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Masken und Theater

Ist überhaupt noch jemand da?

Mit Erschrecken habe ich festgestellt, dass es schon über ein halbes Jahr her ist, dass ich an diesem Buch weitergeschrieben habe. Ich hab nicht mal eine gute Entschuldigung. Aus irgendeinem Grund fällt es mir schwer in dieses Buch rein zu kommen, ich habe das Gefühl dass ich keinen richtigen Fluss in der Geschichte habe und dass die Charaktere nicht so gut rauskommen wie ich es eigentlich will. Und dabei ist dies, das erste Buch bei dem ich schon genau weiß wie es verlaufen und enden wird. Vielleicht ist aber auch genau das das Problem, weil ich weiß wo es hingeht kann sich die Geschichte nicht gemeinsam mit den Charakteren im Laufe des Schreibens entwickeln. Vielleicht muss ich mich aber auch einfach nur zwingen zum Schreiben, egal was dabei raus kommt, ich kann es hinterher immer noch ausbessern. (Genau wie ich das bei LSN seit 7 Jahren vorhabe. :D)

Es ist zwar nicht viel, aber immerhin etwas...
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„Was ist mit deinem Gesicht passiert, Pretty Boy? Ist dir der Spiegel aus der Hand gefallen, weil du dich zu lange darin bewundert hast?" fragte Zora verschmitzt grinsend. Sie schien sehr stolz auf ihren Witz zu sein.

„Witzig." Zu einem besseren Come-Back war ich an einem Montagmorgen nicht fähig. Ich war gerade mal seit einer halben Stunde wach, da mein Wecker mich im Stich gelassen hatte.

„So bin ich nun mal." bemerkte sie mit einem selbstverliebten Grinsen, bevor sie eine ernstere Stimmung anschlug „Spaß beiseite. Was ist passiert? Steckst du in irgendwelchen Schwierigkeiten?" Sie wirkte ehrlich besorgt und das gefiel mir gar nicht. Ich mochte es nicht, anderen Sorgen zu bereiten, dennoch konnte ich nicht abstreiten dass es sich schön anfühlte, zu merken, dass sich jemanden dafür interessierte wie es mir ging.

„Ist nur vom Boxtraining." Ich hatte beschlossen, so nah wie möglich an der Wahrheit zu bleiben. Das war die einfachste und logischste Erklärung.

„So wie letzte Woche? Du scheinst wirklich schlecht im Boxen zu sein." Ihr zweifelnder Gesichtsausdruck verriet, dass sie von meiner Lüge nicht sehr überzeugt war.

Mein zweiter Kampf war schwerer gewesen als der erste, dennoch hatte ich meinen Gegner besiegen können. Jetzt zierte jedoch ein Bluterguss meine linke Wange und meine untere Lippe war aufgeplatzt. Ich hatte versucht mein blaues Auge mit billigem Makeup zu überdecken, doch anscheinend hatte ich keinen zu guten Job dabei gemacht. Wenigstens waren die anderen Blutergüsse unter meinen Klamotten versteckt.

„Vielen Dank." erwiderte ich nur sarkastisch.

„Ich sag ja nur. Ich hab jahrelang Judo gemacht und nie ein Veilchen gehabt."

„Du vergleichst nicht gerade Judo mit Boxen, oder?"

„Du weiß, dass du jeder Zeit zu mir kommen kannst, wenn irgendwas ist oder du über etwas reden möchtest."

„Ich weiß, danke." Ich schlang einen Arm um sie und drückte die kleine Gestalt an mich.

Ich war wirklich dankbar eine Freundin wie Zora zu haben, vor allem jetzt, wo ich das Gefühl hatte das Linus und ich uns irgendwie entfernten. Es war nichts bewegendes passiert, dass mich so denken ließ, es war eher ein Gefühl. Weder letzte, noch diese Woche, hatte er etwas über den Zustand meines demolierten Gesichtes gesagt, er schien es nicht bemerkt zu haben. Zu seiner Verteidigung musste man wohl sagen, dass es nicht sehr auffällig war, da das Make-up das meiste verdeckte, doch Zora hatte es dennoch entdeckt. Früher hätte Linus das auch. Er hätte die Verletzungen gesehen und mich so lange ausgelöchert bis er genau wusste, wie sie zustande kamen.
Ich konnte ihm jedoch nicht böse sein. Es war nichts ungewöhnliches, das Menschen das Interesse an mir verloren. Ich sollte mittlerweile daran gewöhnt sein.

Herrgott nochmal. Ich hatte heute wohl wirklich zu viel Selbstmitleid gefrühstückt. Linus hatte einfach nur viel um die Ohren, die Aufführung stand kurz bevor und in der letzten Woche war auch noch eine der Hauptrollen abgesprungen. Linus, der nun von der Zweit- in die Erstbesetzung befördert wurde, war seit dem im Dauerstress, da konnte man so etwas nun mal schnell übersehen. Ich sollte mich lieber freuen, immerhin musste ich ihn so nicht anlügen. Außerdem brauchte ich mich nicht weit aus dem Fenster zu lehnen, ich war selber nicht der beste Freund. Wie oft hatte ich schon vergessen welche Rolle Linus spielte oder wann die Aufführungen begannen, obwohl Linus über nichts anderes zu reden schien. Er hatte mir meine Unaufmerksamkeit jedoch nie böse genommen. Also brauchte ich nun wirklich keinen auf Märtyrer machen. Es war nur manchmal schwer die selbstzerstörerischen Gedanken zu unterdrücken.

„Du weißt, dass es keine Schwäche ist, wenn man zugibt, dass man Hilfe braucht, oder?" Manchmal war Zora viel zu schlau. Oder einfach verdammt gut darin mich zu durchschauen. Es war beängstigend.

„Ich weiß." Und es stimmte. Mein Verstand wusste es. Es half trotzdem nichts. Nach Hilfe zu fragen, Schwächen zu zeigen, sich verletzlich zu machen, brauchte Stärke. Eine Stärke die ich einfach nicht besaß.

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Es gab Tage, die wollen einfach beschissen sein und nichts konnte ihre Meinung ändern. Dies war definitiv einer von ihnen.
Das letzte was ich brauchte, als ich mit stechenden Kopfschmerzen nach einem langen Schultag nach Hause kam, war Michaels glattgebügeltes Gesicht zu sehen.

„Du hast heute Geburtstag." Verkündete er, sobald ich die Küche betreten hatte und zerstörte damit meine Pläne seine Existenz zu ignorieren.

„Nein, hab ich nicht." erwiderte ich daher, in der Hoffnung dieses Gespräch so schnell wie möglich zu beenden. Ich füllte mir ein Glas Wasser und griff nach den Kopfschmerztabletten.

„Lüg mich nicht an, Nichtsnutz." Er klang verärgert wie immer. Ob es wohl auch Tage gab, an denen er aufwachte, nicht genervt war und sich aktiv dazu zwingen musste schlechte Laue zu haben um die Menschen in seinem Umfeld nicht zu erschrecken. Vielleicht lag es aber auch an mir und sobald er nicht mehr in meiner Nähe war, blühte er auf und war die Nettigkeit in Person.

„Ich hab am Achtzehnten Geburtstag. Heute ist der Achte." Ich sollte mich geschmeichelt sehen, immerhin war es der richtige Monat. „Willst du meinen Ausweis sehen oder glaubst du mir auch so?" Die Schmerztablette mit dem halben Glas Wasser runterspülend, drehte ich mich zu ersten Mal seit Gesprächs Beginn zu ihm um. 

„Werde nicht frech." Bellte er mich an, sein Hals bekam wieder diese Rotfärbung die mich immer an einen Truthahn erinnerte. „Ich habe dein selbstsüchtiges Verhalten langsam wirklich satt. Du bist bald volljährig, also wird es Zeit, dass du Verantwortung übernimmst und deinen Teil beiträgst. Ich kann er mir nicht leisten dich dein ganzes Leben lang durchzufüttern. An deinem 18. Geburtstag erwarte ich Miete, wöchentlich 100 Euro sollte für den Anfang genügen." Damit hatte er mich tatsächlich überrascht. Ich dachte dies würde eine seiner üblichen „glaub ja nicht dass ich mir Zeit nehme an deinem Geburtstag, ich kann nicht mein ganzes Leben nach dir ausrichten"-Bullshit werden würde. Aber dass ich jetzt auch noch Miete zahlen sollte? Verdammt. Das konnte ich mir nicht leisten. Im Supermarkt bekam ich kaum mehr als 400 Euro zusammen und selbst wenn ich mehr bekommen würde, musste ich auch noch meine Einkäufe von irgendetwas bezahlen. Ich hatte zwar schon etwas Geld für eine eigene Wohnung ansparen können, aber mit dieser Miete, wären meine Reserven bald aufgebraucht.

„100 Euro ist zu viel. Das kann ich nicht aufbringen. Ich bezahle doch schon mein eigenes Essen und du bekommst doch auch noch mein Kindergeld." Ich wusste, dass es keinen Sinn hatte mit ihm zu diskutieren, nicht wenn er seinen entschlossenen Gesichtsausdruck drauf hatte, doch ich musste es wenigstens versuchen.

„Hast du eigentlich eine Ahnung, was die Instandhaltung dieses Hauses kostet? Wie teuer es ist einen Teenager großzuziehen? Wann wirst du endlich aufhören so selbstsüchtig zu sein? Denkst du auch nur eine Minute mal an andere und nicht nur an dich selbst?"

Wieso schaffte er es immer wieder mir unter die Haut zu gehen? Ich wusste, dass ich nichts von den Dinger war, die er mir vorwarf, dennoch fühlst ich mich jedes Mal beschissen, wenn er mir solche Dinge an den Kopf warf.
Aber ich hatte keine Lust seine Manipulationen kommentarlos hinzunehmen.

„Großmutter hat das Haus längst abbezahlt und das einzige Geld dass du investiert hast war für die Doppelgarage damit du genug Platz für einen Zweitwagen hattest."

Mit verkniffenen Gesichtsausdruck und hochrotem Kopf trat er näher an mich heran, sein Zeigefinger drohend entgegengestreckt. Ich hatte keinen Zweifel, dass er mir gerne mit Gewalt seine Machtposition demonstriert hätte, doch er schien nicht vergessen zu haben, dass ich größer und stärker war als er.

„Du hast keine Ahnung, was für einen finanziellen Schaden deine Mutter dieser Familie angetan hat. Sie war ein verlogener Junkie. Sie hat immer nur an sich selber gedacht und nie überlegt was sie anderen mit ihren Taten antut. Wenn ich du wäre, würde es mir Angst machen, wie sehr du ihr ähnelst."

Ich hasste ihn.

„Sie ist nicht mehr da um Verantwortung für ihre Schulden zu übernehmen. Du schon. Entweder du bezahlst, oder du kannst dir einen anderen Ort zum Schlafen suchen." 

Ich hasste diesen Mann so sehr. Dieser Mann, der das letzte bisschen Familie war, dass ich noch besaß. Seine bloße Existenz widerte mich an. Sein Lächeln machte mich krank.

Wenn ich gekonnte hätte, wäre ich sofort gegangen. Doch ich saß hier fest, mit ihm.

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