Kapitel 7
Harukas Sicht
Der Sonntag war noch ziemlich schön gewesen. Nach dem Baseball hatte ich mich an dem Kletterparcours probiert, den ich zusammen mit Goshiki absolviert hatte. Kenma war noch einmal mit uns gekommen und hatte Fotos gemacht.
Auch hatte ich mich beim Bogenschießen versucht, aber das war noch schwieriger gewesen, als den Baseball zu treffen. Ich war für sowas einfach nicht geschaffen. Zumal ich auch gar nicht die nötige Kraft gehabt hatte, um den Pfeil lange genug gespannt zu halten. Kou allerdings war ein wirkliches Naturtalent gewesen. Womit niemand gerechnet hatte. Zumal Akaashi und Ro sich ja am Anfang über ihn lustig gemacht hatten. Danach allerdings hatten wir uns in zwei Teams aufgeteilt und waren zu dem Minigolfplatz gegangen. Goshiki hatte sich sehr darüber gefreut, was irgendwie süß war. Ich hatte das schon lange nicht mehr gemacht, aber mit den Jungs machte irgendwie alles Spaß.
Abends waren wir noch etwas essen gegangen, was auch mehr als angenehm war. Und das Essen war der Hammer gewesen. Wir waren allerdings nicht allzu lange geblieben, denn die Jungs hatten Montag Uni.
Und genau da waren sie jetzt. Ich war alleine in der Wohnung, hatte mich aber auch in mein Zimmer verkrochen, um mit meinen Bildern für die Jungs anzufangen.
Nachdem ich fast zwanzig Minuten einfach nur auf die Leinwand gestarrt hatte, entschied ich mich mit Wakatoshis Bild anzufangen. Mir ging der Leuchtturm einfach nicht mehr aus dem Kopf.
Erst einmal zeichnete ich den Leuchtturm ein. Dafür benutzte ich nur ganz leichte Striche, nur damit man so leicht erahnen konnte, was auf die Leinwand sollte. Es waren Fixpunkte für mich. So ging ich immer vor. Ich musste mir sowas wie eine Vorlage auf der Leinwand erstellen.
So fing ich dann erst einmal an und überlegte mir, was alles um den Leuchtturm sein sollte. Ich zeichnete noch eine Klippe ein und so langsam nahm das Bild in meinem Kopf Gestalt an. Ich konnte es schon fast vor mir sehen.
So vergingen dann die nächsten Tage. Montag und Dienstag verbrachte ich alleine in der Wohnung, wobei die Jungs in der Mittagspause nach Hause kamen. Ich hatte dann aber schon etwas zu essen für sie vorbereitet, was sie alle gefreut hatten. Mittwochs hatten sie Training. Kou hatte schon mit Coach Samson abgesprochen, dass ich mitkommen würde.
Zu Beginn des Trainings bekam ich mit, wie Samson-san mit Ro wegen der Nachrichten sprach, aber mit mir redete niemand. Wir konnten auch nicht wirklich irgendwas machen. Aussitzen war die Devise. Während des Trainings saß ich dann an der Seite und sah mir alles genau an. Es war unglaublich, was die Jungs leisteten und es machte auch Spaß ihnen dabei zuzusehen, wie sie immer weiter wuchsen.
Donnerstag war ich dann wieder alleine zuhause. Womit ich gut zurecht kam. Ich war Montag und Dienstag ziemlich weit gekommen musste ich zugeben und es machte mehr als Spaß mich nur auf meine Kunst zu konzentrieren. So viel Zeit hatte ich noch nie nur dafür gehabt. Immer waren auch noch andere Vorlesungen dazwischen gewesen oder ich hatte lernen müssen. Aber hier konnte ich mich wirklich nur darauf konzentrieren. Es war erfrischend. Allerdings ging mir am Donnerstag dann mein Blau aus. Dabei hatte ich gedacht, dass ich noch genug hatte. Da ich für Wakatoshis Bild aber ziemlich viele verschiedene Blautöne brauchte, hatte ich auch viel Farbe gemischt. Ich wollte unter dem Leuchtturm das Meer tosen und aufbrausen lassen und dazu brauchte ich einfach viele verschiedene Blautöne und nicht nur für das Meer. Der Himmel war auch noch da.
Allerdings hatte Kuroo mich gebeten, nicht alleine raus zu gehen. Und doch brauchte ich das Blau, um weitermachen zu können. Ich fand es nicht so schlimm, ich würde einfach schnell sein und dann würde mich schon niemand bemerken. Auch wenn ich noch ein bisschen geschockt von Mittwochabend war. Die Paparazzi hatten uns natürlich aufgelauert, nachdem das Training fertig war. Sie wussten, wo die Jungs trainierten und wollten mehr über mich und Ro wissen. Der Typ von der Security hatte das bemerkt. Ich meine, dafür war er ja auch zuständig und hatte dafür gesorgt, dass ich ungesehen blieb. Sie hatten ein Ablenkungsmanöver gestartet, sodass wir ungesehen aus der Halle rausgekommen waren. Angsteinflößend war das schon, aber denen würde ja sicherlich bewusst sein, dass die Jungs Uni haben und um diese Uhrzeit nicht raus gehen würden, also war ich auf der sicheren Seite.
Und es passierte auch nichts. Ich kam ungesehen in die Stadt. Selbst vor den Unitoren waren keine Paparazzi, so wie ich es gedacht hatte. Ohne einen Zwischenfall kam ich in der Stadt an, konnte in den kleinen Laden gehen, wo ich auch die Leinwände gekauft hatte, holte mir noch ein bisschen Farbe und auch noch neue Filzstifte und kam dann wieder an der Uni an.
"Hat doch geklappt", war ich stolz, als ich das Tor sah, durch das ich musste, um wieder aufs Unigelände zu kommen.
"Da ist sie!", rief plötzlich jemand. Ich drehte mich um und war keine Sekunde später von einer Horde Leute umrundet. Ich hatte gar keine Chance irgendwie zu entkommen. Direkt wurden mir Mikros und Kameras vors Gesicht gehalten. Aus Schutz hob ich meine Hände vor mein Gesicht.
"Bokuto-chan, wir sind von Popteen. Sie sind doch mit Kuroo Tetsuro zusammen. Können Sie uns sagen, wie er privat so drauf ist?"
"Ich bin von The Japan Times, ich würde gerne von Ihnen wissen, ob Kuroo-kun irgendwelche Vorlieben hat, egal welcher Natur."
"Seit wann sind Sie zusammen?"
"Wie sind Sie zusammengekommen?"
"Wird sich Ihre Beziehung auf seine Karriere auswirken?"
Was? Was waren das für dumme Fragen? Ich wollte hier weg, versuchte mich umzudrehen, aber da war die Mauer im Weg, die das Unigelände umrundete. Und auf der anderen Seite waren die ganzen Paparazzi.
"Bokuto-chan, ist Ihr Bruder damit einverstanden, dass Sie Kuroo-kun daten?"
"Nein, hören Sie auf", sagte ich und legte mir die Hände auf die Ohren. Diese Fragen wurden immer absurder. Sie wollten private Sachen von mir wissen, alles Wissenswerte über Ro. Das war doch krass, warum mussten sie so in die Privatsphäre eines Menschen eindringen? Ich machte einen Schritt, versuchte aus dieser Situation zu entkommen, aber sie ließen mich nicht, bewegten sich mit mir. Es war einfach nur beängstigend. Und als ich noch mal versuchte, aus diesem Kreis auszubrechen, wurde ich an der Hand festgehalten. "Lassen Sie mich los", sagte ich, riss an meiner Hand und bekam dann eine Kamera ins Gesicht. Es tat direkt weh, aber weiter konnte ich nicht nachdenken, denn plötzlich schlang sich ein Arm um mich.
"Okay, das reicht", meinte eine mir bekannte Stimme. Es war Ro. Er schirmte mich von den Reportern ab und bevor ich irgendwie reagieren konnte, wurde ich wieder gepackt und aus dem Kreis der Paparazzi gezogen.
"Haru, ist alles in Ordnung?" Ich blinzelte und sah in die hellen Augen meines Bruders.
"Kou", hauchte ich. Er umfasste meine Schultern und schaute mich von oben bis unten an, aber mir war nichts passiert. Nicht wirklich. Sie hatten mich aufs Unigelände gezogen, Ro allerdings stand noch immer, von den ganzen Reportern umrundet, vor der Mauer. Ich schluckte. Das war wirklich eine außergewöhnliche Erfahrung gewesen, die ich nicht noch einmal durchmachen wollte, um ehrlich zu sein.
"Er macht das schon, keine Sorge", beruhigte mich Semi, dennoch konnte ich den Blick nicht von Kuroo nehmen. Er überragte die meisten der Reporter bei weitem und ich sah an seinem Gesichtsausdruck, dass er mehr wie wütend war. Und doch lächelte er.
"Deswegen würde ich Sie bitten, jetzt einfach zu gehen. Dieser Überfall ist hiermit zu Ende", sagte er und ging einfach durch die Leute hindurch und kam zu uns.
"Ro, es tut mir leid, ich ...", fing ich an, als er auf mich zu kam. Er sagte allerdings nichts, blieb nur vor mir stehen und nahm sanft mein Gesicht in seine Hände. Federleicht strich er über meinen linken Wangenknochen, woraufhin ich leicht zusammen zuckte.
"Was ist passiert?", wollte er wissen.
"Ich wollte von ihnen weg und hab dann eine Kamera abbekommen, aber das war auch irgendwie meine eigene Dummheit."
"Du hast versprochen nicht rauszugehen."
"Ich weiß, aber ich hab gedacht, weil ich alleine bin, würden sie mich nicht bemerken."
"Was wäre passiert, wenn wir nicht hier vorbei gekommen wären? Ich hatte dich gebeten, in der Wohnung zu bleiben."
"Ich weiß, es tut mir leid."
"Tut es sehr weh? Haben sie dir noch irgendwie anders weh getan?" Ich schüttelte den Kopf.
"Alles in Ordnung, wirklich. Es war nur so plötzlich." Er ließ mich los.
"Tu das bitte nie mehr." Ich nickte sofort. "Okay, lass uns nach Hause gehen, wir müssen das etwas kühlen." Er war noch immer wütend. Das hörte ich alleine an seiner Stimme. Auch wenn er es mir gegenüber nicht zeigen wollte und auch, wenn er mich so sanft berührt hatte. Semi lächelte mich allerdings an und folgte Kuroo dann.
Ich ging ihnen hinterher und setzte mich in der Wohnung erst einmal aufs Sofa, um den Schock zu überwinden. Und dann wurde mir erst bewusst, dass ich meine Tasche mit den Farben hatte fallen lassen. Das war natürlich typisch für mich.
Als mein Beutel plötzlich vor mir auftauchte, sah ich erschrocken auf und blickte direkt in Ros Gesicht.
"Den hast du fallen lassen", meinte er. Ich fühlte mich schrecklich, weil ich nicht auf ihn gehört hatte.
"Kuroo, es tut mir leid, wirklich", sagte ich noch einmal. Er legte mir den Beutel in den Schoß und kam dann um das Sofa, um sich vor mir hinzuhocken.
"Schon in Ordnung. Ich bin froh, dass dir nichts Schlimmeres passiert ist und dass wir in der Nähe waren." Sanft drückte er ein Handtuch mit Eiswürfeln an meinen Wangenknochen. Mir war bewusst, dass es auch anders hätte enden können. Was, wenn sie mir in der Stadt aufgelauert wären? Als wenn mir da irgendwer zur Hilfe geeilt wäre.
"Aber ich habe die Situation nur noch verschlimmert, weil du mich retten musstest, werden sie doch noch mehr denken, dass wir zusammen sind." Ich sah, wie er hart schluckte. "Die haben mich Sachen gefragt, Ro, sowas ..."
"Sie wollen einfach alles über einen erfahren. Du musst bedenken, dass das nicht alles Leute von der Presse sind, Haru. Ein paar davon schon, aber ein paar hängen sich einfach nur dazu und stellen Infos ins Internet oder machen Youtube Videos oder sonst einen Scheiß, ungefiltert. Die sind die wovor ich Angst habe. Verrückte Fans, die nicht wissen, wo man eine Grenze ziehen muss."
"Zumal auch nicht viel über uns bekannt ist", meinte Semi und kam zu uns. Er gab mir ein Glas Wasser. "Als wir bei den Jackals eingestiegen sind, sind nur sehr wenige Details über uns preisgegeben worden." Was dann natürlich dazu führte, dass man mehr über die Jungs erfahren wollte. Das verstand ich ja alles, aber es war erschreckend, wie es in Wirklichkeit aussah. Das am eigenen Leib zu erfahren, war wirklich nicht normal und beängstigend.
"Es tut mir leid", sagte ich noch einmal, aber Semi lächelte mich sanft an.
"Wie Tsu sagte, das ist egal. Hauptsache dir ist nichts Schlimmeres passiert, das ist das Wichtigste." Dennoch fühlte ich mich schuldig. Schnell nahm ich Ro das Handtuch mit den Eiswürfeln aus der Hand und hielt es mir selber an die Wange. Das musste er ja jetzt nicht auch noch machen.
Ich ging dann zurück in mein Zimmer und erholte mich erst einmal von dem Schock. Es beschäftigte mich wirklich noch eine ganze Weile und auch wenn die Jungs sich wieder normal verhielten, wusste ich, dass ich Scheiße gebaut hatte. Ich war nur froh, dass das Ganze keinen Anfall oder sowas bei mir ausgelöst hatte. Durch den ganzen Schock hätte das durchaus passieren können. Meine Lunge war einfach zu mitgenommen, dass ich aufpassen musste, was ich tat.
Am Freitag fuhr ich dann wieder mit in die Halle, aber diesmal hatte ich mir Zeichensachen mitgenommen, um mich auch so ein wenig abzulenken. Aber auf dem Weg hierher hatten wir schon die Paparazzi gesehen. Ich musste mich glaube ich jetzt daran gewöhnen, dass sie uns überall hin folgten. Sie hatten natürlich jetzt alle Blut geleckt, vor allem, weil Kuroo mich ja auch noch gerettet hatte. Aber die Jungs waren jetzt in dem letzten Jahr Profis darin geworden ihnen auszuweichen. Nicht nur in dem Sinne, indem die Reporter sie erst gar nicht zu Gesicht bekamen oder aber auch in dem Sinne, dass sie den Fragen perfekt ausweichen konnten.
Und dennoch fühlte ich mich auch noch drei Tage später ein wenig schuldig. Was hieß das denn jetzt für uns? Und vor allem auch für den Plan den ich gehabt hatte, mit den Jungs so einiges zu erleben. Vor allem hatten sie jetzt auch Ferien. Zwar würden sie noch nächste Woche Training haben, aber im Grunde konnten sie wegen mir noch nicht einmal etwas unternehmen.
Ich kam Samstagmorgen runter in die Küche, als Iwa und Oikawa schon Frühstück machten. Ich half ihnen sofort und deckte den Tisch.
"Lass den Kopf doch nicht so hängen", meinte Oikawa und lächelte mich an. "Du musst dir wirklich keine Sorgen mehr machen, Haru, dir trägt das niemand nach."
"Aber ich fühle mich noch immer schuldig", erwiderte ich.
"Musst du aber nicht", meinte Ro und legte mir eine Hand auf den Kopf. Er war erleichtert gewesen, dass der Zusammenprall zwischen meinem Wangenknochen und der Kamera keinen wirklichen Schaden hinterlassen hatte. Es hatte zwar zwei Tage noch wehgetan, aber es war weder blau geworden, noch war es angeschwollen. Also alles in Ordnung. "Kou hat schon eine Idee, was wir heute unternehmen können."
"Oh ja!", rief er und kam die Treppe runter gesprintet.
"Und was?", fragte Iwa.
"Sag ich gleich, wenn wir alle zusammen sind." Aber er grinste wie ein kleines Kind zu Weihnachten, was mich lächeln ließ. Wir machten dann weiter, bis dann auch die anderen dazu kamen. Kenma, Akaashi, Goshiki und Shirabu waren auch mit dabei.
"So erzähl", verlangte Oikawa. "Was hast du dir ausgedacht."
"Trommelwirbel bitte", grinste Kou, allerdings kam nichts. Er sah durch die Runde. "Euer Ernst? Selbst du, Tsu? Mein bester Freund?" Ro seufzte und fing an mit seinen Fingern auf dem Tisch herumzutrommeln, nur damit mein Bruder breit grinste. "Eislaufen!"
"Dafür musste ich jetzt trommeln?", fragte Ro und wir anderen lachten.
"Hallo? Das ist eine echt coole Idee, vor allem weil es Sommer ist. Wer denkt schon im Sommer ans Eislaufen?"
"Ja, das frag ich mich auch", murmelte Oikawa.
"Es ist heiß draußen, wollt ihr da nicht auch eine Abkühlung?"
"Ja, in Form von Wasser, aber doch nicht Eis."
"Um ehrlich zu sein, mag ich die Idee eigentlich", räumte Tendou ein und auch Akaashi nickte. Ich lächelte.
"Und du, Haru?", fragte Iwa und die Jungs sahen mich an.
"Geht das denn?", fragte ich.
"Wir sind Verwandlungskünstler. Cap an, Maske an und uns erkennt niemand mehr", grinste Kou, was mich lachen ließ. "Zumal wird es in der Eishalle kalt sein, das heißt wir haben auch noch einen Schal zur Hand."
"Das bekommen wir schon hin", nickte Tendou.
"Dann sehr gerne", nickte ich.
Wir frühstückten also zuende, räumten auf und machten uns dann fertig. Eine Stunde später saßen wir alle in den Autos von Ro und Wakatoshi und fuhren zu einer Eishalle. Ich hatte gar nicht gewusst, dass wir sowas hier überhaupt hatten.
Als wir dann aber ankamen, war ich mehr als begeistert. Die Halle hatte nicht nur Eisflächen zum Schlittschuh laufen, sondern auch ein Schwimmbad. Wer auf so eine Idee gekommen ist? Aber irgendwie auch cool. Schon von außen sah man, dass eine der Eisflächen über das Schwimmbad reichte. Man konnte einfach auf einer Runden Bahn immer und immer wieder herum fahren.
"Das wird anstrengend", meinte Kenma und seufzte, als wir rein gingen.
"Warum kommst du denn dann mit?", fragte ich und sah ihn an. Er, Akaashi, Goshiki, Shirabu und ich waren diejenigen von uns, die sich nicht verschleiern mussten. Die Jungs allerdings hatten alle entweder eine Cap oder eine Mütze an, sowie eine Maske. Wobei Wakatoshi keine anziehen wollte, genauso wie Iwa. Aber das Risiko gingen wir dann einfach ein. Wobei niemand denken würde, dass wir Eislaufen gehen würden, oder?
Iwa ging zusammen mit Oikawa zur Kasse und bezahlte für uns, während Goshiki durch ein Fenster zu dem Schwimmbad sah.
"Schwimmen wäre auch ziemlich cool gewesen", sagte er. "Hätten wir gewusst, dass es das hier gibt, hätten wir ja beides machen können." Ich lächelte nur und sah dann Iwa an, der zusammen mit Oikawa wieder kam. Er verteilte Coins, die wir benutzen mussten, um durch die Schranke zu kommen. Dann mussten wir mit einem Aufzug runter fahren, wo die Schuhausgabe war. Irgendwie war das ziemlich lustig. Sowas hatte ich wirklich noch nie gemacht.
Unten mussten wir uns dann anstellen, um Schlittschuhe zu bekommen und konnten uns diese dann auf Bänken anziehen. Wir hatten auch vier Schlüssel zu Spinden bekommen, um Taschen und sowas einzuschließen.
"Wer ist schon einmal Schlittschuh gelaufen?", fragte Kou und stemmte die Hände in die Hüfte. Goshiki, Shirabu, Kenma, Akaashi, Ro, Wakatoshi und Iwa hoben die Hand. Ich natürlich auch, aber war so damit beschäftigt mir die Schuhe anzuziehen, dass ich nicht aufgezeigt hatte.
"Iwa, du hilfst mir doch oder?", fragte Oikawa.
"Wenn ich wegen dir hinfalle, dann lasse ich dich liegen", erwiderte dieser.
"Du bist so ein Arsch, Iwa-chan." Ich lächelte, denn irgendwie wusste ich, das Iwa das niemals machen würde.
"Eita, du hältst dich einfach an mir fest", grinste Goshiki und half dem Älteren von der Bank hoch. "Dann passiert dir auch nichts." Semi lächelte seinen Freund an und nickte.
"Okay, kann nur sein, dass ich manchmal fallen werde", gab dieser zu bedenken.
"Wirst du nicht. Ich werde dich auffangen." Das war so niedlich.
"Toshi?", hörte ich dann Tendou sagen, aber dieser hielt seinem Freund einfach nur die Hand hin. Ohne Worte. Natürlich würde er Tendou nicht los lassen. Diese Pärchen um mich herum zu sehen, machte mich irgendwie traurig. So eine Vertrautheit würde ich wohl nicht mehr erleben.
"Wollen wir?", fragte Kuroo und sah mich an. Ich nickte direkt. Kou war schon auf dem Eis. Er musste ja jetzt niemandem mehr helfen, also legte er einfach los. Kenma und Akaashi folgten uns dann auch. Zwar konnte ich Eislaufen, aber ich brauchte dann doch ein paar Schritte.
Erst einmal gingen wir hier unten auf die Eisfläche, die war ein bisschen größer. Das, was ich von außen gesehen hatte, war über unseren Köpfen und da hätten wir mit dem Aufzug wieder hoch fahren müssen. Die Idee allerdings fand ich immer noch cool. Aber wir wollten uns erst einmal einlaufen.
Auch die anderen brauchten erst einmal zwei Runden, um wieder sicher auf dem Eis zu sein. Irgendwie war es süß, dass Kenma ein paar Mal beinahe gefallen wäre, aber hatte dann doch das Gleichgewicht wieder gefunden.
Kou heizte richtig an uns vorbei und hatte den Spaß seines Lebens. Irgendwann wurde Ro dann auch schneller und die beiden veranstalteten ein Rennen. Idioten, wirklich. Ich blieb in Kenmas und Akaashis Nähe und lief gemütlich mit ihnen zusammen. Immer wenn wir an den anderen vorbei kamen, musste ich lächeln.
Shirabu fuhr rückwärts, um immer einen Blick auf Semi zu haben, der sich an Goshiki krallte. Es war einfach zu süß, wie er so darauf achte, was seine Füße machten. Oikawa war da nicht anders. Wer aber den Dreh richtig schnell raus hatte, war Tendou. Ich wusste nicht genau, was Wakatoshi ihm da beibrachte, aber es half. Er wurde immer sicherer auf dem Eis und bald konnten die beiden mit uns mithalten. Allerdings bemerkte ich auch, dass Iwa immer mal wieder zu Ro und Kou sah, wie sie hier über das Eis heizten. Ich gab Kenma nur kurz einen Blick, was ihn nicken ließ. Also wurde ich ein bisschen schneller und hielt neben Oikawa.
"Soll ich mal ablösen?", fragte ich und hielt Oikawa meinen Arm hin.
"Nein, schon in Ordnung, hab du was Spaß, Haru", meinte Iwa.
"Du willst mit Kou und Tsu doch auch so übers Eis heizen. Jetzt geh schon", sagte Oikawa, ließ seinen Arm los und hielt sich dann bei mir fest. Ich lächelte Iwa an und nickte.
"Wir bekommen das schon hin."
"Ich bin gleich wieder da", versprach Iwa und wir nickten.
"Entschuldige", sagte ich, als er weg war und sah Oikawa an. "Ich weiß ja, dass du gerne mit ihm laufen würdest."
"Nein, danke dir. Ich hab nicht gesehen, dass er gerne was schneller fahren will", lächelte er mich an.
"Wie auch? Du musst es doch selber erst einmal lernen."
"Willst du nicht mit den Jungs fahren?" Ich würde so gerne, aber ich wusste, dass meine Lunge das niemals durchhalten würde. Deswegen schüttelte ich den Kopf.
"Vielleicht später ein bisschen, aber jetzt bringen wir dir erst einmal das Eislaufen bei", lächelte ich ihn an und versuchte dann vorsichtig mit ihm weiterzumachen.
Iwa, Kou und Ro gingen dann irgendwann nach oben, um wirklich ein Rennen zu veranstalten. Irgendwie waren sie doch noch Kinder. Aber Oikawa wurde auch immer sicherer auf dem Eis, dasselbe galt für Semi.
Wir trauten uns dann auch irgendwann nach oben, was noch einmal ein ganz anderes Gefühl war. Es war cool nach unten sehen zu können. Oikawa wollten dann auch alleine fahren und fing auch langsam an Spaß zu haben. Iwa kam nach einiger Zeit dann auch wieder zu uns und lächelte mich an. Kou kam in dem Moment an mir vorbei und stupste mich an.
"Du musst fangen", grinste er mich an.
"Was?", fragte ich.
"Wir spielen fangen. Du bist."
"Kou, ich kann nicht", sagte ich, aber er fuhr einfach weiter.
"Spielverderber", meinte dann auch Ro, der an mir vorbei fuhr. Ich sah ihnen nur hinterher. Das ging nicht, das konnte ich einfach nicht machen. Aber dann kamen auch Shirabu, Akaashi, Kenma und Goshiki. Sie liefen alle an mir vorbei und grinsten. Selbst Wakatoshi.
"Komm schon, Haru", meinte Tendou. Selbst er wollte mitspielen?
"Das wird ja langweilig, wenn du dich nicht anstrengst", ärgerte Iwa mich und lief auch vor mich. Oikawa und Semi hielten sich jetzt aneinander fest.
"Zeig es den Idioten", spornte Semi mich an und lächelte. Und dann war es mir einfach egal. Ich wollte Spaß mit ihnen haben. Scheiß drauf. Ich würde eh sterben, warum sollte ich das hier jetzt nicht genießen?
Also nahm ich meine Beine in die Hand und lief los. Tendou musste leider als Erster dran glauben. Er musste sich erst an das Tempo gewöhnen, also konnte ich ihn am einfachsten fangen. Ich lachte und flitzte schnell von ihm weg. Ich hatte dann Ro schnell eingeholt und lächelte ihn an. Und nicht zum ersten Mal dachte ich daran, dass das hier das Beste war, was ich machen konnte. Die Zeit mit ihnen war mir einfach so wichtig.
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