Kapitel 2
Xaver schlenderte gemütlich den Gang entlang. Dass er womöglich zu spät kam interessierte ihn recht wenig. Als er um eine Ecke bog, kam ihm eine kleine Gruppe Mädchen entgegen. Unter denen befand sich auch Zoe und ihre beste Freundin Kaya. Sie trennten sich von den anderen Mädchen und kamen zu Xaver.
"Hey, sorry, weißt du zufällig, ob wir irgendwelche Hausaufgaben in Sammeln hatten?", fragend sahen die beiden ihn an. "Nein, wir sollten nur die unterschiedlichen Pilzarten lernen", erklärt Xaver locker. "Ah okay, danke", sagte Zoe und die beiden Mädchen lächelten dankend. "Gerne. Bist du eigentlich noch mit Leonard zusammen?", fragte Xaver und tat so, als würden ihn die Mädchen hinter Zoe mehr interessieren. Ein Trick von ihm, da Mädchen immer das wollten, was sie nicht bekamen. Dies bezog sich auch auf Jungs.
"Wäre das ein Problem?", fragte Zoe zurück und suchte Xavers Blick. "Nein, ich bin nur gerne auf dem neuesten Stand", antwortete Xaver und zuckte, gespielt uninteressiert, mit den Schultern. "Ja, sie sind noch zusammen ", sagte Kaya. "Und sollten wir jetzt nicht weiter?", fragte sie an Zoe gewandt. Diese zuckte die Achseln. Kaya verdrehte die Augen, dann zog sie ihre Freundin am Arm mit sich. "Bis dann", meinte Zoe beim Weggehen. "Bis dann!", sagte Xaver, und auch er machte sich auf den Weg in sein Klassenzimmer. Genau 7 Minuten zu spät kam er an.
Mrs Yaxong musterte Xaver wütend, als er die Tür öffnete. "Xaver, schön, dass du auch die Zeit gefunden hast den Unterricht zu besuchen! Was verschafft und die Ehre dich hier auch mal zu erblicken", fragte sie und kniff die Augen, zu schmalen Schlitzen, zusammen. "Schulpflicht", erklärte Xaver, "warum denken sie denn, kommen Schüler überhaupt zur Schule?".
Die Lehrerin schnappte Nacht Luft. "Setzen", sagte sie eindringlich und zeigte mit ihrem langen Finger in die Klasse. Dabei ignorierte sie das Gekicher im Hintergrund. "Danke. Ich hatte keine Lust zu stehen", sagte Xaver provokant und setzte sich. Das Gelächter wurde lauter. Die Lehrerin durchbohrte ihn nun regelrecht mit ihrem Blick, "ich habe immer wenig Lust, mit so Schülern wie dir, mehr Zeit zu verbringen wie nötig, doch wenn du dich jetzt nicht sofort deinen Aufgaben widmest, werden wir uns wohl beim Nachsitzen wieder sehen", zischte sie. "Ist gut, aber nur so. Nachsitzen oder Nachstehen?", fragte Xaver grinsend.
"Es reicht!", Mrs Yaxong schlug auf das Pult, "heute Mittag, genau hier, ich werde mir eine schöne Aufgabe für dich überlegen!" "Sie haben nicht geantwortet!", protestierte Xaver ohne sein Lächeln zu verlieren. "Das werden wir dann sehen, aber wenn du jetzt noch einen falschen Piep von dir gibst, sorge ich persönlich dafür, dass dir kein Stuhl mehr zur Verfügungstehen wird!", sagte die Lehrerin und widmete sie sich wieder der Klasse. "Ruhe jetzt, oder hat noch jemand Interesse an ein paar Zusatzstunden?", zischte sie. Xaver schnaufte genervt auf. Wie erwartet kam kein Widerspruch aus der Klasse.
Mrs Yaxong ließ ihren Blick über die Klasse schweifen. "Wir waren bei den Brau-Regeln", sie deutet auf die Tafel. "Xaver, wärst du so nett und würdest uns alle aufzählen?", sie sah ihn auffordernd an. "Nicht für den eigenen Zweck brauen und....", er überlegte. "Und...?", drängelte Mrs. Yaxong. "Ach keine Ahnung", murmelte Xaver. "Nicht nackt brauen?", schlug er grinsend vor. "Ruhe!", schrie die Lehrerin, da auf Xavers Kommentar hin, ein Gelächter die Runde machte.
"Wer kann helfen?", fragte Mrs Yaxong verzweifelt. Eine Hand erhob sich. "Vielen Dank, du Lulucia", die Lehrerin lächelte. "Nicht für eigene Zwecke brauen, nur nach vorgegebenem Rezept und mit Erlaubnis brauen und nicht allein brauen", zählte sie eifrig auf. Odas Hand erhob sich schnell, "respektiere die Natur verwende nur das nötigste, tust dies Weise", ergänzte sie.
Xaver verdrehte nur die Augen. "Sehr schön, vielen Dank ihr zwei!", lobte Mrs Yaxong und lächelte. "Der Rest", dabei fiel ihr Blick wieder auch Xaver, "schreibt die Regeln bitte auf", sagte sie.
Ein lustloses Seufzen machte die Runde. Doch nach und nach hoben die jungen Hexen und Zauberer ihre Hände und murmelten vor sich hin, denn sie hatten meist keine Schulsachen bei sich sondern zauberten ihr benötigtes Material von ihren Zimmern zu sich, in den Unterricht, und wieder zurück.
Xaver rührte keinen Finger. Mrs Yaxong sah Xaver misstrauisch an. "Auf was wartest du? Hast du vor hier Löcher in die Luft zu starren?", fragte sie ihn. "Nein, habe ich nicht. Kann mir nicht noch einen Verweis leisten", sagte er und schnippte mit dem Finger, sodass seine Sachen erschienen. Mrs Yaxong lächelte falsch, "dann ist ja gut". "Was sollen wir jetzt machen?", frag Xaver. "Wie ich gesagt habe, die Regeln aufschreiben", antwortete sie kapp. Xaver machte sich murrend an die Arbeit. Mrs Yaxong ging in der Klasse herum und beobachtete die Schüler und Schülerinnen beim Arbeiten. Xavers Stift glitt schnell über das Papier, bis er fertig war. Lässig lehnte er sich an seinen Stuhl.
Plötzlich landete eine Papierkugel vor ihm auf dem Tisch. Mit hochgezogenen Augenbrauen nahm er das Knäuel und faltete es auseinander. Auf dem Blatt befanden sich mehrere Herzen. In dem größten war sein Name geschrieben.
Xaver ließ seinen Blick durch den Raum wandern. Er nahm alle Mädchen für einen kurzen Moment ins Visier, um ein beschämtes Gesicht oder ähnliches zu sehen. Unter seinem Blick wurden vier Mädchen rot, zwei Mädchen tuscheln und die anderen drei ignorierten ihn.
Es könnten dennoch alle sein, sie könnten gut Schauspielerinnen sein, dachte Xaver und drehte sich wieder um. "Na toll ein liebes Geständnis von Miss Anonym" murmelte er vor sich hin.
Mrs Yaxong trat wieder hinter das Pult. "Nun, wir machen jetzt Zweiergruppen. Ihr bekommt dann ein Rezept und werdet zusammen den vorgegebenen Trank Brauen. Später werdet ihr ihn auch verwenden, aber das wird ein Kollege in praktische Magie übernehmen, also strengt euch an!", erklärte sie.
Xavers Blick glitt wieder durch den Raum, auf der Suche nach einem guten Partner. "Also", Mrs Yaxong hob eine Hand, darauf legten sich verschiedene Karten auf die Tische der Schüler und Schülerinnen. "Sucht nun den Partner mit dem gleichen Symbol auf der Karte, tauschen ist nicht erlaubt!", sagt sie scharf. "Verdammt", fluchte Xaver, sah sich jedoch seine Karte an. Ein Herz zeigte sich auf der Karte. "Wenn ihr euch gefunden habt, kommt zu mir und holt euer Rezept", fügte Mrs Yaxong noch hinzu. "Noch Fragen", wollte die Lehrerin wissen, doch die meisten hatten sich schon auf die Suche nach ihrem Partner begeben.
"Hat irgendjemand einen beklopptes Herz?", rief Xaver. Lu schlug sich gegen die Stirn. "Ich", seufzte sie. "Willst du mich verarschen?", fragte Xaver. "Nein, ich mache nämlich keine bekloppten Späße", antwortete Lulucia und funkelte ihn böse an. "Es gibt kein Problem was man nicht lösen kann", sagte er und die Karte in seine Hand verbrannte. "Oh bist du schlau ", meinte Lu sarkastisch, "was hat Mrs Yaxong eben gesagt?" "Sie hat gesagt tauschen ist nicht erlaubt. Ich habe nicht getauscht", erwiederte Xaver grinsend. "Aha, und was willst du jetzt machen?", fragte Lu. "Allein arbeiten", war die Antwort von ihm. "Vergiss es, ich will nicht wegen dir zum Nachsitzen müssen!", Lulucia verschränkte ihre Arme vor der Brust. "Oh, Pech gehabt", sagte Xaver grinsen! "Du wirst das jetzt mit mir machen", verlangte Lu leicht wütend.
Xaver verdrehte nur die Augen. "Ich hole das Rezept", sagte er. "Glaub aber ja nicht, dass es mit mir leicht wird!", warnte er beim Weggehen. "Das habe ich noch nie erwartet", versicherte Lu ihm.
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