13. Dezember | Remadora
Remadora
Schnellen Schrittes eilten wir durch die Korridore von Hogwarts. Überall rannten panische Schüler umher, alle in der Hoffnung noch von diesem Ort, der solange ihr Zuhause war, verschwinden zu können, bevor schlimmeres passierte.
Am liebsten wäre ich mit ihnen gegangen. Einfach abhauen. Zusammen mit Remus nach Hause zu meiner Mutter und unserem kleinen Sohn, der erst wenige Tage alt war. Vielleicht hätte ich auf Remus und Mum hören sollen und lieber auf mein Kind aufpassen sollen, statt mich mitten in einen Krieg zu stürzen, aber ich wollte kämpfen. Ich wollte dafür sorgen, dass Teddy in einer friedlichen Welt aufwuchs. Ich wollte, dass er sicher war.
Immer wieder schlich sich der Gedanke, was sein würde, wenn ich sterben würde, in meinen Kopf. Ich würde ein Baby, ein kleines Kind, dass mich brauchte zurücklassen. Und doch war ich hier. Ich kämpfte, weil ich immer gekämpft hatte. Mit meinen Kollegen war ich oft in gefährlichen Situationen gewesen, und immer waren wir da lebend wieder rausgekommen, aber dennoch war es dieses mal anders. Mad Eye war tot, er war nicht da um aufzupassen, dass uns nichts geschah und es herrschte Krieg. Mein Gefühl sagte mir, dass all das in einer schrecklichen Schlacht enden würde.
Ich war mir sicher, dass es Tote geben würde, viele Tote, aber ich hatte auch das Gefühl, dass wir siegen würden.
Zu lange schon verbreitete Voldemort Angst und Schrecken in diesem Land. Zu lange herrschte Misstrauen in der Zaubererwelt und zu lange wussten wir nicht wem wir trauen konnten und wem nicht.
Bei jedem Schritt war ich wachsam. Ich spitzte die Ohren um jedes Geräusch der Gefahr zu hören, ich ließ mein Blick über die Menge schweifen um jeden zu sehen, der verdächtig wirkte.
Minerva hatte uns, Remus, Kingsley und mich, angewiesen, hinauf zu den Nordtürmen zu steigen und von dort aus Schutzzauber über das Schloss und seine Ländereien zu legen. Je höher wir stiegen, desto weniger Schülern begegneten wir. Nur hier und da waren kleinere Gruppen von Siebtklässlern und Ordensmitgledern, die auf dem Weg zu den ihnen zugewiesenen Orten waren.
Als wir hinaus auf den Nordturm traten, wehte uns die kühle Nachtluft entgegen. Ich fror leicht, aber dennoch tat die frische Luft gut. Ich holte tief Luft und sah zu Remus, er lächelte mich beruhigend an.
Nahezu gleichzeitig hoben wir unsere Zauberstäbe und begannen jeden uns erdenklichen Schutzzauber in den Himmel zu schicken. Es war ein atemberaubender Anblick, wie sich all die Zauber in einer Art Kuppel aus Licht über uns verbanden.
Als mir kein weiterer Zauber mehr einfiel, ließ ich meinen Zauberstab langsam sinken. Kingsley machte sich gerade auf den Weg zurück ins Innere des Schlosses und winkte mir kurz zu, als er sah, dass ich zu ihm rüber blickte. Ich lächelte ihm kurz zu.
Dann sah ich zu Remus. Das Licht der Zauber spiegelte sich in seinen Augen, als er mich ansah. Einige Augenblicke sahen wir einander nur in die Augen, dann stürmte ich plötzlich ohne Vorwarnung auf ihn zu und fiel ihm um den Hals. Stürmisch küsste ich ihn und legte all die Gefühle für ihn, all meine Angst und all meine Hoffnung in diesen Kuss.
„Lass uns gehen!“, schlug Remus vor, „Hier ist es nicht sicher.“ Ich nickte und wir eilten die Treppe hinunter.
Einige Minuten lang war es unheimlich still im Schloss, dann, plötzlich, ohne jede Vorwarnung hörte ich einen lauten Knall und die Wand neben uns explodierte. Im Bruchteil einer Sekunde streckte ich meinen Arm aus, meine Gedanken zuhause bei Teddy, doch ich erreichte Remus nicht rechtzeitig. Alles wurde schwarz.
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