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02

Als mein Wecker am Montagmorgen um halb acht klingelt, wälze ich mich ächzend auf die Seite und taste im Halbschlaf nach Ausschaltknopf. Sobald das nervtötende Rasseln erlischt, atme ich erleichtert aus und kuschel mich tiefer in meine Bettdecke, um den Traum von eben wieder heraufzubeschwören.

Doch keine Minute später klingelt es aus dem Bad, das leider direkt neben meinem Schlafzimmer ist und es somit unmöglich macht, weiterzuschlafen. "Verdammte Scheiße, was ist das?" Fluchend rappele ich mich auf und schleppe mich nach nebenan, wo tatsächlich ein zweiter Wecker auf dem Waschbecken steht und fröhlich Radau macht.

Abfällig schnaubend mache ich ihn aus und reiße das Post-It herunter, das jemand auf das Ziffernblatt geklebt hat.

"Aufwachen, das heute ist wichtig. Niall."

Tatsächlich ist mein bester Freund auf die glorreiche Idee gekommen, mich in den Wahnsinn zu treiben. Als er gestern Abend da war, habe ich ihm von der Kuscheltherapie erzählt und er muss wohl, nachdem ich eingeschlafen bin, das Teil hier drapiert haben.

Nichtsdestotrotz krieche ich wieder in mein Bett und vergrabe mein Gesicht in mein Kopfkissen, da ich ganz bestimmt nicht vorhabe, mir für diesen Louis eine Hose anzuziehen. Aber noch bevor ich wieder richtig die Augen geschlossen habe, beginnt mein Handy zu summen.

"Niall, ich hasse dich."

Triumphierendes Kichern am anderen Ende der Leitung.

"Nein, du liebst mich. Und jetzt beweg deinen knackigen Arsch unter die Dusche, du hast ein Date."

Auch wenn ich ihm am liebsten noch ein paar Schimpworte an den Kopf geworfen hätte, legt er auf und lässt mich wohl oder übel aufstehen. Denn wach bin ich jetzt so oder so. Also mache ich eine Katzenwäsche und binde anschließend meine Locken zu einem Dutt zusammen, ehe ich in ein paar ausgefranzte Jeans schlüpfe und mir ein Shirt über den Kopf ziehe, das zwar einen Ketchupfleck am unteren Saum hat, aber wenigstens noch nicht nach Schweiß stinkt. Danach stürze ich in Rekordzeit einen Kaffee runter und versorge Quentin mit frischem Futter, damit er mich nicht wieder vorwurfsvoll anmaunzen kann.

Kurz darauf bin ich auf dem Weg zu diesem Louis, der die Stunden in seiner Wohnung abhält, die glücklicherweise ganz in meiner Nähe ist.

Schließlich stehe ich vor der angegeben Adresse und versuche mit zusammengekniffenen Augen, die Klingelschilder zu entziffern, die definitiv auch schon mal bessere Zeiten erlebt haben. Als ich vermute, den Namen Tomlinson in unordentlicher, verblasster Schrift erkennen zu können, zähle ich bis zehn und betätige die Klingel.

Einige Sekunden lang passiert gar nichts, dann knackt der Lautsprecher und eine ungwöhnlich hohe Stimme ertönt. "Ja, wer ist da?" "Äh... Harry Styles... ich hab einen Termin", nuschele ich, während ich meine plötzlich zitternden Hände in meinen Jackentaschen vergrabe. Verdammt - 22 und immer noch unsicher wie eh und je.

"Ach, hi Harry. Komm hoch. Dritter Stock."

Mit einem Surren geht die schwere Holztür auf und etwas ehrfürchtig betrete ich das Treppenhaus. Eine dunkle Wendeltreppe führt nach oben, von der Decke baumelt ein Kronleuchter, der garantiert mehr wert ist als meine Existenz, und an den Wänden hängen irgendwelche Gemälde, die zwar scheiße, aber dafür teuer aussehen. Eines steht fest: Sollte Louis' Wohnung genauso aussehen, werde ich sofort die Flucht ergreifen.

Gott sei Dank ist dem nicht so, denn statt einer geschmacklosen Schicki-Micki-Wohnung erwartet mich eine typische Studentenbude - der Garderobenständer im Flur kriegt vor lauter Jacken kaum noch Luft, das dreckige Geschirr stapelt sich in der Küche und der Esstisch im Wohnzimmer besteht praktisch nur noch aus Büchern, die quer auf der Platte verteilt wurden.

"Ich schreibe gerade meinen Bachelor und bin deshalb noch nicht dazu gekommen, richtig aufzuräumen", entschuldigt er sich zerknirscht, was ich mit einer lässigen Handbewegung abwinke. "Entspann dich", beruhige ich ihn, wobei ich mir nicht sicher bin, ob der Zuspruch nicht eher mir gilt, weil ich nach wie vor total fahrig bin.

Da Louis das zu bemerken scheint, bedeutet er mir, am Tisch Platz zu nehmen und verschwindet für einen Moment in der Küche. Als er wiederkommt, hat er zwei Tassen dampfende Flüssigkeit dabei und stellt eine vor mir ab. "Was ist das?", erkundige ich mich misstrauisch und rümpfe die Nase - es riecht nach Blumenwiese im Frühling.

"Löwenzahntee", meint er und nippt genüsslich daran, wohingegen ich das Ding weit von mir schiebe. Wenn ich Kaninchen spielen will, kann ich mich genauso gut in James' Kinderzimmer setzen und mich durchkraulen lassen.

"Wie geht es dir?", fragt er nach einer Weile des Schweigens und stellt damit die Frage, mit der mich auch Judy regelmäßig zur Weißglut treibt. "Scheiße, sonst wäre ich ja nicht hier", erwidere ich dementsprechend pampig, obwohl es mir im nächsten Augenblick direkt leid tut. Immerhin kann er auch nichts dafür, dass ich hier bin. Wahrscheinlich würde er auch lieber noch in seinem Bett liegen und schlechte Sitcoms gucken, oder sich zu noch schlechteren Pornos einen runterholen.

Aus diesem Grund zwinge ich mir ein Lächeln auf und gebe ein frustriertes Seufzen von mir. "Sorry."

"Macht nichts", murmelt er und scannt mich eindringlich. "Wenn du jetzt nicht hier wärst, wo wärst du dann?"

"In meinem Bett", antworte ich wie aus der Pistole geschossen und denke sehnsüchtig an die Wärme meiner Bettdecke zurück. Verständnisvolles Nicken seinerseits. "Ja, da wäre ich jetzt auch gern", gibt er zu, woraufhin ich zustimmend schnaube. Sitcoms und Pornos, wie angenommen.

Da aber weder das eine, noch das eine in Reichweite ist, nutze ich die Gelegenheit, ihn genauer zu betrachten. Seine Dreadlocks hat er im Nacken zu einem komischen Knoten zusammengebunden, aus dem sich bereits einige Strähnen gelöst haben und ihm ins Gesicht fallen und fast seine Augen verdecken. Dennoch kann ich erkennen, dass sie in einem hellen Blau erstrahlen und mit unzähligen Lachfältchen umrahmt sind, auf die ich prompt neidisch bin. Der muss eine Menge gute Laune haben, wenn er die so zur Schau stellen kann.

Mittlerweile haben sich meine Finger doch um die Tasse geschlossen und ich probiere zaghaft einen Schluck, bevor ich das Gesöff in der nächsten Sekunde wieder zurückspucke. "So schlimm?", bemerkt Louis grinsend, weshalb ich energisch den Kopf schüttele. "Noch schlimmer", röchele ich und wische mir mit der flachen Hand über den Mund.

Also verschwindet er erneut und ich stehe kurz darauf mit einem Glas Wasser in seinem Schlafzimmer, was in mir spontan den Wunsch erweckt, rückwärts zur Tür rauszustolpern. Nicht, weil er keinen Geschmack hätte, sondern weil ich mich plötzlich ziemlich eingeengt fühle. Immerhin ist das der Ort, wo er wahrscheinlich schon mit mehr Menschen gekuschelt hat, als ich Finger habe. Und wer weiß, was sonst noch hier drin passiert ist.

Ihm scheint auch prompt meine skeptische Miene aufzufallen, denn er berührt mich besänftigend am Unterarm. "Keine Sorge. Wir überstürzen nichts." Er setzt sich auf seinen Schreibtischstuhl und zieht einen Hocker heran, auf den ich mich dankend fallen lasse.

"Warum machst du das alles?", erkundige ich mich, nachdem ich neugierig die Umgebung gescannt habe. An allen  Wänden sind Regale angebracht, die vor lauter Büchern bald zu bersten drohen, von der Decke hängen einige Schlingpflanzen und vor einer großen Glasfront hat er einfach eine große Matratze ausgebreitet, die unter zahllosen Kissen und Decken in den verrücktesten Mustern begraben ist, und über der ein Traumfänger hängt.

Ich überfliege einige Buchtitel, die von veganer Ernährung, Buddhismus, Heilfasten und Minimalismus handeln, bis ich wieder zu ihm schaue und fragend eine Augenbraue hebe. "Ich studiere Psychologie und meine Professorin hat Kurse für professionelles Kuscheln angeboten. Zuerst habe ich das für totalen Blödsinn gehalten, aber dann habe ich erkannt, wie viel körperliche Nähe bewirken kann.  Und jetzt habe ich einige Klienten, um mir mein Studium zu finanzieren", erzählt er, seinen Blick auf einige Fotos richtend, die auf seinem Schreibtisch stehen.

Ich folge ihm und erkenne bergige Landschaften, an dessen Abgründen er manchmal zu sehen ist. "Wo ist das?" "Das sind die Alpen. Ich bin ein Jahr durch Deutschland, Frankreich, Österreich, Italien und die Schweiz gereist, immer den Alpen entlang."

„Wow, das ist ziemlich cool", entfährt es mir ehrfürchtig, während meine Aufmerksamkeit wieder zu ihm wandert.

Er hockt da mit angezogenen Knien und kaut nachdenklich auf seinen schmalen Lippen herum, die nackten Zehen zu einem lautlosen Takt bewegend. Er trägt eine bunte Haremshose und ein dunkelgraues T-Shirt, das bereits mit unzähligen Löchern übersät ist.

Obwohl er irgendwie schräg ist, ist er mir dennoch sympathisch - zumal er mir noch nicht auf die Pelle gerückt ist und auch nicht so wirkt, als wolle er das ändern.

Stattdessen beobachtet er mich nach einer Weile und beginnt auf einmal  zu grinsen.

„Du hast schöne Augen. Ich mag das Grün", meint er so beiläufig wie möglich, wobei er rot wird und auch ich verlegen zu Boden blicke.

„Danke."

Abermals legt sich eine Stille zwischen uns, bis er sich schließlich räuspert und aufrecht hinsetzt.

„Also Harry, erzähl. Wer bist du und was führt dich ausgerechnet zu mir?"

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