbott war zusammen mit Harry und Draco in Hogwarts. Sie war im selben Jahrgang, aber in Hufflepuff. Draco und sie hatten sich durch Zufall im Mungos wiedergetroffen, wo sie beide gleichzeitig mit der Ausbildung begonnen hatten. Nun arbeitete sie bereits seit einer Weile auf der Säuglingsstation.

»Mr. Clarkson war gestern noch mal hier, als du schon weg warst. Er hat mir alles erzählt«, sagte Hannah und ging auf das Bett am Fenster zu. Vorsichtig griff sie hinein.

»Na Kleine, wer ist denn da wach?«, sagte sie und hob das Baby hoch. Sanft schaukelte sie es und ging auf Harry zu. Der machte einen Schritt zurück, aber Hannah lächelte nur.

»Keine Angst, du machst sie schon nicht kaputt«, sagte sie und legte das Mädchen, Harry in den Arm. Der ehemalige Gryffindor sah auf die Kleine, die ihn interessiert betrachtete. Draco trat dazu und strich dem Kind sanft über die braunen Haare.

»Nun seht euch nur an! Ich wüsste nicht, wo die Kleine besser aufgehoben wäre«, sagte die junge Frau und lachte.

»So, ich lass euch ein bisschen allein. Sollte was sein, ich bin gleich nebenan und hier, das soll ich euch von Mr. Clarkson geben!« Hannah reichte Draco einen Umschlag und ging dann aus dem Zimmer. Neugierig öffnete der junge Heiler diesen, zog ein Pergament heraus und las:

Lieber Draco, lieber Harry,
ich denke ich weiß, wie Sie sich entschieden haben. Ich irre mich eher selten, aber wenn doch, dann tun sie mir einen Gefallen und geben Sie der Kleinen wenigstens einen Namen. Das hat sie verdient, denn wenn es nach den Schwestern geht, dann soll sie Undine heißen und das möchte ich gerne verhindern. Für den Fall, dass Sie beide sich vorstellen können, das Mädchen zu sich zu nehmen, war ich so frei und haben einen Termin für Sie im Ministerium gemacht. Melden Sie sich am Mittwoch, um 10 Uhr bei Mrs. Emily Stark in der Abteilung »Fürsorge und Aufsicht minderjähriger Zauberer und Hexen«. Draco Sie sind an diesem Tag beurlaubt. Egal, wie Sie sich entscheiden, Sie werden das Richtige tun.

Viele Grüße

Artemis Clarkson

»Er wusste wie wir uns entscheiden«, sagte Harry und es war mehr eine Feststellung, als eine Frage. Draco nickte und steckte das Pergament in seinen Umhang.

»Ja...«, sagte er und sah auf das Baby in den Armen seines Mannes. Inzwischen war die Kleine wieder eingeschlafen. Harry trat an das Bett, legte das Baby hinein und deckte sie zu.

»Was denkst du?«, wollte er wissen, als er wieder neben dem blonden stand und nach dessen Hand griff.

»Ich denke, wir haben am Montag einen Termin und ich denke, wir sollten ihr einen Namen geben«, sagte Draco. Harry lächelte und nickte, dann zog er seinen Zauberstab.

»Ja, aber ich denke, es sollten zwei Namen sein, einen von jedem von uns!«, sagte er.

»Eine gute Idee, also fang an«, sagte Draco und zog nun seinen Zauberstab. Überrascht sah der Dunkelhaarige auf.

»Ich? Aber...«

»Kein ‚aber', ich will es so. Der erste Name soll von dir kommen!«, sagte der junge Heiler eindringlich. Harry schluckte schwer, dann nickte er und hob den Zauberstab. Plötzlich erschienen auf dem noch leeren Namensschild des Bettes fein geschwungenen Buchstaben. »Lily« stand dort nun deutlich sichtbar zu lesen.

»Lily nach meiner Mutter, die ihr Leben für meines gab«, sagt er und Draco legte ihm tröstend eine Hand auf die Schulter. Dann hob auch er seinen Zauberstab und hinter dem Wort »Lily« erschien ein zweiter Name. »Molly« stand dort nun und überrascht sah der ehemalige Gryffindor seinen Mann an.

»Und Molly, nach der Frau, die dir eine Mutter war, als es Lily nicht mehr konnte!« Harry ging auf Draco zu und küsste ihn.

»Danke, ich liebe dich!«, sagte er und sah auf das Baby hinab.

»Komm...«, sagte der ehemalige Slytherin und nahm die Hand seines Mannes. »...lass uns gehen, sonst nehme ich sie einfach mit.« Harry nickte und sah ein letztes Mal über die Schulter zu dem Baby, ehe die beiden den Raum verließen. Kurz darauf betrat Hannah das Zimmer wieder und ging auf das Bettchen zu. Lächelnd las sie den Namen, der nun auf dem Namensschild stand.

»Lily Molly, du wirst ein tolles Leben haben, mit zwei tollen Vätern«, sagte sie und strich dem Kind sanft über den Kopf.

»Harry komm schon. Hör auf, an Deinen Sachen herum zu zupfen, du siehst gut aus«, kopfschüttelnd zog Draco seinen Mann von einer Bushaltestelle weg. Dieser hatte sich in der Spiegelung des Glases betrachtet, wie bereits das dritte Mal, seit sie in die Nähe des Zaubereiministeriums appariert waren. Ein paar Minuten später standen sie in der opulenten Empfangshalle.

»Wir müssen in den dritten Stock!«, sagte Harry, der sich im Ministerium bestens auskannte. Draco nickte und folgte ihm zu den Fahrstühlen. Wie sooft folgten ihnen Blicke. Harrys Sieg über Voldemort war erst vier Jahre her und noch immer kämpfte die Zaubergemeinschaft mit den Folgen des Krieges.

Im dritten Stock angekommen wandte sich der ehemalige Gryffindor nach rechts und folgte einem langen Gang. Immer wieder wurden sie freundlich gegrüßt und unverhohlen angestarrt.

»Hier...«, sagte Harry und zeigte auf eine Tür.
»Fürsorge und Aufsicht minderjähriger Zauberer und Hexen – Abteilungsleiterin Emily Stark«, stand auf einem Messingschild geschrieben. Draco klopfte an. Eine Frauenstimme rief sie hinein. Emily Stark war eine kleine, ältere, rothaarige Hexe mit Sommersprossen und einem einnehmenden Lächeln. Ihr Büro war mit Fotos und Zeichnungen von Kindern gepflastert und eine blühende Pflanze stand direkt auf ihrem Schreibtisch. Das Gewächs verströmte einen Duft nach Erdbeeren und Zuckerwatte.

»Guten Tag, wir sind...«, sagte Draco, aber weiter kam er nicht.

»Ah, die Herren Malfoy! Kommen Sie herein«, fiel die Hexe ihm ins Wort und wies auffordernd auf zwei Stühle vor dem Schreibtisch. Harry und Draco nahmen Platz. Nervös rutschte der ehemalige Gryffindor hin und her. Der Heiler nahm die Hand seines Mannes, um ihn zu beruhigen.

»Muss schon sagen, ich habe selten so viele Empfehlungsschreiben und Fürbitten erhalten«, sagte Mrs. Stark und klopfte auf einen Stapel Papier vor sich. Irritiert sahen die jungen Männer sie an.

»Sie sind überrascht? Ich habe hier Schreiben von Mr. Clarkson, Chefheiler im St. Mungos, von Aurelius Andrews - Chefauror, Minerva McGonagall – Lehrerin in Hogwarts, Severus Snape – Schuldirektor in Hogwarts, Ron und Hermine Weasley, Neville Longbottom und vom Zaubereiminister persönlich. Ich muss schon sagen, ich bin beeindruckt. Trotz allem müssen auch Sie sich meinen Fragen stellen«, schloss sie.

»Natürlich!«, sagte Draco und auch Harry nickte heftig.

»Zuerst zu Ihnen Harry, Sie fangen nach den Ferien in Hogwarts als Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste an?«

»Ja, das ist richtig«, antwortete Harry.

»Wie kam es zu diesem Entschluss, wenn man bedenkt, dass sie nach Aussagen von Aurelius Andrews einer der vielversprechendsten Auroren waren?«, die Frau sah ihn fragend an.

»Nun, das hatte verschiedenste Gründe. Das Leben als Auror ist nicht ungefährlich. Wie Sie sicher wissen, war mein Leben, seit meiner frühsten Kindheit immer in Gefahr und vielleicht wird man es irgendwann leid. Außerdem wünschen sich mein Mann und ich Kinder und sind wir ehrlich, als Auror hätten unsere Chancen auf eine Adoption schlecht gestanden«, ein Lächeln huschte über das Gesicht der Frau und sie nickte.

»Nun gut. Wie soll das funktionieren, wenn Sie unterrichten und Ihr Mann in Mungos arbeitet? Sie müssten immerhin ein Neugeborenes betreuen.« Harry schluckte, er wusste, dass diese Frage kommen musste und auch wenn sie eigentlich alles genau geplant hatten, war das noch ein Unsicherheitsfaktor. Er räusperte sich.

»Wie Ihnen ja bekannt ist, arbeiten meine Väter ebenfalls in Hogwarts. Wenn ich im Unterricht bin, dann wird immer einer der beiden auf Lily aufpassen können. Außerdem wird uns in der ersten Zeit, auch meine Schwiegermutter unterstützen und mein Dad wird einige meiner Unterrichtseinheiten übernehmen, bis sich alles eingespielt hat«, erklärte Harry und drückte die schweißnasse Hand von Draco fester. Emily Stark nickte und machte sich Notizen, dann sah sie zu dem jungen Heiler.

»Mr. Malfoy wie sieht es mit Ihnen aus, werden Sie nach Hogwarts ziehen?«

»Natürlich, mein Vater und mein Schwiegervater werden sich dafür einsetzen, dass der Kamin in unseren Räumen in Hogwarts an das Flohnetzwerk angeschlossen wird. Sollte das nicht möglich sein, dann werde ich apparieren. Hören Sie ich weiß, wir sind noch sehr jung, aber wir haben mehr Lebenserfahrung, als die meisten, die wesentlich älter sind. Ich bitte Sie, das zu berücksichtigen«, sagte er. Wieder kam nur ein Nicken von der rothaarigen Hexe. Sie machte sich Notizen und es entstand eine unangenehme Stille. Das Rascheln der Pergamente, war das Einzige, dass man hörte. Sorgenvoll sah Harry zu Draco. Dieser zuckte nur mit den Schultern und drückte die Hand des dunkelhaarigen fester.

»Gut...«, sagte Emily Stark irgendwann. »...ich habe genug gehört und eigentlich war das hier auch nur reine Formsache. Natürlich sind Sie beide Menschen die in der Öffentlichkeit stehen und natürlich wusste ich bereits vorher viel über Sie. Ich wollte Sie aber persönlich kennenlernen und das habe ich nun. Ja, Sie sind beide noch sehr jung, damit haben Sie recht, aber Alter war noch nie besonders ausschlaggebend, wenn es darum geht ein Kind großzuziehen. Wichtig ist, ob man eine gefestigte Persönlichkeit hat, welche Ansichten man vertritt und wie der familiäre Rückhalt ist. Bei all diesen Dingen mache ich mir keine Sorgen, was Sie beide angeht. Von daher möchte ich gerne die Erste sein, die Ihnen zu Ihrer Tochter gratuliert«, sie stand auf und kam um den Schreibtisch herum. Vollkommen perplex sprangen nun auch die beiden Männer auf und ließen sich von der rothaarigen in eine eher unbeholfene Umarmung ziehen.

»H-hießt das...heißt das Sie stimmen der Adoption zu?«, stotterte Draco. Die Frau lächelte.

»Ja das tue ich. Ich denke, Lily ist bei Ihnen in den besten Händen, das zeigen mir auch die zahlreichen Empfehlungen«, sie trat wieder hinter den Schreibtisch und holte aus einer Schublade ein Pergament hervor.

»Das hier sind die Unterlagen für die Blutadoption. Ihr Vater hat bereits alles vorbereitet und uns schon am Montag zukommen lassen. Der Vater des Mädchens hat bereits unterschrieben und sein Blut gegeben, um alles andere können Sie sich jetzt kümmern«, sagte Emily und gab das Pergament an Harry, der es mit zitternden Fingern entgegennahm.

»Und das hier ist die offizielle Genehmigung der Adoption vom Ministerium. Dies können sie sofort im Krankenhaus vorlegen und Lily dann gleich mitnehmen«, sagte sie und reichte das Pergament nun an Draco weiter.

»Ich wünsche Ihnen und Lily alles Gute. Ich oder einer meiner Mitarbeiter, wird in der nächsten Woche einmal bei ihnen zu Hause vorbeikommen und sich alles ansehen, aber das ist ebenfalls reine Formsache.«

»D-danke...ich...wir wissen nicht was wir sagen sollen«, stotterte Draco und sah zu seinem Mann, der eindeutig mit den Tränen kämpfte.

»Sie müssen nichts sagen. Sie beide werden tolle Eltern werden, das weiß ich. Viel Glück!«, sagte die Hexe und lächelte. Die jungen Männer verabschiedeten sich.

Vor der Tür zitterten Harry Beine so, dass er drohte zusammenzusacken. Draco stützte ihn und brachte seinen Mann ins Freie. In einer ruhigen Seitenstraße blieb er schließlich stehen und sah den anderen besorgt an.

»Geht es?«, wollte er wissen. Harry nickte matt.

»Wir...wir sind Eltern!«, sagte er fassungslos.

»Ja und vollkommen schmerzfrei...«, sagte Draco, lachte und zog den dunkelhaarigen in seine Arme. Im nächsten Moment waren sie disappariert und standen nun ganz in der Nähe des St. Mungos.

Schweigend und Hand in Hand betraten sie das Mungos. Einige Heiler und Schwestern grüßten sie knapp. Es dauerte nicht lange, dann standen sie wieder vor dem Säuglingszimmer und traten ein. Nun waren zwei weitere Betten belegt. Hannah Abbott stand am Wickeltisch und Harry sah gleich, dass Lily darauf lag.

»Ich hab's gleich«, kam es von der Schwester, die ihnen die Rücken zukehrte. Kurz darauf drehte sie sich um und hatte das Baby im Arm.

»Ich dachte, ich mach sie schon mal reisefertig«, sagte Hannah und legte Lily, Draco in den Arm. Das kleine Mädchen trug einen weiß-rosa gestreiften Strampler und darüber eine weiße Wickeljacke auf der in goldenen Buchstaben »Ich liebe meine Daddies!«, stand. Harry trat zu seinem Mann und lächelte, als er es las.

»Woher wusstest du es?«, wollte Draco nun wissen.

»Von mir!«, kam es nun von hinter den dreien. Überrascht drehte sie sich um. Artemis Clarkson stand in der Tür und lächelte.

»Emily Stark hat mir, gleich nachdem Sie beide aus der Tür waren, einen Patronus geschickt«, erklärte er.

»Ach und unsere Miss Abbott hier dachte, die Jacke sei ein schönes Geschenk!«

»Es ist...es ist wunderschön, aber das beste Geschenk ist Lily«, sagte Draco und wiegte das Baby in seinen Armen.

»Ja und das haben wir Ihnen zu verdanken!«, sagte Harry und sah den Chefheiler dankbar an. Dieser hob abwehrend die Arme.

»Nein, nein, das waren Sie selber. Ich hab nur einen kleinen Schubs gegeben. Ich weiß, dass es die Kleine gut bei Ihnen haben wird. So und nun raus hier. Malfoy ich will Sie den Rest der Woche hier nicht mehr sehen, haben wir uns verstanden?«, sagte der weißhaarige gespielt streng.

»Ja Sir und danke für alles!«, sagte Draco, drückte das Baby fester an sich und verließ mit Harry die Station.

Zwei Tage später – Godric's Hollow

Harry wurde von den ersten Sonnenstrahlen geweckt, die durch das Fenster in das Schlafzimmer fielen. Er sah neben sich. Draco schlief noch tief und fest. Am Abend zuvor hatten sie die Blutadoption abgeschlossen. Lily hatte daraufhin die ganze Nacht ruhig geschlafen. So langsam wurde es aber Zeit für eine Milchflasche. Also stand der ehemalige Gryffindor leise auf und trat auf den Flur. Das Kinderzimmer lag direkt gegenüber. Mit der Hilfe seiner Väter und von Hermine und Ron, hatten sie das Zimmer hergerichtet und alles besorgt, was ein Baby brauchte. In den letzten zwei Tagen waren er und Draco bereits vollkommen in ihren Vaterrollen aufgegangen. Der dunkelhaarige betrat das Zimmer und ging zum Bettchen mit dem weißen Himmel und dem Mobile mit goldenen Schnatzen und kleinen Wolken. Er sah auf seine Tochter hinab und lächelte.

»Na wer ist denn da wach und wer hat Daddys Augen und Papas Haare geerbt?«, sagte er und hob das kleine Mädchen aus dem Bettchen. Lilys Haare waren durch die Blutadoption, über Nacht strohblond geworden, wie die von Draco. Ihre Augen hatten das gleiche strahlende Smaragdgrün von Harrys angenommen.

»Na sie scheint ihrem Namen alle Ehre zu machen!«, Draco war hinter seinen Mann getreten und sah auf seine Tochter hinab. Lächelnd drehte sich der ehemalige Gryffindor mit dem Kind im Arm um.

»Sie ist perfekt!«, sagte er. Draco nickte und senkte seine Lippen auf die von Harry.

»Das ist sie und sie macht uns perfekt«, sagte er und strich seiner Tochter über die hellen Haare und zog seinen Mann enger an sich.

So wie es war, so wie in diesem Moment war alles perfekt und entschädigte die beiden für Jahre, in denen sie jeden Tag um das Leben des anderen fürchteten. Für Jahre, in denen niemand an die Zukunft denken wollte. Nun standen sie hier mit ihrer Tochter im Arm und kamen nicht umhin zu denken: »Alles war gut.«

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