Kapitel 9.
Cherrys Sicht:
"Du verschweigst mir also einfach mal, dass du diesen Typen kennengelernt hast und er sogar bei dir Zuhause war?" leichte Frustation hörte ich aus ihrer Stimme heraus, doch wann bitteschön, hätte ich ihr das denn erzählen sollen? Eine Denkfalte bildete sich auf meiner Stirn, als ich seinen muskulösen Rücken hinter her sah, der bald darauf in dem Saal verschwand, aus dem er die Vorlesung gehalten hatte. Merkwürdig, er kam mir immer noch so bekannt vor.
"Sag mal, kann es sein, dass du ihn kennst?" fragte ich auf meinen Gedanken hin und schaute Lisa leicht irritiert an, wobei ich inständig hoffte, dass sie es tat.
"Hä? Nee, wieso?" machte sie meine Hoffnung mit drei Worten zunichte. Ich winkte ab und biss etwas nachdenklich auf meine Unterlippe. "Ich muss dann auch wieder." murmelte ich leise und wandte mich von Lisa ab, um das Gebäude zu verlassen und dem Heimatweg anzutreten.
Flawers Sicht:
Da ich noch meine Tasche holen musste, verschwand ich als einzigster in dem Saal, wo ich eine Frauengestalt auf der Bühne sah. Jenna? Fragend hob ich eine Augenbraue und betrat die Stufen, die hinauf führten, als sie sich auch zu mir umdrehte. "Da bist du ja." meinte sie freudestrahlend und kam mir entgegen, um ihre Hände um meinen Hals zu schlingen. Wie perplex ich doch war, realisierte sie gar nicht. Sonst war sie noch nie hier gewesen, hoffentlich hatte sie mich nicht mit Cherry gesehen, obwohl da war ja außer eine freundtschaftliche Umarmung gar nichts. Aber wer weiß, was das weibliche Geschlecht da wieder hinein interpretierte.
"Ja, war noch auf Toilette." log ich. "Was machst du hier?" wahrscheinlich klang das etwas forscher ala gewollt, aber sie hätte mich auch über ihren spontanen Besuch informieren können. "Ich wollte dich überraschen. Hat es nicht geklappt?" mit einem Schmollmund sah sie mich an und wich einige Schritte zurück, die ich jedoch nutzte, um sie wieder an mich zu ziehen. "Doch. Nur bin icb ziemlich überrascht. Hast du dir die Vorlesung auch angehört?" fragte ich daher neugierig, doch schüttelte sie lediglich den Kopf. "Hätte sowieso nichts verstanden, weißt du doch." Stimmt, wusste ich.
Mit einem brummenden Nicken löste ich mich wieder von ihr und holte die Tasche, die noch am Boden lag, ehe ich meine Hand um ihre Taille schlang und mit ihr aus dem Saal ging. Hoffenrlich war Cherry schon weg und würde das nicht sehen.
Cherrys Sicht:
Langsam trottete ich den Weg entlang des Gebäudes. In Gedanken versunken merkte ich gar nicht, wie ich in Hundescheiße getreten war, sodass erst der aufsteigende Gestank es mir realisierte. Sofort hob ich meinen Fuß an und schaute darunter. "Ihh!" entkam es meiner Kehle und schnell wischte ich die Unterseite meines Schuhs am Grasboden ab. Mit nur minimalen Erfolg. Reste blieben übrig. "Boah, wieso war das klar?" fluchte ich leise vor mich hin, ehe ich leises Gelache hinter mir vernahm. Eine Gänsehaut durchfuhr mich. War ich denn heute irgendein Männermagnet, oder wieso flogen sie mir wie Zecken an den Arsch? Perplex drehte ich mich um und sah in zwei blaue Augen, welche einem Studenten gehörten, der meist in die gleichen Vorlesungen war, wie ich. Zufall? Eher nicht. "Jetzt lach mich doch nicht aus!" motzte icb ihn an, worauf er verstummte und seine Tasche am Boden abstellte. "Kann ich helfen?"
"Ja, kannst die Scheiße mit der Zunge ablecken!" konterte ich auf diese dumme Frage. Wie wollte er mir denn helfen? Dümmer gings doch wohl nicht. "Tut mir Leid, wollte doch nur nett sein!" antwortete er leicht beleidigt und hob seine Tasche wieder auf, um an mir vorbei zu gehen und abzuhauen. Mit einem leisen Seuftzen richte ich mich aber wieder auf und drehtw mich zu ihm. "Tut mir Leid, ich wollte nicht so fies sein." sagte ich reuemütig, wobei sein Gesicht wiedee aufklarte. Komischer Kauz. Lange Geschichte, kurze Info. Er ging und ich bleib allein zurück. Arschloch!
Seuftzend nahm ich den Kampf mit der Scheiße wieder auf und richtete mich erst wieder auf, als alles beseitigt war. Kopfkratzend sah ich zum Eingang der Uni, welchen ich noch erspähen konnte, als ich Flawer herauskommen sah, mit Begleitung. Seine Hand auf ihren Po verweilend. Sie lachten miteinander und sahen vertraut aus. Was zum..? Hatte er etwa eine Freundin und hat trotzdem mit mir rumgemacht? Mir Hoffnungen gebracht? Bitte, stop? Hoffnunf? Was dachte ich da. Ich fand den zerknüllten Zettel in meiner Hosentasche wieder und sah darauf. 'Engel' schoss es mir wieder durch den Kopf. Mein Blick auf ihn gerichtet. Na warte, das gibt Rache mein Freund!
Ich tippte die Nummer ein und hinterließ eine Nachricht. Ich konnte auch anders, wenn man mich auf sich aufmerksam macht, im negativen Sinne.
Flawers Sicht:
Meine Hand wanderte an ihrem Po und kniff ihr kurz rein, als sie lachend aufquieckte und mir leicht gegen die Brust schlug. "Hör auf! Nicht in der Öffentlichkeit." huschte es über ihre Lippen, die von einem Grinsen geziert waren. Auch ich lachte leicht, als wir auf dem Daheimweg waren. Doch piepte dann kurz mein Handy, weswegen ich meine Hand nicht wegnahm, jenes jedoch mit der anderen Hand ergriff und entsperrte. Eine SMS von einer unbekannten Nummer. Sofort schoss mir Cherry in den Kopf, weswegen ich meine Hand doch löste und sie etwas schützend seitlich ans Handy hielt, damit Jenna nichts mit bekam.
"Hey, Cherry hier. Heute Abend lust vorbei zu kommen? Hab ne Überraschung und wollte mich bedanken, dass du mich gerettet hast, mein Held!" stand darin. Völlig irritiert las ich mir es erst zweimal durch, doch schlich sich ein Grinsen auf meine Lippen, als ich antwortete. "Alles klar. Bin da!" anschließend steckte ich es wieder ein und zog Jenna an mich. Nun war sie völlig irritiert und starrte mich an. Ich jedoch lachte nur kurz und gab ihr einen leichten Kuss auf die Nase. Mal sehen was da auf mich zu kam..
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