Eine gute Chance
Samantha
Der Donnerstag verging genauso schnell wie der Freitag und noch immer hat sich Nik nicht gemeldet. Bei Keinem von uns. Gemeinsame Sorgen schweißten aber zusammen und so unterhielt ich mich ziemlich oft mit Will. Am Freitag kam er sogar mit ins Studio. Während ich im Kurs war, wartete er die ganze Zeit aber Nik tauchte nicht auf. Ein Versuch war es wert. Da Lenya ihre Arbeitszeiten versetzt zu Will seine Zeiten waren, kam sie im Moment jeden Abend zum Essen ins Sunset. Ich ließ den Beiden ihre Zeit und danach gesellte ich mich noch kurz mit dazu. Heute war Freitag und Lenya konnte länger bleiben. Allerdings war der Club auch wieder ziemlich voll.
Der Nachteil daran war, das Will auch Arbeiten musste. In meinem Büro konnten wir Mädels uns in Ruhe unterhalten aber irgendwann fragte mich Lenya, seit wann ich wieder soviel rauchte. Während sie nur noch ein seltener Gelegenheitsraucher war, erlag ich wieder dem alten Laster meiner Branche. Bei Stress immerhin der einfachste Ausgleich und schnell wurde es wieder zur Gewohnheit... und gestresst war ich gerade genug.
Mitten am Plaudern stach mir die Einladung von Noah ins Auge. Spontan grinste ich meine Freundin an „Sag mal du hast morgen nicht zufällig Zeit?" „Naja eigentlich nicht. Will sagte mir das er kurzfristig Zeit hätte und wir wollten selber ausgehen. So sehr mich diese Party auch interessieren würde." „Dann lass uns doch zu Dritt hingehen." „Ehrlich gesagt klingt das toll aber meinst du das du Zwei Leute mitnehmen kannst?" Ich zog eine Braue hoch „Ich denke schon das der Gastgeber nicht's dagegen hat." Nun endlich lächelte sie „Also gut dann gehen wir Drei." Wir freuten uns wie verrückt, denn wir waren schon lange nicht mehr zusammen weg. Zwar würde sie die meiste Zeit mit Will abhängen aber das ist in Ordnung. Immerhin war für uns alle die Party was Neues.
Während Lenya mit Will sprach, ging ich zu Brett. Natürlich wünschte er mir einen gewinnbringenden Abend und das ich ihm hinterher alles erzählen müsste. Das würde ich natürlich unbedingt machen aber da kamen Will und Lenya schon zu mir. Zurückhaltend erklärte Will mir „Hör mal das kann sein das Nik auf dieser Party ist." Ich bekam große Augen „Ist nicht wahr. Bist du sicher?" Er nickte „So ziemlich. Nik ist seit dem ersten Jahr dabei und ich habe ihn immer begleitet. Deshalb hätte ich auch morgen Zeit für Lenya."
Ich überlegte „Vielleicht lasse ich es lieber mit der Party." Doch da legte Will Einspruch ein „Eigentlich solltest du Sie dir nicht entgehen lassen. Das ist eine gute Chance für dich. Was glaubst du wie Nik an so viele gute Kunden gekommen ist!?" Immer noch grübelte ich schwer und dann sagte Lenya was dazu „Also ich bin dafür das wir hingehen. Du solltest dir nicht von Nik diese Möglichkeit nehmen lassen. Und sollte er da sein, hau ich ihn Eine runter wenn er dir blöd kommt."
Nun musste ich milde Lachen aber verdammt sie hatten so was von recht. Das war meine Gelegenheit und sie kann mich nur weiter bringen. Will bot an das er fahren würde und das nahm ich gerne an. Will entließ ich heute als Ersten, damit er und Lenya noch Zeit zusammen hatten. Mein Personal hatte alles super im Griff und ich mache noch etwas Buchhaltung bis zum Feierabend.
Am Samstag Nachmittag stand ich vorm Spiegel und kämpfte mit meinen Haaren. Irgendwie müssen die doch halten. Am Ende gab ich auf, ließ sie offen und wellte sie einfach ein wenig. Dafür betonte ich meine Augen im Smokey Eyes Look. Ich durchstöberte meine Kleider und fand Eins, was ich noch nie an hatte. Meine Wahl war schnell gefallen und kurz danach war ich fertig. Gerade noch rechtzeitig, denn Will war mehr als pünktlich. Meine Freundin hatte auch ein schönes kurzes Kleid an und sah einfach toll aus.
Nach einer knappen Stunde kamen wir an. Wow interessant hier. Ein riesiges Gebäude aber ich erkannte nicht genau, welcher Branche es dienen sollte. Egal für heute Abend hatte es jedenfalls einen Zweck. Lenya harkte sich bei Will im Arm ein aber ich musste natürlich voran gehen. Noah empfing alle Gäste am Eingang und wie schon gedacht, gab es keine Probleme mit meinen Begleitern. Mein alter Schulfreund sagte mir das ich mich ruhig umsehen sollte und er wäre drin, sobald alle da sind.
Vorher warf ich nochmal einen Blick auf die Türsteher aber keine Ahnung zu welcher Firma die gehörten. Drinnen wurde ich umgehauen. Sah das vielleicht toll aus. Ein riesiger weißer, fensterloser Raum, der durch LED Spots farbig gemacht wurde. Eine kleine Bühne, Bar's, stilvolle Möbel und alles schick und modern gehalten. Etwa 100 Leute mussten schon hier sein und Manche erkannte ich sogar. Absoluter Wahnsinn. Ich merkte schon das wird ein toller Abend.
Nicholas
Noah hat sich dieses Jahr mal wieder selbst übertroffen und die Gästeauswahl war auch wieder hervorragend. Nicht mal 19 Uhr und ich hatte schon 2 neue potenzielle Kunden. Das lief ja wirklich vom Feinsten. Es gab einen ziemlich bekannten Anwalt, der jetzt schon das dritte Jahr dabei war. Jedes Mal hatte er eine andere Begleitung mit und gefühlt wurden die immer jünger. Seine Aktuelle war höchstens Anfang 20 aber ein echt scharfes Gerät. Das gab ich ihr auch mit einem Blick zu verstehen und es dauerte nicht lange, da hing sie an meiner Seite. Das war das erste Jahr an dem ich alleine hier war und wollte das spontan ändern. Dummerweise war die Frau nicht die Hellste und laberte teilweise einen Müll zusammen, das ich es kaum erwarten konnte sie wieder los zu werden. Das hatte ich mir echt nicht gut überlegt gehabt mit der.
Als ich später mal kurz Ruhe vor ihr hatte, kam ein Freund zu mir und grinste „Na Nik, bist du schon wieder bei den interessanteren Bekanntschaften?" Spencer war ein großer Experte im Import und Export für verschiedene Spirituosen und ich kannte ihn schon eine ganze Weile. Wir teilten nicht nur die Vorliebe für einen guten Whisky, sondern auch die für hübsche Frauen. Nur das er sich gerade bei dieser Dame irrte, wollte ich nicht zugeben und ging lässig darauf ein. Amüsiert meinte ich „Ich kann's mir erlauben. Im Gegensatz zu dir war ich bereits erfolgreich." „Warte ab, da werde ich bald nach ziehen. Auch bei den Frauen. Bisher gab es immer attraktive Neulinge." Das stimmt wohl und der Abend war ja noch jung.
Gemeinsam beobachten wir die Nächsten die rein kamen. Ja spinn ich, oder ist das Will? Na klasse. Wo er ist, kann Samantha auch nicht weit sein... halt Moment. Das ist nicht Sam an seiner Seite. War das nicht ein Mädel aus dem Sunset? Wie sind die Beiden hier rein gekommen? Noch mitten im Gedanken sah ich sie. Samantha. Sie hat mir nie erzählt das sie eine Einladung hat. Verdammt sie ist hier, doch nun wurde es merkwürdig. Will und die Hübsche zogen alleine los, während Sam sich noch mit Jemanden unterhielt.
Das wäre eine gute Chance mit ihr zu reden aber was sollte ich ihr sagen? Sie hätte mir sicher nicht's zu sagen, außer Ausreden. Wie gerne würde ich sie einfach in den Arm nehmen, doch Samantha wollte mich ja nicht. Es war zwar völlig sinnlos aber ich beobachtete sie eine Weile, bis sie ihren Mantel auszog. Ist dieses Kleid ihr Ernst? Es war so eng, das es jede Kurve betonte und dieser Anblick war selbst mir neu. Oh man dieser Ausschnitt.
Spencer zog scharf die Luft ein „Alter ist die heiß. Auf ihren Arsch steht jetzt schon mein Name. Kennst du sie vielleicht?" Ich biss die Zähne zusammen „Ja." Lüstern fragte er „Und wie ist sie im Bett?" Ich zuckte mit den Schultern „Keine Ahnung." Nun lachte er „Das ich den Tag noch erlebe, mal Eine vor dir zu haben. Ob schon Jemand Patent auf sie hat?" Ich schaute ihn grimmig an, worauf er erneut lachen musste „Was ist, reicht dir die Blonde nicht aus?" Ich ließ mir nicht's anmerken und meinte einfach „Lass es lieber. An der verbrennst du dir nur die Finger." „Stört mich nicht, wenn ich sie dafür vorher bei ihr drin hatte. Also ich versuche mal mein Glück. Bis später." Jetzt durfte ich mir echt mit ansehen, wie Spencer versucht sich an Samantha ran zuschmeißen. Das passierte jetzt nicht wirklich, oder?
Samantha
Es war schwierig herauszufinden, wer das Gewerbe war und wer die Begleitung. Ein gut aussehender Mann kam zu mir, der sich als Spencer vorstellte. Schnell hatte ich alles Wichtigste erfahren aber so war das hier wohl üblich. Wir gingen an eine Bar und als ich mir meinen Lieblings Whisky bestellte, grinste er mich verführerisch an. Die Party war wohl mit seinen Produkten ausgestattet und erzählte mir von Verschieden. Eigentlich ganz interessant und er war auch süß aber für süß war ich echt nicht in Stimmung.
Ich hatte gar nicht bedacht, wie ich alleine aus so einer Situation wieder heraus kommen sollte aber das Glück half mir. Besser gesagt Will, denn er kam und brachte mir Jemanden mit. Vor mir stand nun ein Technikexperte, der vom normalen PC bis hin zu aufwendigen Lichtinstallation alles beherrschte. Das Ganze wurde immer informativer aber da wurde ich erneut unterbrochen. Es war Noah, der mich bat mitzukommen. Bloß gut denn 2 Männer auf einmal, wurden mir zu anstrengend. Dem Einen ging es brav ums Geschäft aber dieser Spencer hatte seine Hand schon an meinem Rücken. Noah ging mit mir zur Bühne und sagte belustigt „Mach ab und zu mal ne Pause. Das ist dein erstes Jahr hier und dich werden noch Viele ansprechen." Darüber musste ich lachen und er fragte mich, ob ich ihn als ein Beispiel dienen könnte. Ohne zu wissen was er meinte, sagte ich ja.
Ich blieb vor der Bühne stehen, während Noah darauf ging. Schien so als wollte er jetzt was sagen und ich hörte gespannt zu.
„Ich freue mich das dieses Jahr wieder Jeder der Einladung nach gekommen ist. Jedenfalls Diejenigen den ich Eine gegeben habe."
Der erste Lacher war da und dann ging es weiter.
„Die Meisten kennen mich, in Verbindung mit der Veranstaltung, unter Mr. Big aber für heute Abend bin ich einfach nur Noah."
Noah wusste schon immer wie man mit der Masse spricht und ich kam aus dem Lachen nicht mehr raus. Nach einigen Minuten kam er zum Ende.
„Auch in diesem Jahr haben wir wieder die Größen der Stadt hier und ich freue mich auch, viele neue Gesichter hier zu haben. Aber über Eines freue ich mich ganz besonders."
Noah deutete mit seiner Hand auf mich und nervös klammerte ich mich an mein Glas.
„Meine gute alte Freundin Samantha die, wie sich herausgestellt hat, die stolze Besitzerin vom Sunset ist. Ich bin mir sicher das sie und alle neuen Gäste sich bei uns sehr wohl fühlen werden. Also auf einen angenehmen Abend für uns alle."
Noah erhob das Glas und ich machte einfach mit, während es Applaus gab. Der soll mir mal runter kommen. Ich gedacht, er getan und schon griff ich ihn mir. Schelmisch fragte ich „Ein Beispiel ja?" Doch mein Freund lachte nur „Ich weiß doch wie zurückhaltend du früher warst. Ich wollte dir Alles nur etwas vereinfachen." Belustigt gab er mir ein Kuss auf die Wange und kratzte die Kurve. Noah wusste das er sonst von mir was zu hören bekommt. Ich versuchte mich unauffällig hier weg zu schleichen und Lenya zu suchen. Sicher hat sie sich auch köstlich darüber amüsiert aber trotz des riesigen Raumes und den vielen Leuten, lief ich ausgerechnet auf Nicholas zu.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro