
034
chapter thirty-four: "parents"
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Ich war so unglaublich traurig als ich mit Tooru und Tobio im Bus saß, war mir bewusst was schon bald passieren würde.
Ihre Abreise.
In den letzten Paar Tagen hatte ich die beiden noch mehr lieb gewonnen und es schmerzte einfach zu sehr, dass sie so schnell wieder gehen mussten.
Noch zwei Stationen und wir würden am Flughafen ankommen.
Sie waren so seltsam still, wobei sie doch immer so viel geredet hatten, oder besser gesagt gestritten, also nahm ich an dass es ihnen genauso ging wie mir.
Ich hatte Angst sie gehen zu lassen, in letzter Zeit waren sie wie eine emotionale Stütze für mich und sie hatten mich die Leere die Hyunjin hinterlassen hatte vergessen lassen.
Was würde mit mir passieren jetzt wo sie nicht mehr da sind?
Schließlich hielt der Bus an unserer Haltestelle und ich half ihnen mit ihrem Gepäck.
Ich hatte das Gefühl, dass sie beide meinen Blick mieden, wusste nicht was ich tun sollte.
Wir warteten gemeinsam für etwa 10 Minuten, wechselten nur wenige Worte untereinander aus.
Ich hatte nicht erwartet sie so niedergeschlagen zu sehen, es tat mir alles schrecklich leid.
Nach einiger Zeit erklang eine Durchsage durch die Sprechanlage, die ankündigte dass ihr Flug bald abfliegen würde und sich alle Passagiere an das entsprechende Gate begeben sollten.
Traurig erwiderten sie nun meinen Blick.
"Ich schätze wir sollten uns jetzt wohl verabschieden..."
Es tat weh.
Sie gehen zu lassen und vor allem auch sie so deprimiert nach Hause fliegen zu lassen.
Tobio kam als erster auf mich zu, umarmte mich leicht.
"Pass auf dich auf, okay? Und komm uns auf jeden Fall mal besuchen. Es wäre schön dich bald wieder zu sehen."
Ich lächelte ihn an und nickte. Grundsätzlich stand ja nichts gegen eine Reise nach Japan im Weg. Sobald ich wieder Ferien hatte natürlich.
Danach war Tooru an der Reihe. Er erdrückte mich förmlich und ich platzierte mein Kinn in seiner Halsbeuge, stand wohlgemerkt auf Zehenspitzen.
"Wehe du kommst uns nicht bald besuchen, Rina-chan. Ich habe es schon einmal gesagt, wenn du nicht freiwillig kommst, dann werde ich dich eben mitschleppen müssen."
"Keine Sorge wir sehen uns bald wieder. Dafür würde ich euch beide einfach viel zu sehr vermissen!"
Ich übergab ihm das Popcorn was ich versprochen hatte und schenkte ihnen noch ein allerletztes Lächeln, sah dabei zu wie sie sich umdrehten und Richtung Gate gingen, sie waren bereits spät daran.
Und schon wieder verließen mich Menschen, die mir unendlich viel bedeuteten.
[...]
Chan Pov.
Noch nie in meinem Leben hatte ich so sehr Angst.
Ich hatte diesen Moment schon viel zu lange hinausgezögert, hatte insgeheim gehofft dass es niemals dazu kommen würde.
Aber wegzulaufen brachte nichts.
Ich saß in meinem Auto am Steuer, Anne neben mir auf dem Beifahrersitz.
Ich war mir der Tatsache bewusst, dass meine Eltern mir bereits eine Partnerin gesucht hatten. Aus finanzieller Sicht natürlich jemanden, der ihnen mehr Erfolg und Einfluss bringen würde.
Dazu gehörte Anne nunmal nicht.
Dennoch, wollte ich die Beziehung nicht aufgeben.
Selbst wenn sie mich enterbten.
Mir würde schon irgendwie eine Lösung einfallen.
Hoffte ich zumindest.
Wir kamen dem neuen Zuhause meiner Eltern in Ilsan immer näher und näher.
Wie würden sie reagieren?
Ich sah zu Anne herüber, sie war sichtbar nervös. Ich versuchte sie mit sanften Worten zu beruhigen, was sich als nicht ganz so einfach herausstellte.
"Es wird schon alles...gut laufen, mach dir nicht so viele Sorgen."
Sie schaute mich mit einem entmutigten Blick an.
"Chan...da ist etwas was du wissen solltest."
Fragend schaute ich sie an.
"Ja?"
"Für den Fall, dass sie dich aus der Familie ausschließen und enterben...wäre es wohl besser wenn das mit uns vorbei wäre."
Sie konnte mir dabei nicht ins Gesicht schauen, es war sichtbar wie sie mit sich rang.
"Anne was redest du da? Das meinst du jetzt nicht ernst oder?"
"Hör mir zu...Du hast eine sichere Zukunft im Moment, du hast einen sicheren Job, einfach alles was du brauchst. Viele Leute wären dankbar wenn sie so etwas hätten und du würdest das einfach so opfern? Für jemandem den du seit ein Paar Monaten kennst?"
Fassungslos starrte ich sie mit offenem Mund an.
"Hör auf."
Ich wollte es nicht mehr hören.
"Du musst versuchen zu verstehen, dass-"
"Dass was? Dass ich dir nicht wichtig genug bin? Dass du mich nicht so sehr liebst wie ich dich liebe? Dass-"
Ich wurde von plötzlichem Aufschreien aus einer Art Trance geweckt.
"CHAN PASS AUF DAS AUTO AUF!"
In letzter Sekunde lenkte ich das Auto wieder auf die richtige Spur zurück.
Ich war unkonzentriert und wir wären fast von einem anderen Auto auf der Gegenspur gerammt worden.
Atemlos versuchte ich mich zu beruhigen, kämpfte gleichzeitig auch noch gegen Tränen an, die sich langsam anstauten.
Nach kurzer Zeit sprach Anne leise vor sich hin, es war kaum mehr als ein Flüstern.
"Eben weil ich dich so sehr liebe, möchte ich dass du gut darüber nachdenkst. Du riskierst viel.
Ich möchte, dass du...glücklich bist. Immer. Auch wenn es ohne mich wäre."
Ich verstand was sie sagte. Aber es gab für mich keinen Weg glücklich zu werden ohne sie. Und dessen war sie sich wohl nicht komplett bewusst.
Aber uns blieb keine Zeit noch länger zu diskutieren.
Wir waren bereits angekommen.
Ich blickte noch ein letztes Mal in ihre Richtung nachdem ich in der Einfahrt geparkt hatte.
Ich nahm ihre Hand in meine, drückte sie leicht.
Ihre Augen waren glasig, ich wusste sie hatte genauso sehr Angst wie ich.
Trotzdem war das alles hier unumgänglich.
Also beschloss ich einfach auf das Beste zu hoffen.
Wir beide stiegen aus dem Auto aus, gingen zur Haustür und klingelten.
Langsam atmete ich ein und aus, wartete bis sie aufmachten.
Als ich in das lachende Gesicht meiner Mutter blickte war ich erstmal etwas perplex.
Sie umarmte mich, wir hatten uns schließlich mehrere Monate nicht mehr gesehen.
Sie hatte Anne wahrscheinlich noch nicht bemerkt, sagte etwas was mich erschütterte.
"Chan, du bist genau richtig!"
Ich blickte hinter ihre Schulter und erkannte eine Frau die etwa in meinem Alter sein musste.
Zur selben Zeit erblickte meine Mutter Anne, die bisher noch nichts gesagt hatte.
Oh nein.
Mit einer unangenehmen Vorahnung wurde mir bewusst, was hier zuvor arrangiert wurde.
"Chan...wer ist das?"
Ihre Stimme klang kühl, sie musterte Anne mit einem abwertendem Blick.
Sie verbeugte sich tief vor meiner Mutter.
"Es ist schön Sie endlich kennenzulernen, Miss Lee.
Wenn ich mich vorstellen darf: Ich bin Anne, Chans Freundin."
Ich wechselte zwischen den beiden hin und her, die Spannung in der Luft war unerträglich.
"Bitte sag mir, dass das ein Witz ist."
Ich sagte erstmal nichts, jedoch drückte sich schon die junge Frau von vorher an mir vorbei.
"Es tut mir leid. Ich wusste nicht, dass Sie bereits in einer Beziehung sind. Ich nehme wohl an, dass eine Bindung unsererseits jetzt keinen Bedarf mehr hat."
Sie verbeugte sich und verließ unser Grundstück, meine Mutter schaute ihr nach.
"Das war Miss Park, Chan. Jemand angemessenes für unsere Familie. Du solltest dich schämen so eine Frau einfach gehen gelassen zu haben."
Als wäre es nicht schon schlimm genug, kam mein Vater noch zu uns nach draußen, wir wurden wohlgemerkt immer noch nicht hereingebeten.
"Was ist hier los?"
Er schaute zuerst zu mir und danach zu Anne, die sich vor ihm verbeugte.
Ich beschloss das Wort zu ergreifen, endlich das zu sagen was schon lange kein Geheimnis mehr hätte sein sollen.
"Ich denke es ist an der Zeit, dass ihr jemanden kennenlernt."
Ich ergriff Annes Hand schaute den beiden in die Augen.
"Das hier ist Anne und meine feste Freundin. Wir sind bereits seit einigen Monaten zusammen."
Beide wirkten völlig entgeistert.
Nach einiger Zeit meldete sich mein Vater zu Wort.
"Hast du eine Ahnung was du anrichtest? Dachtest du wirklich, dass du einfach hier hereinspazieren kannst und eine Beziehung so lächerlich wie diese ankündigen kannst?"
Wütend antwortete ich ihm:
"Was nennst du hier lächerlich? Ich meine es völlig ernst. Und ich werde nicht gehen, bevor ihr es erlaubt."
Meine Mutter wollte etwas hinzufügen aber ich schnitt ihr das Wort ab.
"Solltet ihr dies nicht tun, werde ich auf der Stelle aus der Familie austreten. Ich habe das ganze eh viel zu lange mitgemacht."
Anne ließ meine Hand los, sie war nicht einverstanden damit.
"Chan, was redest du da-"
"Noch nie in meinem Leben war ich mir so sicher, wie bei dieser Beziehung hier. Es ist mir egal, was ihr beiden denkt."
Ich nickte mit dem Kopf in die Richtung meiner Eltern.
"Und wenn ihr auch nur den letzten Funken von Anstand habt, gestattet ihr mir das Zusammenleben mit der Person, die ich liebe."
Beide gaben keinen Mucks von sich, überlegten lange.
Bis meine Mutter sprach.
"Geht. Ich will euch hier nicht mehr sehen."
Es war aber noch nicht alles geklärt.
"Was genau meinst du dami-"
"Ich meine genau das was ich gesagt habe."
Ihre Stimme klang so unglaublich kalt, ihre Augen waren dunkel.
"Lebt euer Leben. Aber bereite dich darauf vor, dass du von uns keinerlei Hilfe mehr bekommen wirst.
Keine Arbeit, kein Geld und auch kein Zuhause. Du wirst dich um alles selber kümmern müssen ab jetzt, Chan."
Ich war noch etwas verwirrt.
"Was? Ist es nicht das was du willst? Du hast doch gerade eben erst so groß angekündigt, dass du das hier nicht mehr kannst. Also bitte, du hast die Freiheit zu gehen.
Aber wenn du das wirklich tust, gibt es kein Zurück mehr."
Mein Vater hatte wohl dieselbe Meinung, er fügte nämlich nichts hinzu.
Und da wurde mir nochmal von Neuem bewusst: Ich wollte nichts lieber als endlich mein eigenes Leben zu führen.
Also nahm ich Anne an der Hand, schliff sie hinter mir her zum Auto.
Ich drehte mich noch ein letztes Mal zu meinen Eltern um.
Und lächelte.
Denn obwohl ich vieles verloren hatte, war ich frei.
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Hello guys!!
to be honest habe ich keine Ahnung was ich jetzt überhaupt sagen soll rip.
Es ist einfach so lange vergangen und ich bin mir sicher, dass sich die wenigsten überhaupt noch an die Geschichte erinnern rip.
Trotzdem dachte ich mir es wäre nicht schlecht mal wieder etwas hochzuladen nach idek wie vielen Monaten.
Ich wollte euch allen noch einmal danken für die vielen Reads, die in der Zwischenzeit dazu gekommen sind!
Ich kann keine regelmäßigen Updates versprechen, da ich mittlerweile in der Oberstufe angelangt bin und zu Tode gestresst bin + mental auch einfach nicht ganz naja stabil bin?
Dennoch werde ich mich bemühen immer mal wieder hier reinzuschauen, die vielen neuen Leser haben mir Mut gegeben!
An alle mit denen ich hier früher viel zu tun hatte, ich hoffe es geht euch gut!!
hope you guys liked it<3
-satanhyunjin
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