Jen
Am nächsten Morgen wurde sie von Jake geweckt. Als sie seinen besorgten Gesichtsausdruck sah, war sie sofort hellwach. Etwas musste passiert sein.
"Was ist?", fragte sie mit wachsender Beunruhigung.
"Marko geht es schlechter", berichtete Jake ohne Umschweife. "Wir müssen etwas tun."
Augenblicklich sprang sie auf und lief in das Zimmer, in dem der Junge schlief. Er warf sich hin und her und wimmerte erbärmlich. Tränen schossen ihr in die Augen, aber sie wischte sie schnell weg. Sie durfte jetzt nicht weinen. Marko brauchte sie.
Sanft rüttelte sie ihn wach und wischte ihm den Schweiß von der Stirn. Er krallte sich in ihr T-Shirt und presste sich an sie. Instinktiv fing sie an, ihn hin und her zu wiegen. Sie wusste nicht, was sie sonst tun sollte.
"Wir müssen unbedingt herausfinden, was das für eine Vergiftung ist", sagte Jake, seine Stimme war ruhig und sachlich, wie die eines Arztes, aber sie konnte ihm ansehen, dass er sich genauso große Sorgen machte wie sie. "Überleg noch einmal ganz genau, was vor der Vergiftung anders war als sonst."
Konzentriert schloss sie die Augen. "Einen Tag vor der Vergiftung war er mit Pejan und Barbara auf Nahrungssuche."
Jake stand sofort auf und holte die Kinder. Barbara wirkte verschlafen, Pejan hingegen war genauso wach wie sie selbst.
Mit angestrengt verzerrter Miene dachte er nach. "Ja, er hat etwas probiert. Samen von einem Baum. Er war so hungrig, dass er es unbedingt probieren wollte. Der Baum war..." Er zog die Augenbrauen zusammen. "Er hatte so runde Blätter, die waren dunkelgrün."
Stille trat ein. Ein unheimliches Schweigen breitete sich über sie aus und senkte sich herab, bis es auf einmal von einer schwachen Stimme gebrochen wurde.
"Ich glaube, ich weiß, welchen Baum er meint." Jen fuhr herum. Sie hatte ganz vergessen, das Patrick auch im Raum war. Der Mann hatte sich aufgesetzt und starrte Pejan konzentriert an.
"Ich glaube, ich weiß, woran er sich vergiftet hat."
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