Kapitel Zehn: erstes Date
Vor Zehn Jahren
Ein Gefühl der Freude und der vollkommenen Zufriedenheit strömt durch mich hindurch. Es fühlt sich unglaublich an, zu wissen, dass Hunter nur für mich ein perfektes Date geplant hatte. Ich kann es kaum erwarten, die Küche zu sehen und die Zutaten rauszusuchen, damit wir endlich anfangen können. Es wird mir ein Vergnügen sein, ihm dabei zuzusehen, wie er sich in der Küche anstellt, aber ich soll nicht allzu überrascht sein, denn Hunter James kann irgendwie alles.
Jede meiner Gefühlsregungen werden von ihm beobachtet. Ein Funkeln ist in seinen Augen zu sehen und ein ehrliches Lächeln umspielt seinen Mund. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich heute den wahren Hunter James sehen werde und nicht nur den Charmeur, den er uns tagtäglich zeigt.
„Dein Strahlen ist wunderschön, Hails. Ich bin froh mit dir hier zu sein", sagt er. Auch ich muss grinsen und strecke ihm meine Zunge entgegen. Ich bin so glücklich in diesem Moment, weil sich bisher nie jemand für mich ehrlich interessiert hat.
„Danke Hunter. Das ist das Schönste, dass jemals jemand für mich getan hat."
„Du verdienst alles auf dieser Welt und ich werde derjenige sein, der versuchen wird dir die Welt zu Füssen zu legen."
Sprachlos sehe ich ihn an, denn ich habe nicht mit einer solchen Aussage gerechnet. Mein Herz beginnt schneller zu schlagen und eine angenehme Wärme breitet sich in meinem Körper aus. Ich grinse wie ein Honigkuchenpferd und ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so glücklich war. Dieser Mann vor mir, hat es geschafft sich in mein Herz zu schleichen und ein fester Bestandteil davon zu werden. Ohne, dass ich irgendetwas dagegen hätte tun können.
Mit vollem Elan springe ich in seine Arme und gebe ihm einen sanften Kuss auf die Wange. Überrascht von meiner Reaktion, blickt er mir verwirrt in die Augen, bevor sich ein verschmitztes Grinsen auf seinen Lippen bildet und er mich mit erhobener Augenbraue ansieht.
„Das können wir doch besser, oder, Zimtschnecke?"
Mit beiden Händen hält er meinen Kopf und wühlt in meiner braunen Mähne. Seine Lippen treffen auf meinen Mund, sodass die Welt für mich aufhört zu drehen und er mich um den Verstand bringt. Seine Zunge schiebt sich in meinen Mund und genüsslich stöhne ich auf, sobald sie auf meine trifft.
Dieser Kuss ist noch besser als der letzte, auch wenn er überhaupt nicht gleich ist. Letzte Woche war der Kuss zärtlich, sanft und vorsichtig. Dieser hier ist besitzergreifend, voller Leidenschaft und Verlangen. Er verschlingt mich und lässt mich atemlos zurück.
Meine Hände gehen auf Wanderschaft und erkunden seine muskulöse Brust, die sich stark hebt. Außer Atem löse ich mich von ihm, da meine Lunge gierig nach Luft verlangt. Sein Mund wandert über meinen Hals und saugt sich an der empfindlichen Stelle fest, dass ich mir ein Stöhnen nicht verkneifen kann. Er saugt und beißt mir in den Hals, dass sich ein Ziehen in meinem Unterleib bildet und ich mich nach mehr sehne.
Mehr nach Hunter.
Zufrieden leckt er ein letztes Mal an der Stelle und lässt von mir ab. Seine Stirn legt sich auf meine, während sich unser Atem vermischt.
„So wird jedem klar sein, dass du nicht mehr zu haben bist, Zimtschnecke.", feixt er. Schmunzelnd sehe ich ihn an und kann nicht fassen, dass er mich tatsächlich markiert hat.
Dieser Schuft.
„Ist das so?", ärgere ich ihn. Auch, wenn ein Teil von mir sich bei dieser Sache nicht sicher ist und erwartungsvoll auf seine Antwort wartet.
„Natürlich. Du gehörst zu mir, Hails."
Wieder dieser Spitzname. Woher hat er den nur? Niemand von meinen Freunden oder Familie hat mich so genannt. Faith hat ihren eigenen speziellen Kosenamen für mich, den ich über alles hasse.
„Komm, Zimtschnecke. Gehen wir rein und machen uns an die Arbeit. Ich werde dir dabei zusehen, wie du uns eine Leckerei zauberst."
Empört schlage ich ihm gegen die Brust und beginne zu kichern.
„Das werden wir ja sehen. Ich brauche eine Hilfskraft, die mir alles herbeiholt", kontere ich zurück, während ich ihm frech die Zunge rausstrecke.
Blitzschnell packt er mich an der Taille, nur damit er mich durchkitzeln kann. Kreischend winde ich mich in seinen Armen, aber gegen ihn habe ich keine Chance. Sein Griff um mich ist wirklich fest, dass ich mich nicht mal bewegen kann.
„Lass mich los", fordere ich. Wenn er so weiter macht, könnte das echt peinlich für mich werden.
„Niemals", sagt Hunter. Dabei hört er auf mich zu kitzeln und sieht mir intensiv ins Gesicht. Langsam beugt er sich zu mir runter, während sein Finger meine Wange liebkost. „Sag mir nie, dass ich dich loslassen soll. Denn das werde ich nicht, Zimtschnecke."
Mein Herz schwillt vor Wärme an, dass es mir glatt den Atem raubt. Noch nie hat jemand solche Worte zu mir gesagt, dass ich ihn mit offenem Mund anstarre. Ich weiß gar nicht, was ich sagen, geschweige denn, wie ich reagieren soll. Meine Wangen werden heiß, ohne dass ich was dagegen unternehmen kann. Ich sehe sicherlich aus, wie eine Tomate.
Hunters strahlendes Lächeln macht es nicht besser. Er zeigt mir ganz genau, was er von meiner Reaktion auf ihn hält, sodass ich verlegen meinen Kopf abwende.
„Nicht", flüstert er leise. Mit seinem Finger dreht er mein Gesicht in seine Richtung, damit ich ihn wieder ansehe. „Du bist das niedlichste Wesen, dass mir jemals unter die Augen gekommen ist."
Heilige Scheiße.
Ich bin es gar nicht gewohnt, solche Komplimente zu erhalten, vor allem so oft an einem Abend zu hören. Tief hole ich Luft und nehme seine Hand in meine, damit wir endlich in diese Küche kommen und das tun, wofür wir eigentlich hier sind.
Drinnen im Restaurant überkommt mich der Duft von frischem Basilikum, mit einem Hauch Thymian. Genüsslich atme ich ein, weil ich diese Gerüche liebe. Das Ambiente ist sehr verspielt und romantisch eingerichtet. Ich würde behaupten, dass es sich in den Cottagecore Stil handelt. Für mich ist es ein Stilgruss in die Vergangenheit. Es wirkt wirklich sehr authentisch und man hat das Gefühl, irgendwo auf dem Land zu sein, mittendrin in Wäldern und Natur. Die Farben sind in hellen Beigetönen gehalten, mit einem Hauch Mint als Akzent. Blumenmuster wurde als Tapete gewählt, dass man im Moment wirklich denkt, nicht mehr in dieser Zeit zu sein. Es ist wirklich fantastisch, denn ich liebe diese Einrichtungen und wie man mit diesen Akzenten spielen kann.
„Wow", staune ich.
„Cool, nicht wahr? Meine Tante hat lange gebraucht, um alle Möbel zu bekommen. Aber ich muss sagen, das Warten hat sich gelohnt."
Zustimmend nicke ich ihm zu, da er vollkommen recht hat. Ein Sprung in die Vergangenheit. Mein Blick wandert noch immer ehrfürchtig durch das Restaurant, während Hunter mich gezielt in die Küche bugsiert. Erstarrt bleibe ich stehen, als wir den Raum betreten.
Die Küche ist das absolute Gegenteil, als der Rest des Ambientes. Sie ist hochmodern eingerichtet, sodass jede Oberfläche glänzt und ich Angst bekomme, irgendetwas mit meinen Händen zu berühren. Durch ihr schlichtes, puristisches Design wirkt sie fast majestätisch auf mich. Klare Linien sind zu erkennen, die aus hochwertigem Material bestehen. Glas, Keramik und auch Natursteine wurden gebraucht, die durch die Beleuchtung gekonnt in Szene gesetzt wurden. Für jeden Koch oder auch Bäcker ist das die Traumküche.
Meine Augen funkeln verdammt ehrfürchtig auf, dass es für einen Außenstehenden, komisch wirken würde. Aber das ist mir egal.
„Ich glaube, ich habe alles besorgt, was wir brauchen, Hails", unterbricht Hunter mein Starren.
Ich drehe mich zu ihm um, sehe die Zutaten, die mich zum Lächeln bringen. Heute bekommt er wohl seinen Willen. Auf der Arbeitsfläche stapeln sich Milch, Zucker, Butter, Ei und Mehl. In seinen Händen wedelt er mit der Packung Zimt umher, während er mich unschuldig angrinst.
„Das hast du doch geplant, wieso sonst hättest du mit mir hierherkommen wollen?", necke ich ihn. Scheinheilig zuckt er mit den Schultern, macht ein bestürztes Gesicht und legt seine Hand auf sein Herz. „Das ist nicht wahr. Aber es ist natürlich ein Pluspunkt. Ich habe noch nie solche köstlichen Zimtschnecken gegessen."
Mit einer Handbewegung lockt er mich näher zu ihm. Langsam nähere ich mich, dabei gehe ich im Kopf nochmals mein Rezept durch. Er hat wirklich alles da, außer meine Geheimzutat, aber das werde ich ihm nicht sagen. Denn es soll ein Geheimnis bleiben.
Hunter wirft mir eine Kochschürze zu, die ich mir behutsam umlege. Kurz reibe ich mir die Hände, damit wir endlich anfangen können und ich in meine Welt eintauchen kann. Ich schiebe ihm die Schüssel zu, sodass er mich misstrauisch anschaut und erkläre ihm, wie er weiter vorgehen soll.
„Du sollst doch etwas lernen. Ich sage dir, was du tun sollst, während ich das Blech vorbereite."
Neugierig lauscht er meinen Worten, indem er haargenau meine Anweisungen befolgt. Nie hätte ich gedacht, dass ich Hunter James mal in einer Küche erlebe. In dieser Zeit versuche ich, meine Geheimzutat in den Teig zu schmuggeln, ohne das er irgendetwas davon bemerkt. Es macht Spaß mit ihm, so unbeschwert zu backen. Es ist, als würden wir das zum hundertsten Mal zusammen tun.
„So, wir sind fertig", lächle ich ihn an, während ich das Blech in den Ofen stelle. Hunter kommt hinter mir zum Stehen, dabei sieht er nach unten zu mir.
„Du hast da was, Zimtschnecke."
Verwirrt runzle ich die Stirn, nachdem ich mit meinen Händen mein Gesicht abgetastet habe.
„Wo?", frage ich nach. „Hier."
Eine weiße Wolke aus Mehl bildet sich über meinem Kopf, sodass ich laut aufkreische. Lachend bringt sich Hunter in Sicherheit, obwohl ich versuche, zu ihm zu gelangen, damit ich ihm ebenfalls eine Ladung Mehl ins Gesicht klatschen kann.
„Du Idiot", schimpfe ich gespielt.
Zwei Arme schlingen sich von hinten um mich und befreien meine Faust von diesem Mehl. Langsam dreht er sich zu mir um, damit er mir einen süßen Kuss auf den Mund hauchen kann.
„Danke für diesen wundervollen Abend, Hunter."
„Immer wieder gerne, Zimtschnecke."
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