4.
„Du bist doch genau so ein Arschloch, wie all die anderen Kerle", zischte die Blondine wütend und schlug die Hand von ihrer Schulter weg. Frustriert sah der schwarzhaarige Nekoma Captain dieser hinterher und seufzte. So langsam gingen ihm die Weiber gehörig gegen den Strich. Immer wieder musste man diesem Geschlecht schöne Augen machen und wenn du dann etwas Falsches sagst, dann hattest du direkt verkackt.
„Das war ein Satz mit X. Das war wohl nichts", nahm er das Lachen von seinem besten Freund Bokuto wahr, welcher sich das Ganze aus der Nähe heraus beobachtet hatte. Auch, wenn Bokuto ebenso ein Aufreißer wie Kuroo war, so kam er in vielerlei Hinsicht meistens etwas besser bei den Mädchen an, weil er eben nicht ganz so direkt war, oder besser formuliert er hatte eben eine Art an sich, die ihn niedlich machte. Die Unbeholfenheit und der leichte Hang zum Wahnsinn machten ihn unwiderstehlich. Zumindest war er dies bis er sich unsterblich in Akaashi, seinen Setter, verliebt hatte.
„Du bist echt ein Scheiß bester Freund", drehte Kuroo seinen Kopf zu diesem um und fixierte ihn mit seinen braunen Augen, die angriffslustig funkelten „ich habe doch gar nichts falsches gesagt", grummelte er.
„Etwas Falsches wirst du wohl gesagt haben", meinte dann der Grauhaarige und legte ihm eine Hand auf die Schulter „aber mach dir nichts draus. Wenn es dir hilft, ich habe dich trotzdem gern", grinste er.
„Toll" erwiderte der Schwarzhaarige und ließ frustriert seinen Kopf hängen „das bringt mir aber rein gar nichts, denn ich werde wohl allein nach Hause gehen müssen."
„Ist doch egal. Wir sind schließlich zum Feiern hier. Komm lass uns doch noch was trinken. Dann sieht die Welt bereits anders aus."
Diese Art machte Bokuto wohl zu dem besten Freund, welchen man habe, konnte, aber gleichzeitig fragte man sich immer, wie dieser Kerl nur so unglaublich optimistisch sein konnte. Während Kuroo sich immer erhoffte abends nicht allein nach Hause zu gehen, ging der Fukurōdani Spieler nie davon aus. Es passierte was passieren musste, so war sein Lebensmotto. Ein Trottel, wie er im Bilderbuch stand.
In der Disco wurde es immer lauter, die Bässe, sowie die Musik sorgten dafür, dass man ausgelassen feiern konnte, um damit den ganzen Stress der Woche hinter sich zu lassen. Was genau das war, was Kuroo und Bokuto wollten. Meistens zog es die beiden Freunde am Wochenende in diesen Club. An der Bar wurden eifrig die leeren Gläser der Gäste gefüllt, damit keiner nüchtern nach Hause gehen würde. Auf der Tanzfläche hatte sie schon eine beachtliche Menge an Leuten versammelt, die sich zu dem Beat der Musik bewegten. Einige gut, einige andere eher weniger ansehnlich, aber darum ging es auch gar nicht.
Einige andere saßen an den Tischen verteilt, lachten, tranken und versuchten sich zu unterhalten, was bei näherer Betrachtung eher so wirkte, als würden diese sich anschreien. Mit einer der Gruppen waren die beiden gerade in ein Gespräch vertieft. Kuroo hatte es sich auf einem Sessel bequem gemacht, mit dem Cocktail in der Hand und scrollte durch sein Instagram durch. Er hatte es aufgegeben sich heute Nacht noch jemanden zu suchen, denn er hatte gemerkt, dass heute einfach nicht sein Tag war. Zwei Körbe hatte er kassiert, dies war mehr als sonst, denn normalerweise war er mit seiner Masche immer sehr erfolgreich. Bokuto unterhielt die anderen mit Hand und Fußgestern und klärte diese darüber auf, wieso auch sie sich für Volleyball begeistern sollten. Ein Trottel eben.
„Du scheinst in Gedanken versunken zu sein", spürte Kuroo eine Hand auf seinem Oberschenkel und sah in das Gesicht von einem blonden Jungen, welcher ein ziemlich enges schwarzes Oberteil trug und ihn neugierig musterte.
„Mag sein. Aber ich kenne die Geschichten von Bokuto bereits", steckte er sein Handy wieder zurück in die Hosentasche und wandte sich seinem Gesprächspartner zu.
„Interessant wie er alle dazu bringen kann sich dem Sport zu widmen. Ein wirklich schräger Vogel, ist er immer so lebenslustig?"
„Meistens, ja. Du solltest ihn allerdings nicht erleben, wenn seine Strategien nicht funktionieren und er verliert", während er sprach, sah er wieder auf die Hand, welche immer noch auf seinen Oberschenkel ruhte und ihn leicht zum Schlucken brachte. Was wollte der überhaupt von ihm?
„So ich gebe die nächste Runde Shots aus", verkündigte Bokuto und zog wieder alle Aufmerksamkeit auf sich. In der Mitte stellte er ein Tablett mit Gläsern ab und schob seinem besten Freund direkt eins zu, welcher sich aufsetzte und dabei die ungebetene Hand von seinem Oberschenkel schob.
Seit Bokuto ihm verkündigt hatte, er würde ihn ablenken kümmerte er sich darum, dass auch keiner verdursten würde.
„Das ist wirklich lieb von dir", trällerte die kleine Brünette und warf Bokuto einen anhimmelten Blick zu, welchen der Grauhaarige mit einem Zwinkern erwiderte. Was fanden die Weiber nur an der Eule?
Der Abend wurde immer ausgelassener und einige Shots später zog Bokuto ihn auf die Tanzfläche, nachdem er bemerkte, wie unwohl Kuroo in der Nähe des Blonden wurde. Immerhin kannte er ihn nur aus der Schule und diese Art von ihm ging ihm auf den Sack. Dieser Terushima war aber anscheinend an Jungs interessiert.
„Der geht ganz schön ran", kam es vom Ass.
„Sehe ich etwa so aus, als wäre ich schwul?"
„Wie sieht denn jemand aus, der schwul ist?", fragte Bokuto interessiert.
„Keine Ahnung. Ich meine woher soll der Kerl den wissen, dass ich auch an Kerlen Interesse habe? Wieso gräbt der dich dann nicht an? Der kann ja schlecht wissen, dass du vergeben bist?"
„Naja", meinte dann Bokuto, welcher anfing sich im Takt ein wenig zu bewegen „wir hatten eine unschöne Begegnung mit seinem Auto und er hat mich dabei umgefahren. Ich denke er mag mich nicht, zumindest mag ich ihn nicht."
Voll in ihrem Element fingen die beiden an sich zu dem Takt der Musik zu bewegen und grinsten. Das Gespräch war hiermit beendet gewesen, denn Kuroo hätte auch nicht wirklich eine Idee gehabt, was er dazu noch sagen sollte.
Die Blicke auf sich spürend vollzogen die beiden eine ziemlich ansehnliche Choreo durch, die sich sehen lassen konnte. Sie hatten mal zusammen in der Mittelschule an einem Tanzkurs teilgenommen, auch wenn ihnen die Standardtänze etwas zu lahm gewesen waren. Peinlich war die beiden sowieso ohnehin noch nie etwas gewesen und zu schade für Spaß waren sie sich auch nicht.
Terushima stellte sich wieder dicht an Kuroo und tanzte ihn frech grinsend an. Zumindest bewegen konnte er sich, wie Kuroo feststellen musste und er sah über seine Schulter zu dem Kleineren und ging auf diesen Flirt ein.
Einige Stunden später, verließ Kuroo mit gemischten Gefühlen den Club. Die ganze Sache mit dem Blonden hatte ihn völlig aus der Bahn geworfen, denn je mehr er getrunken hatte, desto schwieriger war es ihm gefallen diesen nicht einfach die Zunge in den Hals zu stecken.
Was sollte er nun machen? Müde war er eigentlich nicht und nach Hause wollte er auch noch nicht gehen. Bokuto, der Verräter war irgendwann einfach mit einem Grinsen auf den Lippen verschwunden, hatte ihn mit dem Kerl allein gelassen und seitdem nicht mehr aufgetaucht. Beiläufig hatte er noch mitbekommen, dass Bokuto eine Nachricht erhalten hatte und über das gesamte Gesicht am Strahlen gewesen war. Sehr wahrscheinlich war diese von Akaashi gewesen.
Die Einzige Person, die dem Schwarzhaarigen einfiel, welche nun noch wach war, war Kenma Kozume gewesen. Naja, Kenma hätte sicherlich kein Problem damit, wenn er noch auf einen Sprung vorbeikommen würde. Meistens saß dieser zu dieser Zeit vor seinem PC und suchtet irgendein ein Spiel durch, bis er feststellte das es bereits Morgen wurde und er das Spiel durchhatte.
„Hey warte mal", hörte er dann die Stimme von Yūji, welcher vor dem Club stand und an einer Zigarette zog. „willst du nicht noch mit zu mir?"
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