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forgiveness

"Bist du bereit?", fragte Inguk mich, allerdings hätte wohl eher ich ihm diese Frage stellen müssen.

"Ich denke schon", meinte ich und sah ihm an, dass er vor Nervosität schwitzte.

Heute würde er seiner Familie unsere Verlobung bekanntgeben.

Das letzte Mal gesprochen hatte er mit seinen Eltern, als er sich nicht an Sunho erinnerte. Davor hatte er sie seit seiner Beerdigung nicht mehr gesehen.

Zu tief war der Groll in ihm verankert gewesen und das auch mit Recht.

Ich hakte mich bei dem Älteren ein und warf ihm einen aufmunternden Blick zu.

"Also dann", er räusperte sich, betätigte die Klingel und im nächsten Moment schob das edel aussehende Eisentor sich automatisch beiseite.

Gemeinsam betraten wir das Haus, in dem Inguk aufgewachsen war. Es war voller Erinnerungen an seinen verstorbenen kleinen Bruder, den er so geliebt hatte. Der Ort an dem sie zusammen gelacht und geweint hatten.

Ich spürte an seinem Arm, wie angespannt er war und trotzdem wollte er weitergehen. Kein einziges Mal blieb er stehen, um sich umzusehen. Um zu schauen, was sich vielleicht in dem Vorgarten verändert hatte.

Eine junge Frau öffnete uns die Haustür und bat uns herein. Sie führte uns durch den langen Flur, in dem es nach frischen Freesien roch. Als wir schließlich vor einer großen Holztür stehen blieben, klopfte die Hausangestellte einmal und kündigte uns an, ehe sie die Tür öffnete.

"Ihr seid hier!" Ich kannte Inguks Mutter zwar, war ihr jedoch nie persönlich begegnet.

Allerdings hatte ich sie als unterkühlte alte Dame in Erinnerung, jetzt aber lächelte sie uns einladend an, weshalb ich verwirrt war.

Etwas in ihrer Haltung und die Art mit der sie von ihrem Platz aufgestanden war, als wir das Esszimmer betreten hatten, schien mir suspekt vorzukommen. Sie schien erleichtert zu sein.

Inguks Vater hingegen wirkte eher unbeholfen, als grob, so wie mein Freund ihn mir immer geschildert hatte.

"Wil.. Willkommen", entgegnete der grauhaarige Koreaner.

"Bitte setzt euch doch!" Inguks Mutter deutete  mit beiden Händen auf den Esstisch, der bereits reichlich gedeckt war.

"Wir haben nicht vor zum Essen zu bleiben." Inguks Züge wirkten plötzlich so stählern, wie ich es von ihm gewohnt war, doch diesmal zog sich vor Unwohlsein mein Magen zusammen.

"Ich wollte euch nur wissen lassen, dass ich Jinhee heiraten werde. Mit oder ohne euren Segen", sagte er und ließ die Nachricht noch herzloser klingen, als üblich.

"Oh, das ist... eine sehr erfreuliche Nachricht." Ich sah der adretten Dame an wie verletzt sie war

Inguks Vater schien die richtigen Worte zu suchen, fand sie aber scheinbar nicht und schwieg stattdessen.

"Das war's auch schon. Wenn ihr uns entschuldigt."

Ich zog die Brauen zusammen und wusste nicht wie ich angemessen reagieren sollte. Doch als Inguk sich umdrehen wollte, um zu gehen, blieb ich wie angewurzelt auf der Stelle stehen.

"Was machst du?" Mein bester Freund musterte mich gereizt.

"Wieso hasst du deine Eltern so?" Ich fragte ihn, obwohl ich die Antwort kannte. Mir ging es jedoch um die Zwei, die seine Antwort wahrscheinlich zum ersten Mal zu Ohren bekommen würden.

"Hast du das etwa vergessen?! Mein Bruder ist gestorben und den beiden war es scheißegal! Oh, nein. Was waren nochmal ihre genauen Worte? 'Endlich ist er gestorben'", zitierte er anscheinend einen der beiden.

"Verschwinden wir von hier." Er packte mich am Handgelenk und wollte gehen, doch die Stimme seiner Mutter hielt ihn davon ab.

"Du denkst Sunhos Tod war uns egal?! Deshalb führst du dich so auf?", sie klang entrüstet und man konnte ihr ansehen, wie entsetzt sie über diese Behauptung war.

Inguk wirkte stattdessen total durcheinander.

"Er war mein Baby!" Tränen spiegelten sich in ihren Augen. "Wie könnte mir sein Tod nichts ausmachen?"

"Aber ich habe es doch damals gehört! Ihr habt gesagt, dass ihr froh seid, dass Sunho tot ist!", brüllte Inguk so aufgebracht, sodass die Adern an seinem Hals herausstachen.

"Ja, weil er wegen dieser verfluchten Transplantation so leiden musste!", keifte sein Vater nun.

"Er wollte nicht operiert werden, aber wir wollten damals nicht untätig dabei zusehen wie er stirbt und haben ihn zu einer Transplantation gedrängt! Doch stattdessen haben wir es nur noch schlimmer gemacht!", weinte Inguks Mutter und ließ sich zurück auf den Stuhl fallen.

"Traumatisierend für uns war, dass er unter so starken Schmerzen leiden musste... Er hatte diesen speziellen Keim. Durch die Immunsuppression  ist dieses Bakterium erst so richtig aktiv geworden. Mir hat der Lungenarzt erklärt, in anderen Ländern werden Patienten mit diesem Burkholderia Bakterium nicht transplantiert. Aber bei uns macht man das und es ging immer in die Hose. Mein Sohn musste so leiden. Er hat geweint vor Schmerzen. Wir haben immer gesagt, es muss jemand kommen. Und wir fühlten uns in der Pflege auch allein gelassen. Nachts hat er im Bett gesessen und litt unter so starken Schmerzen, dass er sich im Bett immer selbst geschaukelt hat…..", erklärte der Vater uns ausführlich.

Es klang so furchtbar.

"Das ist alles meine Schuld gewesen. Hätte ich ihn nicht überredet, dann hätte er nicht unter solchen Qualen sterben müssen. Ohne die Transplantation wäre er besser dran gewesen. Mein armes Kind!"

"Nicht nur du, Yeobo... Ich wollte ihn doch, dass er wenigstens seinen Abschluss machen kann, damit er stolz auf sich sein konnte. Er hat sich immer so darauf gefreut." Inguks Vater klopfte seiner Frau behutsam auf den Rücken und ich konnte meine Tränen nicht länger zurück halten.

Ich musste an Yeonjoo denken und das was sie mir bei unserem letzten Treffen gesagt hatte.

'Ich habe mir gewünscht, dass ich mehr Zeit mit meinem Baby gehabt hätte. Aber egal wie viel Zeit ich auch gehabt hätte, es wäre nie genug gewesen, wenn das Ergebnis dabei wäre, dass ich es verliere.'

Sein Kind zu verlieren würde immer wehtun, egal wie viel Zeit man damit verbracht hatte.

"Dann... war das bloß ein.... Missverständnis?", keuchte Inguk fassungslos.

Inguk war damals so blind vor Trauer gewesen und dabei hatte sich aus einer Tragödie eine noch größere entwickelt. Der Schlüssel war die Kommunikation.

"Geh zu Ihnen", sagte ich und verpasste dem schwarzhaarigen einen kleinen Schubser.

Es hat bloß einen Besuch gebraucht, um alles aufzuklären und doch hatte es so lange gedauert.

"Es tut mir so leid. Ich war so dumm" Inguk schloss seine Eltern in die Arme und ich konnte nicht glauben, dass dies tatsächlich passierte.

Wir beide hatten so viel Zeit und Kraft dem Hass in uns geopfert, dabei hätte all das nicht sein müssen.

Wir haben lernen müssen zu vergeben. Zu verstehen. Zuzuhören.

Doch all der Schmerz und all die Trauer hatten im Endeffekt auch etwas Gutes. Ich war mir sicher, dass all dies nötig gewesen war, damit ich Kim Taehyung treffen konnte.

Ich würde mit Freuden alles Leiden der Welt auf mich nehmen, wenn ich bloß mit ihm zusammensein dürfte.

Doch mein Leiden hatte dafür wohl nicht ausgereicht.

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