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Kapitel 10

Die untergehende Sonne tauchte den Abendhimmel bereits in ein helles Rosa, als Aurora und ich am Weg unter dem Schloss ankamen.

„Den Rest schaffst du alleine, du musst einfach nur diesem Weg folgen", erklärte mir Aurora den Rückweg.

„Auf Wiedersehen!", rief sie mir zu. Ich winkte zum Abschied und machte mich auf dem Weg, dem breiten, gewundenen Pfad zu folgen. Ich passierte das Schlosstor, durchquerte den Innenhof und betrat das königliche Schloss.

Mittlerweile kannte ich mich dort schon ein wenig besser aus. Ich lief durch die menschenleeren Gänge, die von Fackeln an den Wänden erhellt wurden. In Gedanken versunken bemerkte ich die andere Person, die plötzlich in den Gang einbog zu spät und kollidierte geradewegs mit dem Jungen.

„Autsch", entfuhr es mir. Ich rieb mir meine schmerzende Schulter.

„Entschuldigung", murmelte der fremde Junge.

„Nicht schlimm, ich hätte besser aufpassen sollen", antwortete ich.

Ich begann, mein Gegenüber genauer zu mustern. Der Junge war wahrscheinlich etwa in meinem Alter, aber fast ein Kopf größer, hatte blonde, gelockte Haare und blaugraue Augen.

„Ich bin Levin", stellte er sich vor und streckte mir seine Hand aus. Zögerlich ergriff ich sie.

„Silvia", antwortete ich. Als ich meinen Namen nannte, dachte ich, kurz etwas in seinen Augen aufblitzen sehen, was ich nicht deuten konnte. Vielleicht hatte ich mich auch nur getäuscht, überlegte ich.

„Freut mich, dich kennenzulernen Silvia", lächelte er, „und es tut mir sehr leid, dass ich gerade in dich hinein gerannt bin"

„Alles gut", beruhigte ich ihn.

Ich fand es recht ungewohnt, dass sich jemand so höflich bei mir entschuldigte, normalerweise bekam ich das eher weniger zu sehen. Nicht, dass ich mich beschweren wollte, eigentlich fand ich das wirklich charmant.

„Was machst du denn hier? Ich habe dich noch nie hier gesehen", erkundigte sich Levin neugierig.

„Oh, lange Geschichte. Ich bin auch noch nicht so lange hier", wimmelte ich ihn rasch ab. Ich wollte ihm nicht erzählen, wie ich hierher gelangt bin, aber noch weniger wollte ich ihn anlügen. Glücklicherweise fragte er auch nicht weiter nach.

„Ich arbeite hier als Botenträger für den Rat und die Königin", erzählte er. „Meine Eltern sind in der Küche angestellt"

Wir unterhielten uns noch eine Weile. Dabei erfuhr ich, dass er auch erst seit Kurzem hier arbeitet, seine Eltern aber schon länger hier im Dienst waren.

Nach einer Weile musste Levin weiter. „Hat mich gefreut, mit dir zu reden", rief er mir noch zu.

Ich winkte ihm zum Abschied. „Mich auch. Auf Wiedersehen!"

Zurück in meinem Zimmer erwartete mich bereits ein Abendessen, das wahrscheinlich einer der Bedienstete mir auf dem Couchtisch abgestellt hat. Es war noch warm und hungrig schlang ich es hinunter. Nach dem Essen begab ich mich in das Badezimmer.

Eine kleine Badewanne war an der Wand montiert, die ich bisher noch nicht ausgetestet habe. Nach einigem Drehen und Ziehen der verschiedenen Hähne schaffte ich es, warmes Wasser einlaufen zu lassen. In einem kleinen Schrank daneben fand ich eine Badesubstanz, die nach Blumen duftete und große Schaumwölkchen auf dem Wasser bildete.

Ich entledigte mich meiner Klamotten und ließ mich in die Wanne gleiten. Das warme Wasser lockerte meine Muskeln und ich schloss entspannt meine Augen. Die Schaumwölkchen schwappten sanft gegen mich und die Wanne.

Seufzend genoss ich die Stille und fragte mich, wie ich mich bereits so gut hier eingelebt hatte. Ich war bereits seit fünf Tagen hier in Draiocht und mit einem kleinen Schrecken bemerkte ich, dass ich seit geraumer Zeit nicht mehr an mein zu Hause gedacht habe.

Meine Eltern und Freunde waren sicherlich schon verrückt vor Sorge. Wer weiß, wie es ihnen gerade ging? Und was würden sie in der Schule über meine Abwesenheit sagen? Sicherlich verpasste ich gerade haufenweise Stoff...

Die Gedanken und Sorgen, die ich in den letzten Tagen zwischen der Aufregung verdrängt habe, kamen jetzt wieder hoch. Und mit einem Mal war dieser ungewollte Ausflug kein lustiges Abenteuer mehr und ich verspürte beißendes Heimweh.

Ich dachte an mein Zuhause, mein Zimmer, sogar an die Schule und meine alltägliche, vertraute Routine. So sehr ich auch versuchte, diese Gedanken zu verdrängen, sie kamen immer wieder zurück. In meinem Hals hatte sich plötzlich ein dicker Kloß gebildet.

Ich hätte nie gedacht, dass ich die Schule einmal so richtig vermissen würde, doch im Moment war plötzlich alles besser, als in diesem blöden, fremden Land festzustecken, wo selbst die besten Magier zu inkompetent waren, ein Portal innerhalb einer Woche wieder zu aktivieren.

Ich spürte, wie eine Träne meine Wange hinunterlief. Entschlossen wischte ich sie weg und atmete einmal tief durch. Es brachte nichts, wenn ich jetzt weinte. Ich sollte mich lieber mit der Situation abfinden und hoffen, dass die Magier fleißig weiterarbeiten. Und dann konnte ich weiterschauen.

Akzeptieren, hoffen, weiterschauen. Nicht jeder konnte von sich behaupten, einmal in einer fremden Dimension gewesen zu sein, redete ich mir ein.

Das Wasser wurde allmählich kalt und ich stieg wieder aus der Wanne heraus. Ich schnappte mir ein weiches Handtuch und trocknete mich ab.

Ich legte mich auf das große Himmelbett und starrte an die Decke. Draußen war die Sonne bereits hinter dem Horizont verschwunden und ich fragte mich, ob es derselbe Sonnenuntergang wie zuhause war.

Wahrscheinlich nicht. Wer wusste, wo ich in diesem Universum gelandet bin, auf welchem Planeten in dieser einer unendlich weiten Galaxie. Darüber nachzudenken stimmte mich wieder traurig und ich wusste, dass ich so wahrscheinlich nie einschlafen werde.

Aber was sollte ich machen? Anfangs war es noch spannend und neu gewesen, durch das Schloss zu streifen und die Bücher über Magie aus der Bibliothek zu lesen. Aurora war auch nett, die Königin hatte sich bisher sehr gütig mir gegenüber gezeigt und Draiocht war wirklich faszinierend, aber ich fühlte mich hier nicht wirklich zuhause.

Warum hat dieser Schrank sich gerade mich als Testobjekt ausgesucht? Hätte meine Mutter damals nicht einen anderen Schrank auf dem Flohmarkt mitnehmen können? Warum hat sich das verdammte Schicksal ausgerechnet mich als Opfer aus der Weltbevölkerung herausgepickt?

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