„Federn weglegen, bitte!", quiekt Professor Flitwick. „das gilt auch für Sie Stebbins! Bitte bleiben Sie sitzen, während ich Ihre Pergamente einsammele! Accio!"

Während über hundert Pergamentrollen hoch in Professor Flitwicks ausgebreitete Arme fallen und ihn umreißen, packen die meisten Schüler ihre Sachen zusammen nur einige nahestehenden Schüler helfen Professor Flitwick bis auch sie den Raum verlassen.

Langsam schlendernd und in die Prüfungsfragen vertieft verlässt Severus Snape den Raum. „Frage zehn war einfach, Merkmale eines Werwolfs kennt ja jeder aber bei Aufgabe fünfzehn habe ich irgendwas vergessen.", murmelt er vor sich hin und ist in Gedanken immer noch dabei seine Prüfung zu schreiben wie es scheint. So kommt es, dass der schwarzhaarige Junge gar nicht mitbekommt wohin ihn seine Füße tragen und er setzt sich, ohne wirklich zu wissen wo er war, im tiefen Schatten einer Gruppe von Büschen ins Gras.

Nach einigen Minuten beendete Severus sein intensives Studium der Fragen im Anbetracht dessen jetzt nichts mehr ändern zu können. „Alles klar, Schniefelus?", ertönt James Stimme, die Stimme einer seiner Erzfeinde während er gerade aufsteht um zurück ins Schloss zu laufen.

Eilig reagiert Snape, lässt seine Tasche fallen und hebt seinen Zauberstab, doch James ist schneller, „Expelliamus", ruft er und während Severus versucht seinen Zauberstab zurück zu bekommen folgt schon der nächste Zauber, „Impedimenta", sagt James und Severus fliegt in die Luft.

Severus brodelt vor Wut während er bewegungsunfähig durch die Luft fliegt. Warum waren die beiden nur so gemein zu ihm und vor allem warum hilft mir immer niemand? Schon unzählige Male hatten die beiden ihre Langeweile an ihm ausgelassen. Mal in einer Besenkammer, mal in einem leeren Klassenzimmer, doch auch wenn Zeugen dabei war schien es die beiden keineswegs abzuschrecken. Nein es war eher ein Ansporn für die beiden mich vor möglichst vielen Leuten bloß zu stellen, denkt Severus.

Er fällt zurück auf den Boden, doch die Hoffnung hier bald wieder weg zukommen  hatte er schon lang aufgegeben. Drei Zauber bekam er Minimum zu spüren und das auch nur wenn gerade jemand wie Professor McGonagall im Anmarsch war.

Während Severus sich auf dem Boden windet, gegen unsichtbare Fesseln kämpfend, ziehen James und Sirius über seine Haare her. Obwohl er das sicher schon an die siebenhundert Mal gehört hat, macht es ihn immer noch wütend und traurig und deshalb noch wütender.

„Ihr- Wartet nur"; keucht er, „wartet nur"

„Worauf denn?", fragt Sirius spöttisch, „was willst du machen, Schniefelus, deine Nase an uns abwischen?"

Severus stößt Verwünschungen aus, doch sein Zauberstab ist so weit weg, dass er nichts ausrichten kann.

„Wasch die den Mund", sagt James kalt, „ratzeputz" Schon quellen rosa Seifenblasen aus Severus Mund.

Und wieder schauen alle zu. Keiner hilft ihm. Die die es nicht lustig und aufregend fanden sondern scheußlich wandten sich ab und ignorierten die Rumtreiber gekonnt. Sie hatten schließlich schon reichlich Übung darin.

„Lass ihn in RUHE", ertönt da eine sehr bekannte Stimme. Lily Evans, das klugste, schönste und mutigste Mädchen, das Severus kannte. Und gerade sie setzte sich immer für ihn ein. Und das obwohl, dass wusste schon lang die ganze Schule, James in sie verliebt war.

Jedes andere Mädchen, wäre sofort zu dem aufgebretzelten, nervigen, egoistischen, besserwisserischen Jungen gelaufen und mit ihm in den Besenschrank gehüpft, doch Lily zeigte sich immer noch kalt.

Lily, seine Lily, er kannte sie schon so lange. Schon damals auf dem Spielplatz, als er sie das erste Mal gesehen hatte wusste er, dass sie anders war. Nicht wie alle anderen aus ihrer Familie, die alle Muggel waren. Sie war magisch, dass hatte er sofort gewusst. Doch nicht nur auf die Art, dass sie zaubern konnte, sie verzauberte auch ihn. Er wusste er liebte sie doch wer würde schon einen schwarzhaarigen, kleinen unbeliebten Slytherin vor einen belieben, begabten, klugen Gryffindor stellen.

Auch James hatte Lily erkannt und verwandelte sich plötzlich in ein viel freundlicheres Wese, „Alles klar Evans?" „Lasst ihn in Ruhe! Was hat er euch denn getan?"; fragte Lily. Sie verteidigt mich ja wirklich, dachte Severus und freute sich umso mehr. Plötzlich war es gar nicht mehr so schlimm, dass er gedemütigt voller Schleim auf dem Boden liegt. Lily, Lily Evans verteidigte ihn.

„Mit dir würd dich nicht ausgehen, selbst wenn ich nur die Wahl hätte zwischen dir und dem Riesenkrake", sagt Lily da gerade. Severus freut sich im Stillen und setzt zum Angriff an. Eine klaffende Wunde zieht sich über James Gesicht.

Doch die Rache lässt nicht lange auf sich warten und wenige Augenblicke später hängt Severus kopfüber in der Luft. Und obwohl Severus maßgeblich an seinem Schlamassel beteiligt ist und James und Sirius provozierte schreit Lily, „LASS IHN IN RUHE!"

Daraufhin fällt Severus zu Boden. Schwer atmend und außer Puste doch glücklich, weil Lily sich endlich nicht Ignorant sondern nett und zusprechend gezeigt hat. Während sie ins Schloss läuft rafft Severus seine Sachen auf und rennt ihr hinterher.

„Lily warte.", ruft er als er etwas aufgeholt hatte. „Severus was ist?", fragte sie ungeduldig ohne sich umzudrehen. „Lily bitte warte", fordert er sie wiederholt auf. Scheinbar widerwillig kommt sie der Aufforderung nach, doch etwas an ihr zeigt Severus, dass sie sich freut von ihm angesprochen zu werden. Ob es die leicht zuckenden Hände oder die geröteten Wangen oder vielleicht etwas ganz anderes war konnte Severus nicht sagen aber als er vor ihr stehen blieb fühlte er sich merkwürdig. Wie bei einer Achterbahn, wenn sie gerade den Berg hochrattert und man nicht weiß was einen erwartet. Wird es Spaß machen oder wird man am Ende überglücklich sein wieder aussteigen zu können? Eine Frage von Jauchzen oder Kotzen.

„Danke, dass du mir geholfen hast", sagt er. „War das alles?", erkundigt sich Lily und sieht dabei enttäuscht aus, als hätte sie mehr erwartet. Da sprang Severus über seinen Schatten und fragte zögerlich, „Nein das war nicht alles. Wie wäre es heute Abend nach der Verwandlungsprüfung. Nur wir zwei. Oben beim Astronomie Turm?" Er fühlte sich wie oben auf der Kuppe der Achterbahn, kurz bevor der Wagen in die Tiefe gerissen wird. Alles kribbelt und die Sekunden ziehen sich schier unendlich in die Länge.

„Ja", haucht Lily wandet sich ab und eilt die Stufen hoch in Richtung Gryffindor Turm. Severus ist verwirrt, was war das den gewesen?

Nach der Verwandlungsprüfung und dem Abendessen, es dämmert bereits, macht er sich auf in Richtung Astronomie Turm.

War das vielleicht eine Falle? Würde Lily überhaupt kommen? Fragen über Fragen drängten sich in seinen Kopf doch als er die Plattform betritt ist Lily schon da und wartet auf ihn. Zur Begrüßung umarmen sich die beiden und sitzen den ganzen Abend und die halbe Nacht Seite an Seite, lachend redend aber manchmal auch schweigend.

Und eins will gesagt sein, dies war keinesfalls der letzte Abend, denn es sollten noch viele sogar unzählige weitere folgen.

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Hey,
Erst mal Happy Birthday Severus Snape.
Ich dachte mir angesichts dieses Tages beglücke ich euch mit einem Snily Oneshot obwohl ich die beiden normalerweise nicht shippe.
Habt ihr Wünsche oder Ideen? Dann immer her damit.
Schönen Tag euch und mit magischen Grüßen
Annaaaaa ✨