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" Ich weiß jetzt schon, welche zwei Idioten morgen im Unterricht schlafen werden ", verkündete Eddie mit einem leichten Grinsen, nachdem er einen kurzen Blicke auf seine Armbanduhr geworfen hatte- und an ihr abgelesen hatte, dass es wohl bereits kurz vor Mitternacht zu sein schien.. während die beiden Jungen nun vom Sofa aufstanden, und sich in Richtung der Treppe begaben, die in das zweite Stockwerk des Hauses führte- in das zweite Stockwerk, und zu Richie's Zimmer, das sich in diesem befand.
Obgleich es eigentlich mitten unter der Woche war, hatte Eddie den älteren Jungen noch am Vormittag gefragt, ob er möglicherweise an jenem Tag bei ihm übernachten könne. Obgleich ein Teil von ihm gewusst hatte, dass dies während der Woche- wenn man am nächsten Tag Unterricht hatte- vielleicht nicht die schlauste Idee gewesen war. Nicht die schlauste Idee gewesen war, zumal er bereits aus früheren Erfahrungen wusste, zu welchen Uhrzeiren er meist Schlaf finden würde, übernachtet er bei einem seiner besten Freunde.
Zu welchen Uhrzeiten sie schließlich doch beschließen würden, dass es möglicherweise besser wäre, nun schlafen zu gehen. Nun schlafen zu gehen, obgleich man sich irgendwo in seinem Bewusstsein im Klaren darüber war, dass sie dies vermutlich schon ein wenig früher hätten tun sollen. Obgleich man sich irgendwie darüber im Klaren war, dass man am nächsten Tag vermutlich ziemlich müde sein würde was kein Problem darstellte, wenn man an jenem Tag nichts vorhatte. Hatte man am nächsten Tag jedoch Unterricht, so konnte dies ein wenig ungünstig werden.
Ein wenig ungünstig, wenn man spürte, wie einen im Unterricht nach und nach die Müdigkeit überkam, und die Konzentration nach und nach zu schwinden schien. Dennoch hatte Eddie dies mehr oder weniger bewusst in Kauf genommen. Zum einen, weil er gerne Zeit mit seinem besten Freund verbrachte. Weil er es genoss, Zeit mit ihm zu verbringen, und weil es ihm in dessen Gegenwart zumindest hin und wieder gelang, den Husten ein wenig zu vergessen. Für eine kurze Zeit nicht daran denken zu müssen.
Für eine kurze Zeit von jene Gedanken abgelenkt zu sein. Von den Schmerzrn, die er immer wieder in seiner Brust verspürte abgelenkt zu sein. Von jenem Schmerz, der fast schon mehr oder weniger permanent geworden zu sein schien. Aber dennoch hätte er das Gefühl, als würde er selbst diesen für zumindest eine gewisse Zeit mehr oder weniger vergessen, oder zumindest ein wenig ignorieren zu können. Zumindest für eine kurze Zeit nicht ständig im Hinterkopf zu haben, darauf wartend, dass eine neue Schmerzwelle seinen Körper durchzucken würde. Darauf wartend, dass es erneut schlimmer werden würde.
Ja, möglicherweise würde es ihm gelingen, seine Gedanken zumindest für eine gewisse Zeit lang davon fernzuhalten. Auch, wenn diese recht bald von neuen ersetzt wurden, und an deren Stelle meist neue Gedanken standen. Meistens waren dies Gedanken an seine Gefühle für den Anderen. An seine Gefühle, die dieser vermutlich nicht erwiderte. Von denen er noch nicht einmal etwas wusste. Und an jenem kleinen Funken Hoffnung, dass er selbst sich irrte. Dass er selbst sich darin irrte, dass Richie seine Gefühle nicht erwiderte. Gedanken an jene Unterrichtsstunde vor einigen Tagen, als der Schwarzhaarige nach seiner Hand gegriffen hatte.
Als ihn gleichzeitig Nervosität und eine gewisse Ruhe, ja, eine gewisse Wärme durchströmt hatte, während er sich selbst merkwürdig kühl gefühlt hatte. Sich merkwürdig kühl gefühlt hatte, und sich selbst nicht wirklich erklären könnte, warum. Aber dennoch hätte er das Gefühl gehabt, als würde von der Hand seines besten Freundes eine Art Wärme ausgehen, und hin und wieder fragte er sich, ob dieser es auch gespürt hatte. Ob er dabei überhaupt wirklich etwas gespürt hatte- etwas, das, man vermutlich nicht auf die Art bei einer solchen kleinen Berührung spürte, wenn man den Anderen einfach als besten Freund sah.
Ob dieser jenes Gefühl ebenfalls gehabt hatte- auch, wenn der Jüngere bezweifelte, dass dem so war. Bezweifelte, dass der andere Junge wirklich etwas in der Art gefühlt hatte. Dass jene Geste mehr war, als eine Art, ihm zu sagen, dass sein bester Freund für ihn da war. Dass er nicht alleine durch Alles musste- durch die Sache mit dem Husten. Dass sein bester Freund- seine besten Freunde- für ihn da sein würden, so weit, wie ihnen dies möglich war. Dass sie ihm helfen würden, so weit ihnen dies möglich war.
Und obgleich der Braunhaarige froh darüber, die anderen Loser als beste Freunde zu haben. Froh darüber, Richie als besten Freund zu haben- auch, wenn jener kleine Teil seines Bewusstseins- jener kleine, ein wenig zu hoffnungsvolle Teil, der sich noch immer wünschte- der noch immwr in gewisser Weise hoffte, zwischen Richie und ihn könnte eines Tages doch ein wenig mehr als nur Freundschaft sein- vermutlich nie wirklich verschwinden würde. Nie wirklich Ruhe geben, sondern immer wieder auftauchen würde. Immer mehr oder weniger stark da sein würde.
Ein weiterer, allerdings vermutlich ein wenig kleinere Grund, weshalb es Eddie lieber gewesen war, bei s3inwm besten Freund zu übernachten war möglicherweise auch, dass er hoffte,Sonia auf diese Art zumindest für eine kurze Zeit aus dem Weg gehen zu können. Sonia und ihren ständigen Nachfragen nach seinem Wohlbefinden. Ihren Nachfragen, zumal sie zu bemerkt haben schien, dass es ihrem Sohn nicht sonderlich gut zu gehen schien. Bemerkt hatte, dass etwas mit ihm nicht ganz stimmte. Dass er sich immer öfter mal wiedr räusperte. Hin und wieder sogar einige Mse kräftig hustete. Obgleich er stets versucht hatte, dies in ihrer Gegenwart zu vermeiden, so klappte dies nicht immer. Obgleich er stets versucht hatte, ihr dadurch keinen Grund zu geben, sich Sorgen um ihm zu machen.
Keinen Grund zu geben, anzunehmen er wäre krank. Anzunehmen, er bräuchte Hilfe. Anzunehmen, er müsse zum Arzt- denn Eddie bezweifelte, dass ihm ein Arzt in jener Hinsicht sonderlich bei helfen könnte. Dass ein Arzt überhaupt wirklich verstehen würde, was mit ihm los war. Und obgleich er das Gefühl hatte, dass der Griff seiner Mutter sich zumindest ein wenig um ihn gelockert hatte- dass er ein wenig freier atmen konnte- hatte er das Gefühl, als würde sich eben jener Griff erneut verstärken, wenn seine Mutter merken würde, wie es ihrem Sohn tatsächlich ging.
Wenn seine Mutter merken würde, was wirklich mit ihm los war. Es kam ihm fast schon ein wenig vor, als wäre ihr Griff noch immer in seiner Nähe. Als wäre er noch immer da, wenn auch ein wenig lockerer. Als wäre sie jederzeit bereit, jenen Griff erneut zu verstärken, wenn sie bemerkte, dass irgendwas nicht ganz in Ordnung war. Wenn all die Besorgnis zurück kehrten würde. All die Besorgnis um den Jungen, den sie noch immer als so zerbrechlich, so kränklich ansah. Um den Jungen, der sich vor ungefähr fünf Jahren noch selbst für all diese Dinge gehalten hatte.
Ja, aus jenem Grund hatte er bis jetzt stets versucht, das Husten in Sonia's Anwesenheit zu vermeiden, doch hin und wieder, da war der Hustenreiz einfach zu stark. Jenes erstickende, reizende Gefühl im Rachen war zu stark, als dass es unterdrückt werden könnte. Zu stark, so, dass er das Gefühl hatte ersticken zu müssen, wenn er den Husten zurück halten würde. Zwar hatte sie die Blütenblätter noch nie zu Gesicht bekommen. Zwar wusste sie nicht wirklich, was genau mit ihrem Sohn los war, doch Eddie hätte das Gefühl, als würde sie auch das bald heraus finden.
Als würde es bald einen unglücklichen Zufall geben- einen unglücklichen Zufall, bei dem sie auf irgendeine Weise mitbekommen würde, dass der Husten, der ihren Sohn plagte, kein normaler Husten war. Dass es keine normale Krankheit zu sein schien. Dass ihr Sohn Blütenblätter hustete. Der Achtzehnjährige könnte ihren Gesichtsausdruck beinahe schon in seinem geistigen Auge vor sich sehen. Das Entsetzen, die Verwirrung in ihrem Blick. Die Verwirrung, weil so etwas doch eigentlich nicht möglich war. Weil sie es nicht für möglich gehalten hatte.
Weil auch er selbst so etwas früher nicht für möglich gehalten hatte. Dass Ensetzen, wenn sie sehen würde, dass ihr Sohn krank war. Dass er krank war, und selbst nicht genau wusste, um was für eine Art von Krankheit es sich handelte. Selbst nicht wusste, wie es dazu gekommen war. Was passiert war, dass er jene Krankeit hatte. Das Entsetzen, wenn Sonia selbst nicht wirklich wissen würde, was sie tun sollte. Wie sie ihrem Sohn helfen sollte. Und vermutlich, würde sie ihm ohnehin nicht sonderlich viel helfen können. Nicht sonderlich viel für ihn tun können.
Als der Junge seiner Mutter mitgeteilt hatte, dass er bei seinem besten Freund übernachten würde, war sie nicht sonderlich begeistert gewesen. Sie hatte die Stirn leicht in Falten gelegt, und in ihren Augen hätte man ziemliches Missfallen, ja, fast schon ein wenig Besorgnis erkennen können. Möglicherweise, weil sie bereits bemerkt hatte, dass es ihrem Sohn nicht komplett gut zu gehen schien. Weil sie bereits bemerkt hatte, dass etwas nicht stimmte, und Angst hatte, dass es sich als etwas Schlimmes entpuppen könnte.
Angst hätte, dass es schlimmer werden könnte, während sie nicht bei ihm war. Vielleicht missfiel es ihr allerdings auch einfach, dass jener beste Freund Richie Tozier war. Sonia war von keinem der Loser sonderlich begeistert, doch Eddie hatte nicht zum ersten Mal das Gefühl, als wäre Richie so ziemlich derjenige, den sie am wenigsten mochte. Derjenige, bei dem dessen Freundschaft zu ihrem Sonia sie am meisten störte. Bereits einige Male hatte sie angesprochen, diese Freundschaft würde Eddie nicht gut tun. Angesprochen, Richie wäre zu chaotisch.
Zu chaotisch, und hätte ein zu großes Mundwerk, das nicht nur ihn selbst, sondern auch seine besten Freunde öfter einmal in Schwierigkeiten brachte. Ein zu großes Mundwek, das er nicht immer ganz zu beherrschen schien. Das hin und wieder Dinge von sich gab, die der Junge etwas später bereute. Immer wieder hatte sie auch einige, kurze Bemerkunhen darüber gemacht, dass Maggie und Wentworth ihrem Sohn zu viele Freiheiten ließen. Dass sie zu locker zu ihrem Sohn waren. Nicht streng genug waren, so, dass dieser einiges an schlechten Angewohnheiten hatte. Rauchen, zum Beispiel.
Dass der Schwarzhaarige noch immer hin und wieder rauchte, schien Sonia's Meinung zu ihm nicht sonderlich zu verbessern. Auch, wenn dies viel weniger geworden war. Auch, wenn Eddie seiner Mutter nie direkt davon erzählt hatte, dass der Brillenträger rauchte. Ihr nie davon erzählt hatte, weil ein Teil von ihm gewusst, oder zumindest befürchtet hatte, sie würde ihm den Umgang mit dem Tozier- Jungen komplett verbieten, würde sie es erfahren. Weil er gefürchtet hatte, sie würde ihn verstärkt als schlechten Einfluss sehen.
Nicht wollen, dass ihr Sohn weiterhin mit dem anderen Jungen befreundet sein würde. Schließlich hatte Sonia dennoch mehr oder weniger heraus gefunden, dass der Schwarzhaarige rauchte- sie hatte einmal gesagt, die hätte es gerochen. Hätte jenen kühlen Rauchgeruch an seinen Klamotten wahrgenommen. Hätte es gerochen, als der Junge das Haus betreten hatte. Und obgleich Sonia die Freundschaft ab jenem Tag recht schlecht geheißen hatte- obgleich sie Eddie mehr als einmal gesagt hatte, es wäre besser für ihn, wenn er sich von dem anderen Jungen fern halten würde- hatte sie ihn nie direkt gezwungen, die Freundschaft zu beenden.
Nie direkt gezwungen, sich von dem Älteren abzuwenden. Eddie wusste zwar nicht genau wieso, aber dennoch war er recht froh darüber. Froh, dass sie ihn nicht dazu gezwungen hatte. Denn er ehrlich war, hätte er nicht gewusst, was er getan hätte, wäre es so geschehen. Was er getan hätte, hätte seine Mutter ihm verboten, weiterhin mit Richie befreundet zu sein. Er wusste nur, dass er vermutlich nicht bereit gewesen wäre, den Älteren loszulassen. Ihn zu verlieren. Zu wissen, dass ihre Freundschaft nun zu Ende war. Und er wusste auch, dass er vermutlich nie wirklich dazu bereit sein würde. Dass er vermutlich immer das Gefühl haben würde, auch einen kleinen Teil von sich selbst zu verlieren, würde er Richie verlieren.
" Habe ich das gerade richtig verstanden?" Richie hob eine schwarze Augenbraue, und blickte den kleineren Jungen leicht grinsend an. Er war recht froh, dass Eddie heute bei ihm war- eigentlich war er, wenn er ehrlich war, so ziemlich immer froh, wenn Eddie in seiner Nähe war. Eigentlich verspürte er , wenn der Kleinere bei ihm war oft jenes Kribbeln überall- besonders dann, wenn sie sich ein wenig näher kamen. Wenn sie sich umarmten, oder auch nur ein wenig näher nebeneinander saßen. Wenn ihre Hände kurz davor zu sein schienen, sich zu berühren, so, wie es vor einigen Stunden als sie auf dem Sofa gesessen und einen Film gesehen hatten der Fall gewesen war.
Vorhin, als ihre Hände nur noch einige Zentimeter voneinander entfernt gewesen waren, und der größere Junge den Impuls unterdrücken musste, nach der Hand des Anderen zu greifen. Den Impuls, den er vor einigen Tagen während dem Unterricht nicht hatte unterdrücken können. Dem er nachgegeben hatte. Sein bester Freund hatte so verdammt traurig und in Gedanken verloren , ja, fast schon auf eine Art verzweifelt ausgesehen. So, als würde die Sache mit seinem Husten ihm wirklich zu schaffen machen.
Als würden seine Gedanken immer wieder zu diesem zurück kehren, und ihm keine wirkliche Ruhe lassen. Die Gedanken daran, wo es hinführen würde, und ob der Husten jemals wirklich verschwinden würde. Die Gedanken daran, dass er selbst vermutlich nicht wirklich weiter wusste. Nicht wirklich wusste, was als nächstes passieren würde, und die Angst davor, was als nächstes passieren könnte. Es hatte ihn weh getan, seinen besten Freund so zu sehen. Ihn so durcheinander, und auch ein wenig ängstlich zu sehen. Den Jungen ängstlich zu sehen, der bereits so oft so tapfer gewesen war.
Der dies auch jetzt zu sein versuchte, auch, wenn man ihm dennoch hin und wieder anmerkte, dass er Angst hatte. Der dies auch jetzt versuchte, es aber nicht die ganze Zeit über sein konnte, wegen jenem Husten. Wegen jenem Husten,der ihm Schmerzen bereitete. Der ihm Angst machte. Und obgleich dies vollkommen verständlich war, tat es dem Schwarzhaarigen weh, seinen besten Freund so zu sehen. Und möglicherweise war das auch einer der Gründe, der ihn an jenem Tag dazu gebracht hatte, nach der Hand seines besten Freundes zu greifen.
Nach dessen Hand zu greifen, wie um ihm zu sagen, dass er nicht alleine war. Sich nicht alleine durch jenes Problem durchzuschlagen brauchte. Dass er für ihn da war. Er erinnerte sich noch an sein eigenes Herzrasen, in jenem kurzen Moment, den es gedauert hatte, ehe ihre Hände sich wirklich berührt hatten. An jenes Herzrasen wegen dem Gedanken daran, wie Eddie darauf reagieren würde. Bei dem Bild, dass er bereits vor seinem Inneren Auge gesehen hatte- Eddie, wie er ihn irritiert, und auch ein wenig angeekelt anblickte, die Augenbrauen zusammen gezogen, die Stirn in Falten gelegt.
Eddie, wie er seine Hand rasch weg zog, und kaum merklich den Kopf schüttelte. Eddie, wie er ihn fragen würde, was das sollte. Was da tat. Dass er so et2as lassen sollte, schließlich seien sie nur beste Freunde. Doch Eddie hätte nichts von all dem getan. Er hatte seine Hand nicht weg gezogen- stattdessen hätte Richie schwören können, gespürt zu haben, wie der Jüngere seine Hand einen kurzen Moment ein wenig mehr gedrückt hatte. Und er hatte den Brillenträger angelächelt. Obgleich er ihm nicht direkt in die Augen geblickt hatte, hatte er gelächelt. Richie hatte sich keine Hoffnungen machen wollen.
Hatte sich selbst nicht erlauben wollen, wieder einmal diese naive Hoffnung aufkeimen zu lassen, die über all die Jahre noch immer nicht ganz verschwunden zu sein schien. Die hin und wieder zunahm, stärker würde, während sie an anderen Tagen schwächer würde, so als würde sie nach und nach verblassen- doch die niemals ganz verschwand. Die Eddie vermutlich niemals ganz aufgeben könnte. Die Hoffnung, dass er nicht der Einzige gewesen war, der in jenem Moment dieses Kribbeln verspürt hatte. Die Hoffnung, dass er nicht der Einzige gewesen war, der dieses Gefühl gehabt hatte, von dem er- hätte man ihn danach gefragt- vermutlich nicht gewusst hätte, wie er es beschreiben sollte.
Abgesehen davon, dass es sich, obgleich es nur eine kleine Berührung gewesen war, dennoch wunderschön angefühlt hatte. Ja, obgleich er es nicht wahrhaben wollte, war jene Hoffnung in diesem Moment wieder einmal stärker geworden. Obwohl er tief in seinem Inneren gewusst hätte, dass es vermutlich sinnlos war. Dass jene Hoffnung sinnlos war. Eddie war verliebt. Und wer auch immer jene Person war, Richie glaubte nicht wirklich daran, dass er selbst diese Person sein könnte. Auch in jenem Moment, verspürte Richie einen kurzen Stich im Herzen, bei dem Gedanken daran. Aber hatte Eddie damals wirklich gar nichts gespürt?
" Eddie Kaspbrak bezeichnet sich selbst als einen Idioten?" Fügte er schließlich hinzu, nun, da seine Gedanken zir Gegenwart zurück gekejrt waren, fast schon wie um sich selbst von den immer wieder kehrenden Gedanken abzulenken.
" Na ja ", meinte Eddie schulterzuckend und zwang sich zu einem kurzen Grinsen. " Man muss den Tatsachen ins Auge sehen." Ich habe mich in dich verliebt, obwohl ich vermutlich kaum eine Chance bei dir habe- und das Verrückte ist, dass einem Teil von mir klar ist, dass ich es noch nicht einmal wirklich bereue. Macht mich nicht schon allein das zu einem Idioten?
Und obwohl er jene Gedanken vermutlich nie aussprechen würde, so wusste er, dass zumindest ein Teil von ihnen wahr war. Obwohl es schmerzte, zu wissen, dass es vermutlich keine Zukunft für die beiden gab- dass Richie sich vermutlich eines Tages in eine andere Person verlieben, und mir dieser glücklich werden würde- obgleich es so oft weh tat, und er sich so oft gewünscht hatte, nicht verl6ebt zu sein. Nicht in seinen besten Freund verliebt zu sein, wusste ein Teil von Eddie, tief in seinem Inneren, dass er es nicht wirklich bereute.
Dass er seine Gefühle eigentlich nicht bereute, obgleich er sich hin und wieder für diese Ohrfeigen könnte. Obgleich er sich manchmal fast schon schuldig fühlte, weil er diese Gefühle hatte. Schuldig, und angewidert von sich selbst- aber fühlte er sich wirklich so? Jener Teil von ihm, kannte die Antwort. Obwohl er oft versuchte, sich etwas Anderes zu sagen, kannte jener Teil die Antwort. Und die Antwort war, dass er es trotz Allem tief in seinem Inneren nicht bereute, den Schwarzhaarigen zu lieben. Dass er es nicht bereute, jene Gefühle ausgerechnet für ihn zu haben. " Oder etwa ni-" eine Schmerzwelle durchzuckte Eddie's zierlichen Körper, und für einen kurzen Moment vergaß er jene Gedanken, die noch einigen Minuten, einigen Sekunden in seinem Kopf gekreist waren, wie auf einem Karussell. Für eine kurze Zeit, vergaß er sogar, wie er jenen unfertigen Satz hatte beenden wollen- der Schmerz verdrängte jegliche andere Gedanken, und machte das Nachdenken einen kurzen Moment lang fast schon unmöglich. Eddie spürte den besorgten Blick seines besten Freundes auf sich. Er stützt sich unbewusst kurz an dem dunklen Gelände der Treppe ab, und keuchte schmerzerfüllt auf. Jenes Stechen in der Brust war stärker, als all die Male, die er es bereits zuvor verspürt hatte. So ähnlich muss ich wohl ein Messerstich anfühlen, dachte Eddie leicht benommen. Schmerzhaft. Brennend. Der kurze Moment, in dem das Messer den Brustkorb durchbohrte, und man vor Schmerzen zusammen zuckte. Schließlich ließ jener Schmerz allmählich nach. Nicht ganz so schnell, wie er gekommen war, aber dennoch ließ er nach. Der Körper des Achtzehnjährigen entspannte sich ein wenig, und sein Griff um das Treppengeländer lockerte sich. Dann setzte der Hustenreiz ein. Fast schon automatisch schlug der Jüngere seine Hände vor seinen Mund, und hatte einige Sekunden lang den eigentlich recht merkwürdigen, und auf gewisse Weise auch ziemlich zusammenhanglosen Gedanken, er hoffe, dass er Maggie und Wentworth Tozier, die bereits schon vor einigen Stunden zu Bett gegangen waren, nicht mit seinem Husten wecken würde. Der Hustenanfall dauere einige, wenige Sekunden, und Ed die nahm schließlich seine leicht zitternden Hände von seinem Mund. Noch ehe er die Blütenblätter ansah, war es, als fühlte er auf irgendeine Art und Weise, dass etwas nicht ganz stimmte. Als würde ein Teil seines Unterbewusstsein bereits ahnen, dass irgendwas nicht in Ordnung war. Vielleicht war es aber auch einfach der metallische Geschmack in seinem Mund, der dieses Mal ein wenig deutlicher zu schmecken war, als vor einigen Tagen. Der metallische Geschmack im Mund, den er wohl nie wieder ganz vergessen würde. Eddie spürte, wie sein Puls sich beschleunigte. Spürte, wie seine Augen sich weiteten, als sein Blick zu den Blütenblättern in seinem Händen glitt. Sie waren rosa. Ein helles Rosa, das vermutlich fast schön hätte sein können. Doch was den Jungen noch mehr verstörte, als nur die Blütenblätter in seinen Händen, waren die warmen, hhelroten Tropfen, die nun erneut auf ihnen zu sehen waren. Sie hellroten Tropfen, die sich auf seinen Händen zu sehen waren. Die ineinander verflossen, sich ineinander vermischten. Eddie fühlte sich wie betäubt. So, als würde er all das aus der Perspektive eines Zuschauers sehen. Als würde er sich selbst aus einer Art dritten Perspektive sehen. Unbewusst nahm er war, wie Richie ihn mit geweiteten Augen anblickte. Unbewusst nahm er jenen entsetzten Blick war, der das Gesicht seines Gegenübers zierte, doch er fühlte sich nicht wirklich in der Lage, wirklich etwas zu dem Gesxhrjnen zu sagen. Wirklich irgendwelche Worte zu finden. Worte, die das, was er in diesem Moment empfand wirklich beschreiben könnten.
" Ed's", schließlich war es Richie, der die Stille brach. Es war nicht mehr als ein Flüstern, ja, fast schon ein Häkchen, aber dennoch laut genug, als dass man den Schock über das, was der Schwatzharige gerade gesehen hatte heraushören konnte. Die, und auch die Sorge, die in jenem Moment noch ein wenig von Ersteren verdeckt würde, aber dennoch vorhanden war. Die Sorge um Eddie. Den Jungen, den er liebte. Den Jungen, bei dem er nicht anders könnte, als ihn meist ein wenig beschützen zu wollen. Bei dem er nie wollte, dass ihm irgendwas zustoßen würde. Und nun stand eben dieser Junge hier.
Nun stand dieser Junge direkt vor ihm, in seinen Händen von Blut bedeckte Blütenblätter . Von seinem eigenen Blut befleckte Blütenblätter. Eddie schien nicht minder geschockt, wenn auch nicht ganz so überrascht über jenen Anblick zu sein. So, als würde es ihm ebenfalls Unbehagen bereiten. Ihm ebenfalls Angst machen, doch au h so, als hätte er gedacht, ja, fast schon erwartet, dass so etwas passieren könnte. Dass ihn so etwas erwarten würde, so, dass Richie nicht anders könnte als sich zu fragen, ob dem Jüngeren seit diese jenen Juden hatte bereits einmal etwas Ähnliches passiert war.
Ob dies nicht der erste Vorfall war. Und wenn dem so war, warum hatte Eddie nicht davon erzählt? Wenn der Husten wirklich so viel schlimmer geworden war, warum hatte der jüngste Loser seinen Freunden nichts davon erzählt? Obwohl jene Frage immer wieder in seinem Kopf kreiste, so glaubte ein Teil von Richie, die Antwort bereits zu kennen. Mehr oder weniger zu wissen, warum Eddie es nicht getan hatte. Weil er sich ihnen noch aufdrängen wollte. Weil er ihnen nicht zur Last fallen wollte- und Richie spürte, wie jener Gedanke auch im selbst weh zu tun schien.
Der Gedanke daran, Eddie würde denken, dass er jemals eine Last für den Losersclub sein könnte. Als er den Kleineren anblickte, wie er dort stand- ein wenig gekrümmt, fast schon so, als würde er sich mit Ansjchg noch ein wenig kleiner machen wollen als er eigentlich war. Die Hände vor seinen Körper haltend, in ihnen die Blütenblätter. Am liebsten hätte er Eddie jetzt in den Arm genommen. Den kleineren Jungen an dich gedrückt, und ihm gesagt, dass er wieder in Ordnung kommen würde. Dass sie das zusammen durchstehen würden- sie, und der Rest des Loserclubs.
Dass er wieder gesund werden würde. Dass es wieder in Ordnung kommen würde- auch, wenn er sich dennoch tief in seinem Inneren eingestehen müsste, dass er das nicht sicher wusste. Dass er nicht sicher wusste, wie es sich weiterhin entwickeln würde. Dass keiner der beiden Jungen dies wusste. Dass jene Worte vermutlich keinen der Beiden wirklich ganz beruhigen könnten.
Dass die Vorstellung, Eddie würde wieder gesund werden, und das Meiste würde wieder in Ordnung kommen zwar schön war, aber niemand sich ganz sicher sein könnte, dass dies auch so kommen würde. Und obgleich Richie selber nicht von jenem Husten betroffen war, so hatte er das Gefühl, als würde jener Gedanke ihm beinahe eben so viel Angst machen, wie seinem besten Freund.
" Ich...ich bin kurz im Bad", stammelte Eddie schließlich ein wenig unbeholfen, ehe er den Rest der Treppe hinauf stolperte. Ehe er den Rest der Treppe hinauf stolperte, und dann den Flur in Richtung des Bades entlang lief. Noch immer spürte er die leichte Wärme der hellroten Flüssigkeit auf seinen Händen. Der hellroten Flüssigkeit, die er so bald wie möglich von seinen Händen abwaschen wollte. Die er abwaschen wollte, ehe sie an seinen Händen feststrocknen würde. Auf irgendeine Weise fphkre er dich ein wenig an den Tag erinnert, an dem jener Husten überhaupt angefangen hatte.
Am den Tag, an dem er zum ersten Mal festgestellt hatte, dass er Blütenblätter hustete. Als er eben diese das erste Mal in seinen Händen gesehen, und erst einmal die Augen fest zusammen geknifgen hatte, in der Hoffnung, dass er sich das nur eingebildet hatte. In der Hoffnung, dass die Blätter weg sein würden, wenn er seine Augen wieder öffnen würde. In der Hoffnung, die wären nicht mehr als eine Art Überbleibsel von einem schlechten Traum, und würden wieder verschwinden. Doch das war nicht passiert. Als er die Augen wieder geöffnet hatte, waren die Blütenblätter noch immer da gewesen, in einem ebenso satten dunkelroten Ton, wie zuvor.
Und er wusste, dass das Blut, dass nun die Blütenblätter bedeckte ebenfalls nicht einfach verschwinden würde. Dass es mehr war, als nur eine Einbildung. Dass es real war, egal, wie sehr er sich das Gegenteil wünschen würde. Der Braunhaarige atmete einmal tief durch, während er die Türe des Gases hinter sich schloss, und schließlich auf das Waschbecken zusteuerte. Schließlich drehte er mit seiner rechten Hand den silbernen Wasserhahn auf. Einen kurzen Moment blickte er dabei zu, wie das Wasser über seine Hände strömte. Wie das Wasser sich mit dem wenigen hellroten Blut vermischte, das an seinen Händen klebte.
Wie es sich ein wenig rötlich verfärbten, ehe es in dem Abfluss verschwand. Und in diesem Moment könnte er nicht anders, als sich zu wünschen dass jene Gedanken- dass jener Husten ebenso leicht vergehen würde, wie sich das Blut von den Händen abwaschen ließ. Ebenso leicht vergehen würde, und nicht mehr wieder kommen würde. Doch ein Teil von ihm bezweifelte, dass dem so sein würde. Dass all das so reibungslos ablaufen würde- nicht nach diesem erneuten Vorfall. Nicht, nach dem er bereits zum zweiten Mal Blut gehustet hatte.
Es waren viele Emotionen, die der Junge in diesem Moment empfand. Verwirrung. Entsetzen. Ja, möglicherweise sogar ein wenig Wut. Und doch war es Angst, die er in diesem Moment am deutlichsten empfand. Die er in jenem Moment am deutlichsten empfand, während er einen Blick in den Spiegel über dem Waschbecken warf. Während er selbst den Schock in seinem Blick sehen konnte, der noch immer in seinen Knochen zu stecken schien. Den Schock über das, was gerade geschehen war. Immer wieder kreisten seine Gedanken darum, wie sehr es sich wohl verschlimmert hatte.
Wie viel schlimmer, wie viel schmerzhafter jener Husten noch werden würde. Daran, wo er noch hinführen würde. Was möglicherweise noch passieren würde. Dass er möglicherweise noch mehr Schmerzen mit such bringen würde. Eddie merkte, wie seine Atmung begann, schneller, hektischer zu werden. So, wie es fast immer der Fall war, wenn er nervös war. Wenn er Angst hatte. Wenn er unter Stress stand. Schließlich versuchte er, einige Male tiefer durchzuatmen. Einige Male tiefer durchzuatmen, im sich zumindest ein wenig beruhigen zu können. Sich ein wenig beruhigen zu können, ehe er das Bad wieder verließ.
" Hey", murmelte Eddie schließlich, als er nun Richie's Zimmer betrat, und einige wenige Meter vor dem Bett, auf dem sein bester Freund Platz genommen hatte stehen blieb. " Tut mir leid, dass ich vorhin so plötzlich reagiert habe. Ich glaube, ich war einfach ziemlich überfordert, mit der Situation ", er seufzte kurz. " Mann. Du muss echt verdammt merkwürdig für dich sein, was?"
" Ach was. Ich hätte wahrscheinlich genauso reagiert, wenn ich an deiner Stelle gewesen wäre", antwortete der Schwarzhaarige. Wenn er ehrlich war, dann kam ihm das Ganze weniger merkwürdig, als beunruhigend vor. Beunruhigend auf Bezog auf seinen besten Freund. Beunruhigend, so, dass es seine Angst um diesem noch ein wenig verstärkte. Zwar hatte er- hätten sie vermutlich alle gewusst, oder zumindest geahnt - dass jener Husten nicht sonderlich harmlos war. Dass jener Husten möglicherweise auch schlimmer werden könnte.
Und doch kam es ihm vor, als hätte er nicht mit so etwas gerechnet. Als hätte er nicht damit gerechnet, dass es so schlecht um seinen besten Freund stand. Dass jener Husten sich bereits so sehr verschlimmert hatte. Wie lange ging es Eddie bereits so? Wie lange war es bereits her, seit der Husten such so sehr verschlimmert hatte? Und wie lange würde es dauern, bis er sich erneut verschlimmern würde- was auch immer das bedeuten würde.
Und wie gefährlich würde jener Husten für den Anderen noch werden? Wo würde er hinführen? Der Brillenträger merkte, wie sich alles in ihm zusammen zog, bei dem Gedanken daran, was Eddie passieren könnte. Bei dem Gedanken daran, er könnte noch kränker werden. Bei dem Gedanken daran, dass er Eddie verlieren könnte. " Ist es sehr schlimm?" Fragte er schließlich leise nach.
" Das ist schon das zweite Mal, dass sowas passiert ist", gab Eddie schließlich zu. Er steuerte nun ebenfalls auf das Bett seines besten Freundes zu, und setzte sich neben ihn. " Beim ersten mal dachte ich noch, dass das vielleicht das einzige Mal bleiben würde, aber ich schätze, da habe ich mich getäuscht." Aber hatte er wirklich geglaubt, dass es bei dem einen Vorfall bleiben würde? Geglaubt, dass es sich nicht wiederholen würde? Nein. Tief in seinem Inneren hatte er gewusst, oder zumindest vermutet, dass das noch nicht Alles gewesen war. Dass es möglicherweise stärker werden würde. Der Jüngere merkte, wie seine Unterlippe kurz zuckte, und wie seine Augen zu brennen begannen. Eigentlich wollte er jetzt nicht weinen.
Nicht vor Richie zu weinen anfangen, und doch hatte er das Gefühl, als wäre es beinahe unmöglich, in diesem Moment die Tränen zurück zu halten. Er spürte bereits, wie ihm die erste Träne über die Wange zu laufen begann, als er von dem anderen Jungen in eine feste Umarmung gezogen wurde. Er stieß ein ersticktes Schluchzen aus, während er sich fast schon ein wenig an dem Älteren festkrallte. Sich fast schon ein wenig an ihm festkrallte, und ihn am liebsten nie wieder losgelassen hätte. Denn, obgleich die Angst noch immer da war, so hatte er das Gefühl, als würde sie in diesem Moment zumindest ein wenig abnehmen.
Als würde sie nun, da Richie bei ihm war wieder verschwinden- zumindest ein wenig. Als würden selbst die Schmerzen in seiner Brust, die nicht mehr ganz stark wie vor einigen Minuten, aber dennoch vorhanden waren, noch ein wenig nachlassen. Jene Umarmung, schien im in gewisser Weise ein Gefühl von Sicherheit zu geben. Ein Gefühl von Geborgenheit, das er oft in der Gegenwart des anderen Jungen verspürte. " Rich?" Brachte er schließlich nach einiger Zeit, in der zwischen den beiden Stille geherrscht hatte heraus, und erschrak fast selber einen Moment darüber, wie zittrig seine eigene Stimme klang. Wie zittrig sie klang, während er kurz davor war, jene Frage zu stellen, die ihm bereits seit einigen Tagen auf der Zunge brannte.
Die ihm bereits so lange Zeit immer wieder im Kopf umher geschwitzt war, aber die er sich noch nie auszusprechen getraut hatte- vermutlich, weil sie seine Angst noch mehr verstärkte. Weil er glaubte, dass es sie noch mehr verstärken würde, würde er die Frage laut aussprechen. " Denkst du ich könnte-", er unterbrach sich selbst. " Denkst du, dieser Husten könnte...tödlich sein?" Er merkte selbst, wie er zum Ende des Satzes hin immer leiser wurde. Nun klang jene Frage in seinen eigenen Ohren fast schon ein wenig zu ängstlich. Fast schon ein wenig lächerlich. Lächerlich, aber dennoch beängstigend.
" Was?" Richie ließ den Kleineren recht plötzlich los, und starrte diesen mit geweiteten Augen an. Obgleich jener Gedanke- oder viel mehr jene Angst davor, Eddie durch diesen Husten verlieren zu können sich vor einigen Minuten auch in seine Gedanken geschlichen hatte, so schockierte es ihn nicht weniger, diese Frage aus dem Mund des Jungen zu hören. In gewisser Weise hatte er fast schon das Gefühl, als würde es ihn sogar noch ein wenig mehr schockieren, zu wissen, dass Eddie selbst jenen Gedanken ebenfalls hatte. Dass er dies selbst auch fürchtete.
Dass er möglicherweise fast schon in gewisser Weise damit rechnete, dass dies passieren könnte. Beinahe fühlte es sich für einen Moment lang an, als würde sich sein Herz für eine kurze Zeit lang zusammen ziehen. Sich für eine kurze Zeit zusammen zu ziehen, wenn er daran dachte, dass Eddie möglicherweise sterben könnte. Wenn er an die leere Stelle, den leeren Stuhl dachte, der dann in all den Kursen, die er zusammen mit Eddie hätte neben ihm stehen würde. Wenn er an das Loch dachte, das Eddie's Tod in dem Band des Losersclubs hinterlassen würde- ein Loch, das sich wohl kaum wieder sonderlich leicht füllen lassen würde. Ebenso wie das Loch, das ein solches Ereignis in seinem Herz hinterlassen würde.
Nein. Eddie würde garantiert nicht mit gerade einmal achtzehn Jahren an diesem Husten- dieser Krankheit, wie auch immer deren Name lauten sollte- sterben. Eddie durfte nicht sterben. Das würde er- das würden sie nicht zulassen. " Nein", brachte er schließlich hervor. " Eddie Kaspbrak. Du wirst uns nicht einfach wegsterben, okay?", der Brillenträger atmete kurz ein wenig zittrig ein. " Ich lasse dich nicht-", er stockte einen kurzen Moment lang, ehe er fortfuhr" Wir alle, der Losersclub, wir lassen dich nicht sterben. Wir schaffen das. Versprochen. " Und wenn er ehrlich zu sich selbst war, dann wusste er nicht genau, ob er tatsächlich nur Eddie, oder in gewisser Weise auch sich selbst davon überzeugen wollte.
Eddie blickte langsam. " Richie?" Fragte er dann, worauf er einen fragenden Blick von seinem Gegenüber erntete. " Danke", murmelte er, ehe er den größeren Jungen in eine erneute, wenn auch ein wenig unbeholfene Umarmung zog.
AN: Uff, ich habe es auch mal wieder geschafft XD So viel zum Thema, ich würde in Zukunft häufiger updaten...😅
Aber na ja, wie findet ihr das neue Kapi? Kitschig? Etwas ünerdramatisiert? So finde ich es nämlich ehrlich gesagt ein bisschen...aber lässt mir trotzdem gerne eure Meinung dazu in den Kommis da, und joa😊
Dann bis bald 🙃💕
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