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03

Seufzend schiebe ich mir eine verirrte Locke hinters Ohr, da es über mich nun wirklich nicht viel zu berichten gibt.

Dementsprechend gelangweilt leiere ich meinen Salmon herunter, den ich immer parat habe, sollte ich auf neue Leute treffen:

„Ich bin 22 Jahre alt, arbeite für eine Musikzeitschrift und habe einen Kater, der mich oft hasst, weil ich vergesse, ihn zu füttern.
Und ich bin bei dir, weil meine Therapeutin Judy meinte, es sei eine ganz reizende Idee, mich zum Kuscheln zu bringen."

Ich kann nicht verhindern, dass meine Stimme nur so vor Sarkasmus trieft, was Louis sofort zu einem verhaltenen Kichern bringt.

Dann allerdings setzt er eine ernste Miene auf und legt den Kopf schief. „Jetzt weiß ich, wie du deinen Lebensunterhalt bestreitest und mit wem du dir wahrscheinlich eine Wohnung teilst. Aber nicht, wer du bist."

Demonstrativ pikst er mit seinem Zeigefinger in meine Brust, woraufhin ich ein wenig zusammenzucke und er wieder auf Abstand geht.

„Sorry", murmelt er, sieht mich dabei aber trotzdem so eindringlich an, dass ich nur mit den Schultern zucken kann.

„Keine Ahnung, ich bin nicht so spannend", gebe ich abermals seufzend zu und überkreuze unsicher meine Beine.

„Was ist dein Lieblingssong?", fragt Louis, während er aufsteht und langsam durchs Zimmer läuft, eine Hand entlang der Buchrücken fahrend.

Ich stutze, denn so etwas wurde ich noch nie bei einer Therapiestunde gefragt.

„Fix You von Coldplay", antworte ich dennoch mit relativ fester Stimme, ehe Louis sich grinsend zu mir umdreht.

„Ein fantastischer Song von einer wundervollen Band", kommentiert er begeistert und klatscht einmal in die Hände.

„Okay, weiter. Deine Lieblingseissorte?"

Überrascht hebe ich eine Augenbraue. Wieso interessiert ihn das? Will er unsere nächste Stunde im Eiscafé abhalten?

„Vanille", sage ich etwas misstrauisch weshalb er mit der Zunge schnalzt.

„Ich liebe Schokoladeneis, das ergänzt sich doch perfekt."

Er zwinkert mir zu und ich kann nicht verhindern, dass ich erneut rot werde. Flirtet er mit mir? Oder ist das die normale Leier, um seine Klienten locker zu kriegen?

Was auch immer sein Beweggrund ist, es funktioniert, und nachdem ich noch erzählen musste, welcher Film mich immer zum Weinen bringt (The Notebook), und welches Buch ich über alles liebe (Sturmhöhe), fordert er mich auf, aufzustehen - und wider Erwarten gehorche ich.

„Wann hast du das letzte Mal jemanden umarmt?", will er wissen, während er einen Schritt auf mich zugeht.

„Gestern", erwidere ich und zucke mit den Schultern, als er mich fragt, wer es war. „Mein bester Freund Niall war da und wir umarmen uns immer zum Abschied."

Louis brummt leise und kratzt sich kurz am Kinn, dann bohrt er weiter: „Was fühlst du, wenn du ihn umarmst?"

Geräuschvoll atme ich aus und hebe ahnungslos die Arme. „Normalerweise achte ich darauf nicht sonderlich", meine ich, woraufhin mein Gegenüber die Stirn runzelt.

„Das solltest du aber. Umarmungen sind ganz intime Berührungen, die sehr viel auswirken können."

„Ach ja?"

Etwas belustigt muss ich schnauben, da ich bis jetzt nie große Intimität empfunden habe, wenn ich jemanden umarmt habe. Wenn es um Intimität geht, würde ich eher mit jemandem Sex haben - wobei mir zumindest bei Sophie dazu die Lust gefehlt hat. Jedes Mal, wenn sie mich auch nur ein bisschen intensiver geküsst und ihre Hände zu meinem Schritt hat wandern lassen, hat mein Kopf komplett dicht gemacht. Ziemlich frustrierend und irgendwann habe ich sie schon zur Seite geschubst, wenn sie allein die Andeutung gemacht hat, mich anzufassen.

Demnach hab ich auch in dieser Hinsicht vollkommen versagt, sodass ich bei der Frage nach Intimität gleich aussteige. Doch Louis gewährt mir das nicht und stochert stattdessen weiter in der Wunde, indem er fragt, ob ich mir manchmal wünschen würde, dass mich jemand in den Arm nimmt.

Schlagartig überkommt mich eine Gänsehaut und ich muss tatsächlich nachdenken. Meine Mutter und meine Schwester umarmen mich eigentlich ziemlich oft und James kommt ebenfalls gern zum Kuscheln - aber von ihnen abgesehen? Habe ich keine sozialen Kontakte, das ist der Haken. Und Mum frage ich bestimmt nicht, ob sie mich knuddelt, wenn es mir schlecht geht. Dazu bin ich definitiv zu alt.

Sobald ich das ausspreche, nickt Louis verständnisvoll. „Und wenn du jünger wärst, würdest du zu ihr gehen und sie um eine Umarmung bitten, wenn du traurig bist?"

Ertappt schlage ich die Lider nieder, damit ich seinem Blick ausweichen kann. „Nein, wahrscheinlich nicht", flüstere ich.

„Und warum nicht?"

„Weil.. weil ich mich zu sehr schämen würde."

Ich erstarre und merke, wie meine Unterlippe zu zittern beginnt - ein deutliches Zeichen, dass mir gleich die Tränen kommen.

Erschrocken versuche ich, sie mir unbemerkt aus den Augenwinkeln zu wischen, was natürlich nicht funktioniert.

Stumm reicht Louis mir eine Packung Taschentücher, während er mich aufmunternd anlächelt.

Kaum dass ich mich wieder beruhigt habe,  zeigt er auf seine Matratze. Etwas widerwillig lasse ich mich darauf fallen und muss jedoch relativ schnell gestehen, dass sie sehr gemütlich ist - zumal Louis sich neben mich setzt und mir eines der vielen Kissen reicht.

Sofort presste ich es an mich und entlocke ihm somit ein Schmunzeln.

„Du kuschelst- zumindest mit dem Kissen", bemerkt er triumphierend, und ich muss mich wohl oder übel geschlagen geben.

Also lasse ich sogar zu, dass Louis eine Decke über meinen Beinen ausbreitet und die Vorhänge hinter uns zuzieht, damit es im Zimmer dunkler ist.

„Wofür schämst du dich?", durchbricht er nach einer Weile das Schweigen.

Ich überlege kurz, danach nestele ich am Saum der Decke und nuschle etwas unverständlich:

„Weil meine Gedanken viel zu hirnrissig sind."

„Welche Gedanken?"

Mittlerweile habe ich wieder zu schniefen begonnen und merke, wie er mir wieder die Taschentücher reicht.

„Die darüber, wie ich mir am besten das Leben nehmen könnte. Das würde... das würde sie nicht verstehen."

Eine Welle der Trauer überkommt mich, als ich mich daran erinnere, wie ich damals das erste Mal mit ihr über meine Depressionen gesprochen habe.

Zwar hat sie sehr ruhig und verständnisvoll reagiert, mir sogar Mut für die Therapie gemacht und mir versprochen, immer ein offenes Ohr zu haben, aber hinterher habe ich gehört, wie sie heimlich am Telefon geweint hat.

„Ich will mein Baby nicht verlieren", hat sie immer wieder gefleht und seitdem habe ich mir geschworen, weder ihr, noch Gemma zu genaue Details über mein Gefühlsleben zu erzählen - immerhin will ich ihnen keine Angst machen.

Wieder einige Minuten verstreichen, in denen ich nur leise schluchze, bis Louis schließlich zaghaft meinen Handrücken berührt.

„Darf ich deine Hand halten?"

Normalerweise würde ich ablehnen, doch irgendwie vertraue ich Louis, weswegen ich nicke und sich langsam seine kleinen Finger um meine schlingen.

Und so sitzen wir da, ohne dass einer ein Wort verliert. Eigentlich ist es ganz angenehm, aber irgendwann macht mich die Stille so nervös, dass ich versuche, aufzustehen.

Etwas verwundert lässt Louis mich los und im fahlen Schein der Sonne, die sich durch die Vorgänge stiehlt, erkenne ich, dass er beinahe enttäuscht guckt.

„Sorry, ich glaube ich muss gehen", stammele ich etwas überfordert und beeile mich, sein Zimmer zu verlassen.

Im Flur werfe ich bei dem Versuch, in meine Schuhe zu schlüpfen, vor lauter Hektik beinahe den Kleiderständer um und reiße dann die Wohnungstür auf.

Die kühle Luft des Treppenhauses schlägt mir entgegen und lässt mich kurz frösteln, was ich aber gut finde - es ist besser als das Brennen meiner Haut von Louis' Berührung.

Dieser ist mir natürlich gefolgt und hat in aller Seelenruhe beobachtet, wie ich beinahe die Krise kriege, wofür ich ihm fast wütend bin. Immerhin könnte er ein bisschen Mitleid haben, wo ich doch mein halbes Herz bei ihm ausgeschüttet habe.

Allerdings verzieht er keine Miene und fragt stattdessen nur, ob wir uns nächsten Montag wiedersehen.

Auf meine Zustimmung hin beginnt er zu lächeln und hält mir die Tür auf.

„Auf Wiedersehen, Harry."

Er nickt mir höflich zu und als ich bereits auf dem nächsten Treppenabsatz bin, ruft er nochmal meinen Namen.

Skeptisch drehe ich mich um.

„Ja?"

Er lächelt noch breiter.

„Deine Reaktion war vollkommen normal. Ärgere dich deshalb nicht. Das wird besser, versprochen."

meinungen? ich liebe euch, xx

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