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Verständnis


Inzwischen hat der leichte Wind in einen ordentlichen Schneesturm umgeschlagen.

In diesen Höhen und zu dieser Jahreszeit gleicht es an Selbstmord, sich draußen auf zuhalten und kommt somit einer Bande Schwerkrimineller, die sich gerammelt auf einem Haufen befinden, wohl nur entgegen.

Ich sitze mit Kisame und Itachi am Tisch, obwohl es bereits nach Mitternacht sein muss.

Auch, wenn ich mich zu Beginn, von dem riesigen haifischartigen Mann habe etwas einschüchtern lassen, musste ich doch feststellen, dass unter dieser harten Schale, ein vergleichsweise weicher Kern schlummert.

Kisame, so grausig und brutal er auch auf mich wirken mochte, ist nicht nur äußerst freundlich, sondern zudem überaus gesprächig und sogar zum scherzen aufgelegt.

Bei den Sprüchen, die er ab und an bringt, zuckt es selbst um Itachis Mundwinkel, immer mal wieder, verdächtig.

„An jedem Süßwarenladen, ich sage es dir!" , lacht der Schwertkämpfer und ich muss kurz meinen Tee abstellen, ansonsten hätte ich mich vermutlich verschluckt.

Grinsend blicke ich zu Itachi, welcher nur mit amüsierten Blick, zu mir rüber schaut.

„Er übertreibt. Maßlos." , behauptet er dann, doch Kisame schüttelt den Kopf.

„Ich sag es dir, Kleines." , wendet er sich dann mir zu, „An jeder Conditorei, oder an jedem Süßspeisenladen, hält dieses Schleckermaul inne. - Haben sie Dangos?" , äfft er seinen Teamkollegen schließlich nach und ich lache laut auf.

„Das hätte ich ja gar nicht gedacht, dass du so auf Süßes stehst.", gestehe ich, doch Itachi schnaubt nur einmal, lächelt dann leicht.

„Jeder hat so seine Schwächen." , weiß er.

Ich nicke, nehme dann einen weiteren Schluck Tee und auch Kisame leert seufzend seinen Becher.

„So.", brummt er, stellt dann das Keramikpöttchen auf den Unterteller zurück, „Ich werde mich dann mal zurück ziehen. Das war heute ein langer Tag."

Auch Itachi regt sich: „Ich komme mit. Ganz bin ich noch nicht auf dem Damm."

Wir drei erheben uns wortlos, Kisame und ich räumen das benutze Geschirr zusammen, während Itachi das Feuer, an der Kochstelle löscht.

„Ich lasse etwas Brühe im Topf, für Deidara." , entscheidet der Uchiha, hängt den Topf dann wieder an den Haken.

Ich nicke.

„Der Kleine schläft bestimmt sowieso schon." , kommt es brummend von Kisame , „Er war ziemlich fertig, nachdem wir mit allem durch waren."

Kurz mustert er mich und ich spüre, wie meine Wangen heiß werden.

„Ich ähm ,... ich schaue gleich mal nach ihm.", stammle ich nervös, denn irgendwie habe ich den Eindruck, dass Kisame von mir eine Antwort verlangt.

Allerdings nickt dieser nur gedankenverloren, lässt dann langsam seinen Blick über mich gleiten, ehe er sich, offenbar, berappelt und sich schließlich schulterzuckend zum gehen wendet.

„Ich würds' selbst tun, aber bei dem seinen Launen, weiß man ja nie." , lachte er bitter, nickt mir dann kurz zu und blinzelt Itachi vertraut entgegen, ehe er den Gang hinunter, gen Schlafräume, betritt.

Zurück bleiben Itachi und ich.

Letzterer lischt unterdessen auch die restlichen Lichter.

„Dann mal ab." , lächelnd deutet er mit Kinn, in die Richtung, in welche auch sein Partner verschwunden ist.

Ich seufze stumm, folge ihm allerdings widerstandslos.

Deidara hat kein Sterbenswörtchen mit uns gewechselt, nicht mal Einen von uns, auch nur angesehen.

Auch nicht mich.

Stattdessen hat ist er einfach an uns vorbei gestiefelt, der Mantel komplett durchnässt und von seinen langen Haaren tropfte es auf den Boden, dennoch schien er sich nicht darum geschert zu haben.

Kisame hatte es abgetan, hatte gemeint, er wäre die ganze Zeit schon so mies drauf und das es bei Deidara eben mal öfters vorkäme, dass er seine Umwelt, für seine schlechte Stimmung, verantwortlich macht.

Er solle schlafen und dann sähe die Welt morgen bereits wieder ganz anders aus.

Auch Itachi hatte es nur belächeln können.

Offenbar schien dieses Verhalten, seitens Deidara, den beiden nicht fremd.

Dennoch hatte es mir einen Schrecken eingejagt und es war eigentlich ganz schön gewesen, eine Konfrontation noch etwas weiter hinaus zögern zu können.

Doch nun half auch das nichts mehr und so gerne ich noch Stunden mit Kisame und Itachi am Esstisch gehockt und geredet, gegessen und gelacht hätte, hätte ich es dennoch nicht vermeiden können, mich Deidara irgendwann zu stellen.

Im Laufe des Abends hatte ich den Entschluss gefasst, mich bei Deidara zu entschuldigen.

Auch, wenn es mir schwer fallen würde und auch, wenn ich Angst habe.

Es musste sein.

Itachi hatte Recht, ich muss stärker werden.

Und Taktik und Körperkraft werden da alleine nicht ausreichen.

Auch meinen Geist muss ich trainieren.

Und damit wollte ich direkt beginnen.

Keine Ausreden mehr.

Mir selber Mut zusprechend, verbeuge mich zum Abschied noch einmal flüchtig vor Itachi und hauche ein „Dankeschön", was er mit einem andächtigen Kopfnicken beantwortet, ehe er die Tür, zu seinem Zimmer aufzieht und von der, sich dort drin befindenden, Dunkelheit verschluckt wird.

Unschlüssig blicke ich ihm hinterher, klopfe dann zaghaft mit den Fingerknöcheln gegen das Holzteil, der Schiebetür, hinter welcher ich Deidara vermute.

Ich warte eine Weile, doch keine Antwort.

Ich klopfe noch einmal.

Doch immer noch nichts.

Wahrscheinlich hat Kisame Recht und er schläft bereits.

Inzwischen weiß ich gut genug, dass den Blonden absolut nichts wecken kann, sobald er einmal eingenickt ist, vermutlich könnte direkt neben ihm ein Bombenkrieg losgehen und er würde ruhig weiter schlummern.

Behutsam ziehe ich die Tür zur Seite, erschrecke mich ziemlich, als ich Deidara in der Mitte des Raumes, auf dem Bett hocken sehe, wie er angestrengt seinen Lehm bearbeitet.

Er schaut kurz auf, als er mich bemerkt, wendet sich dann aber wieder seiner Skulptur zu.

Schweigend ziehe ich die Tür zu, mache dann ein paar unschlüssige Schritte auf ihn zu, muss jedoch enttäuscht feststellen, dass das Bett einfach nur eine ziemlich langgezogene Matratze ist.

Na super, das hat ja jetzt gerade noch gefehlt.

Aber immerhin ist genug Bettzeug vorhanden, die Decke muss ich mir mit dieser beleidigten Leberwurst nicht auch noch teilen.

Gedehnt seufzend fasse ich schließlich Mut und gehe zu ihm, lasse mich geräuschlos auf den Rand der Matratze sinken.

Doch Deidara beachtet mich nicht, mantscht nur weiter seinen Lehm, obwohl ich in diesem Klumpen ehrlich keine Form erkennen kann.

Wozu also, das Ganze.

Abscannend lasse ich den Blick über seinen Körper wandern, seine Arme, sein Hals und auch die Hände sind aufgeschrammt und manche Stellen müssen stark geblutet haben, so dick wie der Schorf ist, der sich an ihnen bereits gebildet hat.

Sein Oberteil hat auch ziemlich gelitten, ist völlig zerschlissen und übersät mit dunkelbraunen Flecken.

Eine Weile beobachte ich ihn, einfach nur, bei seinem Treiben, ehe ich mir ein Herz fasse.

„Deidara.", beginne ich zögerlich, doch noch immer ignoriert er mich.

„Es tut mir leid.", falle ich schließlich mit der Tür ins Haus, beuge dann Kopf und Oberkörper tief nach unten und merke, wie mir bereits wieder ein Kloß im Hals anschwillt.

Ein dicker, dicker Kloß.

Kann Deidara nicht endlich was sagen?

Doch er schweigt.

Nach einer Weile schließe ich die Verbeugung und könnte beinah aufheulen, als ich erkenne, dass er, noch immer nicht, von seinem Ton abgelassen hat.

„Deidara, bitte, ... ich weiß, ich habe versagt, aber du musst das verstehen, ich, ... ich konnte nicht..." , meine Stimme beginnt zu vibrieren, mit jedem Wort zittert sie mehr und mein Hals schmerzt inzwischen ganz scheußlich, so mühselig halte ich mir die Tränen zurück.

Wenn er mich doch nur endlich angucken würde!

Ich wollte das doch alles nicht!

Das Ganze brach wie eine Welle der reinsten Überforderung über mich hinein und nun soll ich auch noch die Böse sein...

Ich hab mich doch nun entschuldigt, ...

Was will er denn noch?!

Bei Amaterasu, wieso ist dieser Junge denn auch so unendlich stur?!

„Du musst das verstehen." , wimmere ich und inzwischen ist es mir auch egal, ob ich nun weine, oder nicht.

Auf einmal ist diese Angst wieder da.

Diese unbeschreibliche Angst, wieder alleine gelassen zu werden.

Ich will nicht, ... ich will nie wieder so einsam sein, wie damals.

„Bitte hab Verständnis." , schluchze ich, verbeuge mich erneut, kann Deidara verächtlich zischen hören.

„Für mich hatte auch nie jemand Verständnis, mh." , knurrt er, ehe er seine Finger tief in die weiche Textur des Lehms bohrt.

Er hinterlässt dunkle Furchen.

Ich weiß nicht, was ich sagen soll, ziehe stattdessen die Beine an die Brust und lege die Stirn auf den Knien ab.

Vieles geht mir durch den Kopf und doch glaube ich gleichzeitig nichts zu wissen.

Wenn auch für ihn nie wer Verständnis hatte, dann sollte er sich doch eigentlich gut in mich hinein versetzten können.

Sollte ich das sagen?

Oder reizt ihn das nur weiter?

Kurz muss ich an Itachi denken.

Wie er mir gesagt hat, dass Deidara niemanden unter Einsatz seines Lebens schützen würde, den er direkt danach wieder abschieben täte,...

Itachi.

Beim Gedanken an die Freundlichkeit und Fürsorge des Schwarzhaarigen schnürt sich mir erneut die Kehle zu.

„Deidara, ..." , beginne ich mit bebender Stimme, ziehe mich immer mehr, zu einer kleinen Gestalt zusammen, habe sonst nichts, was ich dem Künstler entgegen bringen könnte.

„Ich wollte nicht, .... nh,... das dir, ... nh, ... was passiert." , ich schlucke schwer und es ist schmerzhaft in meiner Kehle, als ich neben mir plötzlich ein erschöpftes Seufzen höre.

Ich höre das Rascheln der Bettdecke und kann Deidaras Energie ganz nah und deutlich, direkt neben mir spüren.

Aus verquollenen Augen, schaue ich auf, was den Blonden unzufrieden das Gesicht verziehen lässt.

„Hör auf, ja?" , brummt er und sieht nun nicht minder überfordert aus, „Ich will nicht, dass du wegen mir so heulst, mh."

Tatsächlich beruhigt es mich bereits, dass er überhaupt mit mir redet.

Tapfer nickend, wische ich mir einmal über die heißen Wangen, die geronnen Tränen ab.

„Schuldigung, ..." , murmle ich heiser, doch er schüttelt den Kopf.

„Nja, vielleicht war es nicht nur dein Fehler, mh." , entgegnet er dann schulterzuckend, doch seine Worte dringen nicht einmal halb zu mir durch.

Ich fühle mich, wie betäubt.

„Hätte dich vielleicht nicht direkt so mit in den Kampf schicken sollen, ja." , er seufz, fährt sich dann nervös durch die Haare, „Hör mir zu, mh, ja,... vielleicht war das nh doofe Idee, yeah."

„Was meinst du?" , hauche ich unsicher, blinzle ihm dann treumütig entgegen und ich kann deutlich sehen, wie unangenehm ihm das Ganze ist.

„Das so mit uns, ja, , mh, ... weil du bist halt keine Kunoichi und, ..."

Mir ist es, als würden sich sämtliche, auf diesem Planeten existierende Kunai, gleichzeitig in mein Herz bohren.

Was, ... sagt er da,...?!

Mit weit geöffnetem Mund hocke ich da, starre ihn fassungslos an und fühle mich bereits wieder, wie in einem Albtraum gefangen.

„Guck, ich meine nur, das' vielleicht einfach nh Nummer zu groß für dich, ja, ... mh,...?" , beginnt der Blonde unglücklich und dennoch tut sich genau unter mir gerade ein riesiges Loch auf.

Prompt schießt mir das durch den Kopf, was Itachi mir noch vor wenigen Stunden mit auf den Weg gegeben hat.

Dass meine Fähigkeiten einzigartig wären.

Und das ich nur lernen müsste, sie zu meinem Vorteil zu nutzen.

Das sich das mit etwas Training und Erfahrung schon alles regeln würde.

Und jetzt sagt Deidara einfach so etwas, ... das heißt, ...?

Noch bevor der Blonde weiter reden kann, bewegen sich meine Lippen wie von selbst.

„Du schickst mich weg.", bringe ich es auf den Punkt und bin selbst überrascht, wie gefasst ich klinge.

Auch Deidara scheint damit nicht gerechnet zu haben, blinzelt verwirrt und zuckt dann mit den Schultern.

„Kannst ja auch hier wohnen, mh, Pein hat sicher nichts dagegen, ja." , entgegnet er gleichgültig und ich glaube, in mir bricht alles.

Ich fühle mich so verloren, als würde ich mich endlos schnell um die eigene Achse drehen, auf mitten eines grenzenlosen Ozeans und völlig die Orientierung verlieren.

„All die Jahre hat man mich verurteilt, Deidara." , beginne ich mit tiefer Stimme und tatsächlich schweigt der Blonde.

Ich blicke kurz auf, atme dann einmal zittrig durch und muss mir eingestehen, absolut nicht sagen zu können, was hinter der hübschen, blassen Stirn gerade vor sich geht.

„Man hat mich beschimpft, mich ausgeschlossen, die Leute hatten Angst vor mir und niemand hat mich ernst genommen. Ich war anders. Und deswegen wurde ich schließlich aus dem Dorf gejagt, ..."

Keine Sekunde unterbreche ich den Augenkontakt, zu dem Künstler, welcher mich nur ungläubig anstarrt, aus diesen großen grau-blauen Seen.

„Ich wäre nicht vom rechten Weg abgekommen, ..." , starte ich dann erneut, kann mich kaum beherrschen nicht zwischen durch auf zu schluchzen und senke schließlich den Blick, „Wenn sich nur eine Einzige Person meiner erbarmt hätte. Mich bestärkt hätte, indem, was ich nun mal bin, mir gesagt hätte, dass es okay ist, so zu sein, dass ich mich nicht dafür zu schämen, oder gar davor zu fürchten bräuchte..."

Ich breche ab, atme heftig ein und spüre plötzlich einen gewaltigen Schwindel in mir aufsteigen.

Meine Füße und Hände fühlen sich an wie Fremdkörper, der irgendwer heimlich an mich genäht hat, als ich unachtsam war.

Dennoch rede ich weiter.

Und Deidara hört zu.

„Wenn mir nur irgendwer zugehört hätte und mich nicht alle immer nur bloß für das, was ich bin, verurteilt hätten, ..."

Mit einem Mal tun sich vor meinem inneren Auge furchtbare Bilder auf.

An jene Nacht.

An jene, fürchterlicher Nacht.

Meine Flucht aus dem Dorf.

Wie ich gerannt bin, Meile um Meile um Meile.

Zuletzt um jeden weiteren Schritt gerungen hatte.

Bis meine Lungen zu bersten gedroht hatten.

„Wenn sich nur, ... irgendwer mit mir befasst hätte, ..." , stammle ich dann heftig keuchend, den Blick starr auf meine Füße geheftet.

Mir ist plötzlich so schwindelig, ...

„Dann hätte ich mich nicht gegen mein eigenes Dorf wenden müssen. Dann hätte ich die Leute, die ich einst Familie nannte, nicht angreifen müssen! Dann hätte ich, ..."

Ich kriege kaum noch Luft.

Mir ist schwindelig.

Ich will schlafen.

Und weinen.

Das ist ja ohnehin alles, was ich kann.

„Dann hätte ich nie ein Abtrünniger müssen! ich habe dieses Leben nicht gewählt! Ich wollte es nie, ... verstehst du das!?"

Ich merke gar nicht, wie ich inzwischen schreie, am ganzen Körper zittere.

Ich bin wütend, enttäuscht, verletzt, traurig, verwirrt und plötzlich wird mir klar, dass ich an all dem gar keine Schuld trage.

Zumindest nicht direkt.

Immerhin hatte ich nie die Absicht, jemandem weh zu tun, oder überhaupt, ... dass irgendetwas von all dem hier passiert.

„Kannst du dir vorstellen, wie es ist, .... wenn alle in einem immer nur eine Freak sehen?!" , breche ich los, atme heftig ein, erkenne nur Deidaras fassungsloses Gesichts, durch meine verschwommene Sicht, ehe ich mich heftig keuchend, mit allen Vieren, auf der Matratze abstützen muss, um nicht das Gefühl vom Halt zu verlieren.

Ich will nicht mehr, ...

Ich will das alles nicht mehr!

Nein, ...

Ich zucke inständig zusammen, schreie sogar kurz auf, als Deidara mich plötzlich packt, die Arme um mich schlingt und mich dabei an seine Brust zieht.

Und obwohl mir mein Denken es strikt verbietet, dränge ich mich schutzsuchend an ihn, vergrabe panisch atmend das Gesicht in seinem Shirt.

Noch immer weine ich, zittere am ganzen Körper und habe den Eindruck, dass jedes unausgesprochene Wort, jedes unterdrückte Gefühl, welches sich über die Jahre in mir angestaut hat, nun endlich seinen Weg nach draußen findet.

„Pssh, ..." , höre ich Deidara leise neben meinem Ohr, ehe er mich noch ein wenig näher an sich drückt, und beginnt sanft hin und her zu wippen, dabei das Kinn auf meinem Kopf ablegt.

Wimmernd und kopfschüttelnd schmuse ich mich weiter an ihn, nicht fähig, auch nur ein einziges Wort über die Lippen zu bringen.

Alles was ich weiß, ist, dass ich mich wohl fühle, in seiner Umarmung.

Genau so, wie in der Nacht, in welcher er mich im Arm hatte.

Sein Duft ist mir inzwischen so vertraut und auch die Hitze, die von seinem Körper ausgeht, fühlt sich angenehm an, auf meiner eigenen Haut.

Ich möchte ihn nicht verlassen.

Ich will nicht, ...

Erneut schluchze ich heftig auf und Deidara packt mich an der Taille, hievt mich etwas hoch, so, dass ich die Arme um seinen Nacken legen kann, und mich besser an ihn klammern.

Eine ganze Weile kauern wir so da, bis ich mich schlussendlich beruhigen kann, doch Deidara gibt mir die Zeit.

Er sagt nichts, hält mich einfach nur feste und lässt mich ungehemmt in seine Halsbeuge und auf seine Haare heulen.

Ab und an brummt er etwas beruhigendes, streicht mir sanft über den Rücken, doch ansonsten ist es still.

Nach einer Weile fahre ich etwas runter, setzte mich auf und wische mir mit dem Ärmel über die verquollenen Augen und über die Mundwinkel.

Mit einem Mal fühle ich mich fürchterlich erschöpft und müde, schaue aus unschuldigen Augen auf, zu dem Blonden, welcher mich unglücklich mustert.

Kurz schweigen wir und es fühlt sich an, als würde dieser Moment ewig dauern, in welchem wir uns lediglich stumm in die Augen schauen.

„Schick mich nicht weg." , hauche ich nach einer Weile und senke den Blick.

Deidara schüttelt den Kopf, sagt jedoch nichts.

„Wenn ich trainiere, dann lerne ich bestimmt, wie man kämpft." , erkläre ich weiter und diesmal nickt der Bomber.

„Ja, mh." , entgegnet er knapp und erneut schweigen wir.

Ich glaube keiner von uns weiß, was man in so einer Situation zu sagen hat.

„Können wir schlafen, ja?" , möchte der Blonde nach einer Weile wissen und gedankenverloren nicke ich.

„Klar."

Es ist komisch, wenn ich darüber nachdenke und irgendwie kommt mir der ganze Tag mit einem mal furchtbar unwirklich vor.

Zuletzt schäme ich mich regelrecht dafür, dermaßen die Fassung verloren zu haben und auch Deidara scheint etwas überfordert zu sein.

Zumindest weicht er meinen Blicken gekonnt aus und wirkt ziemlich erleichtert, als ich schließlich das Licht lösche, wir uns beide unter die Decken kuscheln.

Es ist totenstill, draußen pfeift der Wind und aus den Tiefen des Hauses, kann ich ein tiefes Schnarchen vernehmen.

Ich tippe auf Kisame.

Kurz muss ich lächeln, bei dem Gedanken, dass es mich hätte schlimmer treffen können, immerhin ist Deidara nicht von der Sorte Mann, die sich nachts spontan in ein Motorboot verwandeln.

Zwar hält er teilweise im Schlaf nicht einmal die Klappe und erzählt und murmelt Dinge, von welchen er am nächsten Tag keine Ahnung mehr hat, doch damit lässt es sich noch leben.

Meine Augen brennen inzwischen richtig, sind müde und gereizt, vom vielen weinen und ich merke, wie sich die Erschöpfung durch meinen Körper frisst.

Leise seufzend schmiege ich mich in mein Kissen, rolle mich dann auf die andere Seite und stupse Deidara vorsichtig an.

Blinzelnd brummt der Blonde und ich lächle schwach.

„Wie geht's deinen Wunden?" , möchte ich dann doch noch wissen, denn ohne das geklärt zu haben, werde ich wohl kaum beruhigt schlafen können.

Deidara zuckt mit den Schultern, rutscht unzufrieden auf der Stelle hin und her, ehe er leise seufzt: „Will auf dem Bauch schlafen, ja." , brummt er unglücklich.

Ich kichere.

„So schlimm?"

Wieder zuckt er mit den Schultern.

„Hab Wundsalbe drauf getan, ja." , erklärt er und ich nicke.

„Soll ich mir das morgen mal angucken?" , frage ich sicherheitshalber nach und kurz überlegt der Blonde, scheint dann aber einverstanden.

„Kannst du das, ja?"

„Sicher."

Ich seufze stumm, ziehe mir dann meine Bettdecke bis zum Kinn und kann Deidara in der Dämmernis jedoch noch grummelnd wuseln hören, offenbar scheint er keine angenehme Position zu finden.

„Hey." , flüstere ich, als ich den Eindruck bekomme, sein Rascheln raube mir sonst den letzten Nerv.

Und tatsächlich hält der Blonde inne, rollt sich stöhnend mir zu und mustert mich fragend.

„Kennst du die Legende des Erdbebenfisches?" , möchte ich wissen, streiche ihm vorsichtig die lange Ponysträhne aus den Augen und ich könnte schwören, einen roten Schatten, über seine Wangen huschen gesehen zu haben.

Deidara schüttelt den Kopf, rutscht dann etwas näher und schon scheint der Wundschmerz vergessen.

Ich muss schmunzeln.

Was für ein sterbender Schwan aber auch.

Vielleicht sollte das mein neuer Spitzname für ihn werden.

„Das gigantische Ungetüm eines Fisches, welches unter dem Land lebt, der Kopf ist zum Feuerreich hin ausgerichtet und sein Schweiz befindet sich direkt unterhalb des Erdreiches."

„Da komme ich her, ja!" , bemerkt Deidara mit großen Augen und ich nicke kichernd.

„Deswegen gibt es im Erdreich auch am öftesten Erdbeben, denn jedes Mal, wenn der Fisch mit der Rute zuckt, dann hat das fürchterliche Erschütterungen zur Folge."

Deidara blinzelt mir überrascht entgegen, schließt dann jedoch genießend die Augen, als ich ihm die letzten, wiederspänstigen Strähnchen aus der Stirn streiche.

Ohne groß darüber nach zudenken, setzte ich meine Streicheleinheiten fort, auch wenn mir zu Beginn jede Berührung ein Kribbeln durch Finger, Hand und Arm jagt, hat es nach einer Weile auf mich, eine ähnlich beruhigende Wirkung, wie auf das Käuzchen selbst.

„Aber, damit es nicht dauernd zu Erdbeben kommt und wir Menschen in Frieden leben können..." , fahre ich fort, „ Hockt auf dem Rücken dieses Kolosses ein, uns Menschen zugewandter Gott, der auf den Namen Kaschima hört und den Fisch mit Felsen beschwert."

„Armes Fischi, ja,..." , murmelt Deidara müde und ich lache leise.

„Sonst hätten wir doch dauernd Erdbeben." , erinnere ich ihn, doch er zieht nur eine Schnute, ohne dabei die Augen zu öffnen, scheint die Extrabehandlung mehr als zu genießen.

„Ich find die lustig, ja, ... alles wackelt dann, mh."

Fassungslos starre ich ihn an, ehe ich lospruste.

„Du bist mit Abstand der verrückteste Mensch, der mir je untergekommen ist." , schmunzelnd fahre ich mit meinen Fingern durch die blonden, glänzenden Längen, erzähle dann weiter, von Kaschimas Schwert, welches selbst einen Felsen bildet und wie er damit den Erdbebenfisch zu bändigen weiß.

Diese Geschichte war früher auch eine meiner liebsten gewesen und noch lange denke ich zurück, an meine Großmutter und wie sie mir von dem Fisch das erste Mal erzählt hatte, als ich noch ganz klein war.

So in meiner eigener Melancholie gefangen, streiche ich weiter durch Deidara seine Haare, welcher längst eingeschlafen ist, jedoch jedes Mal leise grummelt, wenn ich von meinem Kraulen ablasse.

Einen Moment frage ich mich, was Oma wohl dazu sagen würde, was sie wohl halten würde, von dem Weg, welchen ich eingeschlagen habe.

Nachdenklich fahre ich mit den Fingernägeln, leicht, in kreisenden Bewegungen, über den Rücken des schlafenden Käuzchens, betrachte mir dabei dessen entspannte Züge genauer und wundere mich, ob Deidara wohl eine Familie hat.

Und wo diese gerade ist und warum er hier ist und nicht mehr in seinem Dorf.

Mit kreisenden Gedanken, lasse ich schließlich von dem Bomber vorsichtig ab, warte kurz, doch kein unzufriedenes Brummen ist zu hören, stattdessen atmet er gleichmäßig weiter und erleichtert lasse ich mich in meine Kissen sinken.

In einem Ruck, ziehe ich mir die Decke bis zum Kinn, werfe dem Schlafenden einen letzten Blick zu, ehe ich mich umdrehe, versuche die Gedanken, an Deidaras Vergangenheit, zu verscheuchen.

Er wird es mir ja ohnehin nicht sagen und es geht mich auch nichts an.

Und dennoch weiß ich, dass es mir keine Ruhe lassen wird.

Dieser Mensch ist wie ein Buch mit sieben Siegeln, im einem Moment eiskalt und eine Bestie auf dem Kampffeld und dann lässt er sich nur wenig später von mir in den Schlaf kraulen.

Was ist dein Geheimnis, ... Deidara aus Iwagakure? 

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