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Im Haus des Teufels




Wie immer in diesem grausamen Raum-Zeit Kontinuum, verging die Zeit bis zu dem barbarischen Event, dessen Bevorstehen mich beinahe um den Verstand brachte, wahnsinnig schnell, bis zu dem Zeitpunkt, in welchem wir den gepflasterten Weg betraten, der uns zum Haus meines erkorenen Erzfeindes führen sollte.

Pardon, meine dramatische Ader neigte zur Übertreibung. Ich war immerhin weder ein Spion, noch ein Meisterdetektiv, von einem Erzfeind zu sprechen war daher ziemlich überzogen. Ich hatte in letzter Zeit wohl etwas zu viel Sherlock gesehen. Kein Wunder, das die letzten Tage dahingeflogen waren.

Das besprochene Treffen fand am Samstagnachmittag in Magnus Haus statt. Am Abend der Party hatte ich nicht viel auf die Umgebung und das Haus geachtet gehabt, es war dunkel gewesen und ich war zu sehr damit beschäftigt gewesen mir eine Ausrede einfallen zu lassen, um schnell wieder gehen zu können.

Es überraschte mich jedoch nicht, dass Magnus zu den Menschen gehörte deren Vorgarten weiße Löwen-Statuen und perfekt getrimmte Buchsbäume schmückte. Ein Schild mit der Aufschrift „Hier leben reiche Saftsäcke" hätte es meiner Meinung nach auch getan.

„Du weißt was wir besprochen haben?" fragte mich Linus als wir vor der imposanten Haustür standen.

„Ich werde mich benehmen und versuchen nett zu sein." Erwiderte ich genervt und rollte die Augen. Es war bereits das vierte Mal in der letzten halben Stunde, dass er mich daran erinnerte. Er tat ja gerade so, als wäre es für mich körperlich unmöglich höflich zu sein. Ich meine, ich hatte es noch nie ausprobiert, ich ging jedoch davon aus, dass ich durchaus dazu in der Lage war.

„Danke." Er lächelte mich liebevoll an. Seine blauen Augen glänzten im warmen Licht der Sonne. Gott, wieso tat er mir das an?

Nervös zupfte er nochmal sein kurzes babyblaues Oberteil zurecht. Er trug eines dieser T-Shirts, die aussahen als hätte man die Hälfte abgeschnitten, ich glaube er nannte so etwas ‚Crop-Top', (ich hatte wenig Ahnung von Mode und plante auch nicht dies zu ändern), dazu trug er eine eng geschnittene Jeans und eine enge Kette um dem Hals.

Ich mochte sein Outfit, nicht nur, weil es seine Figur betonte und ein Streifen seines Bauches frei lag der seine weiche Haut zeigte, obwohl ich nicht leugnen konnte, dass mir dies gefiel, ich war eben auch nur ein Mensch. Doch der Hauptgrund warum mir seine Klamotten gefielen war der, dass sie ihm gefielen. Er fühlte sich wohl in ihnen und das sah man ihm an, er wirkte so selbstbewusste und zufrieden und das gab ihm eine solche vollkommene Ausstrahlung, die ihn noch attraktiver machte, als er sowieso schon war.

Linus drückte die goldene Türklingel und auf der anderen Seite der Tür ertönte ein rund zwanzig Sekunden langes Glockenspiel. Konnten diese Menschen irgendwie noch mehr dem Klischee von reichen abgehobenen Schnöseln entsprechen?

Die weiße Eingangstür öffnete sich und ein breit lächelnder Pferdekopf erschien. „Hey!" begrüßt es uns und gab Linus einen Begrüßungskuss.

„Kommt rein! Meine Eltern sind den ganzen Tag im Golfclub, wir haben das Haus also für uns."

Linus warf mir einen warnenden Blick zu, bevor er Magnus Einladung ins Haus folgte. Er kannte mich zu gut. Ich biss mir auf meine Unterlippe um den Kommentar der mir auf der Zunge lag zu unterdrücken. Das würde ein verdammt langer Nachmittag werden.

Der Gastgeber führte uns durch den großen, hellen Flur in ein noch größeres Wohnzimmer, in dem mein Blick direkt auf den Boden fiel.

Ich wusste ich hatte verspochen nett zu sein, doch in diesem Wohnzimmer lag ein Teppich, der aussah als hätte man den flauschigsten Eisbären der Welt umgebracht, gehäutet und auf dem Boden dieser protz Villa geworfen, damit arrogante Arschlöcher darauf herum trampeln konnten.

„Nettes Fell. Lars großer Bruder?" Für diejenigen die zu jung oder zu alt, oder einfach zu beschränkt waren um die Andeutung zu verstehen, dies war eine Referenz zu „Lars dem kleinen Eisbär", ein Kinderbuch des niederländischen Autors Hans de Beer, das später in Zeichentrick verfilmt wurde und von den Abenteuer eines leicht dümmlichen Eisbären erzählte, der viel zu schnell neue Freunde kennenlernt.

„Danke. Er ist aber nicht echt." Erwiderte Magnus und ignorierte meinen exquisiten Witz. Eine Schande. Aber immerhin hatten diese Mensch keine echten toten Eisbären auf ihrem Boden liegen. Auch wenn mir nicht ganz klar war, warum man wollte, dass Leute dachten, dass man tote Eisbären in seinem Haus rumliegen hatte. Dass war wohl eine Logik, die sich einem erst erschloss, wenn man die nötigen Nullen auf dem Konto besaß.

„Ich würde sagen wir gehen in den Pool, bei dem schönen Wetter." Schlug Magnus vor.

„Klingt nach einer guten Idee." Strahlte Linus mit seiner gewohnten optimistischen Energie. Ich nickte.

Die letzten Wochen hatten das wechselhafte Frühlingswetter vertrieben und dem Frühsommer Einzug gewährt, daher wurde es mittags schon wirklich warm. Linus hatte mir geraten Schwimmsachenmitzunehmen. Der Einfachheit halber hatte ich meine schwarze Badehose direkt angezogen und hatte meine Ersatzhose in meinen Rucksack gepackt.

„Ich geh mir dann schnell meine Badehose anziehen, ihr könnt ja schon mal raus gehen." Verkündete Linus und verschwand in eine Richtung in der sich vermutlich ein Badezimmer befand.

Na toll, keine fünf Minuten und schon war ich mit dem Idioten alleine.
Schweigend gingen wir durch die große Glastür die auf die große Terrasse und den angrenzenden Pool führte.

„Du kannst dein Zeug einfach auf eine der Liegen legen." Ich nickte erneut. Ich hatte einfach keine Lust zu sprechen und vor allem nicht mit ihm.
Ich warf meinen Rucksack auf die Liege die dem Ausgang am nächsten war, nur für den Fall, dass ich schnell flüchten müsste, und warf Magnus einen Blick zu. Dieser hatte sich bereits seines Shirts entledigt und nahm jetzt auf einer Liege Platz, die, zum Glück, einige Meter entfernt von meiner stand. Es wurmte mich selber, doch ich musste zugeben, dass Magnus einen gut trainierten Oberkörper besaß, für einen Fußballspieler zu mindestens.

Ich setzte mich ebenfalls auf meine Liege, immer noch mein Shirt an. Ich hoffte Linus würde bald wiederkommen.

„Ich finde es schön, dass wir uns heute alle zusammen treffen. Ich muss sagen, ich hatte immer das Gefühl, dass du mich nicht besonders gut leiden kannst."

Wow, gut erkannt Sherlock. Was hatte es verraten? Die ständigen finsteren Blicke, die dummen Sprüche oder die schlechte Laune, die ich jedes Mal an dir auslasse, wenn du in der Nähe bist?

„Wirklich?" Ich klang ehrlich überrascht. Ich war nicht stolz drauf, doch ich wusste, ich konnte gut lügen, wenn ich musste.
„Das sagen mir viele. Ich hab wohl ein Resting-Bitch-Face." Das stimmte tatsächlich. Mir hatten schon des Öfteren Leute gesagt, dass sie das Gefühlt hatten, ich könnte sie nicht leiden, was wohl auch daran lag, dass ich einige von ihnen wirklich nicht leiden konnte, aber eben auch daran, dass mein Gesicht im entspannten Zustand nicht sehr freundlich aussah.

„So, wollen wir reinhüpfen." Linus fröhliche Stimme durchbrach die unkomfortable Stille zwischen dem Pferdegesicht und mir. Ich seufzte erleichtert auf. Ich hoffte sehr, er würde mich nie wieder mit seinem Freund alleine lassen.

Für meine Verhältnisse schnell, erhob ich mich und zog mir mein Shirt über den Kopf. Die anderen beiden waren in der Zwischenzeit schon ins Wasser gesprungen.

„Du siehst sportlich aus. Machst du viel Sport, Moglie?" fragte Magnus, als ich an den Pool herantrat. Wieso wollte dieser Junge unbedingt eine Konversation mit mir führen? Wahrscheinlich, weil Linus ihn um dasselbe gebeten hatte und er, im Gegensatz zu mir, kein Scheißhaufen von einem Freund war, sondern sich Linus zuliebe tatsächlich bemüht nett zu sein.

„Nein." Problem erkannt, Problem ignoriert.

„Moglie boxt mehrmals die Woche. Hin und wieder geht er auch Laufen. Er wollte mich schon mal dazu bringen mit ihm zu gehen." Erzählte Linus an meiner Stelle und verzog sein Gesicht beim letzten Satz um Magnus deutlich zu machen dass ich verrückt war, auch nur zu fragen, ob er mit mir laufen gehen würde. Linus hatte mir damals als Antwort fast eine Stunde lang einen Vortrag über seine Sportallergie gehalten, seit diesem Vorfall hatte ich es aufgegeben ihn zum Sport zu animieren. Er hatte es auch nicht wirklich nötig, da er trotz seiner ungesunden Ernährung eine schlanke Statur besaß.

„Vielleicht können wir ja mal zusammen laufen." Schlug Magnus vor. Da würde ich mich ja lieber nackt an einem Bus Ketten und durch die ganze Stadt schleifen lassen bis mein Fleisch vom Knochen geraspelt war.

„Ja. Vielleicht." Ich zwang mich zu einem kleinen Lächeln und hoffte, dass dieses Thema nie wieder aufkommen würde. Mehr Nettigkeit konnte nun wirklich niemand verlangen.

Die nächsten Stunden gingen ebenso träge und quälend dahin. Linus und Magnus unterhielten sich, Linus gab sein bestes mich immer wieder mit einzubeziehen und ich gab mein bestes eben dieses zu vermeiden. Um mich etwas abzugrenzen hatte ich mich nach einiger Zeit aus dem Wasser zurückgezogen und mich zum Sonnen auf einen der Liegestühle gelegt.

„Wo ist denn eure Toilette?" fragte ich, als ich das Verliebte Turteln vor meinen Augen nicht mehr aushielt. Ich wollte, dass Linus glücklich war, doch nicht mit einem anderen Jungen direkt vor meinen Augen.
Ich kannte meinen besten Freund gut genug um zu wissen, dass er sich ziemlich zurückhielt, er wusste, dass ich es nicht leiden konnte wenn Menschen glückliche Verliebtheit zur Schau stellten. Ja, ich war ein schrecklicher und verbitterter Mensch.

„Durchs Wohnzimmer, links den Flur runter und dann die erste Tür auf der rechten Seite." Antwortete der Pferdejunge.
Ich nickte als Antwort und erhob mich von der Liege.

Ich musste nicht wirklich auf die Toilette, ich hatte nur eine Ausrede gebraucht. Ich betrat das große Wohnzimmer, ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass erst knapp eine Stunde seit unserer Ankunft vergangen war und nicht wie von mir gedacht und erhoffte, bereits der halbe Tag.
Ich brauchte nun wirklich etwas Ruhe, bevor ich mich wieder zu Linus und seinem Anhängsel begeben konnte. Also begann ich durch das zu große Haus zu wandern.

Ich wusste, es war nicht fair Leute zu beurteilen, ohne sie wirklich zu kennen. Doch von dem was ich von außen sah, wirkte diese Familie und Magnus Leben ziemlich perfekt. Doch genau da lag das Problem, es war nur das, was man von außen sah. Und wie ich aus Erfahrung wusste, waren die Menschen, die so pedantisch darauf achteten ein perfektes Image zu haben, diejenigen die am meisten Scheiße zu verstecken hatten.

Ich trat in einen großen Raum, er sah aus wie ein zweites Wohnzimmer, doch statt eines Fernsehers befand sich ein Kamin darin. Ich trat näher um die Bilder auf dem Kaminsims zu betrachten.

Erfolgreiche Eltern, erfolgreicher großer Bruder. Da lastete bestimmt viel Druck auf Magnus. Ich fragte mich, ob er wohl ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern hatte. Auf den Bildern sah sein Vater ziemlich distanziert aus, seine Mutter war wirklich hübsch, aber sie wirkte streng. Vielleicht täuschte es auch, vielleicht hatten sie ein gutes Verhältnis und er konnte sich ihnen wirklich anvertrauen. Doch vielleicht auch nicht, vielleicht war auch er einsam, obwohl er gut behütet mit seinen Eltern aufgewachsen war hatte er sich nie wirklich akzeptiert und von ihnen verstanden gefühlt. Vielleicht war er einsam, weil seine Eltern ihm keine Liebe zeigen konnte, weil sie zu sehr in ihrem eigenen Hamsterrad gefangen waren, zu sehr darauf versessen den perfekten Schein zu wahre, dass sie nicht sehen konnten, wie ihre Kinder hinter der perfekt aufgebauten Fassade zerbrachen. Vielleicht war Linus, der Einzige bei dem Magnus er selbst sein konnte. Der Einzige, der ihn liebte.

Na Scheiße, jetzt hatte ich doch tatsächlich Mitleid mit dem selbstbezogenen Arschloch. Mitleid wegen einer Geschichte die ich mir selber zusammen gesponnen hatte, ohne irgendwelche Beweise oder Anhaltspunkte dafür zu haben.

Ich war echt kaputt.

„Da bist du ja. Ich hab dich gesucht. Was machst du hier?" Linus riss mich aus meinen Überlegungen. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie viel Zeit bereits vergangen war, seit ich das Kaminzimmer betreten hatte.

„Hab mich nur ein wenig umgesehen. Sind das Magnus Eltern?" Dumme Frage, natürlich waren das seine Eltern. Man stellte sich ja nicht einfach Bilder von wildfremden Menschen auf seinen Kamin.

„Ja, Helene und Michael. Sie sehen etwas streng aus, aber in echt sind sie wirklich nett. Ich hab sie ein paar Mal getroffen, als ich mich mit Magnus getroffen habe."

Also wohl doch kein unterschwelliges Familiendrama. Vielleicht besaß doch nicht jeder eine zerbrochene Seele. Musste schön sein, normal zu sein.

„Schön für ihn." Murmelte ich und nickte um mich selber zu bestätigen. Wenigstens brauchte ich jetzt kein schlechtes Gewissen haben, wenn ich schlecht über Magnus redete.

Danach war unser Gespräch beendet, wir gingen zurück zu Magnus, jedoch blieben wir nicht lange an Pool. Linus schlug vor einen Film zu sehen, wofür ich dankbar war, auch wenn der Film nicht besonders gut war, wenigstens hielt Magnus währenddessen die Klappe und ich musste seine nervende Stimme nicht ertragen.

Als es endlich spät genug war zu gehen, kündigte ich mein Gehen mit der Ausrede noch einen Termin zu haben. Gelogen war es nicht, immerhin würde ich noch zu Robs Kampf in der Lagerhalle gehen. Linus dachte wohl ich würde lügen um endlich gehen zu kommen, daher fragte er nicht nach, welchen Termin ich hatte. Wüsste er, wohin ich gehen würde, hätte er mich mit Sicherheit rund gemacht.

Ich verabschiedete mich mit einer kurzen Umarmung von Linus und gezwungenermaßen auch von Magnus. Linus würde noch bleiben, vermutlich sogar beim Pferdegesicht übernachten. Ein Gedanke, denn ich lieber nicht zulassen wollte.

Nach diesen Treffen war mir klar, dass ich Rob Zusagen würde. Ich musste diese ganze Wut und den Schmerz, der sich in mir aufstaute irgendwie rauslassen und was eignete sich da besser als ein ordentlicher Boxkampf für den man sogar noch bezahlt wurde.

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