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Kapitel 32: Das Unglück

Anna

„Riley, ich muss mit dir reden." Hektisch schaute Anna sich um ehe sie Rileys Hand nahm und in eines der Labore ohne großes Fenster ging.

„Okay. Ist irgendetwas passiert? Wer war das gerade?", fragte er und sah seine Freundin besorgt an.

„Wir müssen von hier verschwinden", antwortete Anna und sah Riley ernst an.

„Moment... Was?!" Verwirrt schaute er sie an.

„Wir müssen von hier verschwinden", wiederholte sie.

„Ja, das habe ich verstanden. Aber... Warum? Was ist passiert?" Anna konnte Riley die Verwirrung deutlich ansehen, aber sie hatte eigentlich keine Zeit für große Erklärungen. Doch ein bisschen näher müsste sie wohl auf alles eingehen, damit er den Ernst der Lage verstand. Allerdings wusste sie nicht, wo sie anfangen sollte. Es schossen gerade so viele verschieden Erinnerungen durch ihren Kopf, dass es ihr schwer fiel sich auf eine zu konzentrieren oder anderweitig einen klaren Gedanken zu fassen.

„Das gerade eben war meine beste Freundin May", sagte sie schließlich und beantwortete so zumindest eine von Rileys Fragen.

„May? Okay. Lass uns erstmal hinsetzen und dann der Reihe nach. Was ist passiert?", meinte er ruhig und nahm auf einem der Stühle Platz.

„Dafür haben wir keine Zeit. Wenn Dr. Brown erfährt, dass ich den Eingriff bei May nicht vorgenommen habe, wird sie uns suchen", erwiderte sie.

„Eingriff nicht durchgeführt? Wovon sprichst du?", fragte Riley.

„Bitte. Du musst mir einfach vertrauen. Wir müssen von hier verschwinden", beteuerte Anna und sah ihren Freund flehend an.

„Warum möchtest du so unbedingt von hier weg? Du liebst die Wissenschaft und das Labor. Wenn du möchtest, dass ich mitkomme, erzählst du mir zuerst in Ruhe, was genau passiert ist. Egal, was es ist, es wird schon nicht so schlimm sein. Weglaufen ist keine Lösung." Er lächelte ihr aufmunternd zu, aber Anna wusste, dass er Unrecht hatte. Sie konnte ihn aber auch nicht einfach hier zurücklassen. Daher ließ sie sich auf den Stuhl ihm Gegenüber fallen und erzählte ihm nach und nach, was passiert war. Von ihren Zweifeln, von May, die sie erkannt hatte, von dem Chipimplantat, um den Schmerz über den Verlust ihres Bruders zu lindern und May zu vergessen, weil sie ihr fälschlicherweise die Schuld an allem gegeben hatte.

„Okay, ich hab genug gehört. Lass uns gehen", unterbrach er sie schließlich und nahm ihre Hand.

„May und ich treffen uns bei den Bänken in der Nähe des Ausgangs vom Firmengelände", meinte Anna und war dankbar, dass Riley mit ihr kam.

Zusammen verließen die beiden den Raum und hofften, dass sie unbemerkt zum Treffpunkt kommen würden. Währenddessen schweiften Annas Gedanken immer wieder zu dem Tag, an dem das Segelunglück mit ihrem Bruder passiert war.

Es war ein sonniger und schön warmer Tag gewesen. Zu dritt waren sie auf Alex' Segelboot hinaus gefahren. Anna hatte sich schon seit Tagen auf diesen Ausflug gefreut. Es war nicht das erste Mal gewesen, dass sie zu dritt etwas unternahmen. Seit ihrer Kindheit hatten sie das immer wieder gemacht, obwohl Alex zwei Jahre älter war.

„Wir haben echt Glück mit dem Wetter. Eigentlich war ja Regen für heute angesagt", meinte Anna und schaute auf den blauen Himmel, an dem nur vereinzelt eine Wolke zu sehen war.

„Sei dir aber nicht zu sicher. Das Wetter kann schnell umschlagen", erwiderte Alex.

„Das weiß ich doch, Bruderherz. Wir fahren ja nicht zum ersten Mal hinaus", lächelte sie.

Während Alex das Boot weiter startklar machte, wandte Anna sich an ihre beste Freundin.

„May, kannst du mir den Rücken eincremen?", fragte sie.

„Klar. Wo hast du die Sonnencreme?" Lächelnd kam May auf sie zu.

„Hier." Anna reichte ihr die Tube.

Nachdem May ihr den Rücken eingecremt hatte, halfen sie Alex.

„Seid ihr startklar?", grinste er.

„Immer. Kann losgehen", sagte seine Schwester.

Sie waren schon eine ganze Weile unterwegs gewesen. Mittlerweile hatte das Wetter angefangen umzuschlagen und die drei hatten den Rückweg angetreten. Anna wollte gerade zu ihrem Bruder gehen und ein bisschen mit ihm quatschen, als sie die Unterhaltung mitbekam. Ihre beste Freundin war schon bei ihm. May war den ganzen Tag schon eher distanziert gewesen. Anna hatte sich schon gefragt gehabt, was los war, wollte sie aber nicht vor Alex fragen.

„May, ich muss mit dir reden", sagte Alex und sah May ernst an.

„Ja?" Langsam kam sie näher.

Anna blieb stehen. Sie hatte das Gefühl bei diesem Gespräch zu stören und wandte sich zum Gehen.

„Du weiß, dass ich gesagt habe, dass wir das einfach vergessen sollen, weil du wie eine Schwester für mich bist, aber seit dieser Party muss ich immer wieder an dich denken", meinte er.

Anna stockte. Party? Immer wieder an sie denken? Was genau hatte das zu bedeuten? Sie wusste, dass dieses Gespräch nicht für ihre Ohren bestimmt war, aber sie konnte einfach nicht anders als zu lauschen. Außerdem dachte sie, dass May und sie sich alles erzählen würden. Warum hatte sie von dieser Party nichts gesagt?

„Ehrlich? Deine Reaktion war eigentlich ziemlich eindeutig gewesen", erwiderte May.

„Ja, das stimmt. Du hast mich komplett überrumpelt und außerdem wollte ich Luca nicht verletzen. Wie schon gesagt, er steht auf dich", erklärte Alex.

Eine Vorahnung stieg in Anna hoch. Es war doch aber nicht das, was sie jetzt dachte, oder?

„Aber ich kann nicht leugnen, dass sich meine Gefühle für dich ebenfalls verändert haben. Und als du mich dann geküsst...", fuhr ihr Bruder fort.

„Du hast Alex geküsst?", platzte es da aus Anna raus. Die beiden drehten sich zu ihr um.

„Anna, ich kann dir das erklären", sagte May und kam schon auf sie zu. Anna rannte zur anderen Seite des Schiffes. Die Wellen wurden immer höher und sie hatte Mühe nicht zu torkeln.

Sie wollte nichts davon wissen. Sie war nicht sauer, weil ihre beste Freundin ihren Bruder geküsst hatte. Viel mehr kränkte sie, dass sie nicht mit ihr darüber geredet hatte. Sie hätte sich für May gefreut. Warum hatte sie ihr das verschwiegen?

„Bitte, Anna, hör mir zu", fing May an.

„Warum? Warum hast du mir nichts davon erzählt?", schrie sie.

„Ich wusste nicht, wie du reagieren würdest und schämte mich. Alex meinte, dass ich für ihn wie eine Schwester bin", erklärte ihre beste Freundin.

„Ach ja? Das klang gerade aber ganz anders!" Anna wusste, dass sie May gerade damit Unrecht tat, aber sie war enttäuscht.

In diesem Moment schlug der Mast zur anderen Seite aus und die beiden hörten nur einen kurzen Schrei und Aufprall auf dem Wasser. Panisch sahen sie sich an und rannten dann zurück zu Alex. Doch er stand nicht mehr da. Über die Reling gebeugt schauten sie auf das Wasser. Gerade als er auftauchte warf May ihm einen Rettungsring zu. Aber da ging er auch schon wieder unter und war nicht mehr zu sehen. Anna zog schon ihre Schuhe aus und wollte hinterher springen.

„Anna, nein! Du kannst nicht darein springen!", hielt May sie ab. Schnell zog sie ihr Handy hervor und rief die Küstenwache. Diesen Moment nutzte Anna und sprang ins Wasser. Sie musste wenigstens versuchen ihn zu retten.

„Anna! Das ist Wahnsinn bei diesen Wellen!", hörte sie Mays Stimme. Dann tauchte sie unter und suchte das Meer nach ihrem Bruder ab. Doch sie konnte ihn beim besten Willen nicht entdecken.

„Halt dich an dem Rettungsring fest!", brüllte ihre beste Freundin, aber Anna konnte noch nicht aufgeben. Als die nächsten Versuche jedoch auch scheiterten und die Kraft sie langsam verließ, klammerte sie sich am Ring fest. Es dauerte nicht lange, bis schließlich auch die Küstenwache auftauchte. Für Alex war es allerdings zu spät. Er wurde nie gefunden.

Danach war nichts mehr, wie es einmal gewesen war. Sie weiß noch ganz genau, wie die Küstenwache ihnen an dem einen Abend mitteilte, dass sie die Suche einstellten. Anna stürzte sich in die Arbeit ihrer Ausbildung als Chemielaborantin. Mit May sprach sie kein Wort mehr seit diesem Tag.

„Hättest du ihn nicht geküsst, wäre er nicht zu unaufmerksam gewesen und würde noch leben!" Das waren die letzten Worte, die sie ihr gesagt hatte. Als ihre Eltern dann allerdings auch noch tot waren, hatte sie niemanden mehr. Sie wusste sich nicht anders zu helfen und ließ sich schließlich den Chip implantieren.

Die Erinnerung, dass sie schon immer bei der Happy N.E.S. Company hatte arbeiten wollen, hatte es nie gegeben. Es war verwirrend zu unterscheiden, welche Erinnerungen wahr und falsch waren. Aber je mehr Zeit verging, desto besser konnte Anna sie zuordnen. Doch wie war sie dann hier als Mitarbeiterin gelandet?

Sie schüttelte den Kopf. Darüber könnte sie sich später noch immer Gedanken machen. Jetzt musste sie erstmal unentdeckt zum Treffpunkt mit May gelangen.

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