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Kapitel 10.2

»Ich verstehe«, murmelte Lilitha leise. Sie hielt ihren Apfel weiterhin in der Hand und traute sich nicht, ihr Tuch abzunehmen. Denn anders als ihren Gebieter würde man sie hier sicherlich wiedererkennen. Immerhin hatte sie das letzte Jahr hier verbracht. Auf der Suche nach Nahrung und Unterschlupf. Wie eine streunende Katze, weshalb sie auch den Spitznamen Kätzchen von den Banden der Stadt erhielt. Ihr Orientierungssinn war nicht sonderlich gut, daher war sie sich nicht ganz sicher, in welchem Stadtteil und welchem Revier sie sich gerade befanden. Dennoch reichte das Wissen, dass Lilitha in eine andauernde Anspannung fiel.

»Du bist nicht gezwungen, etwas von mir anzunehmen«, sagte er nun und sorgte so dafür, dass Lilitha sein Gesicht zu ihm drehte. Seine braunen Augen musterten bedenklich den Apfel in ihrer Hand als er erneut in seinen eigenen biss.

»Das ist es nicht«, versicherte sie leise, ehe sie schnell das Tuch zur Seite zog, in den Apfel biss und es sich wieder vors Gesicht zog. Ihr Blick war dabei auf ihre Umgebung gerichtet, denn sie ahnte, dass sie aufgrund der Äpfel, die als Statussymbol galten, bereits im Visier der Straßenbanden lagen. Schon damals hatte Lilitha erfahren müssen, dass diese nicht davor zurückschreckten, junge und hübsche Frauen an Sklavenhändler zu verkaufen. Selbst, wenn diese Frauen aus ihrer eigenen Mitte stammten.

»Du wirkst sehr angespannt«, stellte er fest und richtete seinen Blick wieder auf den Weg, als er wieder langsamer wurde und an einem Stand zum Stehen kam, der Schmuck verkaufte. Prüfend nahm er einige der Armreifen in die Hand, um sie zu mustern, schien aber immer noch auf eine Erklärung seitens Lilitha zu warten.

»Hier gibt es viele Straßenkinder«, sagte Lilitha, als würde das alles erklären, während ihr Blick weiter über die Umgebung glitt. Im Moment konnte sie drei sehen, die sich in den Straßen versteckten und auf ihre Gelegenheit warteten. Allerdings hatten sie nicht den Highlord und sie im Blick. »Sie sind dafür bekannt, junge Frauen als Sklaven zu verkaufen«, fügte sie an und nahm einen weiteren Bissen ihres Apfels, den sie sichtlich genoss.

»Du bist hier aufgewachsen?«, fragte der Highlord überrascht und ließ seinen Blick ruckartig zu ihr gleiten. Wieder musterte er sie eindringlich, als würde er sie gar nicht mit dieser Gegend in Verbindung bringen können. Zögernd wandte er seinen Blick wieder von ihr ab und legte einen silbernen Armreif aus seiner Hand, um einen anderen zu begutachten. Er war zwar nur vergoldet, dennoch waren die Verzierungen schmeichelhaft, aber nicht zu verspielt.

Die Stücke, die hier ausgestellt waren, waren nicht von so hoher Qualität und doch mussten die Wachen, die hier vorbeikamen, immer wieder ein Auge auf den Stand werfen. Sie positionierten sich sogar oft sehr nah, um ihn beobachten zu können, als würden sie ihn als Lockvogel für die Räuber und Diebe einsetzen.

»Ein paar Jahre. Nach dem Tod meiner Eltern kam ich in ein Waisenhaus, aber im Dorf war ich nicht erwünscht«, erklärte sie, während ihr Blick sich scheinbar ins Nichts richtete. Noch immer konnte sie vor ihrem inneren Auge sehen, wie die Leute sie anstarrten und verfluchten. »Ich hatte solche Angst, dass ich irgendwann aus dem Dorf geflohen und hier in der Stadt gelandet bin. Danach habe ich versucht irgendwie über die Runden zu kommen und habe mich diversen Kinderbanden angeschlossen. Bei der letzten hatte ich nicht so viel Glück. Sie waren der Ansicht, ich wäre zu schön und entschieden sich dazu, mich an die Sklavenhändler zu verkaufen«, erzählte sie weiter, wobei ihre Stimme immer leiser und tonloser wurde. Der Verrat saß tief und sorgte dafür, dass ihr Herz noch immer schmerzte. Obwohl sie wusste, dass auf der Straße jeder für sich selbst kämpfte und versuchte zu überleben, hatte sie trotzdem auf ihren Freund vertraut.

»Welch grausame Art und Weise, einem Mädchen zu schmeicheln«, murmelte der Highlord bei ihrem letzten Satz. Es war nicht unüblich, dass viele Kinder ihre Familien überlebten und somit auf der Straße landeten. Nur gab es selten solche Fälle bei Vampiren. Da diese herrschende Rasse schon fast zur Seltenheit geworden war, waren die meisten Vampirfamilien adliger Natur und somit nicht in die Kriege involviert. Dennoch hatte es Adlige gegeben, die mit an der Front gekämpft hatten, wie der Highlord nur zu gut wusste. Vielen von diesen Helden verdankte er auch den Sieg. Doch kaum einer von ihnen war lebend zurückgekehrt.

»Die Vorsteher der Bordelle wollten mich nicht. Denen war ich zu jung und nicht ansehnlich genug, um das Risiko einzugehen, das Gesetz zu brechen. Denn wie Ihr sicherlich wisst, ist es verboten, Kinder in Bordellen feilzubieten«, sagte sie murmelnd und biss erneut in ihren Apfel. Er nickte zustimmend, wandte den Blick jedoch nicht von dem Armreif in seiner Hand ab.

»Ja, ich weiß. Es gibt aber immer welche, die sich über das Gesetz stellen. Oder besser gesagt, lügen manche und preisen sich vor den Wächtern als älter an«, gab er zu bedenken und drehte das Schmuckstück einige Male in seiner Hand. »Wie findest du den?«, fragte er letztlich und reichte den Armreif an Lilitha weiter, damit sie einen Blick darauf werfen konnte.

»Er ist schön filigran«, sagte sie und hielt ihn gegen das Licht. »Das Muster gefällt mir. Es wirkt verspielt«, fügte sie hinzu und reichte ihn wieder zurück. Sie selbst war kein Freund von Schmuck und trug am liebsten unauffällige Dinge, wenn sie denn überhaupt Schmuck trug.

Der Highlord seufzte, als wüsste er nicht wirklich, was er mit der Information anfangen sollte.

»Ich wollte Chiana etwas mitbringen, um sie ein wenig zu besänftigen, allerdings weiß ich gar nicht wirklich, was sie trägt«, gestand er und nahm den Armreif wieder entgegen, um ihn nochmals zu mustern.

»Aber ich weiß es«, sagte Lilitha leise und sah sich an dem Stand weiter um. »Hier werden wir allerdings nichts finden«, bemerkte sie und blickte dann die Straße entlang, die aus dem Viertel führte. »Dort hinten«, sagte sie, als sie einen weiteren Schmuckstand entdeckte.

Gemeinsam liefen sie darauf zu und entfernten sich so auch von der Gegend, die Lilitha einen Schauer über den Rücken laufen ließ.

Als sie ankamen, griff Lilitha sofort nach einem viel auffälligeren Armreif, der schon fast zu sehr den Blick auf sich zog. Nicht zuletzt wegen des großen Rubins, der in das dicke, aus Gold gefertigte Band eingelassen war. »Sie mag es auffällig, aber auch elegant. Allerdings denke ich, dass es ihr egal sein wird, solange das Geschenk von Euch kommt.«

Beeindruckt hob er die Brauen und nahm das Schmuckstück entgegen, um es zu mustern.

»Und sie meinte, du hättest nichts gelernt«, murmelte er und hob den Reif ein Stück hoch, damit der Verkäufer es sah und reichte ihm einige Goldstücke, um es zu bezahlen. »Möchtest du auch etwas?«, fragte er und packte das Geschenk unter seinen Umgang.

»Vielen Dank für das Angebot, aber wahrscheinlich werde ich keine Gelegenheit haben, etwas davon zu tragen«, sagte sie, aber an ihrer Stimme konnte er das Lächeln erkennen. Allein die Tatsache, dass er sie gefragt hatte, wärmte ihr irgendwie das Herz und machte sie glücklich. Generell fühlte sie sich hier in der Stadt, während beide so vermummt waren, unglaublich frei und unbekümmert. Es war, als könnte sie vergessen, dass er der Highlord und sie seine Dienerin war.

»Umso schöner ist es doch, etwas zu haben, wenn ein Moment kommt. Dann ist es wenigstens was Besonderes«, warf er fast schon charmant ein und richtete wieder seinen Umhang.

Lilithas Lächeln vertiefte sich, auch wenn der Blonde es nicht sehen konnte. »Sollte es irgendwann einen Moment geben, an dem ich ein Schmuckstück brauchen werde, werde ich sicherlich eines bekommen«, schwärmte sie leise und träumte von ihrer Hochzeit, die es so wohl niemals geben würde. Erneut biss der Highlord nach längerer Zeit wieder in seinen Apfel und schmunzelte.

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