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Kapitel 15

Ehe sich Lilitha versah, fand sie sich auch schon in Kadens Gemächern wieder und blickte sich ein wenig erschrocken um. Sie hatte gar nicht mitbekommen, wie sie angekommen waren.

Suchend drehte sie sich zu Kaden um, der sich schon fertig gemacht hatte, um sich die Schuhe auszuziehen. Doch anstatt ins Bett zu gehen, schritt er auf seinen Schreibtisch zu, um sich daran niederzulassen und sich einige Papiere anzusehen.

Ein wenig unschlüssig blieb Lilitha stehen. Was sollte sie denn jetzt machen? Im Moment fühlte sie sich nicht sonderlich willkommen, was der Grund war, warum sie auf den kleinen Balkon zuschritt und die Tür zu diesem aufschob. Vielleicht fühlte sie sich dort besser. Zwischen den Blumen und Kerzen. An der Stelle, an der Kaden ihr den Antrag gemacht hatte. Dort, wo das ganze Drama angefangen hatte.

Es fühlte sich an, als wäre es Ewigkeiten her, dabei war es kein Tag gewesen. Womöglich war es wirklich besser, wenn sie die Verlobung auflöste. Immerhin war seitdem alles komisch und sonderlich gut lief es auch nicht.

Sie seufzte, trat an das Geländer heran und lehnte sich mit den Armen darauf, um hinab in den Garten zu blicken. Neben ihr landete ein kleiner Vogel, der seine Flügel ausschüttelte und sich an ihren Arm schmiegte. Das zauberte Lilitha ein Lächeln aufs Gesicht.

»Hast du gespürt, dass ich meine Fähigkeiten eingesetzt habe, kleiner Freund?«, fragte sie leise und strich mit einem Finger über den kleinen Körper des Vogels. Dieser sträubte sein Gefieder und schüttelte die Flügel aus, ehe er es sich auf dem Geländer gemütlich machte.

Auch wenn Lilitha immer noch lächelte, zeichnete sich eine glänzende Schicht aus Tränen auf ihren goldenen Augen ab. Im Grunde war der Vogel nur ein weiteres Symbol ihrer Kräfte, die sie im Moment wieder an Kaden und ihre Situation erinnerte.

Doch auch ihre Mutter kam ihr ins Gedächtnis, was ihr bloß noch mehr Schmerz bereitete. Sie wollte weinen und sich irgendwo verstecken, doch im Grunde war das eine dumme Reaktion. Denn es würde nichts ändern. Sie wäre so oder so allein und das war, wie sie sich fühlte.

Allein. Einsam. Zurückgelassen. Abgeschottet. Kalt.

Fröstelnd rieb sie sich die Arme und beobachtete, wie sich der Mond in einem nahegelegenen Teich spiegelte, als ihr Blick weiter zum Horizont glitt, wo sie meinte, die Mauern der Stadt sehen zu können.

Sie war nicht einmal hier zuhause. Eigentlich kam sie von viel weiter her. War damals einfach hierher verschleppt worden.

Wie gern würde sie ihre Heimat wiedersehen? Die Hügel mit dem im Wind wiegenden Gras und das leise Rauschen des Meeres, das sich an den Klippen brach? Das war ihre Heimat. Und das würde es wohl auch immer sein.

Ausdruckslos blickte sie zu den weit entfernten Mauern, welche nur die Hauptstadt abgrenzten. Dahinter lagen die Außenbezirke und noch weiter dahinter die Bauern. Und jenseits dieser, die restlichen Reiche unter der Herrschaft des Highlords ... unter anderem auch ihr Zuhause.

Lilitha seufzte erneut und genoss den Wind auf ihrer Haut, während sich einige weitere Vögel zu ihr gesellten und scheinbar Schutz vor dem Wetter suchten.

Es würde bald regnen, das konnte Lilitha spüren. Sie sollte also nach drinnen gehen. Doch vielleicht würde der Regen ihre Tränen wegwaschen.

Schwach ließ sie das Geländer los und trat einige Schritte zurück, um auf derselben Bank, welche einem überdachten Korb glich, Platz zu nehmen und sich hinzulegen. Eilig folgten ihr die kleinen Singvögel und setzten sich neben und auf sie.

Sie schloss die Augen und atmete tief ein. Sie konnte Kadens Geruch noch immer wahrnehmen. Selbst jetzt beruhigte dieser Duft sie. Auch wenn sie in gewisser Weise im Streit waren. Er hatte es zwar nicht gesagt, doch er verhielt sich so. Wich ihrem Blick aus. War permanent angespannt. Setzte sich an die Arbeit, anstatt sich mit ihr hinzulegen ... eine Routine, die ihr überraschend vertraut geworden war. Und die sie nun schmerzlich vermisste, obwohl es keinen Tag her war.

Würde er überhaupt bemerken, dass sie hier draußen war? Eine weitere salzige Träne rollte über ihre Wange und tropfte auf das Gefieder eines Vogels, worauf sich dieser kurz schüttelte. Er schien es jedenfalls nicht zu tun und das tat ungemein weh. Wahrscheinlich würde sie sich diese Nacht in den Schlaf weinen. Manchmal wünschte sie sich, ihre Gefühle besser unter Kontrolle zu haben, doch im Moment war sie dafür zu aufgewühlt.

Sie hob ein wenig den Kopf und schielte zu Kaden. Die Fenster waren leicht beschlagen und somit konnte sie zu Beginn nur schwammige Facetten erkennen. Nach einer Weile jedoch, gewöhnten sich ihre geschärften Augen an die Umstände und sie konnte sein Gesicht erkennen, welches sie nachdenklich anblickte. Seine Faust an sein Gesicht gestützt und mit dem Zeigefinger unruhig gegen den Tisch klopfend. Er beobachtete sie also. War das gut oder schlecht?

Lilitha senkte den Kopf und rollte sich etwas zusammen. Sie wusste nicht wirklich, was ihr lieber wäre. Wenn er nicht wusste, dass sie hier lag und nicht kam oder wenn er es wusste und nicht kam. So oder so war der Gedanke alles andere als schön.

Sie zuckte zusammen, als sie durch ihre empfindlichen Ohren in der Stille Geräusche hören konnte und kurz darauf wie sich die Tür zum Balkon öffnete. Lilitha bewegte sich nicht, auch wenn die Vögel sich erhoben und davonflogen. Natürlich nahmen sie sich vor dem Fremden in Acht. Lilitha aber versteifte sich, lauschte und wartete. Sie schluckte, als sie Kadens Geruch verstärkt wahrnahm. Sowie seine Wärme, als das Sofa neben ihr ein wenig nachgab.

»Ist dir nicht kalt?«, erklang nach einer Weile seine tiefe, fragende Stimme und schien eher sanft als wütend.

»Nein«, murmelte sie, was stimmte. Aber jetzt, wo sie Kadens Wärme neben sich spürte, bemerkte sie, wie sehr sie diese vermisst hatte. Sie wollte sich an ihn schmiegen. Es war schwer, sich zurückzuhalten.

Er bewegte sich weder, noch antwortete er etwas darauf. Viel mehr schien er einfach dort zu sitzen, mit im Schoß verschränkten Händen und musterte sie. »Du willst es mir wirklich nicht sagen?«, fragte er, wobei es eher nach einer endgültigen Feststellung klang. Lilitha war klar, dass er wohl nicht mehr von den hier draußen herrschenden Temperaturen sprach.

»Ich möchte es dir gern sagen, aber ich darf nicht. Ich habe es versprochen«, sagte sie noch einmal, sah ihn dabei aber nicht an. Ihre Mutter hatte schon ihre Gründe gehabt, warum sie ihr dieses Versprechen abgerungen hatte. Sobald sie verheiratet waren, würde sie es Kaden erzählen und sich darauf einstellen, dass sie vielleicht nicht mehr lange verheiratet sein würden. Dennoch hätte sie dann dem Wunsch ihrer Mutter entsprochen. Und das war sie ihr immerhin schuldig, als eine Art letzten Willen. Auch, wenn ihre Mutter sich vermutlich nie ausgemalt hatte, dass sie irgendwann einmal den Highlord heiraten würde.

Sie schluckte bei dem Versuch, nicht zu schluchzen. Wie er so neben ihr saß und sich nicht rührte, machte es ihr nur noch schwerer. Ihr Körper zitterte vor Zurückhaltung und Selbstbeherrschung. Sie zuckte heftig zusammen, als sich Kadens warme Hand auf ihre kalte Schulter legte und er sich scheinbar hinter sie legte, um ihren Rücken an seine Brust zu ziehen.

»Ich verstehe«, murmelte er ihr leise in den Nacken. Weder erfreut noch wütend, aber mit einer gewissen Akzeptanz.

Diese sorgte dafür, dass sich Lilitha wieder ein wenig beruhigte und die Anspannung von ihr abfiel. Verstand er es? War er noch wütend? »Es tut mir leid. Ich möchte nicht, dass du böse auf mich bist«, flüsterte sie, weil sie noch immer Angst hatte, dass er sauer auf sie war.

»Lass uns einfach nicht mehr darüber reden, in Ordnung?«, fragte Kaden seufzend, mit einer unterschwelligen Ergebenheit, bei der Lilitha Mühe hatte, sie zu erkennen. Sollte sie weiter darin bohren? Oder doch lieber den Frieden genießen?

»In Ordnung«, murmelte sie, auch wenn sie wusste, dass dieses Thema wahrscheinlich noch häufiger zu Problemen führen würde. Eigentlich sollten sie es klären, doch im Moment hatte sie keine Kraft dazu.

Kaden streichelte über ihren nackten Arm. »Lass uns aber jetzt reingehen und ins Bett. Hier draußen ist es zu kalt«, sagte er mit einer gewissen Forderung in der Stimme.

Die Vampirin nickte zitternd und richtete sich zum Sitzen auf, als sie spürte, dass Kaden nicht mehr hinter ihr lag. Aufmerksam bot er ihr eine Hand zum Aufstehen an und blickte mit seinen freundlichen, braunen Augen zu ihr hinunter. Auch wenn alles so wirkte wie immer, spürte Lilitha doch eine gewisse Distanz. Sie konnte es ja irgendwie verstehen. Sie wäre auch nicht sonderlich erfreut darüber.

Sie griff nach seiner Hand und ließ sich hochziehen, ehe sie mit Kaden zusammen zurück ins Zimmer trat. Schon jetzt war sie müde, doch die nächsten Tage würden vermutlich noch anstrengender werden.

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