Kapitel 34.3
»Sollte ich nicht?«, fragte er nun und näherte sich ihr, weil sie stehengeblieben war. »Fühlst du dich gar nicht geschmeichelt? Die anderen Frauen lasse ich nie bei mir übernachten«, erklärte er und blieb dicht vor ihr stehen, während er darauf wartete, dass sie ihn entkleiden würde.
»Wahrscheinlich wären sie sehr geschmeichelt, wenn Ihr sie über Nacht an das Bett kettet wie ein Haustier. Ich bin es nicht«, erklärte sie nicht sonderlich gut gelaunt. Was dachte dieser Kerl nur? »Warum sollte ich mich deshalb geschmeichelt fühlen?«, fragte sie und klang ziemlich gereizt, während sie sogar leicht mit den Zähnen knirschte.
Er bemerkte es eindeutig, doch er lachte nur leise. »Weil du dieses Privileg genießen darfst. Nicht so die anderen Roten. Nicht mal der Favoritin erlaube ich das«, erklärte er und kam ihr immer näher, während er seine Hand auf ihre nackte Schulter legte. Langsam und unbemerkt schlichen sich seine Finger unter den sanften Stoff des Kleides.
»Für mich ist es kein Privileg, sondern eine Strafe«, erwiderte sie leise und ließ die Berührungen über sich ergehen. Seine Hände, die sanft über ihre Haut strichen, jagten ihr immer wieder Schauer über den Rücken und sie mochte es. Doch das sollte sie nicht. Er empfand überhaupt nichts für sie. Sie war lediglich ein Spielzeug
Erneut lachte er, während sich seine Hand nun komplett in ihrem Kleid verirrte und dieses von ihrer anderen Schulter streifte. Allein die Art, wie er sie auszog, drohte bei Lilitha einen Ausfall in ihrem Gehirn zu verursachen.
»Du willst gar nicht wissen, wie ich dich bestrafen würde«, hauchte er und zog das Kleid noch ein Stück über ihre Brüste. Diese Aussage bescherte Lilitha ein Gefühl im Magen, von dem sie sich nicht sicher war, ob es sich gut oder schlecht anfühlte.
Vielleicht hatte er recht und sie wollte es nicht wissen. Aber gleichzeitig wollte sie wissen, was auf sie zukam. Immerhin hatte er sie für die Ohrfeige, die sie ihm verpasst hatte, auch nicht bestraft. Nach seiner Aussage hatte er sie dafür eigentlich sogar belohnt. Ein sehr eigenartiger Mann. Ein Mann, der noch immer dabei war, sie langsam und genussvoll auszuziehen.
Sie wünschte sich, sie würde nicht so sehr genießen, wie er ihr nach und nach das Kleid abstreifte. Doch das tat sie. Die Hitze, die in ihr aufstieg, schob sie auf den heißen Dampf, der sie umhüllte. Auch wenn sie sich da nicht so sicher war.
Wieder zog er ihr Kleid weiter nach unten zu ihrer Hüfte. Sie schluckte und ballte angestrengt die Fäuste, als das Verlangen in ihr aufkam, ihn zu berühren. Doch diese Genugtuung wollte sie ihm nicht gönnen.
Mit einer weiteren Berührung schob er das Kleid über ihr Becken hinweg, wo es, wie das Stück Stoff, das es war, zu Boden fiel. Lilitha schluckte hart und ließ den Blick auf die Fliesen gesenkt.
Sie trug keine Unterwäsche, da sie vorher das Kleid für den Tanz getragen hatte. Das hieß, sie war nun komplett unbekleidet und spürte deutlich seinen Blick. Ihre ganze Haut wurde heiß und sie spürte den Drang, sich vor ihm zu verstecken.
Doch sie hatte gelernt, dass es das nur schlimmer machte. Also zwang sie sich dazu zu warten, bis er sich sattgesehen hatte. Immerhin konnte das nicht allzu lange dauern. Sie sah immerhin nicht anders aus als die anderen Frauen seines Harems.
»Hat dich schon mal ein Mann berührt?«, fragte er leise und trat näher an sie heran. Sein brauner Blick starr auf ihr Gesicht gerichtet, als wäre sie noch nicht komplett entblößt. Flüchtig strich sein Handrücken über ihre Brust, hoch zu ihrem Gesicht.
Lilitha erschauderte und schluckte. Die flüchtige Berührung sprach alle ihre Sinne an und so brauchte sie ein bisschen, bis sie die Worte hervorbrachte. »War die Frage ernst gemeint?«, hauchte sie. Als würde es in diesen Wänden einen Mann, außer ihm geben, der sie berühren würde. Und das wusste er ganz genau. Warum also fragte er sie?
»Bevor du herkamst«, fügte er hinzu und berührte ihr Gesicht mit seiner Hand, um mit den Fingern darüberzustreichen.
Sie spürte, wie sein Gesicht ihrem immer näher kam, als sie sogar schon seinen Atem auf ihrer Wange spüren konnte. Dennoch wartete er und küsste sie nicht.
Lilitha schluckte. »Ich war ein Kind«, flüsterte sie. »Nur wenige wollten es riskieren«, fügte sie leise hinzu. »Ich hatte gute Beschützer.«
Nochmal strich er ihr mit der Hand über die Wange, bis er diese zurückzog. »Jetzt bist du dran«, flüsterte er und deutete auf seine Kleidung, um scheinbar das Thema zu wechseln.
Lilitha war zwar verwundert über diesen plötzlichen Entschluss, doch offenbar war er wieder ganz der hochnäsige Highlord, der er nun einmal war.
Sie seufzte, senkte den Blick und begann dann damit, ihn schon fast hastig zu entkleiden. Dabei versuchte sie ihn einfach nicht anzusehen und als sie zu seiner Hose kam, hob sie den Blick, um ihm ins Gesicht zu sehen. Dabei glitten ihre Augen über seine Brust und sie musste zugeben, dass er sehr gut gebaut war.
»Hast du es dir jetzt anders überlegt?«, fragte er mit einem Grinsen, als er ihren Blick bemerkte. Vermutlich spielte er dabei wieder auf die Bemerkung an, als er sie das erste Mal geküsst hatte. Sie solle ihm nur Bescheid geben, wenn sie es sich anders überlegen sollte und sich ihm hingab.
»Nein«, war die nüchterne Antwort und sie schaffte es irgendwie, ihn seiner Hose zu entledigen, ohne dabei Dinge zu sehen, die sie nicht sehen wollte. Ihr Blick lag dabei möglichst unbeteiligt auf seinem Gesicht.
Sie war sich ziemlich sicher, dass das nicht das letzte Mal sein würde, dass sie diese Frage zu hören bekam.
Zum Glück setzte sich der Highlord auf einen Hocker, doch er blickte kurz darauf auch schon erwartungsvoll zu der ehemaligen Sklavin. Dabei warf er ihr einen Schwamm zu, was wohl eine eindeutige Aufforderung sein sollte, ihn zu waschen.
Lilitha atmete tief durch. Das konnte sie. Das hatte sie schon sehr oft getan. Chiana und auch den Highlord hatte sie schon einmal gewaschen. Es war nichts dabei.
Kein Grund, nervös zu sein.
Langsam lief sie über die Fliesen, die teilweise schon feucht waren. Der Wasserdampf, der aufstieg, fühlte sich wunderbar warm auf ihrer Haut an und eigentlich mochte sie den Hamam sehr. Nur waren dort oft die anderen Frauen zugegen, sodass sie nie ihre Ruhe hatte. Und jetzt, da sie das rote Halsband trug, würde es wohl noch schlimmer sein.
Ein wenig zögerlich begann sie damit, den blonden Mann mit dem Schwamm einzuseifen. Dabei versuchte sie so wenig Körperkontakt wie möglich herzustellen. Sie wollte ihm nicht noch mehr Anreize geben, sich auf sie zu stürzen, erst recht nicht, da sie auch noch nackt war.
Gerade, als sie dabei war seine Schulter einzuseifen, packte er jedoch ihren Arm und zog sie fast schon über seine Schulter, sodass ihr Körper an seinen Rücken gedrückt war und er sie über die Schulter hinweg ansehen konnte. Dabei trug er wieder dieses verspielte Grinsen, welches sie nicht entschlüsseln konnte.
Als hätte er gewusst, was sie dachte und genau das getan, was sie versuchte zu vermeiden.
Lilitha schnappte erschrocken, doch lautlos, nach Luft und ihr Körper verspannte sich unter der unerwünschten, wenn auch sehr interessanten, Position.
Schauer rannen ihr über den Rücken, weil sie das Gefühl ihrer Brüste, die an seine warme Haut gedrückt waren, mochte.
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