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Kapitel 48

Am nächsten Morgen wachte ich auf und Kuroo lag nicht mehr neben mir. Er war sicherlich mit Wakatoshi laufen. Ich stand dann auf und ging runter, um schon einmal Frühstück zu machen. Wenigstens das konnte ich machen und da es mir schon viel besser ging, war das auch kein Thema.

Semi wachte dann auch auf und kam zu mir herunter, um mir zu helfen. Und als Ro und Wakatoshi wieder da waren, frühstückten wir zusammen. Mit nur einem Blick zu Ro hatte er verstanden, dass wir den Jungs erzählen mussten, was passiert war. Sie nahmen es alle genauso auf wie ich und waren erst einmal geschockt, aber keiner von ihnen hatte eine Idee, wie wir gegen Kira vorgehen sollten. Deswegen blieb es dabei, dass wir abwarteten.

Nach dem Frühstück rief ich dann Mom an. Ro blieb dabei bei mir und wir machten zusammen aus, dass wir am Wochenende vorbeikommen würden. Die Jungs hatten noch Training, deswegen konnten wir nicht jetzt einfach fahren, wobei es mir gerade gut ging. Bis Freitag waren es noch zwei Tage, da wusste ich nicht genau, wie mein Körper das aushielt. Aber wenn ich ehrlich war, durfte ich danach gar nicht mehr gehen. Es würde kommen, wenn es kommen wollte, so war es nun einmal.

Deswegen blieb ich die nächsten Tage noch zuhause und verbrachte hier meine Zeit, während die Jungs Training hatten. Ich war auch nicht wirklich scharf darauf irgendwie nach draußen zu gehen, sodass ich Ro bitten musste mir ein paar Dinge einzukaufen. Auch wenn das letzte Mal so ein Reinfall war, wollte ich den Jungs immer noch etwas kochen und wie auch letztens war es einfach der perfekte Zeitpunkt, wenn sie alle von Training wieder kamen. Nur, dass es jetzt keine Überraschung mehr war. Aber was solls. Hauptsache ihnen schmeckte es. Das war alles was ich wollte.

Die restlichen Stunden verbrachte ich wieder mit meinen Zeichnungen und Leinwänden. Ich hatte zwar immer noch keine Idee für Ro, allerdings hörte ich dann auch auf, darüber nachzudenken. Ich machte mir eine Leinwand fertig, stellte alle Farben und alles was ich benötigte zurecht und dann fing ich einfach an zu malen. Ich dachte über ihn und mich nach, über unsere Beziehung, seit wir uns kannten und malte einfach drauf los. Ich musste ja irgendwas zustande bringen, was ihm gefallen könnte.

Und am Ende kamen zwei Hände dabei raus. Ich hatte natürlich seinen und meinen Arm gezeichnet. Ich war so sehr darauf fixiert gewesen, dass ich gar nicht mehr darüber nachgedacht hatte, was ich überhaupt machte. Allerdings war mir das zu langweilig. Auch wenn wir uns genau das auch tätowieren lassen hatten, prangte auf der großen Leinwand nur unsere Hände, die ihre kleinen Finger ineinander verschränkt hatten. Ich legte den Kopf zur Seite, ließ das Bild aber so. Denn ich bekam eine andere Idee.

Schnell nahm ich mir noch eine Leinwand und zeichnete ein zweites Paar Hände, diesmal aber verschränkten sie alle Finger miteinander. Da das nicht wirklich aufwendig war, war ich ziemlich schnell auch mit diesem Bild fertig. Sodass ich mir noch eine Leinwand nahm und dort einfach nur in geschwungener Schrift love schrieb. Es war nicht wirklich kreativ oder ein Meisterwerk und doch bekam ich ein Lächeln auf den Lippen, als ich die drei Bilder nebeneinander aufstellte.

In den beiden Tagen schaffte ich es noch ein paar weitere Bilder zu malen. Es war nicht so, dass sie für irgendjemanden bestimmten waren, aber ich wusste nicht, wie ich anders meine Zeit verbringen sollte und malen brachte mich immer runter. Es war für mich etwas, was mir Ruhe schenkte, auch wenn ich tausende Bilder malte, würde es mich beruhigen.

Als dann endlich das Wochenende kam, packten Ro und ich ein paar meiner Bilder ein, um sie meiner Mutter mitzubringen. Sie würde sich darüber freuen und sie überall im Haus aufhängen. Auch wenn ich ihr schon unzählige geschenkt hatte, sie wechselte sie immer ab und zudem war das Haus groß genug, um noch mehr aufzuhängen. Ich hatte auch eins für Eiji und Asami, sowie für Chiaki und Suri und Inari und Jun. Ich hatte sie nicht extra für sie gemalt, aber nachdem die Bilder fertig gewesen waren, hatte ich an die sechs denken müssen.

Kou, Kenma und Akaashi kamen diesmal nicht mit. Sie hatten keine Lust und Kou war irgendwie ziemlich komisch drauf gewesen. Er hatte sich beschwert, warum wir nicht auch mit ihm gesprochen hätten, denn dieses Wochenende war total blöd. Als er aber dann davon anfing, stockte er und hatte nur noch herumgedruckst. So hatte ich ihn wahrlich noch nicht oft gesehen, das letzte Mal, als er versucht hatte einem Mädchen zu sagen, dass er in sie verliebt war, aber das war unmöglich. Er hatte die letzten Monate keine Dates gehabt oder sonst was, ich meine, das hätten wir gemerkt. Denn um ehrlich zu sein, ich als Mädchen hätte darauf bestanden, dass ich ihn öfter sehe und die paar Male, wo wir alle was alleine gemacht hatten ... die waren wirklich nicht oft vorgekommen, deswegen konnte es kein Mädchen sein. Aber wenn er nicht darüber reden wollte, dann war es so.

So war ich alleine mit Ro los, wogegen ich nichts hatte. Mit ihm alleine im Auto zu sein war immer schön. Denn auch dieses Mal konnte ich es nicht lassen und legte meine Hand auf seinen Oberschenkel. Er lächelte mich dann immer so an und da wir größtenteils nur Autobahn fuhren, nahm er auch oft meine Hand einfach in seine und küsste meinen Handrücken. Allerdings legte er mir seine Hand auch öfters auf die Stirn, um zu sehen, ob ich Fieber bekam. Denn am Morgen hatte ich leicht erhöhte Temperatur gehabt, was eigentlich immer in Fieber ausbrach und dann vielleicht in einem Anfall. Weswegen wir zwei auch diskutiert hatten, ob wir nach Hause fahren sollten, aber das würde jetzt immer passieren und zudem fuhren wir ja nicht irgendwohin wo es keine medizinischen Einrichtungen gab. Und dazu fuhren wir noch zu mir nach Hause, meine Eltern wussten wie man mit mir umgehen mussten, weswegen wir dann doch gefahren waren.

"Du musst dir nicht solche Sorgen machen", meinte ich und zwickte ihn in seinen Oberschenkel, als er wieder meine Stirn checkte.

"Ich will nur ...", fing er an und sah mich an. Dann seufzte er. "Ja, ich weiß. Ich kann es nur nicht abstellen mir Sorgen zu machen."

"Was mehr wie süß von dir ist." Ich mochte es mit ihm zusammen zu sein. Wir beide schafften es immer eine Blase um uns herum zu schaffen, woran alles abprallte. So auch Kira und diese dummen Nachrichten. Er ließ mich auch immer diesen einen Vorfall vergessen. Er nahm sich jetzt wieder meine Hand. "Ro?"

"Was kommt jetzt?", fragte er, lächelte aber.

"Ich würde gerne ein Bild von unserem Strand malen." Er sah mich nur kurz an.

"Deswegen hast du deine Malsachen mitgenommen?" Ich nickte.

"Ja, auch."

"Ich war der Meinung, dass du ihn sicherlich auch in deinem Kopf hast, um ihn malen zu können."

"Das stimmt auch und das hatte ich auch vor, aber ... es ist noch einmal was anderes an dem Ort selber zu sein, weißt du was ich meine? Zumal male ich auch ziemlich gerne draußen an der frischen Luft und ich denke, dass die Seeluft mir gut tun würde."

"Da hast du Recht. Dann machen wir das, aber wenn du wirklich Fieber bekommen solltest, dann verschieben wir das, okay? Ich will wirklich nicht, dass du es übertreibst. Wenn es dir schlechter gehen sollte, dann bleibst du im Bett und wir kommen wieder, wenn es dir besser geht. Von mir aus fahre ich auch spontan mit dir her, damit du den Strand malen kannst." Mein Herz machte sofort einen Sprung. Ich liebte ihn. Ich liebte ihn so unendlich. Wie konnte er so toll sein? Wie konnte er das alles für mich tun und nie etwas verlangen?

"Okay", lenkte ich ein. Es war eh zwecklos mit ihm über so etwas zu diskutieren. Er würde mich niemals raus lassen, wenn ich wirklich Fieber bekommen sollte. In solchen Sachen war er genauso konsequent wie meine Mutter. Aber das war auch alles. Er versuchte dann immer die Sachen nachzuholen, die nicht geklappt hatten, wenn ich dann Fieber bekommen hatte. Mom hingegen wurde dann übervorsichtig und ließ mich gar nichts mehr machen.

Allerdings ließ das Fieber auf sich warten. Zum Glück.

Als wir dann bei meinen Eltern angekommen waren, wurden wir erst einmal lautstark begrüßt und so wie immer saßen sie im Garten. Zusammen mit Asami und Eiji. Der Zaun, den unsere Väter beim letzten Mal entfernt hatten, war jetzt komplett weg und es stand sogar ein riesiger Pool auf der Grenze der beiden Gärten. Dad war sofort Feuer und Flamme und zog Ro mit zu dem Pool. Erzählte ihm, dass sie da auch Chlor rein machten und das das voll anstrengend war. Ich konnte das ganze nur belächeln.

Mom kam indessen zu mir und nahm mich fest in den Arm. Sie sagte nichts mehr zu dem Vorfall, der sich schon die ganze Zeit durch die Nachrichten zog. Keiner der Nachrichtensendungen war es müde darüber zu berichten und das immer und immer wieder. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass Mom mich wieder zur Sau machte, aber das tat sie nicht. Stattdessen drückte sie mich wirklich fest.

"Oka-san, das tut weh", murmelte ich und sie ließ mich sofort los.

"Du bist so dünn geworden", murmelte sie und sah mich von oben bis unten an. Nebenbei fuhr sie mit ihren Händen von meinen Schultern, über meine Arme und nahm dann meine Hände in ihre. Sie sah mehr als besorgt aus.

"Ich esse genug, glaub mir. Die Jungs mästen mich richtig", versprach ich ihr lächelnd.

"Das stimmt", rief Ro. "Wakatoshi hat sich zur Aufgabe gemacht, ihr nur das beste Essen zu kochen."

"Das ändert nichts, wenn du durchgehend diese Anfälle hast", murmelte sie.

"Bis jetzt sind es nur die Anfälle, Oka-san", versuchte ich sie zu beruhigen. Denn es würde noch so viel schlimmer werden, dass wusste ich und dann würde ich nur noch Haut und Knochen sein. Da konnte ich so viel Essen, wie ich wollte ... ich würde alles wieder ausspucken oder gar keinen Hunger mehr haben. Davor hatte ich auch Angst, vor allem aber hatte ich Angst, was es mit den Menschen um mich herum anstellte. Mom und Dad waren es gewohnt, aber Ro ... Kou ... die Jungs? Aber darüber wollte ich jetzt noch nicht nachdenken, auch wenn das egoistisch war, wenn ich sie nicht darauf vorbereitete.

Asami gab mir einen Kuss auf die Wange, als ich sie begrüßte. Ich setzte mich zu ihnen und erst dann kam auch Dad und küsste meinen Kopf.

"Was hast du eigentlich, Schatz? Sie sieht unglaublich gut aus", grinste Dad und drückte meine Wangen leicht zusammen, was mich lachen ließ.

"Ihr seid blöd", beschwerte ich mich und schlug seine Hände leicht weg. Er grinste nur weiterhin und nahm sich sein Wasser, um etwas zu trinken. Ro kam auch zu uns, setzte sich neben mich und kam noch ein wenig näher. Ich nutzte die Chance und nahm mir sofort seine Hand. Er lächelte nur und ließ mich mit seinen Fingern spielen. Denn wir hatten uns vorgenommen meiner Mutter alles über Kira zu erzählen ... zumindest wollten wir sie darauf vorbereiten, dass sicher noch andere Sachen auftauchen würden. Ich musste sie einfach darauf vorbereiten, ansonsten würde sie das nicht aushalten. Aber wir mussten es auch so machen, dass sie es nicht direkt auf Kuroo bezog. Denn wenn sie ihn als Schuldigen sah, dann würde es schwierig werden, dass sie von diesem Trip wieder runter kam. Und ich wollte sicherlich nicht, dass sie und Ro sich jetzt stritten, wo mir nicht mehr so viel Zeit blieb. Vielleicht war das ein wenig egoistisch, aber das würde ich nicht aushalten.

Auf dem Weg hierher hatten wir darüber gesprochen, was genau wir sagen sollten vor allem, weil wir nicht genau wussten wann und was Kira als nächstes raushauen würde. Es war wirklich eine heikle Sache, aber das war tausendmal besser, als Mom ins Messer laufen zu lassen. Und zudem war ich froh, dass auch noch Asami und Eiji da waren. Sie würden ihrem Sohn sicherlich die Stange halten, wenn meine Mutter ausrastete. Wobei ich auch wusste, dass Dad ihn in Schutz nehmen würde.

Aber als wir anfangen wollten, stand Dad auf und bat Kuroo ihm gerade zu helfen. Er und Eiji hatten schon wieder ein Projekt am Start und brauchten einen starken Mann.

"Die beiden sind echt nicht mehr zu retten", meinte Asami, was Mom lachen ließ. "Sie haben die letzten beiden Tage alles mögliche besprochen, wobei Tetsuro den beiden helfen kann."

"Er kommt ja so selten, ist doch klar, dass sie ihn ein paar Sachen machen lassen", verteidigte Mom die beiden. Ich schüttelte nur den Kopf und sah zu den dreien. Ro tat es ja auch gerne, das wusste ich. Mom streckte die Hand nach mir aus und nahm sich wieder meine Hand, was mich wieder zu ihr sehen ließ. Sie allerdings sah lächelnd zu den Männern. "Dein Vater liebt Tetsuro so sehr."

"Ihr habt euren eigenen Sohn", beschwerte sich Asami, was mich lachen ließ.

"Du weißt, wie ich das meine. Wie oft hat er sich die Jungs geschnappt, um mit ihnen etwas zu machen. Akehiko hält viel von Tetsuro und ich weiß noch, wie oft er davon gesprochen hat, dass er dich und ihn zusammenbringen will." Asami zeigte auf meine Mutter.

"Da hast du Recht, ich meine, wir alle haben uns das gewünscht."

"Ihr seid bescheuert", meinte ich.

"Es ist die Wahrheit", rief Mom aus. "Es ist nicht so, dass dein Vater deinen Bruder nicht liebt, aber ich denke er hat eine ganz andere Beziehung zu Tetsuro."

"Das ist so lieb von dir", sagte Asami und wurde leicht rot um die Nase, machte die ganze Zeit wegwerfende Handbewegungen. "Aber du kannst es gerne aussprechen, das mein Junge einfach nur der Wahnsinn ist." Ich musste wieder lachen, hielt mir aber diesmal die Hand vor den Mund, damit ich nicht laut lachte. Die beiden waren wirklich der Hammer, aber ... sie hatten Recht. Irgendwas hatten Eiji und Asami bei Kuroo richtig gemacht, denn er war ihnen mehr als gelungen. Ich wüsste wirklich nicht, was ich ohne ihn getan hätte und nicht nur jetzt. Ich meine schon immer. Er war immer für mich da gewesen, hatte mir in schwierigen Situationen geholfen. Ich hatte immer auf ihn zählen können.

"Ja, dein Sohn ist der Wahnsinn. Das sage ich wirklich mit Überzeugung", gab Mom dann zu und sie meinte es wirklich so. Asami warf ihr einen Kuss zu und lächelte auch. Auch wenn sie gerade Spaß gemacht hatte, wusste sie selber nur zu gut, dass ihr Sohn einfach nur unglaublich war, was sie stolz machte.

"Ich liebe ihn wirklich sehr", murmelte ich dann und sah Mom an. Sie sah mir in die Augen und verstand, worauf ich hinaus wollte. Als wir ihnen gesagt hatten, dass wir zusammen waren, hatte sie ja erst einen Aufstand gemacht. Auch wenn ich wusste, warum. Denn sie dachte genauso gut von ihm und wollte ihm diese Bürde nicht aufhalsen, die mit mir einherging.

"Das weiß ich doch, mein Schatz. Und er liebt dich, das sehe ich auch", meinte sie und drückte meine Hand. Oh man, wie sollte ich ihr nur verklickern, dass Kira so einige Sachen über uns preisgeben wird ohne dass sie diese Haltung zu Ro verliert. Ich wusste, wie aufbrausend meine Mutter sein konnte.

"Tetsuro, kannst du aus dem Wohnzimmer mal die Kiste holen?", fragte Dad und Ro nickte sofort. Um ins Wohnzimmer zu kommen, musste er natürlich an uns vorbei. Ich konnte nicht anders und lächelte ihn an, was zur Folge hatte, dass er bei mir stehen blieb, sich zu mir herunter beugte und mich küsste. Was ich nicht schlimm fand. Das war das beste unserer Beziehung. Denn er konnte das nie lassen. Auch wenn wir zuhause waren und er irgendwo in der Wohnung war und ich entweder am Esstisch saß oder sonst wo, sobald er an mir vorbei musste, hielt er mich entweder auf oder blieb stehen, um mich zu küssen. Die Jungs verdrehten dann immer die Augen und beschwerten sich gespielt. Ich liebte es einfach so von ihm behandelt zu werden, zwar wusste ich auch, dass es eine Art auskosten von all diesen Dingen war, denn uns blieb nicht mehr so viel Zeit und doch wusste ich, dass er es auch tun würde, wenn es nicht so wäre. Seine Liebe war einfach nur grenzenlos und zudem hatten wir zwei ja auch noch die rosarote Brille auf.

Asami quietschte und hatte strahlende Augen.

"Sind unsere Kinder nicht unglaublich niedlich?", fragte sie und klatschte die Hände zusammen.

"Das hast du beim letzten Mal auch gesagt, Oka-san", sagte Ro und ging dann ins Wohnzimmer.

"Ich werde es auch noch tausend Mal sagen!", rief sie ihm nach, sah aber Mom an. "Ich könnte sie stundenlang beobachten, aber stell dir nur mal vor." Asami legte meiner Mom eine Hand auf die Schulter, starrte ihr direkt in die Augen. "Wir könnten eine riesige Hochzeit feiern. Sie kommen zu uns und verkünden, dass sie verlobt sind. Das wäre so unendlich toll, wir könnten ein riesiges Fest feiern, das wird die Hochzeit des Jahres. Und dann als nächstes kommt die nächste Bombe: sie sind schwanger. Haruka mit einem Babybauch, kannst du dir das vorstellen. Dann bekommen wir ein Enkelchen und können es verwöhnen." Ich zuckte leicht zusammen, als sie das alles von sich gab. Es waren einfach nur Hirngespinste, die Asami da von sich gab. Denn weder das eine noch das andere würde jemals passieren. Auch wenn ich es mir auch sehnlichst wünschte.

Es war nicht das erste Mal, dass ich darüber nachdachte. Allein wenn ich zurück an den Spendenball dachte und da war ich noch nicht einmal mit Ro zusammen. Zwar hatte ich mich davon distanziert und doch schob sich der Gedanke immer und immer wieder in meinen Kopf. Wie konnte ich nicht darüber nachdenken, dass Ro die Liebe meines Lebens war und ich am liebsten alt mit ihm werden wollte? Das war doch was ganz normales. Vor allem wenn er mir alles gab, was ich wollte. Deswegen hatte ich mal wieder etwas ziemlich dummes getan. Ich wusste, dass es nicht passieren würde und das es keinen Sinn machte, aber ... diesmal würde Ro nicht mehr auf meine Liste schauen. Wir hatten schon fast alles davon gemacht und es standen nur noch ein paar Dinge drauf, die er auch so wusste, deswegen hatte ich vor kurzem erst zwei letzte Punkte aufgeschrieben. Zwei Dinge, die niemals eintreten würden. Zwei Dinge, die nur in meinem Herzen waren und eine kleine Linderung meiner Schmerzen verursachte, wenn ich sie mir erträumte.


Kuroo Haruka werden

Mini-Tetsuro


Ich hatte bewusst diese Worte gewählt, anstatt wirklich auszuschreiben, was ich wollte. Es war für mich klar und es sollte auch nur etwas sein woran ich mich festhalten konnte. Niemand würde diese Liste mehr sehen, denn ich würde sie wahrscheinlich vernichten, bevor es wirklich mit mir zuende ging. Das war sicherer. Ro sollte diese beiden Punkte nicht sehen, das würde ihm nur noch mehr wehtun und doch hatte ich sie aufgeschrieben. Ich hatte es einfach tun müssen. Deswegen traf mich das, was Asami gerade erträumte, umsomehr.

Mir war natürlich bewusst, dass sie und auch Mom sich das wünschten. Nicht nur unsere Mütter. Ich war mir sicher, dass auch Eiji und Dad mehr als dafür wären. Ich konnte mir sogar vorstellen das die beiden noch mehr ausrasten würden als unsere Mütter.

"Das wäre wirklich schön", meinte Mom und lächelte. "Die beiden würden wirklich hübsche Babys machen." Ich blinzelte und sah die beiden an, als Asami wild nickte.

"Stell dir vor, vier oder fünf von ihnen, die hier im Garten herumlaufen. Wir könnten aus dem riesigen Garten ein Kinderparadies zaubern. Oh mein Gott, dann ziehen Haruka und Tetsuro hier in die Nähe und dann können wir sie immer sehen."

"Wir werden sicherlich nicht nach Hamamatsu ziehen", mischte sich nun Ro ein. "Erst wenn wir 80 sind oder sowas. Ich werde weiter für die Jackals spielen und ganz sicher nicht jeden Tag drei Stunden nach Tokio fahren." Ich sah ihn sofort an und war sprachlos. Was war in sie alle gefahren? Warum ignorierten sie die Tatsache, dass das alles nicht passieren würde? Je mehr wir uns das ausmalten, desto enttäuschter wurden wir, wenn es nicht eintraf.

"Du stellst dich schon ein bisschen an, findest du nicht? Ich meine, du kannst dir ja eine Wohnung in Tokio zulegen und nur am Wochenende her kommen. Ich will nur meine Enkel um mich herum haben", meinte Asami. "Sobald die da sind, bist du eh abgeschrieben, mein Schatz."

"Und eben noch von mir schwärmen, ich verstehe diese Frau nicht." Er lächelte mich an und ich konnte nur den Kopf schütteln. Dieser Gedanke war natürlich schön. Nicht der, dass er in Tokio wohnte und ich hier, aber der Gedanke ihn zu heiraten und Kinder mit ihm zu haben. Das war wirklich etwas, was ich tun wollte ... was mich glücklich machen würde. Aber das war nicht möglich.

Mom drückte meine Hand und lächelte mich an. Das zeigte mir, dass auch sie wussten, dass das niemals eintreffen würde, aber nur schwarz zu sehen war auch nicht gut. Das verstand ich ja. Und immer nur realistisch zu denken, machte mich auch nur kaputt. Ein bisschen träumen war da durchaus in Ordnung.

Ro brachte die Kiste zu unseren Vätern und half ihnen noch ein wenig, wohingegen Asami und Mom sich in die Traumwelt bewegten und wilde Wünsche äußerten. Ich hörte ihnen nur zu und versuchte mir alles bildlich vorzustellen. Auch wenn ich realistisch bleiben wollte, ich konnte nicht anders.


Irgendwann kam Ro wieder an den Tisch und trank etwas. Er setzte sich neben mich, beugte sich zu mir und küsste meine Wange.

"Alles in Ordnung?", wollte er wissen und ich nickte. Natürlich war alles in Ordnung und doch mussten wir, die gute Stimmung würde gleich ein bisschen kippen. Wir mussten unseren Eltern endlich sagen, was auf uns zukam und das würde das ganze Geträume ein bisschen überschatten. Dabei wusste ich noch nicht mal, wie genau ich anfangen sollte. Denn alle hier waren so nett zu mir gewesen. Keiner hatte meine Frisur angesprochen, geschweige denn das gesamte Fiasko, was passiert war. Weswegen ich allen ziemlich dankbar war, aber es half nichts. Wir mussten es los werden. Deswegen nahm ich mir Kuroos Hand und verschränkte unsere Finger. Ich brauchte jetzt seine Unterstützung, die er mir sofort gab, indem er meine Hand drückte.

"Oka-san?", sprach ich sie dann an.

"Was ist, mein Schatz?" Ich schluckte und drückte Ros Hand. Oh man. Wie konnte ich das nur hinter mich bringen?

"Ich muss dir ... nein, wir müssen euch etwas erzählen, aber ich möchte, dass du uns zuhörst und das alles erst einmal sacken lässt, okay? Es ist nichts Gutes und ich weiß, dass du ausrasten wirst, aber ... ich weiß nicht, wie ich das sagen soll ..." In dem Moment kamen auch unsere Väter zurück an den Tisch.

"Sag es einfach", meinte Dad, aber ich schüttelte den Kopf.

"Ich brauche Moms Versprechen, dass sie nicht ausrastet."

"Auch wenn sie es dir verspricht, du kennst deine Mutter. Sie wird ausrasten, wenn ihr nicht gefällt, was du zu sagen hast." Da hatte er Recht, aber wenn ich sie dazu bringen konnte mir ein Versprechen zu geben, dann konnte ich sie damit stoppen.

"Schon okay, lass es uns ihnen einfach sagen", meinte Ro und drückte meine Hand. Ich sah ihn an, aber er lächelte nur. Ich wollte es ihnen nicht sagen, denn wir waren nur in dieser Situation wegen seiner Ex. Und wenn wir ihnen das erzählten, dann würden sie ihn verurteilen. Ich hatte einfach Angst, dass das ganze, was Asami und Mom eben gesagt hatten unter ging. Denn Ro konnte ja nicht wirklich etwas dafür, er war im Grunde auch nur ein Opfer.

"Was ist denn los?", fragte Asami sanft, aber dann hob sie die Augenbrauen. "Ihr wollt uns jetzt nicht sagen, dass ihr schon heimlich geheiratet habt, oder? Das wäre wirklich tragisch."

"Nein, Oka-san, es hat etwas damit zu tun, was letztens mit Haru passiert ist", meinte Ro dann und direkt war die Stimmung eine andere. Er schluckte hart und sah erst Dad und dann Mom an. "Ich hab euch versprochen, dass ich auf Haruka aufpasse und sie beschützen werde, aber das hab ich nicht getan. Eigentlich habe ich damit gerechnet, dass ihr mir die Hölle heiß macht, sobald ich zur Türe rein komme."

"Ich bin der Meinung, dass du Haruka mit allem beschützt, was du hast, Tetsuro. Du warst gar nicht in der Nähe, zumindest bist du ja nie zu sehen, was für mich bedeutet, dass Haru alleine unterwegs war. Was heißt, dass du gar nichts dafür kannst", beruhigte Dad ihn, aber Ro schüttelte den Kopf.

"Wir mussten, dass die Reporter sich auf Haru stürzen werden, schon von Anfang an und noch mehr, als sie uns auf Hawaii als Paar entlarvt haben, deswegen haben wir eigentlich ausgemacht, dass ich sie überallhin begleite." Ich drückte Ros Hand.

"Das war meine Schuld. Ich habe versprochen nirgendwo alleine hinzugehen, aber ich wollte die Jungs überraschen und bin alleine gegangen, obwohl ich wusste, dass sie es auf mich abgesehen haben, zumindest um Infos zu bekommen", grätschte ich dann hinein, weil ich nicht wollte, dass Ro alleine die Verantwortung übernahm.

"Das waren keine normalen Reporter", sagte Mom dann und ich sah sie an. Sie war ein bisschen versteift, was mir schon sagte, dass sie dabei war sich aufzuregen. Dieses Gespräch würde ein Kampf werden.

"Nein waren es nicht", stimmte Ro zu, wich ihrem Blick nicht aus. "Es gibt die professionellen, die so schon nervig sind, aber niemand von ihnen würde so etwas tun oder jemandem wehtun. Aber es gibt auch Fanatiker oder Fans, die sich zur Aufgabe gemacht haben alles über uns herauszufinden, um es dann zu posten", erklärte er. "Aber auch diese Art von Leuten war dieser Typ nicht."

"Was meinst du damit, Tetsuro?", wollte Eiji wissen.

"Der Typ hat es auf mich abgesehen", sagte ich schnell, bevor Ro anfangen konnte zu erklären, dass seine verrückte Ex dafür verantwortlich war. Aber es brachte nichts.

"Wie meinst du das?", wollte Asami wissen. "Du hast doch nichts getan, man wusste ja noch nicht mal von dir, seit diesem Jahr. Oder was hast du dem Typen getan?" Mom sah mich an, ihr standen die selben Fragen ins Gesicht geschrieben.

"Er hat nicht unbedingt was gegen Haruka, sondern gegen mich", meinte Ro dann. Ich sah ihn an, aber er drückte nur meine Hand. "Ist schon in Ordnung, sie sollten die Wahrheit wissen."

"Was willst du uns damit sagen, Sohn?", fragte Asami und allein durch dieses Sohn wusste ich schon, dass sie wütend wurde. Das benutzte sie nur, wenn er etwas angestellt hatte.

"Das wird sich jetzt sicher komisch für euch anhören und im Grunde kann man das auch nicht verstehen, aber ich muss es euch sagen", fing er an. "Ich hatte vor anderthalb Jahren eine Freundin, die ein bisschen eifersüchtig unterwegs war." Er lachte kurz auf. "Ein bisschen ist untertrieben. Sie hat jedes Mädchen, dass mich nur angesehen hatte blöd angemacht. Es war nicht mehr normal. Kira hat das aber nicht gemacht, weil sie sich nicht sicher war, ob ich es ernst mit ihr meine, sie ist einfach so. Sie wollte mich für sich alleine haben und hat durch diesen kranken Charakterzug jede Frau in meinem Umfeld als Feind betrachtet, sodass sie schlussendlich auch Ayumi angegriffen hat."

"Angegriffen?", fragte Dad. Ro nickte.

"Sie selber würde das niemals tun, weil sie vor mir nicht da stehen will, als wäre sie Schuld. Kira ist ein reiches und verwöhntes Mädchen mit einem Vater, der mehr als gute Kontakte hat. Sie weiß, wie man Intrigen schmiedet und hat deswegen Typen angeheuert, die Ayumi aufgelauert haben und sie zusammengeschlagen haben." Asami keuchte auf und legte sich eine Hand auf den Mund.

"Warum hast du uns nie davon erzählt?", wollte sein Vater wissen.

"Zu dem Zeitpunkt, als es passiert ist, war mir nicht bewusst, dass Kira dahinter steckte. Das ist erst ein bisschen später rausgekommen und dann habe ich auch mit Kira Schluss gemacht, aber das Problem war, dass wir nichts gegen sie in der Hand hatten. Sie hatte ein Alibi zu der Tatzeit und es führte keine Spur von den Typen zu ihr, es war sinnlos, die Polizei konnte nichts machen, also habe ich mich einfach von ihr ferngehalten. Wo ich dachte, dass es reichen würde." Sein Vater schüttelte den Kopf.

"Und auch dieses Mal ist es diese Kira?", fragte Mom und Ro nickte direkt. "Wenn du wusstest, was sie tut, warum hast du dann was mit Haru angefangen?", haute sie dann einfach raus.

"Mom!", sagte ich geschockt. Genau das wollte ich verhindern.

"Ist das dein Ernst?", wollte auch Asami wissen, sah ihre beste Freundin an. "Soll Tetsu jetzt auf ewig alleine sein, nur weil diese Kira eine an der Klatsche hat? Du weißt selber, dass man sich nicht aussuchen kann, wen man liebt."

"Hört auf damit, bitte", ging Ro dazwischen. "Ich wollte erst nicht mit Haru zusammen kommen, genau deswegen. Ich wollte nicht, dass Kira sich auch auf sie stürzt, das musst du mir glauben, Mariko. Aber ..." Er stoppte und schüttelte den Kopf. "Es gibt kein aber. Ich liebe Haruka und auch wenn das ganze zu unserer Situation nicht günstig ist, kann ich nicht anders."

"Es war unserer beider Entscheidung", sagte ich, um das klarzustellen. "Und ich wusste, worauf ich mich einlasse. Wir haben darüber gesprochen, bevor wir zusammengekommen sind." Das hatte ich einfach sagen müssen, denn ich sah schon an Moms Blick, dass sie ihm genau das vorwerfen wollte. Sie war schon wieder an dem Punkt angelangt, den sie auch schon letztens hatte, als wir ihnen gesagt hatten, dass wir zusammen sind.

"Ihr müsst euch wirklich nicht rechtfertigen", meinte Dad. Er war nur der einzige, der das so sah. Zumindest schien es so. Jetzt sah er Mom an. "Es ist nicht Tetsuros oder Harukas Schuld, dass diese Kira durchdreht. Ich meine, Tetsuro hat es sich ja nicht ausgesucht, dass er an solch ein Mädchen gerät und man kann einem Menschen auf nicht in den Kopf gucken. Wir sollten uns nicht streiten oder Vorwürfe machen, sondern uns etwas überlegen, was wir dagegen tun können." Ich lächelte leicht. Das war mein Dad. Er würde niemandem jemals Vorwürfe machen, nicht wenn es nicht begründet war. Und ich war so unendlich froh, dass wir ihn auf unserer Seite hatten.

"Es ist dennoch unverantwortlich", sagte Mom.

"Nur weil du dir Sorgen machst, aber meinst du nicht auch, dass wir unseren Kindern ein bisschen vertrauen können?"

"Akehiko hat Recht", stimmte nun auch Eiji zu. "Die Kinder sind hier, um mit uns darüber zu sprechen. Wir sollten sie unterstützen und nicht weiter runter machen. Wir wissen doch alle, dass sie solche dummen Entscheidungen nicht treffen ohne darüber nachgedacht zu haben. Sie sind unsere Kinder."

"Danke, Oto-san", meinte Kuroo. Mom atmete tief ein und aus und nickte. Ich staunte nicht schlecht. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Sie war wirklich ziemlich ruhig, auch wenn sie Ro erst einmal die Schuld zuschieben wollte. Aber jetzt ... sie beruhigte sich und wollte sachlich bleiben. Das kannte ich so von ihr gar nicht. Dad lächelte und ging zur ihr, um ihr eine Hand auf die Schulter zu legen.

"Okay, tut uns leid, Schatz", lenkte nun auch Asami ein. "Es war nur so, dass wir uns Sorgen machen und es wirklich ein bisschen ..."

"Alles gut, Oka-san, ich weiß, dass die Situation beschissen ist und dass ich mit Schuld daran trage, aber ich kann nichts daran ändern. Ich würde es tun, wenn ich könnte", erklärte Ro.

"Das würden wir beide, aber Kira ist unberechenbar und sie bekommt immer ihren Willen", meinte ich. "Sie wird nicht locker lassen, leider, weswegen wir euch nur vorwarnen wollen, weil wir wissen, dass ihr euch Sorgen macht." Ich sah Mom an. "Ich weiß, dass dieses Video von mir verstörend ist und die Situation war es auch für mich. Ich war danach wie weggetreten, ich konnte nichts mehr tun, weil der Schock so tief war und wenn ich ehrlich bin richtig erholt habe ich mich davon noch nicht. Ich kann kaum in den Spiegel schauen, immer wenn ich meine Haare sehe ..." Ich musste innehalten, aber Ro drückte meine Hand und ich konnte tief Luft holen. "Aber ich hab Tetsu an meiner Seite und wegen ihm und auch wegen den Jungs konnte ich das überstehen."

"Das verstehe ich, aber das wird ja nicht alles sein oder? Ansonsten wärt ihr nicht hier", sagte Mom.

"Wir wissen, dass Kira nichts selber macht, weswegen wir sie nicht anschwärzen können, das ist ein Problem, aber wir wissen, dass sie so einiges über uns weiß. Sie weiß von meinem Krebs und wir sind uns sicher, dass sie das bald an die Presse geben wird oder irgendwas mit dieser Info unternehmen wird. Außerdem ..." Ich drehte meinen Kopf zu Ro. Das würde peinlich werden und eigentlich wollte ich es ihnen nicht wirklich sagen. Ich wollte wirklich nicht, dass unsere Eltern wussten, wo wir Sex hatten und wie viel Sex wir hatten. Denn ich wusste, dass Mom etwas dagegen sagen wird, weil es für mich zu anstrengend war. Ich meine, das hatte sie ja schon angesprochen.

"Wir waren ein wenig unvorsichtig", fing Ro an und kratzte sich am Hinterkopf. "Wir hatten Sex in meinem Wagen und es kann sein, dass uns da jemand bei beobachtet hat." Ich schloss die Augen und hielt kurz die Luft an. Wie konnte er das einfach so raushauen? Er hatte noch nicht einmal gestockt. Er ist einfach schnurstracks darauf zugelaufen und hat es gesagt. Ich hätte sicherlich noch gestottert oder hätte Pausen gemacht, rumgedruckst. Ja, das hätte ich hundert prozentig getan. Unsere Eltern gaben erst einmal keinen Laut von sich. "Gut, ich hab es ausgesprochen und jetzt müssen wir kein Wort mehr darüber verlieren. Das war also Kira und es können noch ein paar Knaller auf uns zukommen, ihr seid gewarnt." Er nahm sich sein Wasser und kippte es herunter.

"Leute, sie sind jung und verliebt und wir alle haben es schon einmal in einem Auto getan, also ist das ja nichts neues für uns", meinte er. Alle anderen Erwachsenen nickten und damit war das Thema erledigt. Es war so abrupt zuende, dass die Stille, die jetzt folgte, unangenehm war. Dad räusperte sich noch einmal und drehte sich um. Er rief Ro zu sich, dass er weiter helfen sollte, was dieser auch direkt machte. Auch Eiji folgte den beiden.

"Ist mein Sohn gut im Bett?", haute Asami dann raus und meine Augen rissen auf. Mom schlug sie gegen die Schulter.

"Ist das dein Ernst? Das willst du wissen?", fragte sie.

"Natürlich. Mein Junge ist in allem unglaublich, ich will wissen, ob er es auch im Bett ist. Ich meine, viele seiner Freundinnen hat er uns ja nicht vorgestellt. Ich weiß gar nichts in dieser Richtung von ihm. Also, Haruka, wie ist mein Sohn im Bett oder Auto oder Meer." Sie grinste wissend und spielte mit ihren Augenbrauen. Oh man. Es war klar, dass sie eins und eins zusammenzählen konnte und allein mit dem Bild, was die Presse veröffentlicht hatte, erkennen konnte, dass da definitiv mehr passiert war, als gesagt wurde.

Ich schluckte hart und hatte eigentlich auf die Hilfe meiner Mutter gehofft, dass sie mir jetzt eine Predigt halten würde, dass ich keinen Sex haben sollte, weil es zu anstrengend für mich war, dass ich mich beherrschen sollte und all dem Kram. Und vor allem hatte ich da noch mehr auf sie gehofft, jetzt nachdem sie wusste, dass ich im Grunde nur wegen Ro in Schwierigkeiten steckte ... aber Fehlanzeige. Sie sah mich genauso gespannt an wie Asami. Das konnte doch wohl nicht wahr sein.

"Ich möchte nicht mit euch über den Sex mit Tetsuro sprechen", sagte ich und wurde leicht rot um die Nase.

"Hast du überhaupt schon mal mit einer Freundin über ihn gesprochen?" Ich blinzelte. Freundin? Ich hatte alle Freundschaften beendet, zumindest hatte ich mich von allen in London verabschiedet mit den Worten, dass wir uns sicherlich nicht mehr wiedersehen würden. Auch Ava ... allerdings wusste sie, warum ich ging. Sie als meine Mitbewohnerin hatte natürlich mitbekommen, wenn es mir nicht so gut ging und nicht nur das. Sie war schon seit dem ersten Jahr in London meine Mitbewohnerin gewesen, sodass sie meine zweite Diagnose mitbekommen hatte. Aber ich hatte ihr erklärt, dass ich zum sterben nach Hause fuhr und sie da nicht mit reinziehen wollte, auch wenn sie sich dagegen gewehrt hatte. Ab und an bekam ich noch Nachrichten von ihr, aber ich wollte sie nicht mehr so sehr an mich heranlassen. Es war nicht fair.

"Ich habe niemanden mehr, mit dem ich sprechen könnte, was auch okay ist", sagte ich und das war die Wahrheit. Auch wenn es Situationen gab in denen ich doch gerne jemandem mitteilen wollte, wie glücklich ich war. Aber die Jungs fingen das alles ziemlich gut auf und vor allem Ro. Mir war bewusst, dass es normal war, sich seiner Freundin anzuvertrauen und auch über den Mann zu reden, mit dem man gerade etwas hatte, aber ... sowas hatte ich ja nie gehabt. Meine besten Freunde waren Ro, Kenma, Akaashi und mein Bruder gewesen. Mädchen hatte ich auch viele als Freunde, aber nachdem der Krebs kam, waren diese Freundschaften im Sand verlaufen. Nicht, dass ich irgendwem Vorwürfe gemacht hätte, aber ich hatte viel Schule verpasst und dann lebte man sich auseinander. So war das ganze nun einmal.

"Deswegen kannst du gerne mit uns reden", grinste Asami und rückte ein bisschen näher.

"Du weißt schon, dass das ein bisschen unheimlich ist, oder? Er ist dein Sohn, was soll ich denn sagen?" Die Röte auf meinen Wangen verschwand nicht, denn ich fand es immer noch ziemlich komisch. Ich konnte ihr doch nicht erzählen, was wir taten und wie gut Ro dabei war, dass er mich immer um den Verstand brachte, wenn er mich nur anfasste. Ich könnte niemals ins Detail gehen und ihr sagen, wie gut bestückt er war und dass er genau wusste, wie er mich zu einem Orgasmus brachte. Sofort stieg in mir Hitze auf. Okay, ich musste aufhören darüber nachzudenken. Asami lachte sofort los.

"So gut also?", grinste sie und Mom stupste sie wieder an.

"Ich würde das zwar auch gerne hören, aber ihr ist das unangenehm, Asami. Wir sollten das Thema wechseln", meinte Mom und trank etwas. Und das taten wir dann auch, wofür ich mehr als dankbar war. Stattdessen schlugen wir ein ganz anderes Thema an. Nämlich meine Bilder. Ich ging mit ihnen dann ans Auto und holte die mitgebrachten Sachen raus. Wir besuchten dann auch Suri und Jun, brachten ihnen die Bilder vorbei und quatschten mit ihnen. Zwar musste ich dann durch eine kleine Erklärungen durch, wegen der Nachrichten, die die beiden gesehen hatten, aber so war das nun einmal. Asami und Mom schützten mich da allerdings ein bisschen und Suri und Jun wussten genau, dass sie dann aufzuhören hatten. Es war so unkompliziert mit allen, weswegen ich ihnen auch nicht böse war. 

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