Fünf I Louisa
„Babe?", ruft Wincent durch das Haus, weswegen ich genau so laut entgegne, dass ich im Waschkeller bin. Gerade bin ich dabei, die saubere Wäsche aus dem Trockner zu holen, als ich jemanden die Treppe runtertrampeln höre, definitiv nicht meinen Freund. Verwirrt drehe ich mich zu der offen stehenden Tür, während ich gerade ein Shirt von Wincent falte und dann in den Korb lege. „Hii.", quiekt mein bester Freund plötzlich, was mich grinsen lässt. „Hey.", entgegne ich und gehe auf ihn zu, bevor Louis mich direkt in eine Umarmung zieht. „Wie geht es dir? Wie geht es euch?", will er wissen und deutet dann auf meinen Bauch, wo unter dem Shirt nichts zu sehen ist. Das liegt jedoch daran, dass das Shirt von Wincent ist und mir dementsprechend viel zu groß.
„Gut, ich habe ziemliche Stimmungsschwankungen.", kichere ich und fahre mir durch die Haare. „Im wievielten Monat bist du? Gott, Lou, es tut mir so leid, dass ich letztens so scheiße reagiert habe. Es war falsch von mir, aber ich war ziemlich schockiert.", fängt er an und scheint zu stocken. „Schon gut.", beruhige ich ihn und greife nach seiner rechten Hand. „In der sechzehnten Woche, der kleine Scheißer ist so groß wie eine Orange.", erkläre ich schmunzelnd und lege seine Hand auf meinen Bauch. „Wird es ein Junge?", will Louis wissen, doch ich zucke nur mit den Schultern. „Wir wissen es noch nicht.", erkläre ich dann, worauf Louis kurz nickt. „Ich freue mich für euch, wirklich.", lächelt er und schaut mir in die Augen. „Du wirst eine fantastische Mutter.", lächelt er und umarmt mich erneut, während er leise ausatmet.
„Du kannst mit mir reden, das weißt du.", flüstere ich und fahre kurz über seinen Rücken, bevor ich mich von ihm löse. „Können wir hoch? Ich kann dir auch schnell helfen, aber Harry und ich haben Neuigkeiten und ich wollte euch meine Reaktion erklären. Ich weiß, dass es falsch war und es tut mir so unendlich leid, aber-" Ich unterbreche Louis mit einem sanften Lachen und nehme eine seiner Hände in meine. „Es ist okay, Louis.", sage ich dann und deute zur Tür. „Wincent hilft mir nachher sicherlich.", sage ich dann noch und gehe gemeinsam mit Louis die Treppen hoch, bis ins Wohnzimmer, wo ich Wincent und Harry erwarte.
„Wart ihr im Urlaub?", frage ich Louis und ziehe seinen gebräunten Arm zu mir, der vor drei Wochen, an dem Tag des Charity Events definitiv noch heller war. Genau wie sein Gesicht. „Ja, aber dazu kommen wir gleich.", kichert er ziemlich hoch, bevor er sich räuspert und dann den Kopf senkt. Ich nicke nur und begrüße Harry mit einer kurzen Umarmung, bevor ich zu Wincent gehe, der mich sofort auf seinen Schoß zieht, was mich ein wenig rot werden lässt. „Wir geht es meinem kleinen Räuber?", fragt er leise und legt seine Hand auf meinen Bauch, was mich in verliebt anlächeln lässt. „Er ist ruhig, so wie immer.", entgegne ich und verschränke unsere Hände miteinander, bevor ich zu Louis und Harry schaue, die sich leise miteinander unterhalten.
Dabei schaut Harry seinen Freund mit einem verliebten Blick an und nickt kurz, bevor er lächelt. „Ich liebe dich.", höre ich ihn flüstern, bevor er Louis einen kurzen Kuss auf die Lippen haucht. „Ich liebe dich.", entgegnet Louis, worauf ich zu meinem Freund schaue und mich gegen ihn lehne. Seitdem ich die beiden kenne, erwidern sie genau so ihre Liebe, nie mit einem „auch". Weswegen sie es machen, weiß ich nicht, aber ich finde, es hat was besonderes an sich.
„Hör auf so schwärmend zu gucken.", flüstert Wincent dicht an meinem Ohr, was mich kichern lässt. „Mache ich nicht.", entgegne ich und küsse ihn kurz, bevor ich wieder zu Louis und Harry schaue, die sich in diesem Moment zu uns drehen.
„Wie ihr beide schon gesehen habt, waren wir im Urlaub.", fängt Louis an und schaut grinsend zu Harry, der seine Hand in seine nimmt und deren Finger miteinander verschränkt, sodass Louis' Finger oben sind und ich ein Tattoo sehe, welches neu sein muss. „Und du hast ein neues Tattoo.", stellt Wincent fest, worauf ich zustimmend nicke. „Das habe ich.", entgegnet Louis und beißt sich auf die Lippe. „Harry hat mich mit der Reise überrascht. Wir sind vor zweieinhalb Wochen nach Mauritius geflogen, nachdem wir geheiratet haben." Zum Schluss quietscht Louis immer mehr, jedoch verstehe ich seine Worte perfekt. „Ihr habt was?", frage ich schockiert und will aufstehen, jedoch hält Wincent mich fest. „Geheiratet.", wiederholt Louis mit einem breiten Grinsen und deutet auf die zwei tattoowierten Zahlen auf seinem Ring- und Mittelfinger. „Die ‚2' für den Tag und die ‚8' für den Monat.", erklärt er und quiekt leise auf, was mich lächeln lässt.
„Louis hat mich mehr oder weniger dazu überredet, ihn zu heiraten. Ohne eine Verlobung. Ich versuche schon seit Jahren den perfekten Moment zu finden, um Louis zu fragen, ob er mich heiraten will, aber es kam nie dazu. Und dann kam Louis vor einem Monat die Idee, ohne eine Verlobung zu heiraten, so schnell wie möglich.", sagt Harry auch etwas dazu und fährt sich durch die Haare. „Und dann meinte Harry am Freitag nach der Gala, dass wir essen gehen und ich mich deswegen schick anziehen soll. Nachdem ich mit einer Jeans und einem Hemd vor ihm stand, musste ich mich wieder umziehen, Harry hat mir einen Anzug rausgelegt, welchen ich dann anziehen musste. Und dann, eine Stunde später standen wir vor keinem noblen Restaurant, sondern vor einem Standesamt, von wo wir eine gute halbe Stunde später zum Flughafen gefahren sind. Wann Harry unsere Klamotten gepackt hat, weiß ich bis heute nicht, aber das waren wohl die besten zwei Wochen in meinem Leben. Und wir hatten Sex, guten Sex." Zum Ende hin will Harry Louis aufhalten, jedoch stört dieser sich nicht daran und dreht sich dann zu Harry, durch dessen Haare er fährt.
„Es stimmt aber, wirklich.", flüstert Louis und lehnt seinen Kopf gegen Harrys Schulter. Lächelnd schlingt Harry darauf einen Arm um Louis' Hüfte und haucht einen Kuss auf dessen Haare. „Aber ja, es war wohl die beste Entscheidung, die ich seit langem gemacht habe.", fügt Harry nach einer Zeit des Schweigens noch hinzu und wendet den Blick von seinem frisch verheirateten Mann ab.
Gott, die Leute werden ausflippen, wenn das an die Öffentlichkeit gelangt. Harry und Louis sind sowas wie das Traumpaar in der Musikbranche, auch wenn Louis eigentlich gar nichts damit zu tun hat. Nach Gerüchten zu Folge, singt Louis auch, was ich als seine beste Freundin leider als nicht wahr einstufen kann. Zwar kann Louis singen, aber mehr als wie bei einem Karaoke Abend oder einfach nur leise, macht er nicht. Zwar haben wir, seine Freunde und vor allem Harry ihn dazu überreden wollen, jedoch schaffen wir es einfach nicht.
Mit einem verliebten Lächeln schaut Louis seinen zwei Jahre jüngeren Mann an und fährt sich kurz durch die Haare, bevor er einen Kuss auf Harrys Lippen haucht. „Soll ich?", murmelt Harry leise und und deutet mit einem Kopfnicken auf Wincent und mich, worauf ich mich fragend zu meinem Freund lehne, der mich ebenfalls fragend anschaut. „Ich könnte es kurz und schmerzlos machen.", höre ich Louis kichern, lasse meinen Blick jedoch auf Wincent liegen, der einen Kuss auf mein Schlüsselbein haucht, während seine Hand unter mein Shirt schlüpft und sich über meinen Hosenbund legt. „Schatz, nicht wenn wir Besuch haben.", hauche ich und lege über dem Shirt meine Hand auf seine.
„Gleich? Heute Morgen warst du viel zu schnell aus dem Bett.", brummt er und beißt sich auf seine Lippe. „Ich hing kotzend über der Kloschüssel, ich denke nicht, dass das so anziehend rübergekommen wäre.", kichere ich leise und fahre in die kurzen Haare an seinem Hinterkopf. Er brummt nur und zieht mich etwas anders auf sich, sodass er mich besser mit einem Arm umarmen kann. „Wann darf ich aufstehen, um unseren besten Freunden zur Hochzeit gratulieren?", will ich von Wincent wissen, der nur grinsend mit den Schultern zuckt und dann zu Louis und Harry schaut, die sich stillschweigend in die Augen schauen.
„Mach das ruhig, wenn wir wieder gehen.", kichert Louis und räuspert sich dann leise. „Merke ich mir.", entgegne ich dann und setze mich neben Wincent auf die Couch. „Babe.", murrt er, was mich kichern lässt. Unauffällig deute ich auf seine Mitte und greife dann nach seiner Hand, um diese mit meiner zu verschränken. „Jungs, wollt ihr nicht lieber gehen? Meine Freundin und mein Baby brauchen meine volle Aufmerksamkeit.", fragt Wincent ernsthaft, weswegen ich schnaufe. „Du hättest gerne meine Aufmerksamkeit, so rum ist das.", stelle ich direkt klar und lege eine Hand auf meinen Bauch. „Wir beide, uns geht es super.", füge ich hinzu und grinse breit.
„Also wir können auch gehen.", murmelt Louis und will aufstehen, jedoch hält Harry ihn zurück. „Boo, wir müssen das heute nicht machen, wenn du noch nicht bereit dafür bist.", flüstert er und legt seine Hand auf Louis' Oberschenkel. „Ich will es, aber ich kann nicht.", haucht er und beißt sich auf seine bebende Lippe. „Nicht weinen, Lou.", flüstere ich und stehe vom Sofa auf, um auf meinen besten Freund zuzugehen und ihn dann in eine Umarmung zu ziehen. „Ich kann niemanden weinen sehen, entweder ich weine mit oder ich fange an zu lachen, beides nicht toll.", murmle ich an seinem Hals und streiche über seinen Rücken. „Sorry", schnieft er und erwidert die Umarmung eine Zeit, bis er sich von mir löst und dann zu Harry schaut, der ihm die Tränen von den Wangen streicht.
„Kannst du meine Hand halten?", fragt Louis Harry, welcher sofort nickt und deren Hände miteinander verschränkt.
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