andi wolff
Entstanden ist der Oneshot nach dem letzten WM Spiel gegen Portugal, bei dem ich mir einfach mal den Frust von der Seele schreiben musste.
Frustriert kickte Andi seine Trainingstasche in die Ecke, bevor er die Tür so fest ins Schloss warf, das vermutlich der gesamte Gang bebte. Er hatte das Spiel seines Lebens gemacht, war Spieler des Spiels geworden... und trotzdem waren sie auf die wohl bitterste Art und Weise ausgeschieden. Wäre er nur etwas besser gewesen. Hätte die Abwehr etwas stabiler gestanden...
Nicht, dass diese Vorwürfe gegen sich selbst etwas brachten - im Gegenteil - ließen sie seine Laune nur noch schlechter werden, doch zu etwas anderem war er gerade nicht in der Lage.
Zumindest nicht, wenn er alleine war.
Doch seine beste Freundin hatte in Kiel bleiben müssen, weshalb ihm nur die Gedanken an sie blieben.
Einen Moment lang überlegte er, ob er einfach ihre Nummer wählen sollte... doch dann entschied er sich dagegen. Er wollte sie nicht mit seiner schlechten Laune vergiften. Außerdem würden sie morgen schon nach Hause fliegen und dann konnte er sie endlich wieder in seine Arme schließen.
Erneut brandete eine Welle des Frusts durch seinen Körper und er trat erneut gegen die Tasche, wieder und wieder, bis ihm die Tränen in den Augen die Sicht raubten.
Wie hatten sie dieses Spiel so aus der Hand geben können?
Gerade, als er sich auf sein Bett fallen lassen wollte, hörte er, wie die Tür entriegelte.
David hatte die gute Angewohnheit, ihm nach Niederlagen Raum für sich zu geben, weshalb er jetzt einen Blick um die Ecke warf...
Und in seiner Bewegung erstarrte.
Das konnte nicht wahr sein.
„Hi Großer."
Noch immer stand Andi wie erstarrt mitten im Raum, die Trainingstasche lag halb ausgekippt vor seinen Füßen... Doch er hatte nur Augen für die Person, die jetzt langsam ein paar Schritte auf ihn zumachte.
Y/n POV
Ich höre das wütende Gebrüll, noch bevor ich den Flur betrete, den die deutschen Handballer bewohnen. Obwohl ich genau ausmachen kann, wo Andi ist, scannen meine Augen jetzt die übrigen Türen ab, bevor ich entschieden an die Tür von Juri klopfe.
„Ist David bei dir?" Frage ich ihn, ohne auf seine roten Augen einzugehen - ich weiß schließlich, wie unangenehm es ihm wäre, wenn ich ihn darauf ansprechen würde.
„Ist er. Wieso?"
„Ich brauch seine Karte."
„Du willst jetzt nicht wirklich zu Andi gehen, oder?" David taucht hinter Juri auf und hält die Schlüsselkarte fest umklammert, anstatt sie mir sofort zu geben.
„Natürlich gehe ich zu ihm." Davids Sorge prallt an mir ab und so strecke ich die Hand nach der Karte aus... Doch David bleibt stur.
„So außer sich habe ich ihn noch nie erlebt. Er flippt komplett aus und es wäre nicht gut, wenn du da jetzt reingehst. Er würde sich nie verzeihen, wenn er dir dabei versehentlich wehtut."
„Das würde er nie. Ich kenne meinen Wolff. Deine Sorge in allen Ehren David, aber Andi würde mir nie wehtun. Egal wie wütend und aufgewühlt ist. Mach dir keine Sorgen. Ich kenne ihn und vertraue ihm blind."
David zögert noch immer, doch gibt sich dann einen Ruck. „Ich kann dich wirklich nicht davon abbringen, oder?"
„Keine Chance." Ich lächle leicht und wackle mit den Fingern, um die Karte entgegenzunehmen. Jede Minute, die ich hier mit David verplempere, ist Andi alleine und das gefällt mir nicht.
„Ich lass dich rein. Aber die Karte behalte ich. Falls doch was sein sollte." Entscheidet Andis Teamkollege sich, was mir ein Schmunzeln entlockt. „Andi ist nicht Hulk. Selbst wenn er wütend ist, ist er doch noch Herr seiner Sinne."
„Trotzdem. Ich würde es mir genauso wenig verzeihen." Auch er bleibt bei seiner Meinung und so nehme ich es hin, damit er mir endlich die Tür öffnet. Noch immer wütet Andi in dem Raum, was Davids Zögern noch verstärkt.
„David, bitte. Ich weiß, du hältst viel von ihm. Tu uns beiden den Gefallen und lass mich zu ihm. Ich bin die einzige Person, die er nach so einem Spiel in seiner Nähe duldet und ich möchte ihn nicht alleine lassen. Nicht jetzt. Du brauchst dir keine Sorgen machen. Ich kenne Andi besser als mich selber und egal wie wütend, wie außer sich er ist- er würde eher sterben als mir wehzutun."
„Auf eigene Gefahr hin..." David seufzt und drückt seine Schlüsselkarte gegen den Sensor, was mich erleichtert aufatmen lässt.
"Danke, wirklich."
Mit einem letzten Lächeln schiebe ich mich an ihm vorbei in den Raum... und schließe die Tür direkt vor seiner Nase. Erst dann trete ich in den Raum und lehne mich in den Türrahmen.
"Hi Großer."
Andi stoppt in seiner Bewegung und starrt mich einen Moment lang einfach nur an, bevor er leicht den Kopf schüttelt.
"Was machst du hier?"
"Verhindern, dass deine Tasche noch mehr leidet. Ich bin hier, weil das der einzige Ort ist, an den ich grade gehöre, du Depp."
Ich strecke eine Hand nach ihm aus und Andi zögert einen Moment, bevor er seine raue Hand vorsichtig in meine legt.
So vorsichtig, als würde mich jede kräftige Bewegung zerbrechen.
"Wie geht's dir?" Sanft schließe ich meine Finger um seine und ziehe ihn etwas näher zu mir, um ihn genauer mustern zu können.
Seine Schultern sind angespannt, sein Kiefer verkrampft. In seinen Augen sehe ich die ungeweinten Tränen des Frustes und die Enttäuschung, die er wie immer tief in sich einzuschließen versucht. Und die Wut.
"Wir hätten das Ding heute gewinnen müssen."
"Ich weiß. Aber dich trifft keine Schuld."
"Wir gewinnen und verlieren als Mannschaft." Widerspricht er mir sofort, womit ich schon gerechnet habe. Also lege ich meine freie Hand an seine Wange.
"Aber dich trifft keine Schuld. Du hast das Spiel deines Lebens gemacht und eine großartige Quote gehabt. Ich weiß, dass du niemals über dein Team herziehen würdest, wirklich. Aber ich sehe dir an, wie enttäuscht du darüber bist, dass sie nicht an deine Leistung anknüpfen konnten. Dass sie die Chancen nicht nutzen konnten. Du brauchst es nicht aussprechen, keine Schuld zuweisen, aber ich kenne dich, Andi. Ich kenne dich und ich sehe dir all das an."
Einen Moment lang habe ich das Gefühl, dass er sich zurückziehen will, vor allem, als er seine Hand aus meiner löst...
Doch als er mich dann einfach in seine Arme zieht, weiß ich, dass es richtig war, herzukommen.
"Ich bin so enttäuscht... Wir hätten das Ding gewinnen können, ins Halbfinale einziehen... Und stattdessen..."
Seine Umarmung ist fest, verzweifelt... Halt suchend.
"Stattdessen wirst du mit dummen Fragen konfrontiert, woran es gelegen hat."
"Das frage ich mich die ganze Zeit selber..."
"Ich weiß..." Tröstend streiche ich ihm durch den Nacken und spiele mit den etwas zu langen Haaren in seinem Nacken, bis er sich schließlich von mir löst.
"Ich fühle mich wie ein Wrack."
Er lässt sich erschöpft auf die Bettkante fallen, was ich als Anlass nehme, ebenfalls zum Bett zu gehen. Allerdings setze ich mich nicht auf die Bettkante, sondern auf seine Oberschenkel, sodass ich meine Arme erneut um ihn legen kann.
"Ich hasse es, zu verlieren..."
"Ich weiß..."
"Alle hatten so hohe Erwartungen an uns und wir... Haben sie einfach enttäuscht."
"Das habt ihr nicht." Widerspreche ich ihm jetzt sanft, doch meine Worte dringen nicht zu ihm durch.
"Vor dem Turnier hab ich dir gesagt, dieses Mal kommen wir mit einer Medaille nach Hause..."
"Du hast mich nicht enttäuscht. Das könntest du nie. Andi, du hast großartig gespielt. Du hast dein Bestes gegeben, jedes einzelne Spiel und ich könnte platzen, so stolz bin ich auf dich. Du hast großartig gespielt, warst ein Leader und gleichzeitig für die jungen Spieler ein Mentor. Schau dir allein David an, er schaut zu dir auf und zeigt auch den anderen, dass sie viel von dir lernen können. Ja, das Ergebnis war anders als erhofft, aber du hast niemanden enttäuscht." Mache ich ihm eindringlich klar, was wieder einen Moment der Stille zur Folge hat.
"Aber..." Fängt er dann an, bevor seine Schultern herab sinken und er seine Arme um mich legt.
"Ich bin so froh, dass du hier bist..." Flüstert er dann hörbar erschöpft und legt seinen Kopf an meinen Hals.
Erneut streiche ich ihm durch den Nacken, während ich einfach... Da bin. Andi braucht in diesem Moment keine beruhigenden Worte, keine Aufmunterungen... Sondern einfach nur die Ruhe, die er so nur bei mir findet.
Andi POV
Jeder einzelne Muskel in meinem Körper protestiert, als ich meinen Kopf an Y/ns Hals lehne... Doch in dem Moment findet meine Seele Ruhe. Ich spüre, wie meine Schultern sich aus ihrer Verkrampfung lösen, wie mein Kiefer sich entspannt... Und die Tränen erneut in meinen Augen brennen.
Doch dieses Mal dränge ich sie nicht gewaltsam zurück, sondern lasse sie einfach fließen. Y/n schweigt, hält mich einfach nur fest und... Ich war selten in meinem Leben so froh, sie an meiner Seite zu wissen, wie in diesem Moment.
"Ich bin so froh, dass du da bist.." Wiederhole ich leise und ich spüre ihr Lächeln, noch bevor ich es sehen kann.
"Es gibt nur einen Ort, an den ich jetzt gehöre. Und das ist genau hier, in dieses Hotelzimmer, in deine Arme."
"Womit hab ich dich nur verdient?"
Sie bleibt mir eine Antwort schuldig, denn just in diesem Moment höre ich bereits zum zweiten Mal an diesem Abend, wie die Zimmertür sich öffnet. Dieses Mal ist es David, der sich jetzt langsam in den Raum schiebt.
"Ich wollte nur meine Schlafsachen holen. Ich penn die Nacht drüben bei Juri." Erklärt er, doch ich sehe genau, wie besorgt er Y/n mustert, die noch immer auf meinem Schoß sitzt.
"Und du wolltest schauen, ob ich in meiner Wut blind war und Y/n verletzt habe." Stelle ich deswegen fest.
"Nimm es nicht persönlich, wirklich. Ich weiß, dass du das nie tun würdest, aber in deiner Wut... Ich wollte einfach sicher gehen. Mir wäre es lieber gewesen, wenn sie noch etwas gewartet hätte." David sieht mir in die Augen und mein Respekt vor meinem Kollegen steigt ein weiteres Mal. Ich nehme seine Sorge nicht persönlich. Im Gegenteil.
Ich weiß, wie explosiv und beängstigend meine Wut sein kann und David kennt weder Y/N, noch mich lange genug, um sicher zu wissen, dass ich mich nicht einmal vergesse. Dass ich sie nicht in einem Anfall blinder Wut verletzen würde.
Und es ist gut zu sehen, dass er ihre Sicherheit über unsere noch junge Freundschaft stellen würde.
"Danke." Gebe ich ehrlich zu, bevor ich Y/n sanft noch etwas enger an mich drücke.
"Du hast richtig gehandelt, aber ich würde ihr nie weh tun. Bei ihr..." Es fällt mir schwer, die Wirkung in Worte zu fassen und so winkt David ab.
"Du musst es mir nicht erklären. Ich wollte einfach nur sichergehen, dass alles in Ordnung ist."
"Ist es." Mischt sich jetzt auch Y/n in unser Gespräch ein.
"Ich weiß deine Sorge zu schätzen, aber du brauchst dir keine Sorgen machen. Ich würde Andi mein Leben anvertrauen, selbst in so Momenten wie eben. Er würde mir nie wehtun." Ihr bedingungsloses Vertrauen rührt mich erneut zu Tränen, die ich jedoch verdränge, während ich meinen Kopf sanft an ihren lehne.
"Sie ist mein Anker, mein Zuhause. Und egal, wie groß mein Frust ist... bei ihr wird mir klar, was wirklich zählt. Dass es nicht mehr als ein Spiel war. Ein ärgerliches, unglückliches Spiel, aber mehr eben nicht. Das, was wirklich zählt, ist das hier."
Mittlerweile ist meine Stimme wieder ganz ruhig, mein Blick fest.
"Wir haben getan, was wir konnten und wir gewinnen und verlieren als Mannschaft. Wir sind ein Team, viele von uns sogar Freunde. Und wirklich wichtig ist, dass wir uns nicht verlieren. Dass wir zusammenstehen und dass auch nach so einem Spiel niemand alleine ist."
David will etwas einwerfen, doch ich schüttle den Kopf.
"Ich musste gerade alleine sein. So gern ich das Team hab, ich muss meinen Frust im ersten Moment mit mir alleine ausmachen. Aber ich weiß, wenn ich lieber in Gesellschaft wäre, würde mich niemand von euch abweisen. Ich weiß, dass ich nicht alleine sein müsste. Aber für mich ist es leichter so. Es sei denn..."
"Es sei denn, ich bin da." Y/n lächelt.
"Ich war schon immer zu stur, um zu verschwinden und so hat er gelernt, meine Anwesenheit einfach hinzunehmen. Und mit der Zeit..."
"Hab ich es zu schätzen gelernt. Und gelernt, in ihrer Nähe abzuschalten, komplett."
"Dann störe ich euch mal nicht weiter. Schön das es euch beiden gut geht." David lächelt uns noch einmal zu, bevor er mit seinen Schlafsachen zu Juri geht, wie nach jeder Niederlage. Zeit mit seinem besten Freund zu verbringen ist schließlich sein Weg, um dem Frust die Stirn zu bieten.
"Ich mag ihn." Durchbricht Y/n die Stille irgendwann, die sich zwischen uns eingeschlichen hat, nachdem David die Tür geschlossen hat.
"Ich auch. Und ich rechne es ihm hoch an, dass er nach dir schauen wollte."
"Das stimmt. Obwohl ich ihm mehr als einmal gesagt hab, dass es nicht nötig ist." Mit einem kleinen Lächeln verstärkt sie ihre Umarmung noch etwas und so lege ich meinen Kopf zurück an ihre Schulter. Ihr vertrauter Duft steigt mir in die Nase, was mir ein Gefühl von Heimat vermittelt. Ein Gefühl, dass ich nur bei ihr verspüre.
Mit ihr ist es egal, wo ich bin.
Weil sie über all die Jahre hinweg mein Zuhause geworden ist.
Meine Umarmung wird ebenfalls etwas fester, weil ich den Gedanken auf einmal nicht ertrage, ihren warmen Körper nicht mehr an meinem zu spüren.
"Ich hoffe, dir ist klar, dass ich dich jetzt nicht mehr loslassen kann?" Flüstere ich in die Stille zwischen uns - und bringe sie damit erneut zum Lachen.
"Damit habe ich schon gerechnet."
Wenn meine Wut über eine Niederlage verraucht, werde ich anhänglich - zumindest bei ihr. Ich brauche das Gefühl, sie nicht auch noch zu verlieren.
"Meine Schlafsachen sind in meiner Tasche." Ich muss schmunzeln, als ich mit ihr in den Armen aufstehe und nach ihrer Tasche greife, die noch immer im Eingangsbereich steht. Ein kurzer Blick hinein zeigt mir, womit ich schon gerechnet habe.
Dort befindet sich wirklich nur das Nötigste - Frische Unterwäsche für den kommenden Tag und eine Zahnbürste.
Erneut muss ich schmunzeln, als ich aus meinem Kleiderschrank eins der Shirts herausziehe, welches ich nur für einen Abend mit der Mannschaft getragen habe. Es ist noch sauber, doch trägt meinen Geruch an sich. Genau die richtige Mischung für sie.
Ihre Augen fangen an zu leuchten, als sich ihre Finger darum schließen und so setze ich sie nach einem Kuss auf die Wange ab, damit sie sich umziehen kann.
Wir beide wissen, dass wir dieses Zimmer nicht mehr verlassen werden an diesem Abend.
Wir werden uns beim Zimmerservice etwas zu Essen bestellen und dann auf meinem Laptop noch eine Folge irgendeiner Serie gucken, von der ich sowieso nur die Hälfte mitbekommen werde, wenn sie in meinen Armen liegt.
Doch das ist unser Ritual geworden und so mache ich unsere Bestellung fertig, während sie sich etwas frisch macht und dann nur in meinem Shirt zu mir zurückkommt. Sofort strecke ich wieder die Arme nach ihr aus und sie schmiegt sich hinein, sodass ich sie kurzerhand wieder hochhebe, bevor ich mit ihr zum Bett gehe. Zumindest, bis der Zimmerservice bei uns ist, möchte ich mich schon einmal etwas hinlegen.
Wie erwartet kuschelt sie sich sofort an mich und hangelt dann nach meinem Laptop, der knapp außerhalb ihrer Reichweite steht, was sie mit einem frustrierten Schmollen quittiert.
"Ich komm nicht dran."
"Ich aber." Mit einem kleinen Grinsen - dem ersten an diesem Abend - lehne ich mich über sie und greife nach dem Laptop...
Doch noch bevor ich mich wieder auf den Rücken drehen kann, wird mir klar, wie nah Y/n mir ist.
Dass sie nichts außer einem Shirt und Unterwäsche trägt.
Und zum ersten Mal überhaupt wird mir klar, dass sie so viel mehr ist als meine beste Freundin.
Für einen Moment bin ich unfähig, mich zu rühren.
Ich verliere mich in ihren Augen und nur wie in Trance stütze ich mich mit einem Arm ab, um sie mit meinem Gewicht nicht zu erdrücken...
Und dann liegen ihre Lippen auch schon auf meinen.
Rückblickend könnte ich nicht mehr sagen, wer den entscheidenden Schritt gemacht hat, doch kaum, dass unsere Lippen aufeinander treffen, verliert alles um mich herum an Bedeutung.
Ich lasse den Laptop los und nutze die freie Hand stattdessen dazu, um sie noch enger an mich zu pressen. Ihre nackte Haut unter meinen Fingern zu spüren, raubt mir nahezu den Verstand, was nur noch intensiver wird, als sie ein Bein aufstellt und ihre Finger in meine Haare wühlt.
Ich umfasse ihren Oberschenkel und drücke sie noch enger an mich, während ich unseren Kuss weiter vertiefe.
Für diesen Moment gibt es nur uns beide.
Unsere Lippen, unsere Körper, die mehr und mehr miteinander verschmelzen.
Ich verliere mich in ihr wie in keiner Frau zuvor und es ist so natürlich, als würden wir nicht zum ersten Mal diese Grenze überschreiten.
Doch es fühlt sich richtig an.
Erst, als sie erschöpft mit dem Kopf auf meiner Brust liegt, bin ich wieder in der Lage zu denken.
Doch noch immer ist nichts von Bedeutung, mit Ausnahme von Y/n, die mich mit so viel Liebe anschaut, dass ich nicht anders kann, als ihr einen weiteren Kuss zu geben, diesmal weitaus sanfter als zuvor.
Ihr Lächeln wird noch breiter und so kann auch ich nicht anders als zu Lächeln - etwas, von dem ich nicht geglaubt hätte, es so schnell wieder zu können.
"Das war unfassbar." Murmelt sie schließlich an meinen Lippen und sanft lasse ich meine Finger über ihren nackten Rücken wandern.
"Das war es. Ich verstehe überhaupt nicht, wieso wir es erst jetzt gemacht haben."
"Ich auch nicht." Ihre Finger malen kleine Kreise auf meine nackte Brust, die sich noch immer schnell hebt und senkt, was ihr jetzt ein weiteres, leises Lachen entlockt.
"Und sowas nennt sich Profi- Sportler."
"Ey, jetzt werd mir nicht frech hier, Kleine." Schnappe ich, doch drücke sie dann lachend enger an mich.
Die negativen Gedanken sind, zumindest für den Moment, aus meinem Kopf verschwunden und haben Platz gemacht für ein Gefühl von Leichtigkeit, welches ich nur mit Y/n spüren kann. Liebevoll drücke ich ihr noch einen Kuss auf die Stirn, bevor ich zum zweiten Mal an diesem Abend nach meinem Laptop greife.
Wieder braucht es keine Worte, als ich unsere Serie starte, von der ich wieder garantiert nur die Hälfte mitbekommen werde... Doch irgendwas sagt mir, dass es Y/n ähnlich gehen wird wie mir.
Was mir wieder einmal zeigt, wie ähnlich wir uns doch sind.
"Ich bin so froh, dass du hier bist..." Flüstere ich nach einigen Minuten, in denen ich das Geschehen auf dem Bildschirm verfolgt habe und mit einem kleinen Lächeln hebt Y/n den Kopf.
"Ich habs dir gesagt, es gibt jetzt nur einen Ort, an den ich gehöre. Und das ist da, wo du bist, Andi. Zuhause."
Unsere Lippen treffen sich zu einem weiteren, sanften Kuss, bevor sie sich wieder an mich kuschelt und weiter auf den Bildschirm schaut.
Hätte mir jemand nach dem Spiel gesagt, dass ich an diesem sportlich so schlimmen Abend noch so glücklich werden würde...
Ich hätte es ihm nicht geglaubt.
Doch jetzt, mit ihr in meinem Arm, weiß ich, dass es gar nicht anders hätte sein können.
Solange sie bei mir ist, ist alles andere unwichtig.
Nicht nur an diesem Abend, sondern an jedem einzelnen Tag in unserem noch hoffentlich langen Leben.
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