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❁ Von Pfannkuchen zur Freundschaft

Das hier war mal ein etwas anderer Oneshot. Ich hoffe natürlich, er hat euch gefallen. Die Grundidee hatte ich irgendwo auf Fanfiktion.de schon einmal gelesen, weiß aber nicht mehr, wie sie heißt. Dieser Oneshot befand sich zuerst in einem anderen Buch, wurde jedoch hierher übertragen. Viel Spaß beim Lesen!

„Mum? Dad?", rief James irritiert, während Lily sich umsah.
Der Raum war hell und gemütlich eingerichtet. Eine ockerfarbene Wand, eine helle Sofagarnitur, ein Ahorntisch, ein immenses Bücherregal – Lily fühlte sich sofort wohl im Potter'schen Wohnzimmer.

„Hallo?", rief James noch einmal, als Sirius völlig verstört mit einem Stück Pergament in der Hand auftauchte. „Sie sind nicht da, Prongs", verkündete er und drückte James anklagend das Pergament in die Hand. James hob eine Augenbraue und überflog die Zeilen. „Oh", sagte er und wandte sich an Lily, die ihn verwirrt anstarrte. „Meine Eltern sind Auroren und haben vorhin einen Auftrag bekommen, der keinen Aufschub duldete. Sie schreiben, sie sind heute Abend wieder zurück, wenn alles gut läuft, spätestens morgen früh. Und Pad, wir sollen den Garten entgnomen."

„Aber sie können nicht weg sein", rief Sirius und sah herzzerreißend aus. „Nun ja. Sie hatten eben einen Auftrag, oder nicht?", sagte Lily verständnislos und Sirius sah sie entsetzt an.
„Aber sie können nicht weg sein", jammerte er weiter und sah nun wieder James vorwurfsvoll an. „Ferien sind keine Ferien, wenn sie nicht mit Euphemias Pfannkuchen beginnen, Prongs!"
James grinste nur über seinen besten Freund. „Pad, Mum kommt heute Abend zurück und wie ich sie kenne wird sie nichts davon abhalten dir noch heute Abend Pfannkuchen zu machen, wenn wir jetzt den Garten entgnomen!"

„Aber ich will jetzt Pfannkuchen!", schmollte Sirius und verschränkte die Arme vor der Brust, dass Lily einfach lachen musste. „Wieso machst du dir dann nicht selbst welche?", fragte sie amüsiert und Sirius blickte sie an, als wäre sie verrückt. „Ich kann doch keine Pfannkuchen machen!", rief er aus und war so entrüstet, dass er das Beleidigt-Sein für den Moment vergaß.
„Mum lässt Pad nie in die Küche, das gibt nur Katastrophen!", erklärte James an Lily gewandt, was sie noch breiter grinsen ließ. „Ach komm schon, Eier, Milch, Mehl, eine Prise Salz, so kompliziert ist das nicht", lachte sie und James sah sie milde interessiert an, während Sirius Augen zu leuchten begannen. „Du kannst Pfannkuchen machen?", fragte er und erinnerte an einen hechelnden Hund.

„Natürlich", lächelte sie und blickte irritiert von einem zum anderen. „Prongs, ich entführe deine Freundin!", erklärte Sirius kurz angebunden und nahm Lilys Arm. „Du musst den Garten allein entgnomen", fügte er hinzu und zog Lily, die kichernd den Kopf schüttelte, mit sich in die Küche hinüber. Er ließ sie vor dem Herd stehen und blickte sie auffordernd an: „Nun mach schon!"
Lily verkniff sich einen Lachanfall und versuchte die Geduld der Mutter eines Dreijährigen aufzubringen. „Sirius", begann sie langsam. „Ich kenne mich in dieser Küche überhaupt nicht aus und habe keine Ahnung, ob James Mum überhaupt einkaufen war."

„Was brauchst du denn?", fragte Sirius begierig und Lily riss sich einmal mehr zusammen. „Naja... eine Schüssel. Und einen Pfannenwender, einen Schöpflöffel, Öl, Mehl-" „Woah, woah, woah, mal langsam, Madame!", bremste Sirius sie und sah milde überfordert aus, dann krempelte er die Ärmel hoch, zückte den Zauberstab und rief: „Accio Schüssel!" „Warte!", rief Lily, doch es war zu spät. Wie zu erwarten war besaßen die Potters nicht nur eine Schüssel und so flogen gefühlte hundert davon auf Sirius zu, der sich mit den ersten dreien noch meisterlich schlug und sie auffing, während ihm die folgenden gegen die Arme und den Kopf klatschten, ehe sie zu Boden fielen.

„Oh", machte er und ließ aus Reflex die gefangenen drei Schüsseln auch noch fallen. Lily schloss die Augen, atmete tief durch und öffnete sie wieder. „Black, verdammt! Wieso zauberst du überhaupt? Du bist noch keine siebzehn!", grummelte sie und begann die Schüsseln aufzuheben. „In einem Zaubererhaushalt merkt das doch keiner", sagte er und sah aus, als wäre sie völlig verrückt, eine solche Frage zu stellen. „Oh Merlin! Wenn ihr all die Zeit immer gezaubert habt, wenn ihr hier ward, wieso bei Merlins Unterhosen steht dieses Haus noch?" „Woah, Evans, stell dich nicht so an! Wir sind doch völlig brav!", verteidigte sich Sirius, musste allerdings selber grinsen. Lily schüttelte nur den Kopf, zog aber ebenfalls den Zauberstab und hexte die zerbrochenen Schüsseln wieder ganz, ehe sie allesamt wieder an die vorgesehenen Stellen verräumte. Nur die eine, die sie für den Teig brauchte, ließ sie auf der Arbeitsfläche stehen.

„Tu mir einen Gefallen: Wenn ich nach Eiern frage lass den Zauberstab stecken!", verlangte sie in Gedanken bei dem Fiasko, das zwanzig Eier statt der zwanzig Schüsseln veranstalten würden. Sirius jedoch grinste sie so anzüglich an, dass sie für einen kurzen Moment sprachlos war. „Oh um Himmels Willen, Black!", fauchte sie und bemerkte nicht einmal, dass sie längst wieder bei Nachnamen waren. „Ich spreche von Hühnereiern. Dass dein Frühstücksei von Hühnern kommt weißt du, ja?!"

Sirius ging zum Kühlschrank, jedoch nicht ohne sie leise grummelnd nachzuäffen. „Hier", brummte er und hielt ihr eine Packung Eier entgegen. „Du kannst drei davon in die Schüssel klopfen, schaffst du das?", fragte Lily, während sie sich ausrechnete wie lange James wohl zum Garten entgnomen brauchen würde. „Ich... ich soll... helfen?", fragte Sirius ernsthaft irritiert und Lily riss der Geduldsfaden. „Wir leben nicht im sechzehnten Jahrhundert, Black! In unserer Zeit können Männer sehr wohl ihren Arsch selbst bewegen und sich nicht von vorne bis hinten bedienen lassen und du wirst es ja wohl gerade noch fertig bringen drei Eier aufzuschlagen, oder? Verdammt nochmal!"

„Woah, woah, woah, mal langsam, Evans!", bremste Sirius einmal mehr und sah nun noch irritierter aus. „Ich wollte nicht die kleine Emanze in dir hören, sondern nur sagen, dass ich noch nie in der Küche geholfen hab – wenn ich eines nicht kann ist es kochen!" „Oh", machte diesmal Lily und wirkte etwas peinlich berührt. „Na schön, also... schön. Dann wird es höchste Zeit. Hier. Du nimmst das Ei so, siehst du? Und dann schlägst du es leicht, ich wiederhole: leicht, auf den Rand der Schüssel, so dass es einen Riss bekommt, an dem du es dann aufbrechen kannst und Eiweiß und Eigelb ohne, ich wiederhole: ohne, Schale in die Schüssel kippen kannst. Klar?" „Aye, aye, Sir... äh Madame!", grinste Sirius und versuchte nach bestem Wissen das Ei aufzuschlagen, was in Lilys Augen einfach nur irre witzig aussah. Nach gefühlten zehn Minuten hatte er es tatsächlich geschafft und blickte so begeistert, dass Lily schnell nach dem zweiten Ei griff, bevor er das auch noch versuchen wollte. „Du kannst voll gut kochen!", befand er bewundernd und Lily musste lachen. „Ich habe es gerade geschafft, ein Ei in die Schüssel zu befördern, das hat überhaupt nichts mit Kochen zu tun." „Doch, schau her!", rief er und nahm das dritte Ei ehe Lily es verhindern konnte, klopfte es auf und schüttete es so ungestüm in die Schüssel, dass die Hälfte der Schale gleich mit hinein fiel. „Oh", machte er erneut und grinste. „Siehst du: Gar nicht so einfach und da ich alles kann außer Kochen muss es etwas mit Kochen zu tun haben."
„Oh, wie ich die Black'sche Arroganz vermisst habe", murmelte Lily, wenn auch durchaus amüsiert, während sie die Eierschale herausfischte und Sirius zum Händewaschen schickte, ehe sie es ihm gleich tat. „Was denn? Ich hab auch jeden Grund dazu!", blieb Sirius seinem Typ treu, doch Lily verdrehte die Augen. „Ach, ich bitte dich. Wenn man dir manchmal so zuhört wundere ich mich nicht, dass Severus dich nicht leiden kann." „Schniefelus?", fragte Sirius entsetzt und trocknete sich die Hände notdürftig ab.

„Du wirst ja wohl nicht Schniefelus als Maßstab nehmen, oder? Der Kerl hasst mich seit—", er unterbrach sich und sah enorm danach aus, als habe er viel zu viel gesagt. „Seit?", fragte Lily äußerst neugierig nach. Natürlich wusste sie, dass die beiden sich vom ersten Tag an nicht hatten leiden können, doch irgendetwas war im letzten Jahr passiert, was einen regelrechten Hass zwischen den Rumtreibern und Severus hatte aufkeimen lassen. Da sie damals jedoch nicht mehr mit Severus befreundet und noch nicht mit James zusammen gewesen war hatte sie nicht die leiseste Ahnung, was genau geschehen war.

„Wir brauchen jetzt Mehl und Milch", fügte sie etwas leiser hinzu, als Sirius nicht antwortete. „Wie viel?", fragte Sirius, wieder völlig eifrig und hechtete erneut zum Kühlschrank, aus dem er Milch holte. „Das weiß ich gar nicht, ich mache das nach Gefühl", erwiderte Lily überrascht und nahm die Milch entgegen. „Mehl?", fragte sie und Sirius zuckte die Schultern. „Müssen wir suchen?", fragte Lily. „Ich glaube, da unten", fiel ihm dann doch ein und er zog eine Schublade auf, in der sich Gewürze befanden. „Oh, doch nicht!", verkündete er, während Lily schnell das Salz herausnahm, bevor er die Schublade wieder zuwarf. „Oder hier?", überlegte er und Lily gab Milch und eine Prise Salz in die Schüssel, während sie Sirius klappern hörte.

„Ich habe versucht, ihn umzubringen", sagte er plötzlich und Lily hatte Mühe, die Milch nicht fallen zu lassen. „Du hast WAS?!", fragte sie völlig entsetzt und hielt sich an der Arbeitsplatte fest.
„Nicht direkt mit Absicht. Eigentlich wollte ich ihm nur einen Schreck einjagen und hab nicht bedacht, was passieren kann. Aber ja... er wäre meinetwegen gestorben, hätte James nicht im letzten Moment kapiert, was ich getan habe. Und wir sind mit Strafarbeiten davon gekommen. Kein Schulverweis, kein Askaban. Ich schätze, das wird er uns nie verzeihen.", erklärte Sirius und Lily begann langsam wieder zu atmen. „Das heißt... es war ein... eine Art Streich von dir? Und der hätte tödlich enden können? Wieso-?", sie stoppte, doch Sirius tauchte aus den Schränken auf und blickte sie forsch an. „Wieso hat Dumbledore uns nicht rausgeworfen wenn wir so gefährlich sind?" Lily blickte ertappt zu Boden. „Tut mir leid, es ist nur-" „Du weißt von Moony, nicht wahr?", fragte Sirius, doch es war eine rhetorische Frage.

Natürlich wussten die Rumtreiber ganz genau, dass es außer ihnen nur eine andere Schülerin in Hogwarts gab, die um Remus Geheimnis wusste. Lily hatte sich früh mit Remus angefreundet und natürlich war auch ihr im Laufe der Zeit aufgefallen, dass etwas nicht stimmte. Auch sie hatte die Bibliothek durchforstet und war zum einzig möglichen Ergebnis gekommen. Sie hatte es zunächst nicht glauben wollen und war, wie es ihre Art war, gleich zu Remus gegangen um ihn ganz direkt zu fragen. Und er hatte ihr die Wahrheit erzählt. Seither war sie es, die ihm die Hausaufgaben und ihre Mitschriebe des letzten Tages brachte, wenn der Vollmond vorbei war.
Dass seine Freunde Animagi waren, wusste sie jedoch erst seit einigen Wochen. James hatte es ihr nach langen Diskussionen mit seinen Freunden erzählt.

Sirius schien, als wöllte er die Geschichte schnell hinter sich bringen: „Nun. Ich habe Schniefelus zu Moony geschickt. In verwandeltem Zustand. Ich war unglaublich wütend und dachte, er erschreckt sich und lässt uns zukünftig in Ruhe. Du hast ja keine Ahnung, was er James alles angetan hat. Aber Moony hätte ihn tatsächlich töten können oder zumindest beißen. Beides hätte dem Leben wie er es kannte ein Ende bereitet. Dumbledore, Remus und Peter waren unglaublich enttäuscht von mir und es war das einzige Mal, dass James nicht auf meiner Seite stand. Es gab keinen Streit – es gab nichts mehr. Er hat mich lange ignoriert und ich dachte ehrlich gesagt, das war's mit unserer Freundschaft. Aber ich habe es nicht nur deshalb bereut", fügte er leise hinzu und holte die Dose Mehl hervor, die er wohl gerade entdeckt hatte.
Lily nahm ihm die Dose ab und gab still das Mehl hinzu.

„Ich war lange mit Severus befreundet. Aber das weißt du ja. Er ist ein guter Mensch, tief drinnen. Er hat den Tod nicht verdient, niemand hat das. Aber er hat einen Weg gewählt, der ihn vermutlich genau dorthin führt. In Dunkelheit, Einsamkeit und Tod. Er hat sich selbst verraten und ich glaube nicht, dass er seine Vorstellungen einfach so aufgibt. Ich denke, es muss etwas passieren, das ihn wach rüttelt. Er muss irgendetwas... verlieren. Und dein Streich – und das soll weiß Merlin keine Entschuldigung sein – aber er hätte dieses aufrüttelnde Ergebnis sein können, weißt du? Vielleicht hätte er sich mit dem Tod vor Augen daran erinnert, was tatsächlich wichtig ist im Leben. Aber das hat er nicht. Er hat sich weiter in seinen Hass und seine Wut hineingesteigert", sie schwieg einen Moment und fragte sich, was sie von all dem halten sollte.
Doch sie hatte gesehen, wie sehr Sirius unter dem gelitten hatte, was er getan hatte und etwas in ihr versperrte sich dagegen, ihn als Mörder zu sehen. Sie wollte diese Tat sicher nicht gut heißen, doch sie konnte sie als einen Fehler ansehen. Einen Fehler, dessen schlimmste Konsequenz James verhindert hatte. Wer war sie, dass sie sich das Recht heraus nahm, über Sirius zu urteilen ohne seine Beweggründe zu kennen? Ohne dabei gewesen zu sein? „Du magst einen Fehler gemacht haben, aber du bist nicht zerfressen von Hass", sagte sie und klatschte dann betont fröhlich in die Hände, ehe sie nach einem Schneebesen fragte.

„Einem was?", fragte Sirius völlig irritiert. „Wieso willst du jetzt fliegen?" „Oh, Sirius!", lachte Lily amüsiert und begann eigenhändig, die Schubladen zu durchsuchen während sie sich ziemlich schäbig vorkam. Sie kannte James Eltern noch nicht einmal, aber benahm sich in dieser Küche viel zu heimisch. „Das haben schon viele Mädchen gesagt", grinste Sirius und schnappte Lily den Schneebesen aus der Hand, kaum dass sie ihn gefunden hatte. „Was bei Merlin hat das hier mit Schnee zu tun?" „Öhm... Ich habe keine Ahnung", gab Lily zu und überlegte. „Vermutlich kommt es davon, dass man Eischnee damit schlägt", murmelte sie und Sirius gab sich zufrieden, obwohl sie bezweifelte, dass er wusste, was Eischnee war oder warum er geschlagen werden musste.

„Magst du rühren? Das geht ganz schön in die Arme", warnte sie ihn vor, doch Sirius, das Thema Severus vor lauter Schneebesen offenbar vergessend, nickte begeistert und machte sich daran, die Zutaten zu einem Teig zu verrühren. „Woher kannst du das?", fragte er plötzlich und Lily lächelte. „Meine Oma hat mir Kochen beigebracht... Also... nun ja, sonderlich gut bin ich nicht darin und ich würde vermutlich nicht mal unter Lebensgefahr einen Braten perfekt hinbekommen, aber ich kann mich ernähren", erklärte sie langsam. „Ich war als Kind viel bei meiner Oma. Vor allem in den Sommerferien nachdem ich elf war. Bei meiner Oma musste ich meine Schwester nicht sehen."

„Du hast eine Schwester?", fragte Sirius überrascht und blickte zum ersten Mal vom Teig auf.
„Warum kenne ich sie nicht? Ist sie in Hufflepuff? Oder schon raus aus der Schule? Ist sie heiß?", fügte er grinsend hinzu und betrachtete Lilys Körper schamlos, weshalb sie ihm gegen die Schulter schlug. „Sie ist keine Hexe", erklärte sie als sei damit alles gesagt. „Oh", machte Sirius und klang ehrlich interessiert. „Wieso wolltest du sie dann nicht in den Sommerferien sehen? In Hogwarts hattest du doch keine Gelegenheit dazu...", fragte er und Lily war überrascht darüber, dass sie schon wieder ein ernsthaftes Gespräch mit Sirius Black führte, der sich noch immer mit dem Teig abmühte.

„Wieso geht das so schwer?", grummelte er und Lily nahm ihm den Schneebesen einen Moment aus der Hand um selbst zu rühren, dann schüttete sie etwas Milch hinzu. „Also?", fragte er, kaum, dass er das Rühren wieder angefangen hatte. „Wenn mir Lily Evans eine Antwort schuldig bleibt stimmt doch etwas nicht!" Lily musste widerwillig lächeln: „Naja. Meine Schwester und ich haben nicht das beste Verhältnis. Sie ist ziemlich eifersüchtig darauf, dass ich eine Hexe bin und hat sich in einen Hass auf mich hineingesteigert. Wir reden eigentlich gar nicht mehr miteinander."

Einen Moment wunderte sie sich über sich selbst. Es hatte lange gedauert, bis sie mit ihren Freundinnen über ihre Schwester hatte sprechen können. Doch offenbar schien sie mittlerweile besser mit der Situation klar zu kommen als ihr selbst bewusst gewesen war, wenn sie sogar mit Mr. Black persönlich darüber sprechen konnte ohne dass ihr gleich die Tränen kamen wie üblich.
Sirius schwieg taktvollerweise einen Moment. Offenbar hatte er gemerkt, dass er gefährliches Terrain betreten hatte. Lily straffte die Schultern und prüfte den Teig. „Perfekt", sagte sie und entlockte Sirius ein stolzes Grinsen.

In diesen Sachen war er offenbar ein großes Kind – genau wie James und Lily lächelte einmal mehr. Natürlich wusste sie, dass die beiden sich oft viel zu ähnlich waren, doch meist hatte Sirius die wirklich guten Seiten an ihm vor Lily versteckt.
„Pfanne?", fragte er und Lily nickte, während er wieder begann, die Schränke zu durchsuchen.
„Ich finde es trotzdem gut, dass du in Hogwarts bist", sagte er plötzlich und Lily war froh, dass er ihr Gesicht nicht sehen konnte, weil sie einen wohl sehr verstörten Gesichtsausdruck an den Tag gelegt hatte. „Wie meinst du das?", fragte sie und nahm den Pfannenwender und den Schöpflöffel aus der Schublade, aus der sie auch schon den Schneebesen geholt hatte. „Naja. Es ist schwierig für Muggel damit klarzukommen, dass es Zauberer gibt und dass sie keine sind, denke ich", führte Sirius aus, während er beinahe in ein Schränkchen hineinkrabbelte, um hinten nach Pfannen zu suchen.

„Aber ich finde es trotzdem gut, dass du als Muggelgeborene in Hogwarts bist. Ginge es nach meiner leiblichen Familie, wüsstest du nichts von deinem magischen Blut!" Lily war froh, dass er noch einen Moment brauchte, bis er die Pfanne gefunden hatte, denn darauf konnte sie nun wirklich nicht sofort antworten. „Hier!", rief er schließlich und hob eine Pfanne in die Höhe.
„Oder brauchen wir eine größere?", fügte er etwas unsicher hinzu und Lily schüttelte den Kopf.
„Nein, die ist gut. Jetzt fehlt nur noch Öl. Und ein Teller, auf den wir die fertigen Pfannkuchen stapeln können", erklärte sie und ließ ihn Öl suchen, während sie schon einmal den Herd warm werden ließ. Plötzlich herrschte eine unangenehme Stille in der Küche und Lily wusste, dass sie irgendetwas zu dem sagen musste, was er eben in den Raum geworfen hatte.

„Deine leiblichen Eltern?", hakte sie nach, bevor sie etwas Intelligenteres fragen konnte und augenblicklich schalt sie sich selbst eine Närrin. „Naja", sagte Sirius und es war eindeutig, dass es diesmal er war, der sich fragte, warum er ausgerechnet mit Lily darüber sprach, während er ihr das Öl reichte. „Tut mir Leid, du musst nicht antworten!", sagte Lily schnell. „James hat mir nur gesagt, dass das ein Thema ist, über das er nichts sagen wird und dass du bei ihm wohnst. Also hab ich mir alles mögliche zusammengereimt." Sie stockte und schüttelte den Kopf: „Oh nein, das klingt jetzt erst recht, als wollte ich es wissen-" „Natürlich willst du das!", grinste Sirius und schien als würde er sich herrlich amüsieren.

„Nein. Also, ja. Aber du musst nicht – ich meine... ich bin... also .... Du musst es mir nicht sagen!"
Sirius lachte jetzt und tätschelte ihr liebevoll den Kopf. „Du bist tatsächlich irgendwie süß wenn du nervös bist." Einen Moment ließ er sie etwas von „überhaupt nicht nervös" grummeln, dann sagte er langsam: „Meine leibliche Familie und ich haben nicht allzu viel gemeinsam und ich würde nicht erwarten, dass sie mich zum Sonntagsessen einladen ... oder zu überhaupt irgendwas. Ich bin von daheim abgehauen und James Eltern haben mich aufgenommen. Sie sind meine Familie. Sie. Und vor allem James." Lily öffnete den Verschluss der Ölflasche und gab ein wenig in die Pfanne.

„Kein Wunder, dass du mich hasst", meinte sie und biss sich auf die Lippen. Das hatte sie nun eigentlich nicht sagen wollen. Sie wusste sowieso nicht, was hier gerade los war. Da machte sie einen Seelen-Striptease vor Sirius Black. Man möchte es sich vor Augen führen: Sirius Black. Und er tat es ihr auch noch gleich! „Wie meinst du das?", fragte er irritiert und starrte interessiert auf das warm werdende Öl.

„Naja... Ich habe James so lange ignoriert und manchmal wirklich böse behandelt, das weiß ich selbst. Und wenn er deine Familie ist, dann ist es kein Wunder, dass du mich nicht gerade toll findest", erklärte sie, verteilte das Öl halbwegs gleichmäßig in der Pfanne und gab ein wenig Teig dazu. „Das stimmt doch gar nicht!", verteidigte sich Sirius und lehnte sich gegen die Küchentheke, während er dem Pfannkuchen beim Braun werden zusah.

„Ich meine, klar, ich hab dich ihm oft genug auszureden versucht und hey, du bist vielleicht eine kleine Streberin, aber das ist Moony auch und er ist mein zweitbester Freund. Aber irgendwann war selbst mir klar, dass du irgendetwas haben musst, das James so... so werden lässt, wie er bei dir ist. Also hab ich aufgehört etwas gegen dich zu sagen und gewartet – und naja, schau ihn dir an... Ich meine, er ist glücklich mit dir. Also werde ich den Teufel tun und irgendetwas gegen dich haben, wenn du meinen Bruder glücklich machst!"

Das war eine Eröffnung, die Lily wohl nie vergessen würde. Sie lächelte ihn offen an und beschloss augenblicklich sämtliche Vorurteile über Sirius in den hintersten Winkel ihres Gedächtnisses zu verbannen. „Das, Black", grinste sie um den Ernst ein wenig zu nehmen.
„werde ich noch meinen Enkeln erzählen!" Sirius lachte bellend und blickte einmal mehr begierig auf den mittlerweile zweiten Pfannkuchen, den Lily auf den Teller legte. „Willst du auch mal?", fragte sie amüsiert und half ihm, seinen ersten Pfannkuchen auszubacken. Kaum hatte er ihn zufrieden auf den Teller befördert, als er ihn auch schon wieder herunternahm, in zwei Hälften riss und sich die eine gleich vollständig in den Rachen stopfte. „Auch?", fragte er mit vollem Mund und hielt Lily die andere Hälfte hin, die ihn geschockt anstarrte. „Wasch?", fragte er mit noch immer vollem Mund und grinste dabei. Lily nahm ihm die Hälfte ab und schüttelte grinsend den Kopf. Nun, vielleicht nicht alle Vorurteile.

„Schon fertig?", hörte James seinen Vater Fleamont fragen, während er den letzten Gnom in hohem Bogen davon schleuderte. „Hey!", rief er und fiel erst seiner Mutter, dann seinem Vater um den Hals. „Und, wo ist sie?", fragte seine Mutter Euphemia so aufgeregt, dass James grinsen musste. „Sie ist drin mit Sirius", erklärte er und Fleamont sah ihn irritiert an. „Nach allem, was ihr über Lily erzählt habt hätte ich nicht gedacht, dass die beiden sich verstehen."

James wischte sich die Hände an der Hose ab und ging mit seinen Eltern langsam ins Haus: „Ach weißt du... sie hat beiläufig erwähnt, dass sie Pfannkuchen backen kann!" Fleamont lachte aus vollem Haus, während Euphemia etwas verwirrt aussah. „Keine Sorge, Lily wird ihn schon nicht die Küche abfackeln lassen!", wollte James sie beruhigen, aber sie sah ihn nur stirnrunzelnd an: „Hatte ich nicht auf der Nachricht geschrieben, dass ich eure Pfannkuchen in euer Zimmer gestellt habe?" James schüttelte den Kopf, aber als sie der Küche näher kamen, hörten sie lautes Lachen von Lily und Sirius und Fleamont sah seine Frau mit einem Funkeln in den Augen an: „Ich glaube, deine Pfannkuchen solltest du schleunigst verschwinden lassen und wir lassen sie einfach unerwähnt!"

Euphemia lächelte nur, während James etwas verwirrt zwischen seinen Eltern hin und her sah, doch dann kam Lily mit einem regelrechten Berg an Pfannkuchen aus der Küche und Sirius folgte ihr mit Tellern und Besteck, während Puderzucker, Apfelmus und allerlei anderes neben ihm her schwebten. Beide hatten Teig auf der Nase, rote Wangen und grinsten breit. Sirius bemerkte die Potters zuerst und rief eine Begrüßung, während er sein Sammelsurium auf dem Tisch ablud, dann lief er samt Lily hinüber und begrüßte Fleamont und Euphemia herzlich, während Lily etwas nervös Hände schüttelte.

„Freut mich, Lily. Ich schätze, Sirius wäre ein Häufchen Elend ohne dich", lächelte Euphemia, was Sirius mit einem theatralischen Aufseufzen bestätigte. „Können wir jetzt essen?", fragte Fleamont und Lily wusste augenblicklich woher James seine Quengelei hatte. Euphemia verdrehte die Augen, setzte sich aber und Sirius tat es ihnen gleich, während James Lily kurz zurück hielt und ihr liebevoll den Teigspritzer von der Nase wischte. „Wie hast du ihn überlebt?", fragte er grinsend, doch offenbar wollte seine Freundin dieses Geheimnis für sich behalten. Er gab ihr einen kurzen Kuss, dann setzen sie sich an den Tisch. Kaum hatte Euphemia Lily in ein Gespräch darüber verwickelt, wie schön es doch war, endlich noch eine Frau im Haus zu haben, als Sirius sich zu seinem besten Freund beugte:

„Prongs, tut mir leid, aber du musst die Frau heiraten! Sie kann unglaubliche Pfannkuchen machen!"

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