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Yoongi
"Als ob ich jemals nein zu ihm sagen könnte", murmel ich und falte das Blatt wieder zusammen während ich vor mir hin grinse.
"Solltest du aber", spricht eine tiefe Stimme plötzlich vor mir.
Bereits genervt seufze, nachdem ich diese Stimme wiedererkannt habe.
"Lang nicht mehr gesehen, Taehyung. Hätte eigentlich gehofft, dass ich dich nie wieder mehr sehen müsste. Was für eine Enttäuschung."
Taehyung steht nur ein paar wenige Schritte von mir entfernt mit verschränkten Armen.
Seine Mimik macht schon mal deutlich, dass er sich unbehaglich fühlt und lieber woanders wäre, was ich durchaus verstehen kann.
Ich will auch nicht dieselbe Luft mit ihm einatmen.
"Sag schon, was willst von mir?", frage ich ungeduldig und breche die Stille zwischen uns beiden.
"Dich bloß was fragen. Mehr nicht", antwortet er ruhig.
Dieses mal ist er weniger aggressiv, als bei unseren vergangen Begegnungen.
Sein Verhalten verunsichert mich, weswegen ich ratlose bin, ob er es ernst meint oder etwas im Schilde in führt.
Jedoch will ich ihm meine Unsicherheit nicht zeigen, weswegen ich ihn teilnahmslos und ungeduldig anschaue.
"Wenn das so ist, dann frag und verschwende meine Zeit nicht."
"Wieso warst du gestern noch so spät mit Jimin unterwegs? Hab gesehen, wie du ihn ins Haus getragen hast", erzählt er mürrisch und sieht unzufrieden aus.
"Eigentlich hat dich das nichts zu interessieren, aber sonst lässt du mich wahrscheinlich nicht in Ruhe", seufze ich gereizt. "Wir waren das Wochenende in Seoul und ich hab Mochi nun mal wieder nach Hause gemacht."
Taehyung hat diese Antwort sicherlich nicht erwartet, da er ziemlich geschockt und feindselig schaut.
"Du und er in Seoul!? Wieso denn das?", fragt er gleich darauf empört.
"Du bist doch sein bester Freund. Dann solltest du ja wissen, dass er verrückt nach Red Velvet ist und unbedingt zu einem Fansign wollte."
"Du hast das gemacht ohne eine Gegenleistung?"
"Oh doch eine Gegenleistung hab ich unerwartet bekommen. Jimins glückliches Gesicht und der Klang seiner Stimme", berichte ich stolz.
Mir hätte es gereicht, ihn glücklich gemacht zu haben. Doch nachdem er sich auch noch bei mir bedankt hat und kurz mit mir gesprochen hat, hab ich mich letztendlich in diesen Sunshine verliebt.
Beim Gedanken an ihm muss ich schon wieder ehrlich lächeln, wodurch mein Zahnfleischlächeln erneut zu sehen ist.
Entsetzt schüttelt er unglaubwürdig seinen Kopf und macht einen Schritt auf mich zu.
"Seine Stimme? Sag mir nicht, dass er wirklich mit dir gesprochen hat?", schreit er völlig entsetzt und so plötzlich.
Meine glückliche Fassade verschwindet und ich schau ihn skeptisch an.
"Was zum Teufel ist eigentlich dein Problem, Taehyung!?"
So langsam macht mich dieser Typ aggressiv.
"Ja, er hat mit mir gesprochen. Ja, wir haben ein Wochenende miteinander verbracht und uns auch ein Bett zusammen geteilt. Nicht zum ersten Mal unter anderem. Übrigens erinnerst du dich noch daran, als du mir sagtest, ich sollte mich von ihm fernhalten? Nun ...", diesmal gehe ich auf ihn zu, so dass ich ihm ins Ohr flüstern kann. "... am selben Abend hab ich ihn geküsst."
Damit hab ich es wohl, wie üblich, übertrieben. Denn Taehyung schubst mich unerwartet schnell von sich, so dass mein Rücken gegen die Wand gestoßen wird.
Schmerzvoll verziehe ich mein Gesicht, doch dann packt er mich schon den Kragen.
Hasserfüllt durchbohre mich seine Augen. Ich hätte echt meine Klappe halten sollen, was ich sowieso nicht getan hätte.
"Ich liebe Jimin. Ich hätte seine Stimme zuerst hören sollen. Nicht du. Ich hätte ihn küssen sollen nicht du!", schreit er verärgert.
Und so, wie es kommen musste, schlägt er mir letztendlich in die Magengrube.
Taehyung
Yoongi verkrümmt sich vor Schmerzen, während ich ihn wieder loslasse.
Das alles ist so unfair. Warum kriegt er alles, was ich mir wünsche!?
Schon seit geraumer Zeit himmel ich Jimin an. Yoongi begegnet ihm bloß ein einziges Mal und schafft dies alles in kurzer Zeit.
"Er gehört mir!", schreie ich erneut meinen Frust hinaus. "Verpiss dich aus seinem Leben."
"Du kapierst es einfach nicht. Jimin gehört niemanden außer sich selber! Taehyung, du kannst nicht bestimmen mit wem er reden soll und mit wem nicht. Jimin ist keine verdammte Trophäe, sondern ein süßes, kleiner Mochi den ich ebenfalls liebe und einfach nur glücklich sehen möchte. Scheiß egal, ob er meine Liebe nicht erwidern wird."
"Aber-"
"Nichts aber. Am liebsten würde ich dir hier auf der Stelle auch Schmerzen zufügen, aber ich will nicht auf deinem Niveau sinken."
Wütend steht er vom kalten Boden und würdigt mir keinen einzigen Blick mehr.
"Außerdem bedeutest du Jimin etwas. Ich will ihn nicht traurig machen."
Damit verschwindet er und lässt mich hier allein. Völlig durcheinander von meinen Gefühlen lass ich mich auf den Boden fallen.
Aus irgendeinem Grund ist mir nur noch zum Weinen zumute.
Jimin
Ungeduldig blicke ich alle paar Sekunden zur Tür. Der Unterricht hat schon lange angefangen, doch Yoongi ist immer noch nicht.
Besorgt kreisen meine Gedanken um ihn. Was wäre, wenn meine Nachricht ihn angeekelt hat?
Betrübt starre ich vor mir hin und merke deshalb das Klopfen an der Tür nicht. Erst nachdem meine Lieblings Person durch die Tür kommt, merke ich wieder, was um mich herum passiert.
"Entschuldigung", sagt Yoongi gleichgültig und setzt sich auf seinem Platz neben neben meinem.
Unser Lehrer nimmt es gelassen und macht einfach mit seinem Unterricht weiter. Währenddessen starre ich zu Yoongi und will ihn mit Fragen bombardieren. Jedoch lässt mich sein Gesichtsausdruck wissen, dass er ziemlich schlecht gelaunt sein muss.
Irgendwie überlebe ich die restlichen Minuten bis zum Ende der Stunde.
Heute hat Yoongi kein Wort zu mir gesprochen, obwohl er mir sonst auch irgendwelche Dinge ins Ohr flüstert.
Nachdem wir die letzten im Raum sind, weiß ich nicht, ob ich ihn vielleicht ansprechen sollte.
Allerdings brauch ich das gar nicht, da es Yoongi ist, der mich plötzlich am Nacken festhält und unsere Lippen miteinander verbindet.
Bisher hat Yoongi mich immer auf eine nah zu romantische Art geküsst. Jetzt fühlen sich seine Küsse leicht aggressiv an, was mich dennoch nicht unbehaglich fühlen lässt.
Eher gefällt mir die Art, wie er mich grob festhält und seine Zunge so schnell in meinem Mund befördert. Dominant, wie sonst auch, gewinnt er den kleinen Zungenkampf ohne Mühe und saugt kurz an meiner Zunge.
Ich weiß nicht, wie lange wir uns geküsst haben, da ich viel zu benebelt gewesen bin.
Erst nachdem wir wieder Luft brauchen, lösen wir uns voneinander und starren uns in die Augen.
"Ich hol dich heute ab", ist alles was er sagt, bevor er mir ein Kuss auf die Stirn gibt und geht.
Davor gibt er mir noch ein Zettel und schenkt mir kurz sein süßes Zahnfleischlächeln.
Nachdem ich den Inhalt des Zettels gelesen habe, kann ich gar nicht mit dem Kichern aufhören.
"Date?
[ X ] Ja ABER SOWAS VON!
Ich lass doch niemand anderen außer mich dein erstes Date sein ;)
[ ] Nein
[ ] Vielleicht"
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Diese Story ist viel zu fluffig für Drama.
Edit: Ich vergess immer mich für die Reads zu bedanken
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