9. Dezember | Blinny
So leise, wie möglich schlich ich durch die Korridore des Schlosses. Es war schon spät und wenn mich ein Lehrer oder einer der Vertrauensschüler erwischen würden, dann hätte ich ein gewaltiges Problem.
Es war noch nie gut geheißen worden, wenn Schüler nachts durchs Schloss wanderten, aber seit Umbridge hier aufgetaucht war, hatten sich nicht nur die Regeln, sondern auch die Bestrafungen stark verschlimmert.
Aber dennoch, ich musste das Risiko eingehen, denn anders würde ich Blaise nicht sehen können. Und ich brauchte seine starken Arme, die mich an ihn drückten und ich wollte seine Lippen auf meinen spüren.
Oft wünschte ich mir, dass wir einfach eine normale Beziehung führen könnten, doch es gab so viele Gründe, die dagegen sprachen. Angefangen bei der Rivalität unserer Häuser, über den ewigen Streit zwischen unseren Freunden, bis hin zu meinen Brüdern. Vor allem Ron würde einen riesigen Aufstand machen, wenn er heraus fände, dass Blaise und ich ein Paar waren. Wie fast jeder ging auch er davon aus, dass ich in Harry verliebt sei, doch das lag weit zurück. Ich mochte Harry, keine Frage, aber eben nur als Freund und nicht mehr.
Vorsichtig lugte ich um eine Ecke, ehe ich in den Korridor der sich dahinter verbarg abbog. Als ich an dem Portrait mit den tanzenden Trollen ankam, schloss ich die Augen und lief dreimal an dem Wandteppich auf der anderen Seite des Korridors vorbei.
Als ich die Augen wieder aufschlug, war an der Wand eine große hölzerne Tür mit einer hübschen Verzierung erschienen. Während ich die Klinke rubterdrückte und mich in den Raum schob, fragte ich mich wie so oft, ob Blaise und ich das einzige "geheime" Paar in Hogwarts waren. Wie sonst wäre es möglich, dass der Raum der Wünsche immer frei war, wenn wir her kamen? Es war ja wohl kaum möglich, dass keiner der anderen Schüler den Raum gefunden hatte.
Auf dem großen blauen Sofa, dass vor einem Kamin mit prasselndem Feuer darin stand, saß Blaise und sah mir mit einem breiten Lächeln entgegen. Wie jedes mal, wenn er mich so ansah, breitete sich von meinem Herzen ausgehend Wärme in mir aus. Mit schnellen Schritten eilte ich auf ihn zu und umarmte ihn fest, ehe ich ihm einen Kuss auf den Mund drückte.
In Momenten wie diesen, wo wir friedlich aneinandergekuschelt da saßen, war ich immer besonders dankbar dafür, dass Blaise und ich uns getroffen hatten, dafür, dass wir uns trafen, auch, wenn es kaum jemanden gab, der das gut heißen würde.
Ich vertraute Blaise zu tiefst. Er musste mir nichts beweisen, damit ich wusste, dass ich auf ihn zählen konnte. Blaise wusste von der DA und von unseren regelmäßigen Treffen und obwohl er in Umbridges Team war, so wie seine Freunde es von ihm erwarteten, war die fiese Kröte nicht dahinter gekommen, wo wir uns trafen und wer wir waren.
Erneut drehte ich meinen Kopf zu Blaise und küsste ihn. Ich legte all meine Liebe für ihn, all die Gefühle und all das Vertrauen in diesen einen Kuss. "Ich liebe dich!", flüsterte ich. Es war das erste mal, dass ich es laut aussprach.
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