> In Ordnung <, murmelte Aschenrose und schaute sie besorgt an, > du kannst die Grundlagen, das muss reichen, wenn du ausgewählt wirst. < > Aber Aschenrose, du weißt so gut wie ich, dass ich so gut wie keine Chance habe ausgewählt zu werden. Dazu müsste ich zu einer der sieben Familien gehören und das tue ich nun mal nicht <, traurig sah Minzpfote ihre Mentorin an. Im letzten Mond hatte Aschenrose alles  getan, um sie bestmöglich auf die kommende Zeit vorzubereiten. Wie alle sechs Monde würden sich die Schüler speziellen Prüfungen unterziehen. Am Abend würden sie alle gemeinsam die Seelenhöhle aufsuchen, wo über ihr Schicksal entschieden werden würde. Entweder sie führten ihr bisheriges Leben weiter oder sie würden den Wächtern die Treue schwören und damit auch dem Wald der Seelen. Der Wald der Seelen wachte schon seit etlichen Blattwechseln über den Clan. Die Wächter hatten die Aufgabe die Seelenhöhle zu beschützen. Würde irgendwas dem Teich in ihrem Inneren schaden, würde auch der Wald (der Seelen) Schaden nehmen. Der Rang der Wächter war ein hoch angesehener Rang, doch meistens bekamen ihn nur die Jungen der der Wächter und dann wieder deren Junge. Trotzdem mussten alle Schüler zur Schicksalszeremonie mitkommen, egal wie niedrig ihre Chancen waren...

Als Aschenrose und Minzpfote das Lager betraten, entdeckte die junge Schülerin eine Gruppe Katzen, die sich mit Falkenstern unterhielten. Sofort ging sie in Angriffsstellung und beobachtete die Fremden, wie ein Adler seine Beute. > Minzpfote <, ihre Mentorin stieß sie an, > hör auf, unsere Wächter so anzustarren. < Minzpfote gab ihre Angriffsstellung auf. Tatsächlich erkannte sie zwei der Wächter. Die dunkelbraune Kätzin mit den Bernstein war Eulenpfote's Mutter Nachtigallruf. Den grau gescheckten Kater erkannte sie als ihren Gefährten Gipfelkralle. Die beiden waren schon ein paar mal hier gewesen, um ihren Sohn zu besuchen. Ehe sie noch weiter nachdenken konnte, wie denn die anderen hießen, rief Falkenstern: > Alle Katzen, die alt genug sind Beute zu fangen sollen sich versammeln. < Minzpfote setzte sich neben Aschenrose und lauschte den Worten ihres Anführers: > Nachtigallruf, Gipfelkralle, Geisterhabicht und Borkensprung sind zu uns gekommen, um die Schüler für ihre Prüfungen abzuholen. Schüler, ihr werdet sofort aufbrechen.< Falkenstern sprang von der Weide, von der er alle Ansprachen hielt und unter der sich auch sein Bau befand. > Kommt schon <, rief Geisterhabicht, > die Beute wartet nicht auf euch.< Beute! Ging es in einer der Prüfungen etwa ums Jagen? Während Minzpfote weiter darüber nachdachte, welchen Inhalt die Prüfungen wohl hatten, betrat die Gruppe eine Lichtung inmitten eines Wäldchens. > Hört mal her <, Borkensprungs Stimme riss Minzpfote aus ihren Gedanken, > Ihr werdet jetzt alle in den Wald gehen und nach einem Beutestück suchen. Wenn ihr es habt kommt ihr hierher zurück, Verstanden? < Zustimmendes Gemurmel ging durch die Reihen. > Los <, gab Nachtigallruf das Startsignal. Während viele der Katzen direkt losstürmten, trabte Minzpfote gelassen in eine Richtung, in die kaum jemand war. Nach ein paar Schwanzlängen blieb sie stehen und schnupperte. Da, ein Eichhörnchen! Leise schlich sie auf das Tier zu. Ahnungslos saß es auf der Wurzel einer Eiche und knackte Nüsse. Als sie nah genug zum Springen war, drückte sie sich vom Boden ab und bevor das Eichhörnchen auch nur einen Ton von sich geben konnte, brach sie ihm das Genick. Ihrer eigenen Geruchsspur folgend, machte sich Minzpfote auf den Rückweg. Plötzlich sprang eine Gestalt aus dem Gebüsch. Sie stürzte sich auf Minzpfote und drückte sie zu Boden. Minzpfote schleuderte die Gestalt (eine Kätzin) mit einem Tritt in den Bauch von sich und sprang sofort auf die Pfoten. Ihre Angreiferin richtete sich auf und kam entspannt auf Minzpfote zu. > Gar nicht mal so schlecht <, schnurrte sie anerkennend, setzte sich vor sie und fing an, sich zu putzen. > Wer bist du <, fragte Minzpfote neugierig. > Ich heiße Ahornschatten und komme aus dem Wald der Seelen. < Erst jetzt fiel ihr auf, dass die Schildpattkätzin durchsichtig war. > Wenn du mich bitte entschuldigen würdest, ich muss zurück in den Wald. Bis bald... < Und so schnell wie sie gekommen war, so schnell war sie auch wieder weg. Leicht verwirrt kam Minzpfote wieder auf der Lichtung an. Es waren  erst ein paar Katzen da und sie trabte auf die Wächter zu. Diese blickten auf ihr Eichhörnchen und warfen ihr interessierte Blicke zu.

Wenig später liefen alle Schüler gemeinsam mit den Wächtern zur Seelenhöhle. Vor ihr angekommen, drehte sich Gipfelkralle zu den Schülern um. > Sobald ihr eine Pfote in die Höhle setzt, müsst ihr schweigen. Allein uns Wächtern ist es erlaubt zu sprechen. Wir rufen euch nacheinander auf. Wenn ihr dran seid tunkt ihr eure Nase in den Teich. Solltet ihr zu Wächtern auserkoren sein, wird euch eine der Seelen begrüßen, diese wird auch euer Geistermentor sein. Wenn ihr euch dann berührt, wissen wir, dass ihr erwählt wurdet. Geht nun und erfahrt eure Bestimmung.< Aufregung schoss durch Minzpfote's Körper. Sie atmete noch einmal tief ein und aus. Plötzlich spürte sie eine eigenartige Präsenz neben ihr. > Ich brauche deine Hilfe, junge Schülerin... <, wisperte ihr eine Stimme ins Ohr. Dann war die Präsenz weg. Sie wusste nicht wie... aber irgendwas sagte ihr das es eine Seele war. Fest entschlossen machte sie einen Schritt in die Finsternis der Seelenhöhle.

Hier ist endlich Kapitel 1. Ich weiß, ich habe gesagt, ich würde alle zwei Tage ein Kapi hochladen, aber da habe ich mich wohl ein bisschen überschätzt XD Ich plane jetzt jeden Mittwoch eins hochzuladen. Wahrscheinlich wird jedes 10. Kapitel aus der Sicht einer anderen Katze geschrieben sein. Habt ihr da irgendwelche Wünsche ? Ich möchte jetzt überhaupt nicht aufdringlich wirken, aber könntet ihr vllt anderen von meiner FF erzählen? Fände es nämlich cool meine Fantasie mit mehr Menschen teilen zu können. Aber wie auch immer... ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen und bis nächsten Mittwoch <3