forever
»Jinhees Sicht«
Ich hatte den argwöhnischen Blick des Taxifahrers bemerkt, ignorierte diesen allerdings und drückte diesem sein Geld in die Hände, bevor ich aus dem Wagen sprang.
Meine Fußsohlen brannten, doch ich lief weiter bis meine Lunge schmerzte und ich an die Haustür von Taehyung und Yeonjoo hämmerte.
"Kim Taehyung!", rief ich lautstark und lehnte frustriert die Stirn gegen das robuste Holz, da er die Tür nicht öffnete.
"Bitte mach die Tür auf!", flehte ich und spürte das Brennen in meinen Augen, als sich erneut Tränen ankündigen. Das ich überhaupt noch weinen konnte schien ein Wunder zu sein, wenn man bedachte, wieviel ich heute schon geheult hatte.
Aufgebracht fuhr ich mir durch meine bereits zerzauste Frisur und hätte am liebsten laut losgeschrien.
"Bitte, Taehyung... Bitte." Ich fühlte mich nur noch wie ein Häufchen Elend.
Ich würde verstehen, wenn er mir aus dem Weg ginge. Aber nun war die Situation eine andere. Er musste einfach mit mir reden, damit ich es ihm erklären konnte.
"Kim Taehyung! Ich muss mit dir sprechen, bitte mach die Tür auf!", brüllte ich erzürnt hinauf.
"Jin...hee?"
Erschrocken drehte ich mich zu ihm herum, wischte mir hastig die Tränen aus dem Gesicht.
Deshalb hatte mir also keiner die Tür geöffnet...
Taehyung musterte mich von unten nach oben und stand völlig erstarrt auf der Stelle.
"Du Vollidiot!", fluchte ich verärgert und stapfte ungraziös zu ihm rüber.
Meinen Hochzeitstag hatte ich mir ganz anders vorgestellt...
"Da renne ich so schnell ich kann, weil ich dich so sehr sehen wollte und dann musst du genau zu dem Zeitpunkt nicht Zuhause sein!", beschwerte ich mich, während er einfach nur da stand und mich schweigend ansah.
Wie froh ich war, mich gerade nicht sehen zu müssen. Ich musste mittlerweile aussehen wie Emily aus Corpse Bride..
"Hast du eigentlich eine Ahnung wie ich mich fühle?", wimmerte ich nun, da all meine Gefühle mich zu übermannen drohten.
Mein Herz schien förmlich zu explodieren. Sein Schweigen war eine Qual und ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte.
"Träume ich?", erwiderte Taehyung schließlich, ohne einen Funken des Spaßes im Gesicht.
"Nein, verdammt!", platzte es aus mir heraus. Der Frust, die Wut und Sehnsucht machten mich wohl unerträglich, doch als Taehyung meine Gesicht in seine Hände nahm und mich küsste, vergaß ich all das.
Unsere Seelen vereinten sich zu einem Tanz der Sinne. Er schmeckte leicht nach Erdbeersoda, weshalb ich schmunzeln musste. Endlich hatte ich wieder das Gefühl richtig atmen zu können.
Es war einer dieser seltenen Momente tiefster Zufriedenheit und Glück.
"Chihiro", seufzte er, nachdem er sich von mir löste und mich mit so einer Sanftheit ansah, dass ich ganz schwach wurde.
Ich bin angekommen, dachte ich in diesem Augenblick.
Wir beide sahen uns unter Tränen an und wussten, dass wir genau dort waren, wonach sich unser Herz all die Zeit so gesehnt hatte.
"Wirst du mein Haku?" Ich legte den Kopf schief, als er mit seinem Daumen über meine Wange streichelte.
Er grinste bloß und ich quiekte kurz darauf, da ich über dem Boden schwebte, weil er mich plötzlich im Brautstil trug.
"Lass mich runter!", verlangte ich lachend von ihm und wehrte mich, doch er kicherte bloß und ging zum Haus.
"Ich muss meine Braut doch über die Hausschwelle tragen!"
[...]
Zwei Wochen später
Nach meiner heiß ersehnten Dusche ging ich zurück in Taehyungs Zimmer, spürte sofort seinen dominanten Blick an mir haften, tat allerdings vorerst so, als würde ich es nicht mitbekommen.
Ich blieb vor dem riesigen Kleiderschrank stehen, war dabei mir mein Top über den Kopf zu ziehen, hielt jedoch grinsend inne, nachdem ich Taehyung's Blick im Spiegel vor mir aufgefangen hatte.
"Es wäre mir angenehmer, wenn du es nicht so offensichtlich machen würdest."
Sich vor ihm auszuziehen war eine der Dinge von denen ich niemals gedacht hatte sie jemals in meinem Leben zu tun.
"Mach ruhig weiter. Es wird grade spannend.", brummte er mit zweideutigem Ton und leckte sich dabei über seine Unterlippe.
Wie auf's Stichwort zog ich mir mein Oberteil aus und warf es einfach auf den Boden, wobei ich nun im BH vor Taehyung stand.
Intensiv musterte mich der Ältere, während ich ich mutig auf ihn zu ging und setzte mich auf dem großen Doppelbett demonstrativ auf seinen Schoß, legte anschließend meine Arme um seinen Hals.
"Es ist unglaublich, Jinhee.", hauchte er plötzlich sanft und zog mich näher an sich heran.
"Ich hab nichtmal in meinen wildesten Träumen gewagt mir sowas wie jetzt auszumalen. Mit dir und.. mir." Sein Blick war mit Dunkelheit getränkt, weshalb ich ihm zärtlich über seine Wange streichte.
"Das was früher war zählt nicht mehr.Wir sollten im hier und jetzt leben, findest du nicht?" Tief sahen wir uns in unsere Augen und es war wirklich wie in einem typischen Liebesfilm wo die Protagonisten nach etlichen Schicksalsschlägen und Umwegen endlich zusammen sein konnten.
"Verdammt du siehst so heiß aus", brach er die seltsame Stimmung breit grinsend und ich verfiel in schallendes Gelächter. Nicht, dass es irgenwie komisch gewesen wäre. Ich war einfach glücklich hier bei ihm zu sein. Endlich.
Nachdem ich mich wieder eingekriegt hatte legte ich Tae meine Hände in den Nacken und küsste ihn leidenschaftlich. Es war ein Kuss, den der Werte Herr nur mit größtem Vergnügen erwiderte, während seine Fingerspitzen über meinen Rücken fuhren.
Kurz löste er sich von mir um sich sein weißes T-Shirt ausziehen zu können. Schwer schluckte ich, als ich seinen nackten Oberkörper betrachtete. .
"Jetzt kann ich endlich das hier tun.", meinte ich bevor ich meine Hände über seine Brust streifen ließ.
"Und ich das." Laut lachte ich auf, als er den Verschluss meines BH's geöffnet hatte.
"Ich wusste was in deinem Kopf vorgeht!", kicherte ich, was ihn ebenfalls zu einem verschmitztem Lächeln verhalf und mir nebenbei das letzte Stück Stoff, welches mein Dekolleté verdeckte loszuwerden.
Schnell drückte er mich an seinen Oberkörper, küsste mich weiter. Diesmal war es aber um einiges wilder.
Mit meinem Gesicht in seinen Händen, versuchte er jegliche Lücke zwischen uns zu verschließen. In meinem Inneren fand ein Feuerwerk an Emotionen statt.
Es war einfach unbeschreiblich wie gut es sich anfühlte. Irgenwann ließ sich Taehyung mit mir nach hinten fallen, sodass ich nun auf ihm lag. "T-tae.", brachte ich atemlos zwischen zwei küssen hervor.
Bis zum Ende des Monats verbrachten wir jeden einzelnen Tag zusammen. Wir unternahmen auch viel mit dem frisch gebackenen Ehepaar. Wenn das Wetter gut war, machten wir Ausflüge.
Allerdings mochte ich es vor allem den ganzen Tag mit Taehyung im Bett zu liegen und nichts zu tun. Wir lauschten heute schon die ganze Zeit dem Regen, der sachte gegen das Fenster klopfte.
"Was ist los?" Ich streichelte sanft seine Wange, während wir uns ansahen.
"Es wirkt surreal…", hauchte er und sah mich an, als sei ich ein mystisches Wesen.
Dabei waren wir schon fast einen ganzen Monat zusammen und doch fühlte es sich noch immer wie ein Traum an.
"Jemand wie du mit jemandem wie mir", er schluckte schwer und ließ seinen Blick sinken.
Verwundert runzelte ich meine Stirn.
Woher kam denn plötzlich diese ganze Unsicherheit?
"Hey, was soll das?"
Er legte seine Hand auf meine, die noch immer auf seinem Gesicht ruhte.
"Ich kann dir überhaupt nichts bieten. Ich bin ein Versager, ein Niemand."
"Hör auf das zu sagen! Sieh mich an, komm schon", verlangte ich streng von ihm.
Erneut trafen seine Augen die meinen und wie immer überkam mich eine Woge des Glücks.
"Ich muss gehen, Jinhee. Weil ich zu jemanden werden muss. Jemand der dir eine Zukunft bieten kann."
Die Rede war von seinen neusten Plänen. Denn er wollte nicht mehr bloß seinen Wehrdienst absolvieren, sondern eine Ausbildung beim Militär machen. Was bedeutete, dass ich drei Jahre getrennt von ihm sein würde.
"Nein, mach das für dich selbst. Nicht für mich. Okay?"
Doch auch wenn ich ihn vermissen würde, wollte ich, dass er das tat, was er für richtig hielt.
Da man mich an der Universität in der Nähe angenommen hatte, konnte ich hier auf ihn warten, wenn er zu Besuch kam.
Da ich keine Erbin eines Milliardenunternehmens war, konnte ich mich an der Uni ohne jeden Zweifel für Modemanagement einschreiben. Mein Vater und ich waren dabei unser kompletten Lebensstil umzustellen.
Außerdem hatten Appa, Yeonjoo und ich vor nach Kim Hyunwoos Grab zu suchen, damit die Familie komplett war.
"Hab ich dir eigentlich schon gesagt, dass ich die liebe, Kang Jinhee?"
Ich küsste das Muttermal auf seiner Nasenspitze.
"Das brauchst du gar nicht."
Wir beide konnten endlich Zusammensein und genossen die Normalität. Ich wusste, dass wir gemeinsam jede Schwierigkeit überwinden konnten.
"Achja?", er hob eine seiner Augenbrauen in die Höhe und drückte mich näher an sich. "Wieso denn das?"
Mit einem Schmunzeln auf den Lippen fuhr ich mit den Händen über seinen Nacken, weshalb sich krümmte und zu lachen anfing.
"Das sehe ich an der Art, wie du mich ansiehst", verriet ich ihm.
Das Leben hat mich gelehrt, dass sich alles verändert. Freunde, Gefühle, gesagte Worte und gemachte Versprechen. Aber trotz der Enttäuschungen und der Ablehnung gehe ich weiter, stärker als zuvor. Denn wer lebt und sein ganzes Herz in alles steckt, was er tut, der mag straucheln, aber er wird niemals untergehen.
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So meine lieben Freunde! Es ist so weit. Eine weitere Story neigt sich dem Ende zu....
Ich möchte mich an dieser Stelle bei meinen Lesern bedanken.
Vor allem: Cara-Lyn ,CherryShae und stickybread
Wenn ich eure Kommentare lese, muss ich jedes mal grinsen ❤️✨
Diese Story stand schon seit 2016/17 in Planung, allerdings wollte ich erst, dass Taehyung tatsächlich der Sohn eines Killers ist und dann seinen Vater getötet hat (Aus Notwehr natürlich). Aber da ich Plottwisst über alle Maßen liebe, dachte ich mir, dass ich hier und da was ändere hihi. Eigentlich war auch ein offenes Ende geplant, aber das fand ich dann doch irgendwie asozial 😂😂
Ich möchte außerdem schon mal ein neues Projekt ankündigen. Die Story wird Timeless heißen und Namjoon ist hier unser Protagonist. (I love this man).
Also nochmals vielen Dank fürs lesen meiner Geschichte/n und ich wünsche euch alles gute für das kommende Jahr! Stay healthy, guys 💕
Eure Nai 🌹
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