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II.

Kaum hatte sich der Knoten gelockert, gab es einen lauten Knall, Schlamm spritzte über den Frühstückstisch, ihren gesamten Oberkörper und teilweise auch auf die Umsitzenden. Versteinert hielt sie die Schnur zwischen Daumen und Zeigefinger, ihr Gesicht war nicht mehr als solches erkennbar. Angeekelt schüttelte sie ihre Hände aus, wischte sich wenigstens das Gesicht frei und erhob sich fuchsteufelswild. Aufgrund der Vorkommnisse war es still. Jeder sah zum Gryffindortisch, an dem nun ein Schlammmonster stand. Das Lachen jedoch, verriet den Übeltäter. Es war ein Unterdrücktes, aber sie hörte es. Blitzschnell suchte sie ihn, erkannte, dass Malfoy es war, der kurz darauf nicht mehr der einzige Lachende im Saal war. Am liebsten hätte sie ihm durch den ganzen Raum zugeschrien, dass das ein Nachspiel hätte, aber sie besann sich ihrer Professionalität als Schülersprecherin und beendete ihr Frühstück vorzeitig. Ein Zauber entfernte den Schlamm von ihrer Kleidung und aus ihrem Haar, sowie vom Esstisch und ihren Freunden, die alles wortlos beobachteten.

Bevor sie jedoch zur ersten Stunde ging, wechselte sie ein paar Worte mit Professor McGonagall, die auch Malfoy argwöhnisch zur Kenntnis nahm. Mit erhobener Augenbraue sah sie ihn ein letztes Mal an, stürmte dann aber erhobenen Hauptes zu den Korridoren.

Stunde um Stunde verging, in denen hin und wieder über sie getuschelt wurde, aber das war ihr egal, schließlich kannte sie den Schuldigen und hatte entsprechende Maßnahmen eingeleitet. Sie, Harry und Ron wechselten gerade das Klassenzimmer, als Malfoy sie aufhielt.

„Hey!", bestimmend hielt er sie an ihrem Ellenbogen fest, den sie ihm wiederum im Handumdrehen entriss.

„Was willst du?", zischte Ron, stellte sich beschützend neben seine beste Freundin, die ihrerseits einen bösen Blick zur Schau trug. Auch Harry verfolge die Situation kritisch.

„Mit dir rede ich nicht!", keifte er dem Rothaarigen entgegen, fixierte darauf wieder die Hexe vor ihm. „Ich verstehe nicht, warum du immer mit diesen Bimbos unterwegs bist.", er schüttelte kurz resignierend den Kopf, ehe er fortfuhr: „Was soll das?"

„Ich weiß nicht wovon du sprichst.", lautete ihre Antwort, die sie mit unverändertem Gesichtsausdruck kundtat. Sie wusste, was er wollte, aber er sollte es aussprechen. Ärgerlich erwiderte er:

„Klar weißt du das! Wegen dir muss ich auf diese dämlichen Kinder aufpassen, während sie eine Höhle anglotzen und du bist auch noch meine Aufpasserin!", zähneknirschend setzte sie zu einer Antwort an:

„Das ist eine Menge Verantwortung für jemanden wie dich! Außerdem sind das keine dämlichen Kinder, sondern deine Mitschüler. Du warst auch mal elf Jahre alt!"

Höhnisch lachte er und strich mit seiner Hand über seine Stirn, die andere stützte er auf seine Hüfte. „Da macht man einmal einen Scherz und wird zum Assi degradiert."

„Ja, war sehr lustig.", sehr wohl war sie sich der unterschwelligen Nachricht bewusst. Das Wort, das er am Tag zuvor nicht aussprechen konnte, drückte er durch eine Kiste voller Schlamm aus.

„Deine Beleidigungen haben das gerechtfertigt, niemand spricht so mit mir... Wenn du mich nun entschuldigst, ich werde mir schonmal eine Flasche Schnaps besorgen, damit ich die Kinder ertrage, während sie Fledermäuse aufscheuchen."

Nach seinem letzten Wort rempelte er sie und Harry an, dann verschwand er in die Kerker.

„War er das beim Frühstück?", verdutzt versuchte Harry den Blick von ihr einzufangen, Ron hingegen ballte noch immer seine Hände zu Fäusten.

„Wer sonst.", spie sie und setzte energisch ihren Weg zu ihrer Stunde Zauberkunst fort. Ihre Freunde mussten beinahe rennen, um mit der Furie, die ihre Freundin war, Schritt zu halten. Atemlos bohrte Ron weiter nach:

„Was hast du denn so schlimmes gesagt?"

„Nur, dass er der eingebildetste Scheißkerl auf diesem Planeten ist, er Voldemorts Schoßhündchen war und dann habe ich ihm unter die Nase gerieben, dass ich eine weitaus bessere Hexe bin, als er ein Zauberer.", gleichmütig zuckte sie ihre Achseln. Es war ihr ziemlich egal, dass sie ihn scheinbar verletzt hatte, wo er doch immer die schlimmeren Worte für sie aufsparte.

„Wow, das ist selbst für dich hart.", bemerkte Harry und schob seine Brille ein Stück auf seiner Nase nach oben. Sie war dennoch der Meinung, dass die Beschimpfungen, die er ihr immer zukommen ließ, weitaus schlimmer gewesen waren.

Weitere Erklärungen zu ihrer Stunde Arithmantik, die sie hatte mit Malfoy teilen dürfen, sorgten dafür, dass die beiden verstummten. Wahrscheinlich wollten sie nicht in ihrer Haut stecken. Umso mehr freuten sie sich auf ihren Besuch in Hogsmeade, der nach Geschichte der Zauberei endlich stattfinden konnte. Nachdem sie ein paar wärmere Kleidungsstücke übergeworfen und ihre Schuluniform abgelegt hatten, schlenderten sie den Weg entlang in das kleine Dorf und zu einem Ausstatter, der saisonbedingt auch Kostüme und Anderes zum Ausleihen führte.

Wenige andere Schüler waren ebenfalls anwesend und suchten nach einem möglichst gruseligen Kostüm. Auch für Harry und Ron hatten sie schnell etwas Passendes aufgetrieben. Ron würde wie geplant ein Teufelskostüm tragen können und Harry staubte derweil ein Kostüm für einen Henker ab, welches sehr furchteinflößend aussah.

Auf dem Rückweg riss der kalte Herbstwind an ihren Mänteln, bauschte Hermines Haar auf und wehte Laub vor ihre Füße. Knisternd bogen sich die Papiertüten mit den Kostümen.

„Es war echt voll im Honigtopf.", sagte Ron, während er sich eine von Bertie Botts Bohnen in den Mund schob. „Argh, Hundefutter!"

„Da hast du recht. Gib mir auch eine!", zustimmend nickte Hermine und griff in die Schachtel, die er ihr entgegenstreckte. Wagemutig zerkaute sie die nierenförmige Süßigkeit und musste lächeln. „Grüner Apfel. Ich habe heute Glück.", während sie das sagte reckte sie ihre überkreuzten Finger in die Luft.

„Außer mit Malfoy! Was soll ich euch zur Hochzeit schenken?", scherzte Harry, der aufgrund seiner Bemerkung einen großzügigen Schlag gegen die Schulter kassierte.

„Wir werden nicht heiraten."

Lachend setzten sie ihren Weg fort, probierten die Bohnen, betrachteten den verbotenen Wald, der in allen möglichen Herbstfarben erstrahlte und freuten sich darüber, dass das Leben endlich einmal nicht ganz so schlimm war.

Am Halloweenmorgen wurden Hermine und die anderen Mädchen im Schlafsaal vom Sonnenschein geweckt, der durch die Vorhänge strahlte. Gähnend streckte sie sich und freute sich darauf, sich in ihr Kostüm zu werfen. Nach einer langen dusche trocknete sie ihre Haare und steckte sie voluminös nach hinten. Ein dunkler Lidstrich schmückte ihre Augen, dunkelroter Lippenstift ihre Lippen. Ein schwarzes barockes Kleid mit einem Stehkragen schmiegte sich an ihren Körper und obwohl das Korsett eng geschnürt war, schnitt es ihr nicht die Luft ab. Lange, an den Händen weit geöffnete, Ärmel umspielten ihre Handgelenke. Nur für diesen Anlass hatte sie sich ein Buch mit Zaubersprüchen besorgt, die für die Verwandlung spezieller Körpermerkmale gedacht waren und so folgte eine Salve verschiedener Veränderungen: spitze Eckzähne und Ohren, blasse Haut, zwei Bissstellen an ihrem Hals und ein kleines paar Fledermausflügel auf ihrem Rücken. Ihre Iris erschien rot und verpasste ihr ein böses Aussehen.

Als sie einen abschließenden Blick in den Spiegel warf, war sie sich sicher, das beste Vampirkostüm zu tragen, dass es je gegeben hatte. Lavender, die eine weiße Katze abgab staunte, ob ihres ungewohnten Erscheinungsbildes.

„Wen willst du denn aufreißen?", fragte sie schnippisch und zupfte an der roten Schleife, die ihren Hals zierte.

„Und was willst du gruseliges sein? Ich verstehe nicht, was an einer Katze gruselig ist, außer dein kurzer Rock.", konterte sie mit einem abschätzigen Blick.

„Es gibt Menschen mit Katzenphobie!", zischte sie und verließ den Schlafsaal. Augenrollend folgte Hermine ihr in den Gemeinschaftsraum, an dessen Kamin warteten Harry und Ron bereits, ebenfalls in Kostümen.

Rons lange gedrehte, schwarze Hörner sahen bedrohlich aus und passten zu dem dunkelroten Sakko, das ebenfalls dem Barock zuzuordnen und knielang war. Passend darunter trug er eine schwarze Weste, ein dunkelrotes Hemd und ein ebenfalls schwarzes Halstuch, das eng um seinen Hals geschlungen und vorn in der Weste befestigt war. Dazu eine seidig glänzende rote Hose. Ein spitz zulaufender, schwarzer Schwanz lugte unter dem Sakko vor.

Harry dagegen war in einen bodenlangen schwarzen Umhang gehüllt, die Kapuze hing halb auf seinem Kopf und hätte ihn mit Leichtigkeit komplett verdecken können. Seine Hände waren so verzaubert, dass sie so aussahen, als würden sie nur aus Knochen bestehen. Eine schwere Kette aus Eisenringen umschlang seine Hüfte, während an dessen Ende ein großer Schlüssel hing. In seiner linken Hand hielt er den Stiel einer überdimensionalen Axt, die über ihrem Kopf bedrohlich aufragte.

„Das... ist eine Attrappe oder?", zögerlich zeigte sie auf die verrostete Klinge, die wahrscheinlich auch, wenn sie stumpf war, jemanden den Kopf kosten konnte.

„Ja sicher, sie ist sehr leicht. Ein Zauber sorgt dafür, dass sie möglichst authentisch wirkt.", erklärte er und grinste. „Du siehst klasse aus."

„Danke! Ihr auch. Ich bin froh, dass wir die Kostüme für euch gekauft haben.", erwiderte sie wahrheitsgemäß. Harry nickte ihr zu.

Ron starrte seine Streberfreundin seinerseits an und nickte nur beklommen, aber zustimmend. Hermine war begeistert über die Kostüme ihrer Freunde, sie war nie davon ausgegangen, dass sie so großartig aussehen würden. Das alles verbesserte ihre Stimmung um Welten und ließ sie vergessen, dass Malfoy sie am Tage zuvor erneut angegangen war.

Angeregt schwatzend begaben sie sich zum Frühstück und sahen allerhand verrückter Kostüme, die ausgefallener und kreativer nicht hätten sein können. Besonders beeindruckt war sie von einem Fünftklässler, der es geschafft hatte sich komplett durchscheinend zu zaubern und damit wie ein waschechter Geist wirkte. Selbst Sir Nicholas war begeistert von ihm gewesen.

Sie hatte eines ihrer Bücher für den folgenden Unterricht vergessen und wollte deshalb umkehren. Kurz verdeutlichte sie ihren Freunden, dass sie zum Frühstück nachkommen wollte, ehe sie umkehrte und die Treppen emporstieg. Gerade bog sie in den nächsten Gang, als ein dunkler Rauch über den felsigen Boden waberte. Verwirrt suchte sie Wände und Rüstungen ab, um die Ursache zu finden, blieb jedoch erfolglos. Und gerade wollte die den Rauch ignorieren, dachte er würde zur Dekoration des Schlosses gehören, als sie von drei Gestalten in Umhängen überrascht wurde.

Gesichter konnte sie nicht erkennen, zu tief waren die Kapuzen über ihre Köpfe gezogen. Es waren drei unterschiedlich große Schüler, die ihr entgegenkamen und zuckend ihre Hände ausstreckten. Mutig erhob sie ihren Zauberstab:

„Schluss damit! Was wollt ihr?"

Näher kamen sie ihr, begleitet von gruseligen Geräuschen, die dem Stöhnen von schwerverletzten Menschen glichen. Eine der Personen griff nach ihrem Handgelenk, war sie inzwischen an der Wand in ihrem Rücken angekommen und ahnte böses. Eine verzerrte Stimme sprach zu ihr, während sie angsterfüllt die Figuren beobachtete.

„Gib uns deine Mitschriften!"

„Was zur Hölle?", flüsterte sie und augenblicklich war ihre Hand wieder frei. Lachen dröhnte in ihren Ohren, als sich die Schüler zu erkennen gaben. Und natürlich hatte sie es geahnt, es handelte sich um Malfoy, Goyle und Parkinson. Wütend starrte sie abwechselnd auf die Personen, die sie momentan lieber auf dem Mond sehen würde.

„Du hättest dein Gesicht sehen sollen!", lachte Parkinson schamlos. Blut schoss in ihre Wangen, sie wusste nicht, wie sie plötzlich so ängstlich sein konnte.

„Idioten! Ich ziehe euch Hauspunkte ab!", keuchte sie und wusste nicht, wie sie sonst handeln sollte, sie war es nur leid.

„Nur zu Granger, wir haben sowieso genug davon.", spottete Malfoy mit einem bösen Lächeln im Gesicht. Sie sah ihn nicht an, wollte nur gehen, daher warf sie Parkinson und Goyle noch einen letzten abschätzenden Blick zu, machte sich danach jedoch auf den Weg in ihren Schlafsaal, um das vergessene Buch zu besorgen.

Wenig später kehrte sie zurück in das Erdgeschoss.

Die große Halle war düster geschmückt. Statt der üblichen Kerzen schwebten ausgehöhlte Kürbisse unter der Decke, die zum Morgen noch einen wolkenlosen Himmel zeigte. Auf dem Tisch befanden sich verzauberte Spinne aus Schokolade, die Ron nur beim Hinsehen einen Schauer über den Rücken jagten, sodass sie die Schüssel zur Seite stellen mussten. Blutroter und giftgrüner Tee wurde in dampfenden Kannen angerichtet, die schwebend servierten. Wackelpudding mit täuschend echten Augen stand zwischen dem Toast, auf dem eine getoastete Fledermaus prangte und den Frühstücksflocken, die heute wie kleine Feen geformt waren. Bodennebel schwebte durch den Raum und erschwerte es den Schülern etwas zu finden, das ihnen aus Versehen auf den Boden gefallen war.

Sie kamen nicht mehr aus dem Staunen, auch nicht als die Geister der kopflosen Jagt wie jedes Jahr einen Ritt über die Tische vollzogen. Hermine wollte sich nun auf den Weg zu den Gewächshäusern machen, die heute Schauplatz für das Aushöhlen von Kürbissen sein sollten. Sie entschuldigte sich und umrundete den Tisch, vor der Tür traf sie, wie zu erwarten auf Malfoy, dessen Anblick ihr einmal mehr das Blut in den Adern gefrieren ließ. Dieses Mal lag es jedoch an seinem Kostüm.

Seine Haare waren nach hinten gegelt, er trug einen langen schwarzen Umhang, mit einem Stehkragen, der an der Innenseite dunkelgrün leuchtete. Darunter sah sie einen schwarzen Anzug, die Hose mit Bügelfalte und einer Kette am Gürtel, an deren Ende sich eine Uhr befinden musste. Dazu ein schwarzer Frack mit einer Reihe von silbernen Knöpfen und eine dunkelgrüne Weste. Seine Lippen wirkten blutleer, seine Iris waren noch hellgrauer als sonst und seine Ohren liefen spitz zu, wie ihre eigenen. Offenbar hatte sie sein Kostüm bei ihrer vorherigen Begegnung komplett übersehen.

„Was ist das?", fragte sie misstrauisch und musterte sein Erscheinungsbild lauernd. Als er ihr antwortete wäre sie bald nach hinten gestolpert, denn während er sprach entblößte er vier scharfe Eckzähne.

„Was meinst du?", entgegen seiner unspezifischen Antwort wirkte er sehr säuerlich.

„Dein Kostüm natürlich.", abwartend verschränkte sie die Arme vor ihrer Brust. Wie konnte sie nur so mit ihm reden? Er hatte ihr am Morgen einen riesigen Schrecken eingejagt, aber auch er schien diesen Moment verdrängt zu haben.

„Ach ja? Und was ist mit deinem Kostüm? Vielleicht hatte ich die Idee ja als erstes?", meckerte er herausfordernd und gerade als sie ihm antworten wollte, unterbrach er sie herrisch. „Obwohl, ist mir egal, jetzt ist es sowieso zu spät. Und außerdem-"

„Hey! Cool, dass ihr ein Vampirpaar abgebt, sehr authentische Kostüme! Und das obwohl ihr euch nicht abgesprochen habt.", flötete Luna, die neben sie getreten war. Hermine war sich nicht ganz sicher was ihr Kostüm darstellen sollte, aber aufgrund der langen zerfetzten Robe und den Blättern im Haar ging sie von einer Todesfee aus.

„Wir sind nicht-", begann sie anklagend, aber Luna ließ auch sie nicht ihren Satz beenden.

„Schon okay, auch wenn ihr noch nicht darüber reden wollt, ich kann verstehen, dass ihr eure Zukunft momentan lieber für euch behaltet.", perplex warfen sie erst einander, dann wieder Luna einen Blick zu. Malfoy antwortete zuerst und war alles andere als erfreut:

„Keine Ahnung was du dir da zurechtspinnst, aber nichts davon stimmt. Wir sehen uns dann in der Höhle, Granger.", beendete er zähneknirschend und verschwand.

Auch Hermine wusste nicht, was sie von Lunas Aussage halten sollte, schließlich hatte sich nichts Derartiges angedeutet.

„Hör nicht auf ihn, du siehst schön aus! Und ihr seid gut aufeinander abgestimmt."

Wortlos nickte sie und entfernte sich von der Ravenclaw, sie konnte sie nicht länger ertragen, ohne zu schreien. Mit geballten Fäusten durchquerte sie das Schulgebäude, auf dem Weg zu den Kürbissen, die auf sie warteten.

Auch Harry und Ron waren später aufgetaucht um zu lernen, wie man mit verschiedenen Zaubersprüchen einen Kürbis aushöhlen und schnitzen konnte. Unter der Leitung von Professor McGonagall und Professor Sprout erschufen sie gemeinsam mit vielen anderen Mitschülern orangene Kunstwerke, die später am Abend über dem schwarzen See schweben sollten.

Schneller als gedacht war die Zeit vergangen und die Sonne verschwand hinter dem Horizont. Das Abendessen war ähnlich üppig, wie zu den vorherigen Jahren und ließ keine Wünsche unerfüllt. Es gab alle möglichen Gerichte in einer gruseligeren Variante und jede Menge verschiedener Süßigkeiten, die teilweise verzaubert auch einige Sprünge tun konnten, ganz zu Rons Leidwesen.

„Schaffst du das jetzt auch, mit Malfoy allein die Höhlentour zu machen?", fragte Harry, als er gerade einer Gummischlange den Kopf abbiss.

„Klar. Ist ja zum Glück nur eine. Welche leitet ihr?", interessiert stützte sie ihre Unterarme auf dem Tisch ab.

„21 Uhr, also die letzte Tour. Du musst gleich los oder?", antwortete Ron, statt Harry.

„Yep, ich sammle Mister Miesepeter gleich an seinem Tisch ein.", ihre Freunde warfen ihr aufmunternde Blicke zu, ehe sie sich erhob und durch die Halle zum Slytherintisch ging. Erhaben und stolz setzte sie einen Fuß vor den anderen, wobei ihre langen Ärmel leicht wippten, genauso wie die großen Locken, die ihre Haare auf ihrem Rücken warfen. Sie wollte nicht daran denken, dass er ihr am Morgen Angst eingejagt hatte. Er sollte diese Genugtuung nicht bekommen, es ihr anzusehen, dass sie deshalb sauer war. Neben Malfoy hielt sie inne und tippte auf seine Schulter. Die Anderen, die ihn umgaben, verstummten bei ihrem Anblick.

„Graf Malfoy, die Betreuung der Monster startet in Kürze."

Stirnrunzelnd sah er sie an und richtete dann noch ein paar letzte Worte an seine Freunde: „Wenn ich nicht zurückkomme, sucht bitte nach mir.", es entlockte ihnen ein Lachen, Hermine hingegen nur ein Augenrollen. Lässig erhob er sich von seinem Stuhl.

„Bereit? Die Kinder warten am Haupteingang. Wir haben die Zweitklässler. Also nicht mal Elfjährige.", spottete sie. Er verzog seinen Mund und vergrub seine Hände in seiner Hose.

„Bringen wir es hinter uns."

Wenige Minuten später gingen sie voraus, gefolgt von sechs Kindern. Sie spazierten über einen, von Kürbislaternen ausgeleuchteten, Trampelpfad, der am Rande des verbotenen Waldes entlangführte und irgendwann in einer Höhle enden sollte.

„Und? Ist es so schlimm sich zu verkleiden?", fragte sie beiläufig, achtete unterdessen darauf nicht zu stolpern, was ihr die Stiefel an ihren Füßen nicht wirklich einfacher machten.

„Nein. Gespräch beendet, ich will nur zurück.", murrte er leise, sodass es die Kinder nicht hören konnten.

„Bist du eigentlich ein Vollzeitarschloch oder treffe ich dich nur in ungünstigen Momenten?", entgegnete sie ruhig. Sie verstand nicht warum er nicht wenigstens am heutigen Abend so tun könnte, als wären sie nur Mitschüler.

„Vollzeit.", war seine knappe Antwort.

„Irrer Zufall, dass wir beide Vampire sind was? Dein Kostüm sieht gut aus, woher ist es?", ohne seiner Laune auch nur geringste Beachtung zu schenken, fuhr sie fort und versuchte ihn in ein Gespräch zu verwickeln.

„Ja, total irre.", wiederholte er ihre Bezeichnung einige Töne höher, als sie es ausgesagt hatte. „Falls es dich wirklich interessiert, ich hab es mir von meinen Eltern schicken lassen."

„Wirklich?"

„Ich habe ihnen genau gesagt, was ich mir vorstelle und sie haben es anfertigen lassen. Zufrieden?", böse funkelte er sie in dem schummrigen Licht, dass die Kerzen verbreiteten, an.

„Du hast dir ja mehr Gedanken gemacht, als du zugeben willst. Das finde ich süß.", räumte sie ein, bereute es jedoch augenblicklich.

„Ach, sei still.", murmelt er und war das ein Lächeln in seinem Gesicht?

Einige Meter weiter erreichten sie schließlich die Höhle. Professor McGonagall versicherte ihr, dass sie kein eigenes Licht benötigen würden und sie sollte Recht behalten. Hellblaue, verschnörkelte Muster säumten die Wände des rauen Steins und erhellten den Gang gerade so sehr, dass alle Staunend die Stalagmiten und Stalagtiten bewundern konnten. Sie befanden sich auf einem Vorsprung, der den Blick auf einen Höhlensee freigab und ebenfalls von Stalagmiten umgeben war.

Ein allgemeines Raunen ging durch die Reihen, ebenfalls aufgrund der fabelhaften Aussicht, die sich den Kindern bot.

„Aber wo sind die Fledermäuse?", flüsterte Hermine und wurde sogleich eines Besseren belehrt. Im Höhleneingang kündigte sich ein Rauschen an, das anschwoll und für sie eine unausweichliche Folge barg, da sich der Vorsprung direkt nach dem Gang befand.

Hunderte der geflügelten, flauschigen Wesen strömten an ihnen vorbei in die Höhle, Hermine stieß einen spitzen Schrei aus und klammerte sich an die nächste Person neben ihr, die sie umfasste. Die Flügelschläge verwirrten die Haare der Anwesenden, verhedderten sich teilweise in den aufgewirbelten Umhängen und fiepten in ungeahnten Tonhöhen. Auch die Kinder riefen unruhig durcheinander, da war es auch schon vorbei und der Schwarm flog einen großen Bogen durch das blaue Licht.

Langsam hob Hermine ihren Kopf und begriff, dass sie in den Armen von Draco Malfoy war. Noch immer hielten sie einander fest, nur trafen sich nun ihre Blicke. Sie musterte seine, heute hellgrauen, Augen, seine gerade Nase und den Schwung seiner Lippen. Er musterte ihre roten Augen, den feinsäuberlich aufgetragenen Lippenstift und die, inzwischen unordentliche, Frisur. Dennoch war der Zauber einen Moment später gebrochen, als die Kinder erleichtert auflachten und sich damit auch die beiden Vampire peinlich berührt losließen.

„Also... ich denke wir haben genug gesehen, wir müssen auch zurück zum Schloss...", Malfoy warf einen geschäftigen Blick auf seine Taschenuhr, „Bald geht die nächste Führung los."

Er räusperte sich und passierte den Weg vorbei an den Kindern, Hermine folgte ihm und bedeutete den Kindern es ihr gleich zu tun. Wortlos legten sie den Weg zurück, zu verlegen darum, das eben Geschehene in Worte zu fassen.

Sie verabschiedete die Gruppe und stand unschlüssig neben Malfoy, der finster auf den Boden starrte. „Alles okay?", fragte sie daher und riss ihn aus seiner Lethargie.

„Lass mich bloß in Ruhe!", motzte er und nahm den Korridor, der in die Kerker führte.

Hermine wollte das nicht auf sich sitzen lassen und eilte ihm hinterher. Sie wollte wissen, was das alles bedeutete und er sollte ihr dabei helfen, es herauszufinden.

Er war augenscheinlich auch umgekehrt, denn als sie die nächste Ecke erreichte, erschien auch er vor ihr. Kurzerhand griff er ihre Schultern, schob sie an die Wand in ihrem Rücken, trat nah an sie heran. Wie paralysiert sahen sie einander in die Augen. Sein Blick war forschend und interessiert, während sie versuchte nicht durchzudrehen. Kurz benetzte sie ihre Lippen, sie sah, wie seine Augen einen Abstecher zu ihren machten und sie wollte plötzlich etwas ganz anderes, als ihn zu hassen. Er presste seine Lippen aufeinander. Zögernd näherte er sich, schien nicht zu wissen, ob sie es auch wollte, aber als sie ihr Kinn hob, sollte das ihre Zustimmung verkörpern. Kurz zweifelte sie an der ganzen Situation, wäre am liebsten weggerannt, aber sie blieb, kam ihm entgegen und küsste ihn, ehe er verschwinden konnte. Er erwiderte es ohne zu zögern, legte seine Hände auf ihren Rücken und fühlte die Haut über ihren Schulterblättern, über die er mit seinen Daumen strich. Sie seufzte in seinen Mund, löste sich von ihm, nur um ihn mit ihrer Nase auf der anderen Seite von seiner wieder zu küssen. Er legte Zärtlichkeit und Leidenschaft in diese gefühlvollen Berührungen, die sie ihm gleichermaßen intensiv zurückgab. Vorsichtig umspielte er ihre Zunge, darauf bedacht sie nicht mit seinen Eckzähnen zu beißen, während sie seinen beschleunigten Puls unter ihren Fingerspitzen fühlte.

Aufgeregt und mit wild klopfenden Herzen lösten sie sich nach einiger Zeit.

„Ist das richtig?", flüsterte sie gegen seinen Mund.

„Ganz bestimmt nicht.", antwortete er heiser.

„Aber die Berechnungen...", fuhr sie fort und benetzte ihre Lippen erneut.

„Sind wahrscheinlich richtig.", worauf er sie wieder an sich zog und seinen Mund auf ihren legte.

„Ich will das nicht nur wegen der Berechnungen.", gab sie zwischen mehreren Küssen zu und fesselte seine Augen mit ihren, er sollte ihr sagen, wie er dazu stand.

„Ich auch nicht.", er nahm ihre linke Hand in seine. „Du bist wunderschön.", gab er zu.

Errötend senkte sie ihren Blick, er nahm unterdessen seinen Zauberstab in die Hand und entfernte die Verwandlungszauber von ihnen. Letztendlich standen Draco Malfoy und Hermine Granger voreinander, die albern altmodische Kleidung am Leib trugen und deren Herzen leicht wie Helium waren.

„Tut mir leid, was ich zu dir gesagt habe. Ich war nur so sauer auf dich...", sie lächelte schief.

„Mir tut das mit dem Schlamm leid. Die Anspielung war unübersichtlich und ziemlich fies. Und das heute Morgen... war eine blöde Idee. Pansys, um genau zu sein.", ihr schiefes, wuchs zu einem richtigen Lächeln heran, sie drückte seine Hand. „Lass uns verschwinden, die Party ist sowieso vorbei."

Er nickte ihr zu. Hand in Hand durchquerten sie das Gebäude, küssten sich im Mondschein, begaben sich in den Raum der Wünsche, der sie aufwärmte, als ihnen kalt wurde und ihnen die notwendige Umgebung gab, um über alles zu sprechen, das sie aus der Welt schaffen mussten, damit sie am nächsten Morgen als Freund und Freundin die große Halle betreten und sich gegen den Ansturm an komischen Bemerkungen wappnen konnten. 

~*~

ENDE

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