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Yoongi
"Eomma. Ich bin traurig sage", sage ich und lass mich in die Mitte des Ehebettes fallen.
"Meinst du jetzt mich oder deine richtige Mutter?", fragt Dara, die auf der linken Seite des Bettes sitzt mit einem Buch in der Hand.
"Euch beide. Dara du bist auch meine Mutter. Egal, ob Blutsverwandt oder nicht."
"Naw. Das war das süßeste, was du jemals zu mir gesagt hast. Dann erzähle deiner Eomma, was dir am Herzen liegt", sagt sie und wirft das Buch wortwörtlich in irgendeiner Ecke. "Chaerin wach auf. Unser Sohn braucht unsere Hilfe."
"Ich bin doch wach. Meine Augen sind halt bloß geschlossen", murmelt sie und zieht sich die Decke vom Kopf. "Aber los erzähl schon. Müssen wir irgendjemanden schlagen?"
"Nein, das mach ich schon selbst. Wisst ihr noch, als ich von einem Jungen gesprochen habe?"
"Der der nicht redet?", fragt Dara nach.
"Ja, genau der."
"Was ist mit ihm?", fragt Chaerin nach und setzt sich auf.
"Ich mag ihn vielleicht doch nicht freundschaftlich. Dabei sind wir nicht mal wirklich Freunde. Dabei mag ich ihn nämlich ... sehr."
Aus dem Augenwinkel bekomme ich mit, wie Chaerin und Dara einen Blick austauschen.
"Du magst ihn", wiederholt Chaerin. "Worauf wartest du? Schnapp ihn dir."
"Kondome bitte verwenden", fügt Dara schnell hinzu.
"Kann ich nicht, da da dieser eine Typ ist namens Taehyung, der ihn auch mag. Ich hasse ihn."
"Wenn du ihn hasst, dann hassen wir ihn auch. Lass uns sein Haus abfackeln!", ruft Dara voller Vorfreude.
"Ugh, ihr nimmt mich nicht ernst. Dabei meine ich es diesmal ernst. Ich mag Jimin und hasse diesen Anblick ihn mit Taehyung zu sehen."
"Yoongi, natürlich nehmen wir dich ernst. Aber schau dich mal an. Du liegst hier schmollend zwischen deinen Eltern, während dieser Taehyung schon alles mögliche vielleicht mit Jimin gemacht hat!"
"Du gibst dich viel zu schnell geschlagen. Jetzt musst du den nächsten Zug machen, um Jimin für dich zu gewinnen."
"Aber denk daran. Du kannst niemanden zwingen sich in dich zu verlieben. Jimin muss wenn schon dich wählen mit allen Mitteln."
Dann jedoch klingt es plötzlich an der Tür und wir alle seufzen genervt.
"Chaerin machst du bitte die Tür? Sonst gibt es heute kein Kuscheln", droht ihr Dara.
"Wow ... ich hab jetzt solche Angst. Dann geh ich mal schnell bevor meine Frau mich nicht mehr kuschelt."
"Uii. Hab dich auch lieb."
"Ich bin immer noch zwischen euch", sage ich lauter und zum Glück steht Chaerin auf. Sonst wären die beiden noch übereinander hergefallen.
Ein paar Sekunden später steht Chaerin jedoch wieder am Türrahmen.
"Ist für dich, Yoongi", gähnt die Blondine und wirft sich wieder ins Bett. "Wenn ich du wäre, dann würde ich ihn nicht warten lassen. Er ist nämlich süß."
Süß? Die einzigen, die wissen wo ich wohne und mit denen ich etwas zu tun habe, sind Jin und Hoseok. Keiner von denen ist süß.
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"Jimin!?"
Von allen Möglichkeiten hätte ich nicht erwartet, dass er derjenige ist, der mich besucht.
"H-hey ... Yoongi", spricht er so leise, dass ich ihn beinah nicht gehört habe.
Gerade als ich ihm antworten wollte merke ich, dass er gesprochen hat.
Erstaunt stehe ich, wie versteinert da, und stottere vor mir hin.
"D-du ... h-hast-"
Weiter komme ich nicht, da plötzlich Dara hinter mir auftaucht und mich unterbricht.
"Bist du ein Freund von Yoongi? Unglaublich, dass der überhaupt Freunde hat. Komm doch rein und Yoongi sei nicht so unhöflich."
Ich und unhöflich? Ich bin doch bloß überrascht, dass meine Crush mit mir gesprochen hat.
Dennoch versuche ich mich schnell eingekriegen.
"Jimin, komm doch herein", lächel ich schüchtern und mache ihm Platz.
Auch er wirkt schüchtern, als er an mir vorbei läuft ins innere des Hauses.
"Wie wäre es, wenn ihr beide nach oben geht und Spaß habt. Aber nicht zu viel Spaß", zwinkert mir Dara zu.
Es kann auch nicht mal ein Tag geben, indem meine Eltern nicht peinlich sind. Deshalb greife ich schnell Jimins Handgelenk und ziehe ihn hinter mir her, um von Daras Mundwerk zu entkommen.
"Tut mir leid, meine Eltern können peinlich sein", entschuldige ich mich sobald wir in meinem Zimmer sind.
Jimin steht hilflos in der Mitte meines Zimmer und weiß nicht, was er machen soll.
"Setze dich doch. Keine Sorge, ich beiße nicht."
Noch nicht zumindest.
Jedenfalls setzt er sich auf mein Bett und starrt mich einfach an.
"Woher hast du eigentlich meine Adresse?", frage ich, um die Stille zu brechen.
Daraufhin grinst er plötzlich und sieht mich amüsiert an.
"Stimmt. Deine Mutter ist ja unsere Lehrerin hätte ich mir denken können", murmel ich. "Also ... was wollen wir machen?"
Vorhin hat der Kleine noch etwas gesagt. Jetzt ist er wieder stumm und das erschwert die Sache.
"Soll ich dir vielleicht etwas zum Schreiben geben?" Darauf hätte ich schon früher kommen sollen.
Jimin nickt grinsend und nimmt dankbar die Sache an, die ich ihm gebe und ich setze mich auf mein Stuhl.
'Wie wäre es mit Musik hören?", schreibt er.
"Alles was du willst. Irgendwelche Wünsche?", frage ich und drehe mich zu meinem Laptop, um ihn hochzufahren.
Als ich mich wieder zu Jimin umdrehe steht ganz groß
'RED VELVET' auf dem Papier.
"Du stehst auf Red Velvet?", frage ich nochmal grinsend nach.
Kraftvoll nickt er voller Freude und hüpft dabei ein wenig. Wie süß.
"Passt irgendwie zu dir und dein Lieblingssong?"
'HAPPINESS. Aber du hast nichts dagegen?"
"Warum sollte ich? Jeder hat seinen eigenen Musikgeschmack. Nur, weil Red Velvet nicht so meins ist, heißt es nicht, dass ich dich deswegen runter machen muss und einmal hineinzuhören ist nicht gleich das Ende der Welt."
'Jungkook hat auch nichts dagegen, aber Taehyung ist ständig genervt davon, wenn ich darüber rede.'
Taehyung ist auch ein Idiot den er sich aus dem Kopf schlagen sollte.
"Ich bin völlig neutral zu allem und jetzt komm."
Er steht brav von meinem Bett auf und nimmt Platz auf meinem Schoß
Glücklicherweise sieht er nicht meine geröteten Wangen.
Ich lege meine Arme um seinen Bauch und stelle fest, dass ihm das wohl nicht stört.
'Sometimes, you gotta be bold!
Just rock the world! Boo-yah~', ertönt aus meinen Lautsprechern und Jimin beginnt vor Freude in die Händen zu klatschen.
Dabei bewegt er sich auf meinen Schoß und ich muss mir ein Keuchen verkneifen.
Ohne weitere Komplikationen schauten wir uns ein Red Velvet Video nachdem anderen an und Jimin grinst währenddessen über beide Ohren.
"Warst du schon mal auf einem Fanmeeting?"
Ein wenig traurig schüttelt er seinen Kopf.
'Sind zu weit weg und habe niemand, der mitkommen würde.'
"Wenn du willst, dann kann ich dich begleiten. Chaerin leiht mir bestimmt ihr Wagen. Sag mir einfach Bescheid, dann fahren wir dahin, versprochen."
'Wirklich? Das würdest du tun?'
"Natürlich. Alles nur für dich", grinse ich und gebe ihm ein sanften Kuss auf die Wange.
Leider klopft es auf einmal an der Tür. Wir beide drehen uns um und sehen Chaerin, wie sie mit geschlossenen Augen mein Zimmer betritt.
"Okay. Falls ihr nackt seid, dann ist jetzt der perfekte Moment, um euch anzuziehen. Decke reicht auch", sagt sie.
"Wir sind nicht nackt. Wieso sollten wir?", frage ich sofort peinlich berührt nach.
"Ich habe vorhin ein klatschen gehört. Ich dachte, dass wären E-"
"Jaja schon verstanden. Jetzt sage schon, was du willst", unterbreche ich sie sofort.
"Es gibt gleich Essen. Will dein Freund mitessen?"
"Was gibt es denn?"
"Das, was der Lieferant bringt natürlich. Wann hast du mich jeweils etwas außer Wasser kochen gesehen?"
"Jimin willst du mit essen?", frage ich ihn schließlich.
'Wenn es dich zum Nachtisch gibt, dann ja.'
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