2|Sevmione
[Sevmione→Hermi(o)ne+Severus]
~I want that part of you that you refuse to give~
_________________________
Es war das Wissen, das an ihr nagte, das Wissen über alles, was bisher geschehen ist. Und dann gingen ihr auch noch diese Bilder nicht aus dem Kopf. Die Bilder von Sirius, wie er letztes Jahr seine Cousine provozierte. Wie sie ihn daraufhin tötete. Harrys Schreie. Remus' verzweifelten Versuche, Harry festzuhalten, obwohl er selbst mit sich zu kämpfen hatte. Das alles lastete so schwer auf den Schultern des Mädchens, dass sie diese nächtlichen Wanderungen geradezu brauchte.
Immer wenn ein Lehrer sie sah, meinte sie nur, sie würde nur ungestört lernen. Das funktionierte bei allen, außer bei Snape. Er schickte sie jedes Mal in ihren Schlafsaal zurück und zog Punkte ab, bis auf das eine Mal. Als Hermine wieder mit Tränen im ganzen Gesicht auf einer Bank saß, Harrys Schreie in ihrem Kopf, zitternd, vor Angst und vor Kälte.
Er stand vor ihr, wie ein großer Schild, der sie beschützen würde, wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht und sagte sanft: "Ich weiß, es ist schlimm, Miss Granger. Doch ich verspreche ihnen, sie werden es irgendwann vergessen."
So saß die Gryffindor auch heute wieder allein auf dem kalten Boden eines leeren Korridors, mit nichts an als einer kurzen Hose und einem Top, tränenüberströmt und schweißgebadet, gerade aufgewacht aus einem Traum, in dem es nicht Sirius, sondern Harry und Ron getroffen hatte und die schreie, die in ihren Kopf normalerweise zu Harry gehörten waren die ihren.
Sie wolle schon oft zu Madame Pomfrey und nach einem Schlaftrunk fragen, doch das Mädchen sagte sich immer wieder, dass sie schon alleine aus dieser Phase hinauskäme. genauso wollte sie schon öfter mit Harry und Ron darüber reden, doch die beiden hatten ihre eigenen Probleme und Hermine wollte sie nicht mit ihren auch noch belasten.
Plötzlich wurde sie durch das dumpfe Geräusch von Schritten aus ihren Gedanken gezogen. Hermine hoffte einfach, wer auch immer das sein mochte, würde sie ignorieren oder übersehen, denn sie wollte wirklich nicht, dass irgendjemand sie hier sah.
Sie kauerte sich noch enger zusammen und drückte sich an die kalte Wand. Die Schritte kamen immer näher und wurden dadurch immer laute, bis sie schließlich verstummten, direkt vor Hermine.
"Miss Granger", vernahm sie die angenehme Stimme ihres Zaubertranklehrers, und damit die, die sie am wenigsten hören wollte, "so kann das nicht weitergehen. Sie können nicht jede Nacht durch das Schloss streunen und dann im Unterricht schlafen. Wollen sie mir nicht erzählen, was sie plagt? Vielleicht bin ich in der Lage, ihnen mit einem trank zu helfen. Wir wollen ja nicht, dass die beste unserer Schülerinnen schlechte Noten bekommt."
Erstaunt sah Hermine ihren Lehrer an. In seinen Worten lag keinerlei Spott oder Hohn, keine Beleidigung war ihm über die Lippen gekommen und er hatte ihr keine Punkte abgezogen. Zusätzlich bot er ihr seine Hilfe an.
"Wer sind sie und was haben sie mit Professor Snape gemacht?", fragte sie lachend, aber immer noch mit zittriger Stimme. Und im selben Moment hörte sie den Mann das erste mal lachen. Es war kein sarkastisches Lachen, kein gestelltes Lachen, sondern ein herzhaftes, wirkliches Lachen. Ein sehr schönes, wie Hermine fand.
"Kommen sie, Miss Granger. Hier ist es zu kalt und zu ungestört. Begleiten sie mich doch in meine Räume, dort können wir uns mit einer Tasse Tee unterhalten." Mit diesen Worten reichte er ihr seine raue Hand, die die Gryffindor dankend annahm, und zog das Mädchen auf die Beine, als würde es nichts wiegen.
Er hatte nur eine graue Jogginghose und ein etwas zu großes, schwarzes T-Shirt an, unter dem sich seine Muskeln abzeichneten. Und wie Hermine überrascht feststellte, waren diese üppig vorhanden. Unter seinen langen, schwarzen Roben sah man das alles nie.
Hermine musste zugeben, wenn man ihren verhassten Tränkeprofessor als Mann betrachtete, war er nicht hässlich, eher das Gegenteil. Obwohl die Nase zu groß und zu krumm war und das schwarze, strähnige Haar stets fettig aussah, passte das alles zu ihm und seinen Image.
Unwillkürlich fragte Hermine sich, ob der Lehrer wohl eine Freundin hatte.
Sie folgte ihm in die Kerker und augenblicklich fing sie ob der Kälte an zu zittern. Snape bemerkte das sofort und versicherte ihr, dass es in seinen Räumen warm sei.
Plötzlich hatte Hermine ein komisches Gefühl. Der Lehrer, der, sie jetzt schon sechs Jahre ständig runtermache, sie sogar einmal verzaubert hatte, der, wie sie wusste ein Todesser war, ein Slytherin, lud sie, ein 16-jähriges Mädchen aus Gryffindor, Nachts in seine Privaträume ein.
Doch sie hatte keine Zeit, weiter darüber nachzudenken, denn sie waren bereits vor den Räumen des Mannes, der schon die Tür geöffnet hatte und Hermine hereinbat. Innen angekommen saunte diese nicht schlecht, als eine moderne, gemütliche Einrichtung anstatt von schwarzen, alten Möbeln, wie es in ihrer Vorstellung ausgesehen hatte.
Und damit, dass es hier warm war, hatte Snape auf jeden fall recht. Hermine hatte ihre Zehen und Finger schon nicht mehr spüren können, so kalt war es im Schloss. Der ehemalige Slytherin bedeutete ihr, sich auf einem der großen Sessel nieder zu lassen, was sie sogleich tat. Erst jetzt merkte sie, dass ihr alles weh tat und sie unheimlich müde war.
Ohne ein Wort zu sagen verschwand der Mann kurz und kam kurz darauf mit einer schwarzen, flauschigen Decke wieder, die er Hermine gab. Allerdings setzte er sich danach nicht zu ihr, sondern verschwand schon wieder, diesmal in die entgegengesetzte Richtung, wo eine kleine Küche war, und er füllte Wasser in einen Wasserkocher, für den Tee.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro