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Weil das Schicksal mich liebt


Meine gepackte Sporttasche geschultert lief ich durch die leeren Straßen des Industriegebietes. Ich war auf dem Weg zu der Box-Halle, in der ich regelmäßig Sport machte. Ich kannte Rob, den Besitzer, recht gut und der Monatsbeitrag war nicht hoch. Was wohl daran lag, dass es mehr eine alte Lagerhalle mit einem Ring und ein paar Boxsäcken war, als ein professionelles Boxstudio. Doch ich beschwerte mich nicht, immerhin erfüllt es seinen Zweck.

Es waren zwei Wochen vergangen ohne eine einzige Party, irgendjemand musste wohl meine Gebete erhört haben. Jedoch hatte Linus und dieses Torfgesicht sich seit dem mehrere Male getroffen. Alleine. Heute war bereits das vierte Mal.

Aber das war in Ordnung, ich hatte mich daran gewöhnt. Linus mochte ihn nun mal und ich freute mich für ihn.

Mein Handy vibrierte in meiner Tasche, ich kramte es hervor. Wenn man vom Teufel sprach. Eine Nachricht von Linus.

‚Er hat mich GEKÜSST! OMG! Er hat mich wirklich geküsst!!!'
Ich las die Worte auf meinem Display und konnte nicht sagen, dass ich überrascht war. Ich hatte es erwartet, was ich jedoch nicht erwartet hatte, war der stechende Schmerz.
Es tat so verfickt weh. Mein Herz krampfte und meine Lunge zog sich zusammen, als hätte ich aus 20 Metern einen Bauchklatscher in einen Pool gemacht.

Ich konnte mich nicht für ihn freuen, egal wie sehr ich es probierte, ich war nicht so ein selbstloser Mensch.

Glückwunsch. Schrieb ich dennoch zurück.
Zum Glück wusste Linus, das ich kein begeisterter Textnachrichten-Schreiber war, er würde nichts Komisches daran finden.

Ich atmete tief durch, versuchte den brennenden Schmerz zu verdrängen. Es funktionierte nicht wirklich. Also steckte ich mein Handy zurück in meine Hosentasche und lief zügig weiter.

Mich beim Boxen auspowern war jetzt genau das richtige für mich.

___

„Soll ich gegenhalten?" fragte Rob mit seiner kratzigen Stimme.

Ich nickte knapp.

Meine Hände waren bereits taub in den dicken Handschuhen und mein restlicher Körper schmerzte, doch ich wollte noch nicht aufhören. Nicht, bevor ich nicht das Bild von Magnus Lippen auf Linus Mund aus meinem Kopf verbannt hatte. Ich hatte es noch nicht einmal gesehen und trotzdem hatte es sich in mein Hirn gebrannt.

Ich setzte zu einer neuen Schlag-Kombination an, sobald Rob den Sack richtig hielt. Es war um einiges Einfacher, wenn jemand gegenhielt, doch musste man sich dafür leider in die Nähe eines Menschen begeben.

„Du bist wirklich gut. Vor allem, wenn du so aufgebracht bist, wie gerade."
Ich hasste es, mich beim Sport zu unterhalten, eigentlich wusste Rob das auch.

Ich antwortete nicht, schlug erneut zu. Und erneut. Einige Zeit verging, bis ich beschloss, dass es für heute genug war. Ich beendet das Training mit einer gezielten Schlag-Tritt- Kombination in die ich noch einmal meine letzte Kraft legte. Ich wusste nicht wie lange ich bereits hier war, doch mein Körper sagte mir deutlich, dass es Zeit war nachhause zu gehen.

„Hast du dir schon mal überlegt, dein Können in ein paar Kämpfen unter Beweis zu stellen?" fragte Rob, während ich mir meine Handschuhe auszog und das Tape löste. Ich blickte zu ihm auf. Ich hatte bisher nur wenige Male richtig gekämpft, meistens powerte ich mich am Box Sack aus. Ich hatte nie Stunden genommen, alles was ich wusste, hatte ich mithilfe von Internetvideos und Ratschlägen von Mittrainierenden gelernt.

„Am Wochenende finden hier immer einige Kämpfe statt. Wir könnten ein paar neue Kämpfer gebrauchen. Die Bezahlung ist gut."

Ich war kein Idiot, ich wusste, dass dies keine offiziellen Kämpfe waren. Ich hatte bereits von solchen Untergrund Kämpfe gehört, eine Menge Menschen besuchten sie und wetteten auf ihren Ausgang.

Wollte ich wirklich in so etwas verstrickt werden? Ich wusste, dass die Polizei schon einige dieser illegalen Kämpfe aufgelöst hatten und dass die Kämpfe oft ziemlich brutal waren.

„Von wie viel reden wir?"

„Das kommt auf den Wetteinsatz und deine Erfolgsbilanz an, aber Minimum am Anfang ist 150 pro Kampf."

Das war kein schlechter Preis. Das Geld könnte ich gut gebrauchen. Ich wollt so schnell wie möglich ausziehen, doch dafür bräuchte ich Startkapital.

„Komm Samstagabend her, so gegen acht. Dann kannst du es dir ansehen, bevor du verbindlich zusagst."

Ich nickte und schlug mit Rob ein. Es sprach ja nichts dagegen es sich einmal anzuschauen.

Ich hatte nichts zu verlieren.

Da es in der Halle keine richtigen Duschen gab und ich es sowieso bevorzugte zuhause zu duschen, trat ich wenig später mit meiner gepackten Tasche und noch mit warmen Schweiß bedeckt in die abgekühlte Abendluft.

Natürlich war das erste was ich tat, mein Handy zu checken. Ich war eben auch nur ein Technikgesteuerter Teenager.

Ich hatte mehrere verpasste Anrufe von Linus. Ein ungutes Gefühl stieg in meinem Magen auf. Ich befürchtete nicht, dass ihm etwas Schlimmes passiert war, ich vermutete eher das genaue Gegenteil und fühlte mich deswegen wie der letzte Arsch.

Ich seufzte, drückte auf Kontakt zurückrufen und setzte mich in Bewegung.

Es dauerte nicht lange bis Linus abgenommen hatte.

„Er hat mich gefragt ob ich mit ihm zusammen sein will!" Seine quietschende, laute Stimme zerriss mir fast das Trommelfell. Der Inhalt seiner Worte zerriss mir jedoch etwas ganz anderes. Ja ich weiß, das war ekelhaft, aber ich muss hier immerhin eine Quote für kitschigen Scheiß erfüllen, ist ja schließlich immer noch ein Liebesroman oder so.

„Was hast du geantwortet?" Meine Stimme klang neutral, worüber ich wirklich froh war.

„Ich hab natürlich ja gesagt."

Ich atmete einmal tief ein, langsam wieder aus. Hoffte den Schmerz dadurch wegdrücken zu können.
„Natürlich." Erwiderte ich dumpf.

„Oh man Moglie, du kannst dir gar nicht vorstellen wie glücklich ich gerade bin."

Das konnte ich tatsächlich nicht. Ich hatte mir durchaus schon vorgestellt wie es wohl wäre, wenn Linus mich auch auf diese Weise mögen würde, doch ich war mir sicher, dass meine Vorstellungskraft nicht ausreichte um auch nur annähernd an das wahre Gefühl des Glückes heran zu kommen das man vermutlich fühlen musste, wenn einen eine geliebte Person zurückliebte. Man konnte sich nichts vorstellen, das man nie selber gefühlt hatte. Zumindest nicht akkurat.

„Wenn du anfängst überall Herzen und Magnus Namen hinzukritzeln werde ich mich von dir scheiden lassen." Mit etwas Humor um über meine Gefühle hinwegtäuschen, eine meiner leichtesten Übungen.
Wenn ich es einfach akzeptiere und aufhören würde dagegen anzukämpfen, dann würde es bestimmt bald weniger wehtun.

„Moglie, du weißt genau, dass wir uns vor Gott die Treue geschworen haben, so ein Band kann man nicht trennen." Seine Stimme klang ernsthaft schockiert, manchmal überraschte es mich immer noch wie ernst er bei solchen Gesprächen bleiben konnte.

„Vor Gott? Du meinst wohl eher vor deinem pinken Plüsch Einhorn." Schnaubte ich amüsiert und erinnerte mich an den Tag an dem wir uns vor all seinen Kuscheltieren in seinem Kinderzimmer das Ja-Wort gegeben hatten. Wir waren vielleicht zehn gewesen und Linus hatte viel zu viele dieser Hochzeitsshows geguckt gehabt und darauf bestanden diese unbedingt nachzuspielen. Wir waren uns so erwachsen vorgekommen. Er mit seinem Kissenbezug auf dem Kopf und ich mit Linus besten pinken Schal, als Krawattenersatz. .

„Ist dasselbe." Erwiderte er leicht hin.

„Dafür kommst du in die Hölle, du Gotteslästerer." Ich schnaubte amüsiert.

„Vermutlich. Aber dann sind wir wenigstens zusammen dort. Ich muss jetzt auflegen, meine Mom hat mich zum Essen gerufen."

„Oh Gott, bitte sag mir das Beth nicht gekocht hat."
Beth stammte ursprünglich aus Amerika, jedoch hatte sie nur noch einen leichten Akzent der nur wirklich hervorkam, wenn sie wütend war und begann zu fluchte wie ein alter Seemann. Linus nannte daher Beth wegen ihrer Herkunft Mom und Anna Mama oder Mutter, aber nur wenn er sie ärgern wollte.

„Doch. Sie wollte mal etwas Neues ausprobieren." Ich konnte mir anhand seiner Stimmelage ganz genau den passenden panischen Gesichtsausdruck auf seinem Gesicht vorstellen.

„Viel Glück. Wir sehen uns morgen in der Schule, falls du das überlebst."

_____

„Da sieht aber mal jemand aus wie das blühende Leben."
Ich hätte den Sarkasmus in ihrer Stimme nicht hören müssen um zu wissen, dass sie mich auf den Arm nahm. Denn ich hatte, entgegen der landläufigen Meinung, tatsächlich einen Spiegel zuhause. Die letzte Nacht hatte ich nicht besonders gut geschlafen, andauern waren Bilder von Magnus und Linus in meine Träume aufgepoppt und hatten mich aus dem Schlaf schrecken lassen. Zum Beweis dafür trug ich jetzt Augenringe so tief und schwarz wie meine Seele.

„Du kannst mich auch mal." Erwiderte ich gleichgültig. Zora konnte sehr gut mit meiner uncharmanten, asozialen Seite umgehen, besser als die meisten Menschen die ich kannte.

„Wieso so genervt, Prettyboy?" Ich hasste es wenn sie diese Anglizismen verwendete. Sie betonte sie absichtlich falsch um mir auf den Sack zu gehen. So etwas nannte sich Freundschaft.

„Seit wann brauch ich einen Grund um genervt zu sein?" Fragte ich genervt und versuchte mich auf sie zu konzentrieren, doch mein Blick wanderte immer wieder über ihre rechte Schulter. Dort, auf der anderen Seite des Schulhofs stand das neue Traumpaar, Linus und Magnus. Und sie waren ja „Sooo Süß!" hatte ich bestimmt schon fünf Mal an diesem Morgen von meinen geistig-beschränkten Mitschülern gehört.

„Stress mit deinem Boyfriend?" Sie dreht sich um und blickte in dieselbe Richtung wie ich.

In den letzten Wochen hatte ich recht viel Zeit mit Zora verbracht, meistens wenn Linus mit Magnus beschäftigt war. Aus irgendeinem Grund hatte es nicht lange gedauert, bis sie meine Schwärmerei für Linus entdeckt hatte. Ehrlich gesagt war ich mir ziemlich sicher, dass sie eine Hexe war. In alle den Jahren hatte es niemand, nicht einmal Linus bemerkt. Vielleicht lag es aber auch daran, dass Zora und ich irgendwie auf einer Ebene klickten die ich sonst noch nie mit jemanden erlebt hatte. Vielleicht waren wir langverschollene Zwillinge... Wir hatten zwar nicht dasselbe Geburtsdatum und sahen uns auch nicht im Mindesten ähnlich, aber man wusste ja nie.

„Er ist nicht mein Boyfriend. Er ist jetzt Magnus fester Freund und ich freue mich für die beiden." Obwohl es in meiner Brust brannte konnte ich nicht anders als Linus und Magnus einen weiteren Blick zu schenken. Die Pferdefresse beugte sich vor und kontaminierte Linus untere Gesichtshälfte. Ich konnte nicht wegsehen, egal wie sehr es schmerzte. Vielleicht war ich tatsächlich ein Masochist.

„Erzähl das mal deinem Gesicht." Ich streckte ihr meinen Mittelfinger entgegen und wandte mich von dem Turteltauben ab. Ich sollte wirklich aufhören mich selber zu quälen.

„Leck mich."

„Nein danke, hab schon gefrühstückt." Erwiderte sie mit einem zuckersüßen Lächeln.
Ich schnaubte amüsiert. Zora war gut darin geworden mich von der ganzen Scheiße abzulenken. „Du bist widerlich."
„Ich weiß, aber deswegen liebst du mich."
„Du solltest dringend etwas gegen deine Halluzinationen unternehmen."
„Uhh, Prince Charming, deine Prinzessin Leia kommt herüber geschwebt." Verkündete sie, den Blick hinter mich gerichtet.
„Du weißt, dass das überhaupt keinen Sinn ergibt was du da von dir gibst, oder?"
„See if I give a fuck." Erwiderte sie schon halb am Gehen. Sie winkte mir noch einmal kurz und verschwand.

„Ich kann immer noch nicht glauben, dass sie echt ist." Murmelte Linus sobald er neben mir stand und blickte Zora hinterher. Ich hatte die beiden einander kurz vorgestellt nachdem Linus wieder gesund gewesen war, doch seitdem hatten sie keinen wirklichen Kontakt gehabt. Meistens wechselten sie sich ab, wenn Linus bei Magnus war leistete Zora mir Gesellschaft, doch sobald Linus zu mir kam verschwand sie. Sie meinte sie wollte sich nicht in unsere Freundschaft reindrängen. Ich war ihr ehrlich gesagt ziemlich dankbar dafür, in letzter Zeit hatte ich sowieso weniger Zeit mit Linus alleine, wegen ihre wisst schon wem.

„Ist es wirklich so schwer zu glauben, dass ich mich mit jemanden angefreundet habe?" Fragte ich leicht genervt. Wir hatten diese Unterhaltung bereits geführt.

Er warf mir nur einen dieser „Du weißt die Antwort darauf selber"-Blicke zu, wechselte jedoch das Thema.

„Also Moglie... du weißt ja das ich dich ganz doll lieb hab, oder?"

„Was willst du, Zwerg?" fragte ich misstrauisch. Linus war leicht zu durchschauen.

„Wie ich dir ja gestern erzählt habe bin ich jetzt mit Magnus zusammen."
Als müsste er mich daran erinnern.

„Und ich weißt, dass du Magnus nicht besonders leiden kannst. Aber er ist nun mal jetzt mein fester Freund und du bist mein aller bester Freund und ein unglaublich wichtiger Teil meines Lebens und deswegen wäre es mir wirklich wichtig, wenn ihr euch wenigen etwas verstehen könntet. Ich möchte nicht, dass sich einer von euch schlecht fühlt, wenn ich Zeit mit dem anderen verbringe und du weißt wie wichtig es mir ist, dass es allen gut geht. Und daher dachte ich, dass wir drei uns vielleicht am Wochenende gemeinsam treffen könnten, wenn du Magnus etwas besser kennenlernst wird es vielleicht leicht für dich ihn zu tolerieren."
Linus hatte schon immer ein enormes Harmoniebedürfnis gehabt, er wollte immer, dass es allen gut ging und war stets bereit sein eigenes Glück dafür zu opfern. Ich kannte ihn lange genug um zu wissen, dass, wenn ich ihm erzählen würde wie sehr es mich seine Beziehung tatsächlich störte, er mit Magnus Schluss machen würde, oder es zumindest so zurückfahren würde, dass ich nichts davon mitbekommen musste. Doch das wollte ich nicht, ich wollte nicht, dass Linus meinetwegen unglücklich war. Daher musste ich seinem Vorschlag wohl oder über zustimmen.

„Okay. Ich bin bei dem Treffen dabei." Seufzte ich und rollte die Augen.

Und ich dachte dieser Tag könnte nicht schlimmer werden. Dass das Schicksal mir aber auch immer wieder mit der vollen Breitseite in die Fresse donnern muss.

Linus quietschte freudig und gab mir einen Kuss auf die Wange.
„Du bist der Beste, Moglie!"
Der verräterische Herzhüpfer ließ nicht lange auf sich warten.

Ich würde am Wochenende definitiv zu diesem Kampf gehen. Vielleicht war dies ja genau die Ablenkung, die ich brauchte.

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