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Kapitel 1

11 Jahre später, Draiocht

Der altbekannte, modrige Geruch schlug dem Jungen entgegen, als sich die steinerne Tür langsam vor ihm auftat und den Blick in die schier unendliche Finsternis freigab. Langsam trat er ein und im nächsten Moment schloss sich die Tür wieder hinter ihm.

Die einzige Beleuchtung in der Dunkelheit stammte nun ausschließlich von einigen vereinzelten Fackeln in rostigen, metallenen Halterungen an den Wänden. Der Junge begann, die rutschige Steintreppe vor ihm hinab zu steigen.

Ein Wassertropfen fiel von der Decke und landete mit einem hallenden Geräusch auf dem Stein. Schatten kleiner Tiere huschten über den Boden und verschwanden in Windeseile wieder in der Dunkelheit. Der Junge erschauderte.

Er verstand nicht, warum die Meisterin ihr Lager unbedingt hier unten einrichten musste. Zwar fiel es unter der Erde weniger auf, aber dann hätte sie doch den Gang wenigstens mit einrichten können... Oder es sollte als weitere Abschreckung dienen. In dieser Hinsicht erfüllte es auf alle Fälle seinen Zweck.

Leise seufzte der Junge. Er erreichte das Ende der Treppe und stand vor einer unscheinbaren Holztür, der das Wasser hier unten deutlich zugesetzt hatte. Langsam hob er die Hand und klopfte gegen das nasse Holz.

„Herein", erklang von innen die ihm nur allzu bekannte, herrische Stimme.

Wie in Zeitlupe legte der Junge seine Hand auf die Türklinke und öffnete die Tür. Zögerlich trat er ein und hielt dabei seinen Blick respektvoll auf den Boden gesenkt.

Wie immer fiel ihm der rote Samtteppich mit den goldenen Verzierungen direkt ins Auge. Im Gegensatz zu draußen war dieser - wenn auch nicht sehr großer – Raum äußerst prunkvoll ausgestattet. Hochwertige Möbel aus teurem, glattem Holz standen in der Ecke und ein goldener Kronleuchter erhellte den Raum. Man könnte meinen, die Einrichtung käme direkt aus dem Königschloss.

Die Meisterin selbst saß auf einem goldenen Thron mit einem blutroten Samtbezug.

„Hallo", begrüßte die Meisterin den Neuankömmling. Sie sprach leise und sanft, dennoch hatte ihre Stimme etwas Drohendes und Befehlendes.

„Guten Tag, Mylady", antwortete der Junge und schluckte.

Hinter ihm vernahm er, wie sich die Tür erneut öffnete. Aus dem Augenwinkel erkannte er, dass ein Mädchen mit blondem, kurzem Haar eintrat.

„Aah, hallo", flötete die Meisterin. „Ich habe dich bereits erwartet. Du verspätest dich"

„Es tut mir leid, Mylady", entschuldigte sich das Mädchen mit selbstsicherer Stimme.

Der Junge hatte sie schon immer für ihren Ehrgeiz und ihren Stolz bewundert. Für sie war es eine Ehre, für die Meisterin zu arbeiten. Sie war stolz, wenn sie gelobt wurde und ließ Bestrafungen ohne Protest über sich ergehen. Nie machte sie zweimal denselben Fehler. Nie stellte sie die Meisterin infrage.

Er wünschte, er wäre nur halb so gut wie sie.

„Gut", antwortete die Meisterin nur. „Ich habe einen Auftrag für euch"

Angespannt sog der Junge die Luft ein und musste unwillkürlich an seinen letzten Auftrag denken. Bei dem war er nur knapp mit seinem Leben davon gekommen und musste noch die Strafe der Meisterin über sich ergehen lassen.

„In naher Zukunft wird die Königin einen Gast bekommen. Einen Gast von einem weit entfernten Ort, einer anderen Welt. Und sie ist die nächste Hüterin der Halle der Träume", begann die Meisterin

Der Junge ahnte bereits, worauf die Meisterin hinaus wollte. Die Halle der Träume war einer der besondersten Orte in der ganzen magischen Dimension. Wer die Kontrolle über sie hatte, hatte auch unglaublich viel Macht in den Händen. Aber warum kam die nächste Hüterin aus einer anderen Welt?

Die Meisterin fuhr fort. „Sie wird über ein altes Spiegelportal in unsere Welt gelangen, Silvia Smith lautet ihr Name. Ich will, dass ihr sie ausfindig macht und durch sie einen Weg in die Halle findet"

Die Meisterin hob eine Hand. In einer fließenden Bewegung fuhr sie mit ihren ringbesetzten Finger über eine Kristallkugel, die vor ihr auf dem Tisch thronte. Die milchig weiße Substanz darin begann herumzuwirbeln und verfärbte sich allmählich in einem dunklen violett.

Ein Bild erschien schemenhaft in der Luft über der Kristallkugel. Es zeigte ein Mädchen mit langen, braunen Haaren und stechend grünen Augen. „Das ist Silvia", erklärte die Meisterin.

Erneut bewegte sie ihre Hand über die Kristallkugel. Das Bild von Silvia verschwand und wurde durch ein neues Bild ersetzt. Dieses Mal zeigte es ein Mädchen mit widerspenstigen, dunklen Locken und braunen Augen.

„Das ist Aurora. Sie lebt im Dorf unter dem Königsschloss und wird sich mit Silvia anfreunden", fügte die Meisterin hinzu.

Mit einem Mal stand die Meisterin auf und trat zu dem Jungen. Sie hob sein Kinn mit einem Finger an, sodass er in ihre klaren, grünen Augen blickte. Eine feuerrote Strähne fiel ihr ins Gesicht.

„Schwörst du, dass du alles in deiner Kraft stehende tun wirst, um diesen Auftrag zu erfüllen?", fragte sie ihn fast schon herausfordernd.

„Ich schwöre es", antwortete der Junge mit leicht bebender Stimme.

Die Meisterin nickte zufrieden und wandte sich an das Mädchen, die denselben Schwur leistete. Dann scheuchte sie die beiden mit einer Handbewegung hinaus und setzte sich zufrieden zurück auf ihrem Thron.

Bisher lief alles nach Plan...


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