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Kapitel 59

Haruka hatte die ganze Nacht durchgeschlafen. Der Anfall war ein bisschen heftiger gewesen und die OP danach anstrengend. Als sie dann am nächsten Morgen wach geworden war, hatte ich in Ruhe mit ihr gesprochen und wir hatten eine kleine Liste gemacht, mit Dingen, die sie gerne hier im Krankenhaus haben wollte. Ich fuhr dann nach Hause zurück, um erst einmal das Zimmer für Akehiko und Mariko fertig zu machen und natürlich, um Harukas Sachen zu holen. Bei der Gelegenheit ging ich auch schnell duschen. Und natürlich hatte ich auch den Jungs Bescheid geben müssen.

Natürlich hatten sie Fragen gestellt, viele, und wollten Haruka auch besuchen, aber das musste jetzt alles langsam laufen. Sie war nicht mehr so stark, sie war anfälliger, sodass wir aufpassen mussten. Niemals hatte ich gedacht, dass es so schnell gehen würde.

Ich verbrachte meine Tage bei Haru im Krankenhaus. Ich hatte sie nicht wirklich alleine lassen wollen, auch wenn sie versuchte mich ab und an nach Hause zu schicken, damit ich in Ruhe duschen konnte oder mich ein wenig ausruhte. Das konnte ich allerdings auch alles bei ihr im Krankenhaus machen. Ich würde sie nicht alleine lassen, auch wenn ich wieder Training verpasste. Ich wusste ja, dass sie das nicht wollte, aber nicht da zu sein, wenn sie mich brauchte, machte mich wahnsinnig.

Was nicht bedeutete, dass es besser war, wenn ich bei ihr war. Denn die Anfälle häuften sich. Es war nicht mehr auszuhalten. In der Nacht wachten wir drei bis fünf Mal auf, weil sie keine Luft mehr bekam. Ihre Lungenfunktionen gaben nach und nach einfach auf, sodass es zu solchen Ausfällen kam. Und zudem drückten die Metastasen auf ihre Lungenflügel, sodass auch ihre Lungenkapazität verringerte.

"Ich möchte Kuchen", meinte Haru und ich sah sie an.

"Das kam unerwartet", sagte Akehiko, sah seine Tochter an. "Soll ich dir welchen besorgen?" Aber sie schüttelte den Kopf.

"Können wir nicht irgendwo Kuchen essen gehen?"

"Haruka, du weißt, dass du nicht raus kannst."

"Nur um die Ecke, da ist ein Café", warf ich ein. "Ich denke, dass das okay ist." Akehiko seufzte und sah mich an.

"Du bist zu gut für sie", warf er mir vor, was mich nur lächeln ließ. Ich half Haruka dabei aus dem Bett zu steigen und sich etwas anzuziehen. Wir drei waren gerade alleine, da Kou und Mariko nach Hause gefahren waren. Mariko hatte Haru etwas kochen wollen, damit sie nicht immer das schreckliche Essen hier aus dem Krankenhaus essen musste. Zumal Haru auch gefragt hatte, ob sie ihren Tee von zuhause haben könnte.

Haruka hakte sich bei mir unter und ich legte auch noch einen Arm um sie, um sie zu stützen. Unter keinen Umständen würde ich sie loslassen.

"Du kannst froh sein, dass ich hier bin. Deine Mutter hätte das niemals erlaubt", meinte Akehiko, was Haru ihn anlächeln ließ.

"Ich weiß, du bist der Beste."

Das Café war wirklich nicht weit vom Krankenhaus entfernt, sodass wir es ohne Komplikationen dorthin schafften. Wir hatten langsam gemacht und vor allem war es wichtig gewesen, dass Haruka eine Sauerstoffflasche dabei hatte. Anders hätten wir es sicherlich nicht geschafft. Aber Haruka dabei zuzusehen, wie sie genüsslich ihre Schokotorte aß, war es doch wert gewesen. Solange sie noch ein Lächeln auf den Lippen hatte, war das alles hier nicht ganz so schwer. Sobald dieses aber erlosch ... ich wusste wirklich nicht, wie ich dann weitermachen sollte. Sie wurde jetzt schon von Tag zu Tag dünner und schwächer. Sie war blass und hatte keine Kraft mehr. Es ging mir zu schnell, aber was sollte ich schon dagegen tun? Ich konnte nichts tun, musste sie einfach so gut ich konnte unterstützen.

Ich lehnte mich zurück, wollte diesen Moment auch ein wenig genießen. Die Sonne schien und wärmte so unsere Haut. So langsam gingen wir allerdings auf den Herbst zu und die Uni würde auch bald wieder anfangen. Wobei ich dafür jetzt wirklich keine Nerven hatte.

"Das sind sie doch oder?"

"Ja, das sind sie sicher! Also stimmt es, dass sie krank ist."

"Die Arme, wirklich."

"Ich verstehe aber ihn nicht. Wie kann er bei ihr bleiben? Er sollte sich auf seine Karriere konzentrieren."

"Sei nicht so böse, sie ist krank. Wahrscheinlich etwas ziemlich schlimmes."

Ich blinzelte und drehte mich herum. An uns waren zwei Frauen vorbei gegangen, aber jetzt wo ich sie ansah, zuckten sie zusammen und liefen ein bisschen schneller. Was war das? Hatten sie von mir und Haru gesprochen?

Schnell nahm ich mein Handy raus und tippte etwas hinein. Ich musste schon zugeben, dass ich kein Fernseher mehr gesehen hatte, seit Haru ins Krankenhaus gekommen war. Wie auch? Sie war wichtiger als alles andere gewesen.

"Ro?", fragte Haru mich, aber ich reagierte nicht. Ich wollte erst wissen, was die beiden Frauen gemeint hatten. Aber lange musste ich nicht suchen. Es gab schon wieder tausende von Artikeln über Haru, wie sie ins Krankenhaus eingeliefert worden war. Und auch von mir, wie ich das Training mit Kou früher verließ und dann am Krankenhaus gesehen wurde. Es hörte nicht mehr auf. Es gab viele Fotos von mir, wie ich ins Krankenhaus und wieder heraus kam. "Tetsu?" Ich sah auf und fuhr mir durchs Gesicht. "Was ist los?"

"Die Medien wissen, dass du im Krankenhaus bist." Warum um den heißen Brei herumreden? Es nutzte eh nichts. Die Bombe war geplatzt.

"Es war doch klar, dass sie es irgendwann herausbekommen oder?" Ich sah ihr in die Augen. Warum war ich immer noch überrascht, wenn sie so reagierte? Ich musste so langsam wissen, dass sie damit umgehen konnte.

"Aber auf die leichte Schulter sollten wir das nicht nehmen", sagte Akehiko. "Reporter sind hinterhältige Schweine." Er hatte Recht und noch mehr dieser Typ, der Haru schon einmal angegriffen hatte. Wer weiß, was Kira ihm noch alles aufgetragen hatte. Ich war mir sicher, dass er auch irgendwas versuchen würde, denn ... nachdem herausgekommen war, dass wir zwei geheiratet hatten, hatte ich mich mal auf die Suche gemacht, was alles so im Internet steckte. Da wir ja herausgefunden hatten, dass es Fanpages von uns gab, hatte ich mir ein bisschen Sorgen gemacht ... zurecht.

Ich hatte einen Youtube Channel gefunden, der eine zensierte Version von Harukas Angriff hochgeladen hatte. Ich konnte mit dem Namen nichts anfangen, es war ein Pseudonym, wie alles im Internet. Auch nachdem ich das Video gemeldet hatte, wurde es nicht herunter genommen, also hatte ich ein Auge darauf gehalten. Denn es gab nicht nur dieses Video, es gab etliche Videos von uns, von Situationen, wo ich manchmal gar nicht gewusst hatte, dass dort Reporter gewesen waren. Diesem Typ gehörte dieser Kanal, dessen war ich mir sicher, aber ich konnte nichts dagegen machen und das Schlimmste an der Sache war, dass echt viele seine Videos sahen. Videos die nichts Gutes über Haru sagten, sie eher runter machten.

Es hatte mich wütend gemacht, aber auch dagegen hatte ich nichts tun können. Ich war nur froh, dass Haru diesen Channel noch nicht gesehen hatte.

"Tu ich schon nicht, Otoo-san", sagte sie und trank von ihrem Tee. Das glaubte ich auch nicht, denn das hatte sie einmal getan. Mit den Reportern war nicht zu spaßen. Zumal sie jetzt eh nicht mehr alleine irgendwo hin konnte, was nicht hieß, dass ich mir keine Gedanken machte.

Als wir unseren Kuchen dann gegessen hatten und zurück zum Krankenhaus gingen, sah ich mich ein bisschen intensiver um ... und natürlich sah ich die Reporter, die darauf warteten und zusahen. Warum hatte ich sie eben nicht schon bemerkt? Wahrscheinlich war ich zu sehr auf Haru fixiert gewesen, um es zu realisieren. Allerdings tat ich nichts. Wenn ich jetzt auch noch auf sie zugehen würde, dann wäre das Drama groß. Und was sollte ich schon tun? Egal, was ich tat, sie hatten Stoff, um wieder über uns zu schreiben. Das wollte ich verhindern. Sollten sie doch ein paar Dinge schreiben, ich würde ihnen aber nicht das große Drama vorführen.

Als Mariko und Kou wiederkamen, schnappte Akehiko sich seine Frau schnell und berichtete ihr von unserer neuesten Erkenntnis. Das war besser, als wenn sie alleine darauf kam. Bei ihr wusste man nie wirklich, wie sie es aufnahm.

Allerdings hatte ich mir viel zu viele Sorgen gemacht. Wir bekamen keine Probleme mit den Reportern, da sie einfach nicht ins Krankenhaus kamen. Solange Haru also hier war, konnten sie ihr nichts anhaben. Was mich wirklich erleichterte. Und solange nicht mehr kam und wir es vermieden die Nachrichten zu gucken, konnte auch Haru sich nicht darauf einlassen, wobei sie auch ganz andere Sorgen hatte als diese dummen Nachrichten. Leider.



Harukas Sicht

Ich war ziemlich froh darum, dass ich es nicht so mitbekommen hatte, wie die Nachrichten über mich und meine Krankheit berichteten. Ich hatte jetzt eh keine Zeit mir darüber Gedanken zu machen, auch wenn es mich reizte. Ro hatte mir gesagt, dass es sich nicht lohnte mir die ganzen Artikel anzusehen, weil sie keine richtigen Fakten hatten.

An sich hatte ich mich damit auch nicht mehr beschäftigen wollen. Aber ich hatte es mal geschafft, dass Ro sich von meinem Bett löste, um etwas zu unternehmen. Ich wollte nicht, dass er ständig nur an meinem Bett saß und sich nur noch auf mich konzentrierte. Zu meiner Überraschung hatte Mom da auch zugestimmt, sodass ich sie alle losgeworden war. Mir ging es ein bisschen besser, sodass sie alle darauf eingegangen waren. Wäre es anders gewesen wusste ich, dass Ro niemals meine Seite verlassen hatte, deswegen war ich ziemlich froh, dass mich der Krebs mal ein paar Tage ausspannen ließ. Es würde schon bald schlimmer werden und da wollte ich Ro noch ein paar Stunden Verschnaufpause gönnen.

Und es war ja nicht so, dass ich mich nicht beschäftigen konnte. Ich nutzte die Zeit, um noch ein wenig zu zeichnen. Um noch ein paar Zeichnungen von Kuroo zu machen. Zwar brachte das keinem etwas, vor allem nicht ihm, aber dabei entspannte ich mich. Es war so einfach für mich an ihn zu denken und ihn an meiner Seite zu wissen brachte mich runter.

Natürlich hatte ich auch meine Eltern bei mir und Kou, und die Jungs, aber Ro ... ich sah zu meinem Ringfinger, wo ich meinen Ehe- und Verlobungsring trug. Er gab mir so viel Kraft. Wenn er bei mir war, hatte ich noch nicht einmal Angst vor dem, was kam. Deswegen musste ich ihm ein bisschen Abstand gönnen, so viel wie ich konnte.

Irgendwann musste ich eine Pause vom Zeichnen machen, weil ich den Stift langsam nicht mehr halten konnte. Das nervte mich ziemlich, aber ändern konnte ich es nicht. Ich legte meine Zeichensachen zur Seite und nahm mir stattdessen mein Handy. Ich wollte eigentlich nur ein paar Videos sehen, wie ich dann auf dieses eine Video stieß, wusste ich nicht wirklich. Es ploppte einfach auf und ich wurde zurückgeschleudert ... während ich das Video sah, als mich dieser Verrückte angefallen hatte, fühlte ich es so an, als sei ich wieder genau da ... als er mich an den Haaren packte und sie abschnitt. Es war, als sei es gestern passiert. Ich war noch nicht einmal fähig das Video auszumachen. Es lief einfach weiter und weiter, bis das nächste Video anging.

Ich brauchte eine Sekunde, um zu verstehen, dass es ein Video über meinen Krebs war. Es war mehr als detailliert beschrieben, dass ich Lungenkrebs hatte und dass ich daran sterben würde. Man sah, wie ich ins Krankenhaus eingeliefert wurde, sah Ro, wie er hinein und heraus ging. Es war ein Hatevideo, in dem nicht wirklich Mitleid mit mir gezeigt wurde, im Gegenteil. Es schockte mich. Ich hatte keine Ahnung, dass sowas überhaupt erlaubt war.

Ich musste das Handy weglegen und krallte mich in meine Decke. Ich bekam schwer Luft, wusste nicht wirklich, was ich tun sollte. Also schlug ich die Decke zur Seite und stand auf. Ich war etwas wackelig auf den Beinen, aber das war mir gerade egal. Ich bekam keine Luft, ich brauchte frische Luft. Ich musste aus dem kleinen Zimmer raus.

Ich schaffte es wirklich nach draußen. Keine Ahnung wie, denn ich konnte mich nicht daran erinnern, wie ich nach draußen gekommen war, aber als ein leichter Windstoß durch meine Haare fuhr, beruhigte ich mich ein wenig. Dass das mal wieder eine dumme Idee gewesen war, bekam ich direkt zu spüren.

"Da ist sie!"

Ich hatte mich auf meine Knie gestützt, weil ich nicht nur keine Luft bekam, sondern es auch anstrengend für mich gewesen war, her zu kommen. Was natürlich Sinn machte. Jetzt sah ich aber hoch. Zehn Reporter kamen auf mich zu, hatten ihre Kameras schon vor ihre Gesichter geschoben und machten Fotos von mir. Was hatte ich mir nur dabei gedacht?

"Haruka-chan, was hat es mit diesem Krankenhausaufenthalt auf sich?!"

"Bist du wirklich sterbenskrank?"

"Was hast du?"

"Warum bist du im Krankenhaus?"

Tausende Fragen prasselten auf mich ein. Eigentlich sollte ich mich schon daran gewöhnt haben, aber dem war nicht so. Es erschlug mich jedes Mal aufs neue.

"Bitte nicht", hauchte ich und vergrub mein Gesicht in meinen Händen, aber da standen sie schon um mich herum. Ich konnte gar nicht verschwinden, mal davon abgesehen, dass ich zu langsam gewesen wäre. Ich bekam keine Luft und sie waren alle einfach zu nahe. Wenn ich jetzt vor deren Augen einen Anfall bekam, dann hatten sie auf jeden Fall ihre Story. Ro würde mich umbringen ... er hatte mich gewarnt, auch Mom und Dad hatten mich gewarnt.

Ich wollte mich umsehen, ob ich den Reportern nicht doch entkommen konnte, als ich ein mir bekanntes Gesicht erkannte. Es war der Typ von damals. Er sah mir direkt in die Augen und grinste. Das konnte nicht sein ... das durfte nicht ... direkt stieg Panik in mir auf. Was hatte er diesmal vor? Wollte er mir wieder etwas antun? Und schon wieder war ich alleine ... schon wieder konnte mir niemand helfen.

Tetsuro!

Der Arm des Typen streckte sich, wollte mich packen, aber ich schloss die Augen. Weglaufen konnte ich nicht. Es war schon wieder zu spät.

"Haruka!" Ich erstarrte zu einer Salzsäule. Keine Sekunde später drängte sich Kuroo durch die Reporter und zog mich an sich. Ich zitterte am ganzen Körper, sodass er einfach einen Arm um mich schlang und mich noch mehr an sich zog. "Alles okay?" Ich schüttelte den Kopf.

"Der Typ ... von damals", hauchte ich, krallte mich in sein Shirt.

"Ich bin hier." Sanft legte er mir eine Hand auf den Hinterkopf, drückte mich mehr an sich, drehte sich dann aber zu den Reportern. "Verschwinden Sie!"

"Aber wir brauchen Antworten", meinte jemand.

"Ich gebe Ihnen gleich meine Antwort und die sieht so aus, dass ich Ihnen allen in den Arsch trete." Nein, das durfte er nicht tun. Er musste nett bleiben. Er war ein Vorbild für so viele. Ich durfte nicht zulassen, dass sie etwas böses über ihn schrieben. "Wie könnt ihr es wagen ihr so auf die Pelle zu rücken? Ein Blinder mit einem Krückstock sieht doch, dass sie krank ist. Wo ist eure Menschlichkeit geblieben? Soll ich das nächste Mal vor eurem Haus stehen, wenn ihr eine Grippe habt? Verschwindet, bevor ich mich vergesse und wenn ich euch morgen hier immer noch sehe, werde ich die Polizei rufen. Das ist Freiheitsberaubung." Ich krallte mich noch mehr an Kuroo, aber er schob nur seine Arme unter meine Knie und hob mich hoch. Als wöge ich nichts trug er mich durch die Reporter und zurück ins Krankenhaus.

Ich zitterte wie Espenlaub und wagte es nicht aufzusehen. Ich spürte so schon, dass Kuroo wütend war, mehr als wütend und das nicht nur auf diese Reporter. Er trug mich bis in mein Zimmer ohne ein Wort zu sagen. Setzte mich auf dem Bett ab und sah mich erst dann an.

"Was sollte das?", fragte er mich wütend.

"Ich ...", flüsterte ich.

"Hab ich dir nicht gesagt, dass du hier bleiben sollst? Du hast versprochen, dass du nichts dummes tust, solange wir weg sind. Verdammt, Haru, ich habe einen Herzinfarkt bekommen, als ich dich gerade wieder inmitten der Reporter gesehen habe. Du hättest vor allen einen Anfall haben können ... was hast du dir gedacht? Was wenn ich nicht wieder hier gewesen wäre?"

"Es tut mir leid." Er atmete tief ein und aus, beruhigte sich wieder und setzte sich auf die Bettkante.

"Ist alles okay? Haben sie dir etwas getan? Hat er dich angefasst?" Ich schüttelte den Kopf und war so froh, dass er mir so nahe war, dass er nicht so wütend war, dass er sich von mir fernhielt, denn ich brauchte ihn. Schnell hob ich meine Hand und krallte mich in sein Shirt. Sanft hob er die Hand und legte sie mir auf die Stirn. "Du hast Fieber."

"Geh nicht."

"Tu ich nicht, versprochen. Jetzt sag mir, was los war, warum warst du draußen?" Er strich mir eine Strähne hinters Ohr und ließ seine Hand an meiner Wange liegen.

"Ich ... ich hab keine Luft mehr bekommen, weil ich ... Ich konnte nicht mehr zeichnen, also habe ich mir Videos angesehen und bin dann auf einen Kanal gestoßen, der schreckliche Videos über mich hochgeladen hat. Ich hab einfach keine Luft mehr bekommen und musste hier raus. Ich musste ..." Jetzt umfasste Ro mein Gesicht komplett mit seinen Händen und zwang mich ihn anzusehen.

"Schon okay, du musst nichts weiter sagen." Ich schluckte und nickte. Ich hatte Tränen in den Augen von dem Schock und den ganzen Ereignissen. "Tief ein- und ausatmen, mein Schatz." Ich tat es und er wischte mir die Tränen aus den Augenwinkeln.

"Mein Schatz?", murmelte ich und er lächelte. So hatte er mich noch nie genannt.

"Gefällt dir das nicht? Wie wäre es mit Liebling? Oder mein Engel?" Ich schüttelte den Kopf.

"Chibi-chan ist gut für mich." Er lachte auf und schüttelte den Kopf.

"Chibi-chan." Ich war direkt viel ruhiger, weswegen ich verstand, warum er mich auf einmal mein Schatz genannt hatte. Er wusste genau, dass ich mich dann darauf konzentrieren würde. Er wusste genau, was ich brauchte. "Alles wieder okay?" Ich nickte. "Versprich mir, dass du nicht mehr raus gehst. Wenn dieser Typ dabei war, dann bist du alleine nicht mehr sicher. Ich werde deine Seite auch nicht mehr verlassen." Wieder nickte ich.

"Ja, ich gehe nicht mehr raus, versprochen." Denn auch ich wollte ihm nicht noch einmal begegnen. Ich wollte ihn eigentlich nie wieder sehen und hatte gehofft das auch nicht mehr zu müssen.

Ro machte mir ein Glas Wasser fertig und reichte es mir. Ich hatte mich noch immer mit einer Hand in sein Shirt gekrallt und würde ihn auch erst einmal nicht loslassen. Ich brauchte ihn einfach bei mir. Ich brauchte ein wenig Körperkontakt um komplett runterzukommen. Was er auch verstand und mir leicht durch die Haare fuhr.

"Kannst du mir etwas erzählen?" Ich musste an etwas anderes denken und seine Stimme würde mir dabei helfen.

"Hmm, soll ich dir sagen, was ich heute gemacht habe?" Ich nickte und sah ihn an. "Ich war erst zuhause und habe geduscht, danach bin ich was mit Wakatoshi laufen gewesen." Ich lächelte leicht.

"Ich halte dich vom Training ab."

"Tust du nicht und das weißt du. Ich bin ziemlich sportlich und durchtrainiert, da kann ich es mir erlauben mal nicht zu trainieren." Ich gab ihm mein Glas wieder, damit er es wegstellen konnte.

"Und dann?"

"Bin ich wieder duschen gegangen."

"Ohne mich?"

"Ich hätte dich gerne dabei gehabt." Ich lockerte etwas meinen Griff, entspannte langsam. Ich bekam auch ein bisschen besser Luft. "Nach der zweiten Dusche habe ich dann etwas gegessen und bin in die Stadt gefahren."

"Hast du mir was mitgebracht?" Er lächelte, beugte sich nach unten und gab mir eine kleine Tasche. Ich hatte es nur aus Spaß gesagt, aber er war natürlich immer vorbereitet. Er war in dem kleinen Laden gewesen, wo ich meine Zeichensachen gekauft hatte und hatte mir einen neuen Block mitgebracht. Erst gestern hatte ich gesagt, dass meiner fast leer war und ich einen neuen brauchte. "Du solltest heute etwas für dich machen und nicht an mich denken."

"Ich denke immer an dich, das weißt du doch." Ich konnte nicht anders als lächeln. Ro beugte sich zu mir und küsste mich sanft.

"Danke, aber dafür hast du nicht den ganzen Tag gebraucht oder?"

"Nein, ich war bei Hiro." Ich blinzelte. Hiro war sein Tätowierer.

"Du ... was?"

"Ich hab mir noch ein Tattoo stechen lassen."

"Wo und was?", war ich direkt Feuer und Flamme. Er lachte, packte dann sein Shirt und zog es sich über den Kopf. Direkt sprang mir das neue Tattoo ins Gesicht, denn es prangte auf seiner rechten Brust. Es waren zwei Taschenuhren als Herzen und unten drunter war eine Lilie.

(Ihr müsst euch die Rose einfach als Lilie vorstellen. Ich habe kein passendes Bild gefunden und ich mag einfach keine Rosen, deswegen müsst ihr leider eurer Fantasie freien Lauf lassen.)

Es war wieder unglaublich filigran gestochen und die Schattierungen waren der Wahnsinn. Leicht strich ich über seine Brust, natürlich war Folie über das Tattoo angebracht worden, damit die Haut geschützt war. Die eine Taschenuhr zeigte genau fünf Uhr und die andere ... mir kamen die Zahlen bekannt vor.

Ro umfasste mein Handgelenk und fuhr meinen Finger zu der oberen Taschenuhr, die fünf Uhr anzeigte.

"Was ist um fünf Uhr?", wollte ich wissen.

"17 und 5", meinte er und sofort sah ich auf. Er hatte am 17 November und ich am 05. April Geburtstag. Mir war noch nie aufgefallen, dass wir beide von der Uhr her gesehen die Fünf besetzten. Ich lächelte, das war so süß. Er legte meinen Finger auf die andere Taschenuhr. "Und da musst du alleine drauf kommen." Ich grinste ihn an. Jetzt, da ich wusste, dass es ein Datum war und keine Uhrzeit, wusste ich, dass es unser Hochzeitstag war.

Sanft strich ich über die Folie und konnte nicht anders als lächeln. Wie konnte er nur so süß sein? Und vor allem hatte er es geschafft, dass ich das, was eben passiert war, vergaß.

"Es ist unglaublich schön, das hat Hiro super gemacht", meinte ich.

"Ja, finde ich auch. Sieht richtig klasse aus."

"Du wirst aber so langsam damit aufhören, oder? Nicht, dass du bald nur noch aus Tattoos bestehst", grinste ich ihn an.

"Ich dachte, das gefällt dir, deswegen kleister ich mich so zu." Sofort schüttelte ich den Kopf, ließ meine Hand zu einer Stelle an seinem Bauch gleiten, wo noch kein Tattoo war.

"Deine Haut würde ich schon ab und an sehen wollen."

"Du spielst mit dem Feuer, Weib", sagte er, als ich meine Hand noch ein bisschen weiter nach unten gleiten ließ, Richtung Leiste.

"Wenn du hier halbnackt vor mir sitzt, kann ich ja nichts dafür." Er lächelte, beugte sich zu mir nach vorne und küsste mich, ein bisschen inniger als sonst.

Der Schock war komplett aus meinen Knochen, auch wenn ich noch immer daran dachte, aber ich war nicht mehr so paralysiert, dass ich mich nicht mehr bewegen konnte. Was aber dann zurückkam, war meine Müdigkeit und das schwerfällige Atmen. Ich hatte für kurzen Moment Adrenalin im Körper gehabt, aber jetzt fuhr alles wieder runter. Ro legte sich mit mir zusammen ins Bett und unterhielt sich mit mir. Ich erzählte ihm von dem Channel und er eröffnete mir, dass er davon schon wusste. Was mich im Grunde gar nicht gewundert hatte. Er beschützte mich vor allem, warum dann nicht auch vor sowas?

Aber es war mir egal. Auch dieser Channel ... ich hatte nicht mehr lange und meine Zeit musste ich besser nutzen, als mich über jemanden aufzuregen, der keine Ahnung hatte, womit ich mich rumschlagen musste. Mir war bewusst, dass das der Typ sein musste, der mir die Haare abgeschnitten hatte und auch, dass er in irgendeiner Verbindung zu Kira stehen musste, aber wie gesagt ... es gab Wichtigeres für mich, auf das ich mich konzentrieren sollte. Das war Ro und unsere Zeit zusammen. 

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